Modernisierung / Sanierung / Bauschäden
Kellertrocknung / Boden-Wand-Kanten / Entfernen von (Öl)-Farbsockeln
- Baujahr 1936
- Wände aus Ziegel bzw. Hüttensteine (grau, sehr hart)
- oberirdisch in zweischaliger bauweise (1/2Stein, 5 cm Luft, 1/2Stein) mit Lüftungloch-Steinen
- Kellerwänder massiv, ca. 40 cm stark.
- Kellerboden besteht aus einer Art Aschebeton (wenige cm stark), der wahrscheinlich direkt auf dem Lehm aufgebracht wurde. Zu den Wänden hin steigt dieser Boden an.
- Die Mauer mit Zementputz / wasserabgedichtet verputzt
- Am Fußpunkt der Mauern eine Hohlkehle angebracht (da aber leider nicht auf das Fundament läuft sonder auf umgebenden Lehmboden)
- das Ganze mit einer Bitumen-Dickschicht versehen (inkl. Glasfaserarmierung)
- am Fuß der Hohlkehle ein umwickeltes Drainnrohr verlegt
- unten mit Kies und weiter oben mit Schotter 0-45 aufgefüllt und hierbei oberhalb des Drainrohrs bituminierte Dränplatten angebracht.
Da der Keller zur Zeit immer noch sehr feucht ist machen wir uns nun Gedanken über die nächsten Schritte. Hierzu hätte ich mehrere Fragen:
1) Wie lange kann es dauern bis de Wände abgetrocknet sind? (Die Hintergründe über die mögliche Luftfeuchtigkeit bei verschiedenen Temperaturen kennen wir ...)
2) Die Wände sind z.Teil verputzt (sehr bröselig) und zum Teil mit einer Art Ölfarbe gestrichen. Den Putz wollen wir entfernen. Wie können wir den Farbsockel entfernen? Ohne Entfernen der Farbe düfte ein Trocknen nach innen unmöglich sein, oder?
3) Ein besonderes Problem sind die Kanten, wo der Boden an die Wände stößt. Hier ist stets eine dunkle Schattierung zu sehen, die je nach Umständen von ca. 2 cm bis zu 20 cm in der Raum hineinreicht. Der Geruch ist "erdig". Dieser Effekt tritt nicht nur an Außenwänden, sondern auch an Innenwänden auf. Dies war auch schon immer vorhanden. Das besondere hierbei ist, daß, wenn es lange und anhalten warm ist, die Feuchtigkeit weiter in den Raum reicht. An vereinzelten Stellen kommt es dann auch (z.B. nach der Trockenperiode vor ein paar Wochen) zu kleinen Rinnsalen. Wie ist dieser Zusammenhang zu verstehen? Wie beim Kondensat kann man hier wohl nicht argumentieren, da sich der Effekt wirklich nur auf Boden / Wand Kanten beschränkt. Wie kann sich das Wetter offensichtlich im Boden unter dem Haus auswirken?
4) An einigen Stellen, im Innenbereich des Hauses steigt offensichtlich Nässe in den Wänden auf. Dies führt zu der Vermutung das der ganze Boden unter dem Haus mehr oder weniger naß ist. Eine Drainierung scheidet hier wohl aus da die Abwassergrundrohre sehr hoch (ca. 10 cm unter dem Kellerboden) verlegt sind. Würde das Entfernen des Aschebetonboden Einbringen einer Kiesschicht, Dachpappenisolierung und ein dünner Betonboden mit Dichtungsmittel etwas bringen?
5) Haben wir überhaupt ohne Vertikalsperre und anständigen Betonboden eine Chance, den Keller einigermaßen trocken zu bekommen?
Für die Beantwortung der Fragen bzw. für Ideen wäre ich sehr dankbar.
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Bei diesen "Schäden" denke ich handelt es sich ausschlieslich um Tauwasser
Es gibt einige Fakten die klar sind, dazu gehört die Gesetzmäßigkeit, dass eine warme Luft mehr Feuchte aufnimmt als eine kalte Luft (resp. auch Baustoffoberfläche).
Daraus abgeleitet kann man durch Messen
a; der Feuchte im Raum und der Oberflächen
b; der Wände und der Böden
c; der relativen Feuchte ermitteln ab wann Tauwasser entsteht.
Dass dies eher unten am Boden-Wandanschluss auftritt ist doch logisch, weil es hier am kältesten ist.
Und dies wird oft mit aufsteigender Feuchte erklärt.
Alle Abdichtungen sind hier unangeracht und überflüssig.
Da helfen weder Drainanlage noch Schleierinjektionen, weder Dickbeschichtungen noch sonst irgendwas.
Hier geht es nur darum, entwerder die Luftfeuchte abzusenken oder an der richtigen Stelle die Temperatur zu erhöhen.
Wichtige Informationen hierzu sind auf der Seite der Frauenhoferges. in Holzkirchen abzurufen. Siehe Link unten.
Man kann sich daran orientieren, welche Temperatur und Feuchte zu einer bestimmten Zeit vorhanden ist.
Wenn man dann noch weiß, dass die Erdtemperaturen kälter werden je tiefer man geht, dann wird auch klar, warum hier Tauwasser anfällt.
Mein Vergleich hierzu: Eine kühle Mass frisch eingeschenkt und dann am Biertisch abgestellt ergibt eine schöne Pfütze.
Ist deswegen der Masskrug undicht?
Sollte dieser innen abgedichtet werden, nur weil außen das Wasser herunterläuft?Weiterführende Links:
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Erklärt Tauwasser alles?
Ja, inzwischen denke ich auch, daß ein roßer Teil durch Kondenswasser erklärt werden kann, jedoch wahrscheinlich nicht alles. Warum sollte es an vereinzelten Stellen zu einer derartigen Konzentration kommen, daß dort lokal ein Rinnsal entsteht? Dies könnte nur durch lokale Temperaturschwankungen zur erklären sein. Derart starke Temperaturgradienten findet man normalerweise nur bei Materialübergängen, zB. Luft / Metall. Trotzdem vielen Dank für den Hinweis. -
Natürlich kann es auch eine undichte Stelle sein...
auch, wenn an dieser Stelle eine "bessere" Leitfähigkeit gegeben ist entsteht hier als erstes Tauwasser.
Dies kann sich sehr schnell hochschaukeln.
Also sicherheitshalber prüfen.
Andererseits, wenn es Wasser ist das eindringt, sollte der Keller schon mal volllaufen und durchaus mehrere cm hoch das Wasser stehen.