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Feuchte Innenwände in Altbau mit feuchtem Keller
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Feuchte Innenwände in Altbau mit feuchtem Keller

Hallo liebe Forumsteilnehmer,
mich treibt folgendes Problem um: Wir haben 1997 einen ehemaligen Schweinestall (Baujahr. um 1800) in der Eifel zum Wohnhaus umgebaut. Bis auf die Mauern (unbehauene Natursteine) wurde das Gebäude vollständig entkernt und neu aufgebaut. Jetzt steigt innen, von unten beginnend, Feuchtigkeit bis ca. einen Meter hoch (gelbliche Verfärbung, bröckelnder Putz). Dieses betrifft z.Z. nur die Wände, die von außen nicht angebaut sind. Unter dem Gebäude befindet sich ein Gewölbekeller in mäßigem Zustand: Salzausblühungen, bröckelnder Putz, feucht. Der Boden des Kellers ist nicht versiegelt und nach jedem stärkeren Regenguss feucht. Zur Vervollständigung:
  • die Innenwände sind verputzt und gestrichen (keine Tapete)
  • Außen wurden um das Haus gepflastert.
  • die Haus ist verputzt und (soweit ersichtlich) sind die Wände von außen nicht feucht.
  • das Haus hat Fußbodenheizung.
  • Abschlagen des feuchten Putzes und neu verputzen brachte nach 6 Monaten wieder das gleiche Ergebnis.

Kann jemand etwas damit anfangen? Hängt die Feuchtigkeit der Innenwände mit dem Zustand des Kellers zusammen? Wie bekomme ich die Probleme in den Griff (Innenwände und Keller)? Was passiert, wenn der Kellerboden versiegelt wird? Kennt jemand Fachleute, die eine solche Sanierung übernehmen?

  • Name:
  • Julian Fuchs
  1. als kompletten Zusammenhang sehen

    Foto von Martin Kempf

    Ich würde die Sanierung in Etappen angehen und mit den am wenigsten aufwendigen bzw. in Eigenleistung herstellbaren Schritten beginnen.
    Erster Schritt wäre für mich: Abschlagen des Putzes im Keller an den Außenwänden, um die Verdunstung zu erleichtern. In diesem Zusammenhang ist daran zu denken, dass der Kellerraum eine Querlüftung haben sollte, um die feuchte Luft abziehen zu lassen.
    2. Schritt (wenn machbar weil überhaupt vorhanden?): Abschlagen des Sockelputzes außen, freilegen des Mauerwerks. Nach Möglichkeit nur mit Reinkalkmörtel verfugen. Sieht das ganz bescheuert und unansehnlich aus, wäre es auch möglich, hier einen Sanierputz als Sockelputz aufzubringen.
    Bringt dies alles noch nicht den gewünschten Erfolg, so haben Sie als letzte aber auch teuerste Möglichkeit noch die Chance, die betroffenen Innenwände abzuschlagen und hier einen raumhohen Sanierputz anbringen zu lassen. Nachdem Sie keine Tapeten an den Wänden haben, ist das bei Ihnen optisch auch kein Problem.
    Aufgraben und zu versuchen, von außen was zu machen, würde ich bei einem derart alten Haus nicht riskieren. Und ob das nachträgliche Einbringen einer Horizontalsperre im Sockelbereich bei Ihrem Naturstein ohne weiteres möglich ist, kann ich nicht sagen, da sollten sich andere zu äußern.
  2. Schweinestall  -  Nitrate

