Abdichtung einer Betonwand an der Grundstücksgrenze
BAU-Forum: Tiefbau und Spezialtiefbau

Abdichtung einer Betonwand an der Grundstücksgrenze

Hallo,
wenn man die Literatur durchsieht, werden alle möglichen Abdichtungen für Kellerwände vorgeschlagen.
Aber wenn die Wand an der Grundstücksgrenze stehen wird, Grundwasser zu erwarten ist und ggf. abgeleitet werden muss und kein Arbeitsraum verfügbar ist fehlen solche Vorschläge.
Ausnahme: Schlitzwand, überschnittene Bohrpfahlwand u. ä.
Diese Lösungen dürften aus Kostengründen nicht in Frage kommen.
Frage wo kann man so etwas finden?
Wer hat so etwas schon einmal bei einem Wohnhaus mit Erfolg auf welche Weise gemacht?
Ich möchte mich nicht von irgendwelchen Vorschlägen eines Architekten oder einer Baufirma überraschen lassen.
Pauline
  1. geht mit weißer Wanne

    grundsätzlich ist hier die Anwendung einer weißen Wanne geboten, d.h. die besagte Wand wird "in sich" wasserdicht hergestellt und bekommt keine gesonderte Abdichtung.
    Die Art und Weise der Herstellung hängt u.a. davon ab, ob das Nachbargrundstück schon bebaut ist. Bei bereits vorhandener Bebauung wird insbesondere die bauzeitliche Wasserhaltung ein Thema sein.
  2. Vielen Dank Manfred, die Lösung als weiße Wanne ...

    Vielen Dank Manfred,
    die Lösung als weiße Wanne war mir schon klar.
    Denn schwarz geht ja nicht wegen des fehlenden Raumes.
    Das Nachbargrundstück ist an einer Seite eine Privatstraße, an der anderen Seite ein Hof.
    Theoretisch könnte man da also einen Teil wegnehmen und später wieder verfüllen.
    Da die Nachbarn aber von meinen Baumaßnahmen nicht begeistert sind, mein Grundstück gerne kaufen würden und mir, weil ich da nicht mitmache, alle möglichen Schwierigkeiten machen werden, fällt das praktisch flach.
    Trotzdem bleibt das Problem:
    Wie kann man bei einer Weißen Wanne, die ja gegen das stehende Erdreich betoniert werden müsste auch noch eine Drainage unterbringen?
    Mit der Möglichkeit von Wasser muss ich rechnen. Wird es nicht abgeleitet, staut es sich und wird zum drückenden Wasser.
    Ob dann die Wanne noch ausreichend dicht ist, ist eben die Frage.
    Peter
  3. Die weiße Wanne heißt Wanne, weil Sie eben ...

    Die weiße Wanne heißt Wanne, weil Sie eben als Wanne funktioniert. D.h. bei korrekter Ausführung ist Sie gegen drückendes Wasser dicht. Kombination von WW und Dränung ist dagegen Unsinn.
    Wanne wird auch nicht gegen das stehende Erdreich betoniert, sondern z.B. gegen einen dort zu setzenden Verbau. Konkret würde auf dem eigenen Grundstück entlang der Grenze ein Verbau (z.B. Kanaldielen) gesetzt, der dann entweder drin bleibt oder alternativ zusätzlich mit einer Schalung abgestellt und später wieder gezogen wird.
    Grüße aus dem jecken Köln
  4. wer fragt da eigentlich?

    Peter? oder Pauline?
  5. weiße Wanne

    Hallo Manfred,
    vielen Dank für die Info!
    Mein GöGa hatte sich eingeschaltet.
    Aber was sind Kanaldielen? Sind das die Gebilde, mit denen beide Seiten eines Kanals abgestützt werden?
    Wo können die sich abstützen wenn kein Kanal, sondern eine Baugrube vorliegt?
    Muss hier ein sog. "Berliner Verbau" vorgesehen werden?
    Aber die Nachbarn werden keine Anker zulassen!
    Wenn sie denn notwendig sind ...
    Kann man denn annehmen, dass eine kleine Baufirma eine Weiße Wanne ordnungsgemäß errichten kann oder sollte man da vorsichtig sein, lieber ein großes Unternehmen suchen und unbedingt Referenzen anfordern?
    Vielen Dank
    Pauline
  6. Ergänzung

    Zu den Schwierigkeiten, die bisher noch nicht angesprochen wurden:
    Die Wand wird so bei 15 m lang und muss in zwei Bauabschnitten erstellt werden weil die vorhandenen Gebäude nur nacheinander abgerissen werden können.
    Am anderen Ende der Wand steht dann noch ein Nachbargebäude, das nicht in die Baugrube fallen darf.
    Zwischen den beiden Abschnitten muss noch ein vorhandener Kanal von einem Nachbargrundstück umgleitet bzw. tiefer gelegt werden.
    Auch die Bodenplatte wird deshalb in zwei Abschnitten errichtet werden.
    Es gibt also schon einige Probleme mit der Dichtung der einzelnen Abschnitte. Deshalb auch die Idee für Gürtel und Hosenträger mit der Drainage.
    Pauline
  7. Bauausführung

    Hallo Pauline,
    wenn Sie einen guten Statiker und Architekten haben, sollte dies auch mit der kleinen Baufirma klappen. Bewehrungsabnahme!
    Noch eine kleine Frage: So wie Sie geschrieben haben, soll das ganze Gebäude unterkellert werden, wobei eine Außenwand auf der Grenze steht. Meine Frage: würde eine Teilunterkellerung nicht auch gehen?  -  die Grenzwand um 1-2 m nach innen versetzen.
    Ansonsten gutes Gelingen bei Ihrem Vorhaben.
    Mit freundlichen Grüßen
  8. Hallo Pauline, vielleicht fangen wir doch besser von ...

    Hallo Pauline,
    vielleicht fangen wir doch besser von vorne an als bei den Details. Welches Planerteam gibt es denn? Wenn man sich Gedanken machen muss, damit ein Nachbargebäude nicht in die Baugrube fällt sollten mindestens dabei sein:
    • ein Objektplaner: Architekt oder Ingenieur
    • ein Baugrundgutachter, der z.B. den Begriff EAB kennt
    • ein Statiker, der sollte den Begriff auch kennen und

    sowohl die Risiken für das Nachbargebäude abschätzen wie
    auch die Baugrubensicherung dimensionieren können

    • jemand für die Beweissicherung

    Und letztendlich macht einen guten Objektplaner aus, ob er aus der Vielzahl der Fachleute eben dieses Team passend zu der individuellen Bauaufgabe richtig zusammenstellt und ihnen die richtigen Infos liefert. Dann bezahlen sich alle Fachleute durch eingesparte Baukosten von selbst.
    Dann doch noch ein paar Details:

    • Kanaldielen sind so was ähnliches wie Spundbohlen, nur dünner
    • kann man auch ohne Kanal einsetzen ;-)
    • Berliner Verbau ist wieder was anderes: Trägerbohlwandverbau
    • Notwendigkeit für Anker hängt von Rahmenbedingungen ab
    • Abschnittsweise Ausführung ist kein Problem, dafür gibt es Arbeitsfugenbänder
    • tieferzulegender Kanal: da würde ich mir Gedanken zu machen
    • Qualität der Ausführung hängt nicht von Firmengröße ab, Referenzen wären mir wichtig, und die fachkompetente Prüfung der Referenzen durch Objektplaner erst recht!

    Hoffe, hiermit eine Richtung gegeben zu haben und wünsche gutes Gelingen.


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