WDVS und Schluss mit feuchten Wänden?
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WDVS und Schluss mit feuchten Wänden?

Wir haben ein Haus Baujahr. 1970, NRW, gekauft. Nachdem wir an mehreren Wänden Schimmel hatten, haben wir festgestellt, dass die Außenwände übermäßig feucht sind. Eine Fachfirma für Feurigkeitsschäden hat uns nach Messung gesagt, dass wir Feuchtigkeitswerte von 140 haben, wogegen der Normalwert bei ca. 40 liegt. Da es sich um die Außenwände handelt, war die Diagnose, dass die Fassade undicht sei (Klinker) und hydrophobiert werden muss. Die Kosten liegen bei gut 10 T€.
Undichte Regenrinnen oder Wasserleitungen etc. können nicht der Grund sein.
Wir überlegen nun eine WDVSAbk. installieren zu lassen (ein entsprechendes Angebot für ca. 30 T€) liegt mir bereits vor.
Ist es nun zu kurz gedacht, wenn ich davon ausgehe, dass mit der WDVS auch alle Probleme beseitigt sein dürften? Von außen kann dann ja auch kein Wasser mehr ins Mauerwerk einziehen.
Ich hatte erst überlegt, den Verkäufer heranzuziehen, immerhin muss dem das Problem auch bekannt gewesen sein. Zumindest die Handwerker, die bisher vor Ort waren, haben mir aber davon abgeraten, da aus ihrer Erfahrung heraus solche Prozesse immer sehr schwer zu gewinnen seien.
Ich würde mich zu einer Einschätzung darüber freuen, ob ich was Wesentliches vergesse, wenn ich davon ausgehe, dass mit der WDVS alles gut werden müsste.
Wenn wir die nämlich installieren lasse und man dann doch nach mal an die Fassade muss, weil das Problem nicht beseitigt ist, sind wir finanziell erledigt ...
  • Name:
  • Christian
  1. sachverständig beraten lassen

    Hallo Chrisitian,
    Ihr Problem ist vielschichtig. Die "Fachfirma", die Sie beraten hat, kann keine Fachfirma sein, sonst hätten die Ihnen erst mal klar gesagt, dass die Ursache der hohen Nässebeaufschlagung unbedingt zu suchen und zu finden ist.
    Erst dann, und wirklich erst dann, können Vorschläge für eine Sanierung erarbeitet werden!
    Eine Hydrophobierung wäre im jetzigen Zustand (und auch nach der Sanierung!) das schlechteste was Sie Ihrer Fassade "antun" können, weil Sie dadurch die eingedrungene Nässe, von einer Rücktrocknung nach außen hin "abschneiden" würden.
    Also, meine Empfehlung, suchen Sie sich einen neutralen Fachmann (z.B. öbuvAbk.. Sachverständiger), der mit Ihnen auf "Spurensuche" geht und der dann einen Sanierungsvorschlag ausarbeitet und Leistungsverzeichnisse erstellt. Diese senden Sie dann zwecks Angebotserarbeitung an verschiedene Firmen.
    Das bedeutet, Sie (bzw. der von Ihnen beauftragte Fachmensch) geben genau und exakt vor, was zu tun ist. Also nicht mal eben gerade so 10 T€ ausgeben, mit ungewissem Ausgang!
    Den Verkäufer mit "ins Boot" zu nehmen, wäre eine Rechtsfrage, die Sie mit einem versierten Baujuristen besprechen müssen.
    Bitte halten Sie die hier mitlesenden Profis in Ihrer spannenden Sache auf dem Laufenden.
    Viel Erfolg!
  2. Wo ist der Energieausweis?

    Seit geraumer Zeit ist es durch den Verkäufer erforderlich, bei dem Verkauf eines Hauses auch einen Energieausweis mitzuliedern. Daraus kann der Käufer die Energiekennwerte ablesen. Wenn das nicht der Fall ist, sollte unbedingt ein solcher erstellt werden. Bei Gebäuden aus den 70iger Jahren dürfte die erforderliche Wärmedämmung nicht mehr den Erfordernissen entsprechen.
    Auf welcher Basis wurde denn das Angebot für ein WDVSAbk. erstellt, wenn keine Wärmeberechnung vorliegt? Dazu gehört auch die Erfassung von Wärmebrücken, bei denen vermehrt Feuchteschäden auftreten. Notwendige Maßnahmen sollten ersichtlich sein.
  3. Sachstand?

    Hallo Christian!
    Was gibt es neues in Ihrer Sache?
    Wäre nett, wenn Sie uns vom Fortgang Ihrer Sache berichten würden.
    Danke!
  4. Sachstand

    Gerne berichte ich über den aktuellen Sachstand.
    Wir haben uns entschlossen die Fassade dämmen zu lassen. Von der Einschaltung weiterer Gutachter haben wir abgesehen, da der Zusammenhang m.E. recht klar ist. Von einem Dachdecker (der keine Fassadendämmungen anbietet) haben wir eine Oberflächentemperaturmessung durchführen lassen. Dabei kam raus, dass die betroffenen Stellen teilweise nur 8 Grad aufgewiesen haben (bei entsprechenden Außentemperaturen). Außer einer Fassadendämmung dürfte es wohl keine weiteren Alternativen geben diese Kaltstellen zu beheben.
    Ist das zu einfach gedacht? Die Abwasser und Frischwasserleitungen jedenfalls verlaufen im Bereich der Innenwände, können also keine Feuchtigkeit ins Mauerwerk der problematischen Außenwände abgeben. Auch die Heizungsrohre die dort teilweise liegen, müssen dicht sein, da wir nur sehr selten Wasser nachfüllen müssen. Auch die Regenrinnen sind in Ordnung.
    Somit muss der Schimmel durch kondensierende Luftfeuchtigkeit entstehen.
    Einen Energieausweis haben wir nicht, weil der Verkauf vor der entsprechenden Frist erfolgte. Das Angebot für die WDVSAbk. wurde Aufgrund einer Ausmessung durch den Anbieter erstellt. Wir haben uns aber zwischenzeitlich mehrere Angebote eingeholt und müssen jetzt noch genau vergleichen.
  5. Sie wollen die Planung wegsparen?!?

    Von Planung durch einen Architekt / Ingenieur/SV lese ich nichts.
    Wenn man keine sachverständige Planung, Ausführungsplanung, Ausschreibung, Bauüberwachung etc. durchführen lässt, wird so eine "energetische Modernisierung" schnell zum Geld verschleudern und die Handwerker basteln wie sie wollen.
    Bei Ihrer Klinkerfassade fällt mir z.B. ein, dass eine ganze Reihe von Wärmebrücken falsch ausgeführt werden könnte, dass hinter dem Klinker eine belüftete Schicht verbleibt, welche die Dämmmaßnahme in der Wirkung stark herabsetzt, Fördergelder werden evtl. nicht genutzt und, und, und
    Jeder ist seines Glückes Schmied ...

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