    Foto von Hans-Joachim Rüpke

    Lieber Julian Fuchs, bei dem Wort "Schweinestall" läuten bei mir immer alle Alarmglocken. Sie haben es hier vermutlich mit hohen Nitrateinträgen zu tun. (Können Sie ja mal eine Probe testen lassen). Das wiederum macht einem Putz schwer zu schaffen. Sie können wahrscheinlich hier im Innenraum nur einen Sanier-Putz nach WTAAbk. aufbringen, der die ausblühenden Salze (das versalzene Mauerwerk hat stark hygoskopische Eigenschaften = nimmt schnell Feuchte aus der Umgebung auf und löst die Salze im Mauerwerk, um sie danach an der Oberfläche wieder auszukristallisieren) einlagern kann. Solche Putze sind z.B. als Kalksanierputze am Markt und auch hier sinnvoll einstzbar. Als Wandfabe nehmen Sie nur reine mineralische Farben wie Silikat- oder Silikonharzfarben. Etwas teurer aber wirkungsvoll, da sehr offenporig. Sie können evtl. auch noch Salze auf der Oberfläche erhalten, die lassen sich dann abfegen. Eine andere Überlegung ist der Einbau einer nachträglichen Hüllflächentemperierung einer Wandflächenheizung (passend zu Ihrer Fußbogenheizung ...), da Sie ja den Putz ohnehin erneuern müssen. Sie erhalten dadurch eine trockne Wand, sodass die Salze stabil in kistalliner Form in der Wand verbleiben. Der Schalregenschutz außen muss aber hierzu noch besonders bedacht werden. Haben Sie darüber schon mal was gehört? Insgesamt haben Sie ein shr komplexes Problem, vielleicht wird sich Herr Bromm noch dazu äußern. Vielleicht ist es bei Ihnen sogar sinnvoller eine Vorsatzschale einzubauen. Dazu ist er der Spezialist. Viele Grüße
  3. Feuchte Keller und Salze und dann noch in der feuchten Eifel :-((

    Foto von Edmund Bromm

    Es musste so kommen, wenn man im Urlaub ist kommen die schwierigen Fragen. Es bleiben einige Fragen. Wo ist welcher Schaden und welche Nutzung ist vorgesehen?
    Es ist einfach alles neu abzudichten oder unnütze Abdichtungen zu fordern.
    Es gibt meiner Meinung keinen Zusammenhang zwischen dem Keller und den feuchten Stellen im Erdgeschoss.
    Leider gibt es keine Verbesserung durch falsches Lüften. Wie richtig gelüftet wird, ist auf meiner Homepage in 2 Aufsätzen beschrieben. Es ist zu unterscheiden ob in den Wohnräumen oder im Keller. Und besonders wichtig, nur in Abhängigkeit von der tatsächlichen Feuchte außen.
    Wenn es mein Keller wäre ich würde den Verputz im Keller nicht entfernen, denn je mehr feuchte verdunsten kann, um so mehr Feuchte kommt in den Raum. Besser dicht!
    Wie? ... steht auf meiner Homepage unter Schriften: I-Bausystem.
    Die anderen Probleme sind die Salze im EGAbk.. Leider wird auch hier sehr oft etwas falsch gemacht. Normalputz ist genauso ungeeignet wie Reinkalk. Dies deswegen, weil alle diese Putze eine zu hohe Wasseraufnahme haben. Sanierputz im Sockel ist ebenfalls nicht ideal. Besser ein spezieller Sockelputz und diesen wie es sich gehört unten abgeschnitten dh. vom Erdreich getrennt. Auch ein Sanierputz wird nur dann wasserabweisend, wenn er die Möglichkeit des Trocknens hat.
    Herr Rübcke hat schon richtig angedacht, lassen Sie den Verputz drauf! Es ist nur viel Arbeit und bringt nichts. Dann mit Delta-PT (Noppenbahn mit aufgeschweißtem Putzträger) der Fa. Dörcken verkleiden und dann mit X-beliebigem Material bearbeiten. Nur nicht offen lassen wie die Fa. beschreibt, sonst züchten Sie sich die Schimmelpilze, ob dies Ihr Wunsch ist wage ich zu bezweifeln. Im Keller ist oft ein Luftentfeuchter das einfachste und besste, um die Feuchte zu reduzieren. Die paar Flecken sind nicht weiter problematisch. Wichtig ist die Gebrauchstauglichkeit.

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