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Dämmung Bodenplatte oder Thermosteinreihe?
BAU-Forum: Tiefbau und Spezialtiefbau

Dämmung Bodenplatte oder Thermosteinreihe?

Macht es eher Sinn, die Bodenplatte unten mit 80 mm XPS-Platten zu dämmen oder bei KS-Mauerwerk (kein Keller) als erste Steinreihe ein Thermoelement z.B. von Schöck zu verwenden? Mich würde hier mal pro und contra im Hinblick auf Aufwand-Kosten und Wirkung interessieren. Danke.
  • Name:
  • Vince
  1. zu wenig!

    was ist mit der Wanddämmung?
    weitergedacht: welchen Zweck soll die Dämmung haben?
    • Reduktion von wärmeverlusten oder nur
    • Sicherheit gegen Schimmel (Unterschreitung des Taupunktes im Eck)?
  2. Mir geht es eher..

    ... um die Betrachtung der Wärmebrücke Bodenplatte-Erdreich. Die Außendämmung ist natürlich zusätzlich geplant (12,5 cm Miwo).
    • Name:
    • Vince
  3. wär eine Überlegung Wert, ...

    ob nicht ein übliches und bewährtes Verfahren ausreicht:
    stehende Perimeterdämmung (vor frostschürze) im Anschluss an die Wanddämmung, dann
    Bodendämmung oberhalb der Bodenplatte/Abdichtung.
  4. Ausreichend schon, aber..

    gerade aus den Meldungen hier im Forum konnte ich entnehmen, dass die Dämmung auf der Bodenplatte nur Mindeststandard darstellt. Eine Dämmung unter der Platte scheint, gerade wenn man Wert auf warme Füße legt, durchaus Sinn zu machen.
    Vielleicht könnten wir ein Stück weg vom Sinn oder Unsinn der Dämmung oder 1. Steinreihe als Thermoelement hin zum eigentlichen Vergleich der beiden Ausbildungsarten ;-).
    • Name:
    • Vince
  5. Hallo noch jemand on, äh online

    Könnte denn bitte noch jemand versuchen, auf die Frage zu Antworten!?
    • Name:
    • Vince
  6. Sind alle zu Tisch ...

    Nicht so ungeduldig :-)
  7. Und bevor alle aus dem Verdauungsschlaf aufwachen: mein BH-Senf dazu ...

    Wenn die Bodenplatte schön warm sein soll, dann muss man verhindern, dass diese Kontakt mit dem Erdreich (bzw. was sonst noch an Stein- (Kies /Schotter) Ausgleichsschichten vorhanden ist) hat. Also eine in sich tragende Betonplatte, die auf einer Dämmschicht ruht. Die kann z.B. aus dafür zugelassenem Polystyrol oder z.B. aus Schaumglasschotter bestehen. Diese Dämmschicht macht man zweckmäßigerweise größer als die Bodenplatte, damit man die Dämmung der Kellerwände auf die Dämmung der Bodenplatte stellen kann. So ist das Häuschen untenherum schön eingepackt und verliert (je nach Dämmstärke) keine (bzw. nur sehr wenig) Wärme nach unten/außen.
    Dämmstärkenbeispiel (unser PH): 50 cm Schaumglasschotter unter der Bodenplatte, 30 cm PS an den Wänden (UGAbk.).
  8. Beim PH würde ich mitgehen..

    aber eigentlich geht es doch "nur" darum, die Wärmeabgabe von KS-Wand außen und innen an die, an diesen Stellen ungedämmte, Bodenplatte zu verhindern. Jetzige Lösung: 80 mm XPS-Styrodur unter Bodenplatte (Kostenpunkt laut Angebot 21,10 netto  -  ganz schön fett!) + zusätzlichen Erdaushub etc. Wie würde es denn aussehen, wenn stattdessen die 1. Steinreihe als Thermoelemente ausgebildet werden würden und die "normale" Innendämmung eingebracht werden würde. Hat jemand m²-Preise für die Dinger von Schöck!?
    • Name:
    • Vince
  9. Schaumglas in entsprechender Dicke

    Foto von Stephan Langbein

    z.B. wie bei uns mit 35 cm bringen schon einiges. Rechnen Sie auch mal die Ersparnisse beim Einbau mit. nach Ihrer Bauweise muss unter deas Styrodur auch ein Schotterbett (baulicher Aufwand), Sauberkeitschicht, dann Ihre Platten, welche ja auch Stoßfrei und glatt verlegt werden müssen. Schaumglasschotter übernimmt da gleichj mehrere Aufgaben.
  10. eine Simulation, um ein Gefühl für die Sache zu bekommen

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Ich habe folgende Situation simuliert:
    Hausgeometrie:
    • Haus 10*10 m, Umfang 40 m, nicht unterkellert
    • Stahlbetonbodenplatte, Estrich auf 8 cm Dämmung
    • Außenwand KS + 12,5 cm Dämmung
    • Sockelhöhe an Außenluft 15 cm

    Dämmvarianten:

    • Novomur Dämmstein Lambda 0.25 ja/nein
    • Frostschürze außenseitig 8 cm gedämmt/ungedämmt/keine
    • Perimeterdämmung 8 cm unter Bodenplatte ja/nein

