Pfettenverstärkung /Stahl auf Holz/ Fragen zu Vorgehensweise
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Pfettenverstärkung /Stahl auf Holz/ Fragen zu Vorgehensweise

Liebe Forumsteilnehmer

Unser Dachgeschoss wird neu gedeckt, in diesem Zusammenhang habe ich noch einige Fragen. Die Pfetten eines Pfetten-Kehlbalkendachs waren unterdimensioniert und durchgebogen, sie besteht aus zwei Teilen die in der Mitte auf einem Stiel aufliegen. Sie soll auf beiden Seiten mit U-Trägern verstärkt werden. Für die Arbeiten liegen Berechnungen vor, der Statiker der die Berechnungen vorgenommen hat, ist leider vor einiger Zeit verstorben. Ich habe mich jetzt etwas mit den Arbeiten beschäftigt und da sind mir einige Fragen untergekommen. Einen neuen Statiker will ich deswegen nicht unbedingt heranziehen.

Ich habe versucht die Fragen so einfach zu stellen, dass mir reine Ja/Nein Antworten ausreichen.

Ich hätte gerne folgende Fragen gestellt:

1. Eine Pfette ist 4 m lang, die andere 4,5 m. Bringt es irgend einen Vorteil, wenn ich auf der einen Seite 4,5 m und dann 4 m und auf der anderen Seite in umgekehrter Reihenfolge mit 4 m und 4,5 m Träger anbringe?

2. Bei der Berechnung wurde nur die Verschraubung mit Gewindestangen und Muttern angegeben. Nun gibt es auch noch GEKA oder Bulldog-Dübel, bringt deren Anwendung (Stahl auf Holz) mir etwas?

3. Die Pfette ist etwas nicht in sich verdreht, bringt das bei der Montage der Träger Probleme?

4. Macht es Sinn wenn ich den Stiel um die Breite des Trägers verstärke (und der Träger darauf aufliegt)?

5. Soll die Arbeit mit abgedeckten Dach oder mit der Neudeckung (als mit Last) durchgeführt werden?

Und die letzte Frage:

6. Die Holzverbindungen haben sich in den letzten hundert Jahren bewegt. Bringt es irgend etwas, wenn ich die Verbindungen mit Verbindern (Sparren-Pfettenanker/Gerberverbinder etc.) fixiere?

Vielen Dank

d.g.

Anhang:

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  1. Die Durchbiegung bei Holz

    wird im Minimum mit etwa 1/300 angesetzt. Bei 4 m sind das 1.3 cm.

    Hier sind es offenbar mehr. Das ist aber auch nur ein Schönheitsfehler. Das Holz hält das aus.

    Früher hat man solche Pfetten mit einem untergesetzten Balken verstärkt und die beiden über sog. Holzdübbel, das waren eingelassene Querhölzer verbunden und verschruabt. Es muss nicht unbedingt Stahl sein.

    Ich würde versuchen die Durchbiegung nach Möglichkeit rückgängig zu machen und in diesem Zustand die Verstärkung anbringen. Das wird nur gehen, solange die Ziegel noch aufliegen. Sonst hebt sich einfach alles.

    Die Dübel bringen im Zusammenhang mit Stahl nichts. Bei Holz sind sie nur notwendig wenn ein Moment übertragen werden soll. Das ist sehr selten.

    Ich würde die Bewegungen zulassen. Alles andere ist Zwang und das kann eher zu Schäden führen als Bewegungen.

    • Name:
    • Pauline Neugebauer
  2. Liebe Frau Neugebauer, Vielen Dank für Ihre ...

    Liebe Frau Neugebauer, Vielen Dank für Ihre Liebe Frau Neugebauer,

    Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort, das klingt sehr interessant.

    Wie groß die Durchbiegung ist, werde ich dann mal bei Gelegenheit mal vermessen. Das mit dem Moment bei der Verwendung der Dübeln verstehe ich zwar nicht, aber ich nehme Ihre Antwort gerne an und mach mich zu einem späteren Zeitpunkt schlauer.

    Was ich auch verstehe und gerne verstehen möchte, ist, wenn Sie schreiben, "die Durchbiegung rückgängig zu machen ... solange die Ziegel aufliegen". Warum soll das bei gedecktem Dach passieren; ich dachte gerade ohne Last wäre das einfacher zu erzielen?

    Mit besten Grüßen D.G.

  3. Bei gedecktem Dach

    können Sie den Balken in der Mitte anheben ohne, dass er an den Enden gleich "in die Luft geht". Es muss zum Richten auch eine Kraft in der anderen Richtung wirken.

    "Warum soll das bei gedecktem Dach passieren; ich dachte gerade ohne Last wäre das einfacher zu erzielen? "

    Das Ganze sind wenige hundert kg die da gehoben werden können. Ein guter Wagenheber schafft das.

    Aber erwarten Sie nicht, dass der Balken völlig gerade wird. Wenn er an den Enden trotz der Ziegellast abhebt ist Ende. Er hat sich in all den Jahren an den krummen Zustand gewöhnt. Da bleibt etwas zurück.

    • Name:
    • Pauline Neugebauer
  4. Vielen Dank, ich glaube jetzt ist ...

    Vielen Dank, ich glaube jetzt ist mir das Prinzip deutlich.

    Um Schönheit geht es mir zum Glück nicht, ich wollte nur, dass das Dach wieder sicher wird. Demnach bringt es auch nichts, wenn ich den Träger um auf die um die Breite des Trägers zusätzlich"verstärkten" Stiel. aufsetze?


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