ich erhoffe mir eine sachliche Antworten und Hilfe zu meinen Fragen, panisch und am Ende bin ich bereits
Die Suchfunktion gab Anhaltspunkte, aber ich konnte keinen Fall finden, mit porösem Asbestkleber und teilweise zerbrochenen Asbestplatten unter Laminat. Entschuldigt den langen Text.
Wir haben im Frühjahr ein Haus aus den 60er Jahren gekauft, mit Gutachten der Immobilienfirma und selbst in Auftrag gegebenen Sichtgutachten. Trotz dieser Gutachten hatten wir bereits massive Probleme:
- versteckte Bleirohe
- nicht sichtbare, gefährliche, falsche Verkabelung und Absicherung der Elektrik
Das Einzige, was wir nicht haben ist wohl Schimmel (vielleicht) - (yeah )
Wir sind aus der ehemaligen DDR und wohnen bereits seit knapp 15 Jahren in den alten Bundesländern. Man sieht immer neue Sachen und man ist viel zu gutgläubig.
Da wir Eigenleistung für die Finanzierung erbringen mussten, habe ich mir gedacht, ich mach mal die Böden mit Laminat. Ist ja heute kein Hexenwerk. Als ich den Teppichboden entfernte wunderte ich mich nur über die aufwändige Verlegung des verklebten PVCs. An ASBEST hätte ich nie gedacht. Ich fragte mich nur, warum denn keine volle Fläche verlegt wurde, wäre doch viel einfach gewesen.
Ich wurde nun durch Zufall auf die Problematik Flexplatten aufmerksam, nachdem ich beim Abschlagen von Badfliesen aus den 90er Jahren trotz Mundschutz ganz schön was in die Nase bekommen habe, weil sie durch meinen Bart nicht richtig abgedichtet hatte. Beim Nachforschen, wie die Lunge wohl mit Baustaub klar kommt, bin ich in der Bildersuche bei Google genau auf die Fußböden gestoßen, die wir im ganzen Hausbereich haben (ca. 100 m²)
Ich war damals beim Verlegen bei zig Beratern im Baumarkt und auch Sanierfirmen, weil wir uns auch informieren wollten, was es für Alternativen für Laminat gäbe und ob wir das "PVC" liegen lassen können. keiner, nicht einer, hat uns gesagt, dass das Vinyl-Asbest-Platten sind. Ein Sanierer hat uns gar das Entfernen der Platten empfohlen und wollte einen Gussbelag (wie in z.B. in Boutiquen) einbringen.
1. Einige der Platten waren bereits gebrochen aber im Verbund war alles noch fest und 95 % der Platten ohne Beschädigung. Da man keine Unebenheiten auf dem Boden haben soll, habe ich mich entschlossen auch die gebrochenen Platten drin zu lassen, sodass es eine ebene Fläche für das Laminat ergab. An Stellen, wo Platten fehlten, haben wir die fehlenden Stellen dann auch mal eben abgespachtelt. Wir hatten in einem Zimmer auch einen Bodenbelag ähnlich bedruckter Dachpappe. Jetzt mach ich mir natürlich sorgen, dass ein Cushion-Vinylbelag ist. Er war aber komplett hart von merkwürdiger Konsistenz (wie Dachpappe) und dünn, aber nicht geschäumt. Er war intakt und wir haben ihn als Untergrund behalten eine Dampfbremsfolie drüber.
2. Jetzt kann ich nicht mehr schlafen, weil ich mir Sorgen mache, was nun passiert. Jetzt wo ich weiß, dass es Asbest ist und im Kleber Asbest und PAK sein wird. Eine Probe ist nicht möglich, die Platten, wo Laminat liegt, nicht mehr zugänglich und die Gelder für eine Entfernung und Sanierung sind einfach nicht mehr da. Unter jedem Laminat liegt eine Dampfbremsfolie (ich dachte, sicher ist sicher) und eine Trittschall, aber eben auch gebrochene Platten. In 2 Zimmern hatten wir 2 kleine schmale Haarrisse in den Platten, die auf einen schmalen Riss im Estrich hindeuten. Auf eine Estrichsanierung haben wir bei Begutachtung durch einen Estrichleger verzichtet, weil aufgebrachte ältere Plomben nicht gerissen waren. (Hier hatten wir wohl mehr Glück wie Verstand, weil die Risse mit geflexten Querschnitten und Harz saniert worden wären, was eine erhebliche Faserbildung durch die ganzen Wohnung bedeutet hätte.)
3. Jetzt wurden alle Fliesen im Bad abgeschlagen und mit den Fliesen des Bades soll auch der Hausflur gefliest werden, aber wie überall, habe ich auch hier die Asbestplatten gefunden. Wir planen immer sehr langfristig und als unser Fliesenleger da war und sich den Untergrund angesehen hat, hat er natürlich gesagt, dass die Platten raus müssen. Er sagte: "Das ist das alte poröse Zeugs, da sind sämtliche Weichmacher weg", bückte sich und brach am Rand einige der Platten raus. Oo Er meinte dann: "Das bekommen Sie sicher in Eigenleistung raus, wenn Sie das wollen, die Platten kleben halt nur recht gut. "
4. Wir haben eine Schiebetür eingebaut, durch das Plattenproblem haben wir auch in der Küche ein Küchenlaminat verlegt. Dort waren schwarze Platten in der Größe 25x25 (wie eigentlich überall). Weder der Schreiner, noch wir, wussten von den Gefahren unter dem Laminat. Der Schreiner hat also den Stopper für die Schiebetür auf das Laminat geschraubt und damit sicher auch in die Asbestplatte darunter.
