Risse durch Temperaturunterschiede
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Risse durch Temperaturunterschiede
Guten Tag, ich habe eine Frage. Hat schon jemand gehört - noch besser gesehen - das eine 30-ger Porenbetonwand nach 10 Jahren Aufgrund von Temperatureinwirkung reißen kann (senkrechte Haarrisse). Ich hatte heute einen Sachverständigen da, der mir dies erklärte. Außerdem war er der Meinung, dass die kleinen Risse kein statisches Problem darstellen. Zur Beseitigung des "Mangels" gab er den Tipp: Ein Wärmedämmverbundsystem anzuwenden, damit die Wand nicht die großen Temperaturen abbekommt. Wie ist Ihre Meinung dazu, sie würde mich sehr interessieren.
freundlichst Simon
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Sachverständigenauftrag
ich weiß zwar nicht, welchen Auftrag Sie Ihrem Sachverständigen erteilt haben.
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Neben der umfassenden Feststellung der Schadensursache (weshalb ein solcher Schaden schon nach 10 a? , etc.) sollte Ihnen dieser auch verschiedene geeignete Sanierungsvorschläge mit den zugehörigen Kosten unterbreiten können.
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Wenn es sich nur um sog. "Haarrisse" handeln und diese wirklich nur auf Witterungseinflüsse, hier bspw. Temperaturunterschiede zurückzuführen sein sollten, ist ein nachträgliches Aufbringen eines WDVSA (Wärmedämmverbundsystems) sicherlich ein probates Mittel, um weiteren baulichen Schäden vorzubeugen.
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Allerdings sollte Ihnen der Sachverständige schon den bestmöglichen Sanierungsvorschlag (nach Benennung und Abwägung dieser) empfehlen.
MfG
R. Kaiser -
Wie hat er denn die Temperaturunterschiede festgestellt?
Sehr geehrter Simon,
wie genau hat denn der Sachverständige ermitteln können, dass die Risse eindeutig auf Temperaturunterschiede zurückgeführt werden können? M.E. gibt es mehr als nur diese Möglichkeit und gerade Risse sind nicht immer einfach zu bewerten.
Im tragenden Mauerwerk können noch weitere Zwangsbeanspruchungen wie Feuchtigkeit (Schwinden und Quellen), veränderliche Horizontallasten durch angeschlossene Bauteile, fehlende Ausgleichsfugen etc. auftreten.
Mich wundert nur, dass diese These sehr solide und direkt an einem Tag ermittelt werden konnte. In der Regel braucht es für eine eingehende Bestimmung ein wenig mehr Zeit.
Sicherlich ist richtig, dass ein WDVSA die Schäden zumindest verdeckt und auch eine hohe Temperaturlast von der Wand nimmt. Doch schauen Sie mal unter den Schäden, die so an WDVS auftreten und überlegen Sie dann nochmals.
Gerade bei einer größeren Investition sollten Sie ein wenig mehr Zeit auf eine fundierte Vorplanung und Ursachenermittlung verwenden, damit auch das gewünschte Resultat herauskommt.
Freundliche Grüße,
Alexander Schrör