wir haben vor 1 1/2 Jahren ein Reihenendhaus gekauft aus dem Jahre 1956. Da uns ein Gutachten vorlag, dass das Haus in Ordnung war, gingen wir nicht davon aus, dass sich hier schädliche Substanzen befänden. Leider stellte sich das Gegenteil heraus. Nach der Entfernung von Floor-Flex-Platten, die in einigen Räumen lagen, war keiner bereit, diese zu entsorgen. Ein Test ergab, dass dieses festgebundenes Asbest enthielten. Sie wurden ordnungsgemäß entsorgt. Leider stellte sich dann heraus, dass unter diesen Platten, ein Bitumenkleber vorhanden ist, der sowohl schwachgebundenes Asbest als auch PAK enthält. In der ersten Etage liegt ein neuer Teppichboden, in der unteren Etage wurde in zwei Räumen mit dem gleichen Kleber Fertigparkett schwimmend verlegt, in den restlichen Räumen im Untergeschoss liegen alte Fliesen. Hierunter befindet sich auch ein Kleber, dieser hat aber keine gefährlichen PAK-Werte (nur 0,81 mg), ist aber leicht asbesthaltig. Sie können sich vorstellen, dass wir ziemlich verzweifelt sind, wir haben ja all unser Geld in dieses Haus gesteckt und gerade alles fertig renoviert und jetzt das ...
Wir möchten nun in der ersten Etage, auch weil hier nur der Teppichboden liegt, mit der Beseitigung des Asbest- und PAK-Haltigen Bitumenklebers beginnen. Es handelt sich um eine Fläche von ca. 60 m². Da wir ein Gerichtsverfahren gegen den Wertgutachter wahrscheinlich in der ersten Instanz verlieren werden, werden wir aus finanziellen Gründen vorerst nur das 1. Obergeschoss plus 2 Blöcke im Flur a jeweils ca. 1 m² sanieren können. (insgesamt ca. 54 m²).
Uns stellen sich so viele Fragen, die viele gar nicht und andere wieder alle verschieden beantworten, sodass man gar nicht mehr weiß was richtig ist.
1)
Mich interessiert, ob jemand Erfahrungen mit Schadensersatz durch den Gutachter hat und mir hier Tipps geben kann. Das Gutachten wurde von unserer Verkäuferin angefordert und uns kurz vor dem Kauf überlassen, es war aber für eine Erbliche Auseinandersetzung gedacht. Der Gutachter behauptet, dass das Asbest und PAK so gut wie üblich sei und man damit rechnen müsse, dass das Haus belastet sei, dafür wäre ein Abschlag wegen Alters erfolgt. Ausdrücklich fällt aber weder das Wort Asbest noch das Wort PAK. Wir hätten ja die Flexplatten liegen lassen können, aber er hat uns noch nicht mal darauf hingewiesen, dass sie evtl. gefährlich sein könnten.
2)
Welches Verfahren ist sinnvoll bei einer Sanierung?
Uns wurden mehrere Verfahren angeboten:
a) Abfräsen per Hand ohne weiteren Schutz (!)
b) Abfräsen bis auf den Estrich
c) Eissandstrahlen
Hat hier jemand Erfahrungen und kann zu der einen oder anderen Maßnahme zuraten oder abraten?
3)
Man erzählte uns, dass die Schadstoffe nie ganz beseitigt werden können, es wäre sogar sogar dass hinterher mehr Schadstoffe durch die Luft fliegen als vorher. Ist das richtig? Hier habe ich auch verschiedene Aussagen. Der Luftwert ist im Moment relativ gering. 80 Fasern pro Kubikmeter und das wurde auch nur hochgerechnet. Geufnden wurde bei einer achtstündigen Luftmessung nur eine Faser. Ich verstehe nicht, wie der Gutachter jetzt auf 80 Fasern kommt. Jedenfalls soll der Grenzwert nach einer Sanierung 500 Fasern sein, das wäre ja viel höher. Wenn ich saniere, möchte ich aber sowohl am Boden komplett Asbest- und pak-frei sein, als auch in der Luft einen Wert von Null haben. Es kann ja auch sein, dass wir das Haus verkaufen möchten und dann muss es Asbest- und pak-frei sein, sonst hätten wir ja einen totalen Wertverlust.
4) Wird der Estrich beschädigt?
5) Man erzählte uns, dass auch unter dem Estrich etwas gefährliches sein könnte, dass dann immer wieder hochzieht (Asbest oder PAK), hat hier jemand Erfahrungen zu?
6) Kann man die Tapeten hängen lassen? Kann man sie so schützen, dass nichts von den Schadstoffen dran kommt?
7) Mit welchem Preis müssen wir realistisch für die Sanierung von ca. 50 m² rechnen? Wie lange dauert eine Sanierung erfahrungsgemäß?
8) Ist es sinnvoll in der unteren Etage die Fliesen abzuschlagen und hier auch zu sanieren oder macht es mehr Sinn eine zweite Schicht Fliesen darüberzulegen? Ist der Asbest und das PAK dann vollkommen abgedichtet?
Vielen Dank an alle, die uns helfen wollen.
Viele Grüße
Lisa