5. Im Obergeschoss (Flur) ist eine der wenigen Stellen, wo keine Platten liegen, da habe ich PVC neu verlegt. Bei der Betrachtung der Bilder hier und im Internet weiß ich jetzt aber, dass da auch Platten lagen und dort der PVC auf dem Kleber liegt. Ich habe mir den Kleber angesehen, der blättert ab und ist nur hauchdünn. Unter dem Kleber ist direkt der Estrich.
6. Nun geht man natürlich ganz anders durch das Haus, wenn man derart auf die Fresse gefallen ist. Nach Bilderabgleich gehe ich auch davon aus, dass die Fensterbänke aus Asbestzement sind. Sie sehen eigentlich noch recht gut aus, haben aber einige kleine Abplatzungen an den Kanten, die aber älteren Datums sind. Gebrochen ist nichts, lediglich nicht mehr entfernbare Wasserflecken (Kreise) verschandeln die Optik. Die Fensterbänke sind rotbraun und marmoriert.
Nun meine Fragen zu den angesprochenen Punkten:
zu 1. Welche Gefahr geht von den gebrochenen Platten aus, wenn sie keiner Bewegung und Reibung ausgesetzt sind. Hätte ich die losen und gebrochenen Platten entfernen sollen? Wäre dies besser gewesen? Wenn der eine Bodenbelag ein Cushion-Vinylbelag war, was passiert nun? Er war intakt, nicht weiter beschädigt und auch verklebt. Muss er raus? Gibt er ständig Asbestfasern ab?
zu 2. Geben die gebrochenen Platten unter dem Laminat noch Fasern ab. Muss man hier mit dauerhafter Belastung trotz Dampfbremsfolie und Trittschall rechnen? Ist die Entfernung grundsätzlich die bessere Variante auf Dauer? Selbst wenn im Estrich und in den Platten noch mal etwas reißt, was kommt nach oben?
zu 3. Wenn ich den Hausflur fliesen will, sollte das wohl besser eine Sanierungsfirma mit Zertifikat übernehmen, jetzt wo ich es weiß. Welche Belastung entsteht denn, wenn man einfach mal so einige Platten zerbricht, bei festgebundenem Asbest? Hier im Umland und auf dem Land machen sich die Handwerker darüber wohl keinen Kopf. Abgesehen davon, dass wir uns der Belastung dauerhaft aussetzen, sind doch auch sie bei den Baumaßnahmen betroffen : ( In unserem Fall besser das Hausflur mit den Flex-Fliesen lassen und einen PVC-Bodenbelag darüber oder die Flex-Fliesen raus? Raumluftmessung mache ich in jedem Fall, auch wenn wir den Hausflur mit Bodenbelag "überdecken". zu 4. Ähnlich wie bei 3. : Bleiben die freigesetzten Fasern dauerhaft in unserer Wohnung. Muss man hier noch irgendetwas tun, um eine Verschlimmerung zu vermeiden?
zu. 5. Darf ich den porösen Asbestkleber auch nicht mit einer Spachtel abschaben und danach mit einem Harz oder Kunststoff überstreichen? Wenn er nicht porös wäre, ginge dies ja als Alternative zum Abschleifen durch eine Fachfirma. Muss dieser Kleber unbedingt geschliffen werden oder reicht es, wenn ich nur die im Moment losen Teile mit einem feuchten Lappen entferne und dann versiegele? Wenn ich nichts am Kleber mache, wie hoch ist dann die Belastung, wenn ein PVC-Boden (sehr dick) darüber liegt? Ich habe natürlich vor dem Verlegen den Bereich gefegt und dann gewischt. Ist das ganze Zeug jetzt schön in der Luft verteilt von den losen Kleberresten?
zu. 6. Geben angestoßene Kanten einer Asbestzementfensterbank immer kontinuierliche Fasern ab, z.B. wenn man sie abwischt. Hört die Faserabgabe irgendwann auch wieder auf. Die kleinen Macken sind mitunter vielleicht 30 Jahre oder älter. Durch die Wasserflecken hat sich wohl auch die Oberfläche an der Stelle verändert. Ist ja was eingedrungen. Sie glänzt bei den Kreisen nicht mehr so. Geben diese Bereiche denn auch Asbest ab, wenn man sie abwischt? Gibt es etwas, womit man die Fensterbänke notfalls versiegeln (überstreichen) kann?
Vieles bei der Asbestproblematik verstehe ich noch nicht. Man hört immer, dass beschädigte Oberflächen Fasern freigeben, aber eine Fensterbank wurde doch früher auch mal geschliffen und poliert. Logisch würde ich denken, dass Asbest bei Beschädigung dann Fasern frei gibt, aber nach 30 Jahren müsste doch mal gut sein und eine gebrochene Platten, die schon seit 20 Jahren unterm Teppich lag, sollte doch eigentlich auch nicht tragisch sein, wenn ich nicht mit dem Fingernagel oder ähnlichem an der Bruchkante rumkratze. Ich weiß nicht, wie die Gefahr wirklich bewerten soll.
Vielen Dank für Euer Verständnis für den langen Text, aber irgendwie muss man sich das auch mal von der Seele schreiben.
Vielen Dank auch für Eure Antworten.
Meine Frau und ich kommen uns vor wie Idioten, auch ein Stück verarscht. Wir haben unwissend viel falsch gemacht. Ein Haus mit Asbest hätte ich nicht gekauft. Wir haben ein 3 jähriges Kind, dass wir zu keinem Zeitpunkt schädigen wollen, meine Frau ist schwanger, kein Geld für eine Grundsanierung durch eine Fachfirma, kein Geld zum Ausziehen, den Kopf voller Gedanken und keine wirkliche Lösung. Wir stecken irgendwie ziemlich in der Scheiße und aus unserem kleinen Traum ist ein Albtraum geworden.
Viele Grüße