    Ergebnisse, ausgedrückt in Liter Heizöleinsparung p.a. (Basis: keine Dämmung):

    1. ISOMUR, Frostschürze ungedämmt, keine Perimeterdämmung: 53 Liter
    2. kein ISOMUR, Frostschürze gedämmt, keine Perimeterdämmung: 70 Liter
    3. ISOMUR, Frostschürze gedämmt, keine Perimeterdämmung: 93 Liter
    4. kein ISOMUR, Frostschürze gedämmt, mit Perimeterdämmung: 198 Liter
    5. ISOMUR, Frostschürze gedämmt, mit Perimeterdämmung: 207 Liter
    6. kein ISOMUR, keine Frostschürze, Perimeterdämmung und Sockeldämmung lückenlos: 230 Liter
    7. ISOMUR, keine Frostschürze, Perimeterdämmung und Sockeldämmung lückenlos: 240 Liter

    Hinweise:

    • In Variante 6 und 7 liegt keine Gründung auf Frosttiefe vor, die Bodenplatte ist komplett eingepackt.
    • In den Varianten 4 und 5 ist die Perimeterdämmung nicht lückenlos, sie wird durch den Beton der Frostschürze unterbrochen.
    • Auch bei der Berechnung mit Perimeterdämmung wurde die innere Dämmung unter dem Estrich mit 8 cm beibehalten. Wird diese auf 4 cm reduziert, erhöht sich der Verbrauch um 77 Liter.
    • Die Literangaben sollen nur die relative Größenordnung verdeutlichen. Je nach Hausgröße und Nutzerverhalten ergibt sich ein anderes Gesamtniveau.

    Im Link ist ein animiertes GIF, das die Varianten zeigt (Achtung 470 kB groß). Die Farben zeigen den Wärmestrom an, je dunkelvioletter desto besser.

  11. whow ...

    Vielen Dank für die Quantifizierung und Visualisierung.
  12. Na das ist doch mal was zum Anfassen

    Mein lieber Schwan, da bin ich platt. Eigentlich sagt man ja, Visualisierung würde Frauen sehr viel weiterhelfen, aber in dem Fall schließe ich mich an! Vielen Dank!
    • Name:
    • Vince
  13. Zahlen zu schnell abgeschickt, kleiner Fehler, Korrektur

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Ich hatte bei der Perimeterdämmung den Korrekturfaktor für die Wärmeübertragung zum Erdreich nicht berücksichtigt. Dadurch lagen die Werte mit Perimeterdämmung um 57 Liter zu hoch. Variante 1-3 bleiben gleich. An der Grafik ändert sich auch nichts.
    Hier nochmal die korrigierten Ergebnisse, ausgedrückt in Liter Heizöleinsparung p.a. :
    1. Novomur, Frostschürze ungedämmt, keine Perimeterdämmung: 53 Liter
    2. kein ISOMUR, Frostschürze gedämmt, keine Perimeterdämmung: 70 Liter
    3. ISOMUR, Frostschürze gedämmt, keine Perimeterdämmung: 93 Liter
    4. kein ISOMUR, Frostschürze gedämmt, mit Perimeterdämmung: 141 Liter
    5. ISOMUR, Frostschürze gedämmt, mit Perimeterdämmung: 150 Liter
    6. kein ISOMUR, keine Frostschürze, Perimeterdämmung und Sockeldämmung lückenlos: 173 Liter
    7. ISOMUR, keine Frostschürze, Perimeterdämmung und Sockeldämmung lückenlos: 183 Liter

    Der Mehrverbrauch je eingespartem cm Dämmung innen unter dem Estrich liegt bei 10 Liter.

  14. jetzt kann man auswerten

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Am effektivsten ist die Dämmung der Frostschürze (70 Liter). Novomur als einzige Dämm-Maßnahme ist auch ziemlich effektiv (53 Liter), in Kombination mit anderen Dämm-Maßnahmen nimmt aber die Effektivität rasch ab (ISOMUR zusätzlich zur ged. Frostschürze +23 Liter). Packt man die Bodenplatte komplett ein und reduziert im Gegenzug die innere Dämmung um 6 auf 2 cm (Trittschall), ergibt sich ohne ISOMUR eine Einsparung von 173-60=113 Litern. Die Variante mit Frostschürze und Perimeterdämmung bringt bei gleicher Reduzierung der inneren Dämmung 141-60=81 Liter.
    Alle Varianten bis auf die komplett ungedämmte erfüllen übrigens das Schimmelkriterium der DINAbk. 4108 (kritische Oberflächentemperatur innen +12,5 °C).
    Die wirtschaftlichste Maßnahme scheint eine gedämmte Frostschürze in Kombination mit innenseitiger Dämmung unter dem Estrich zu sein, da ISOMUR und Perimeterdämmung teuer sind. Die Perimeterdämmung kann ihren Vorteil vielleicht ausspielen, wenn die Bodenplatte komplett eingepackt ist und kein dämmtechnisches "Loch" im Bereich der Frostschürze ist. Die nicht frostfreie Gründung ist dabei das zu lösende Problem.

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