Anbau an Zweifamilienhaus - sehr kalt, hohe Heizkosten
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Anbau an Zweifamilienhaus - sehr kalt, hohe Heizkosten
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Auweia
Da haben Sie (natürlich nicht Sie selbst, sondern die Erbauer) sich was engebrockt. Von einer Dampfsperre, die existieren soll, haben Sie ja nichts. Da sein muss die schon. Nach Ihrer Schilderung handelt es sich um Poroton-Stein (nett beschrieben übrigens *grins*). Blöd ist jetzt nur, dass es Poroton in verschiedenen Dichten, und damit verschiedenen Wärmeleitgruppen gibt. Je nach verwendetem Stein könnte es aber arg knapp mit dem erforderlichen Mindest-Dämmwert werden.
Klar ist der Ringanker eine Wärmebrücke. 4 cm Dämmung bekommen die auch nicht weg. Zwischenfrage: was für ein Gutachter war das denn? (IHKAbk., HWKAbk., welches Gebiet). Hat der denn keine Temperaturmessung gemacht?
Wenn die Dampfsperre fehlt, bekommen Sie ein noch größeres Problem, nämlich Schimmel.
Naja, vielleicht fahre ich das nächste mal von Dortmund nach Magdeburg ja über Chemnitz ... A14 ist ja fertig -
800 kWh pro Quadratmeter?
Mindestens DM 2400 Nebenkosten, das entspricht ja 3000 l Öl. Davon 2/3 für 25 Quadratmeter, das wären 2000 l/25 = 80 l = 800 kWh pro Quadratmeter?!? Das ist ein horrender Wert! Sind Sie sicher, dass Fenster eingebaut wurden? Aber Spaß beiseite, haben Sie die Heizkostenabrechnung mal überprüft? Oder sind Sie an überteuerte Fernwärme angeschlossen? -
Ohh, danke
Hatte ich gar nicht bemerkt. Die Vermutung mit den nicht eingebauten Fenstern liegt da wirklich nahe. Also da dürfte der Mindestwärmeschutz aber deutlich unterschritten sein (nicht missverstehen, das heißt, zu wenig Dämmung). Alleine aus Feuchte im Mauerwerk ist das kaum noch zu erklären. Klar, bei hoher Mauerwerksfeuchte schlechter Dämmwert zuzüglich Verdunstungsenergie. Aber da müssten die Steine ja voll mit Wasser stehen.
Vielleicht wäre mal eine Kernbohrung angebracht? -
Anbau an Zweifamilienhaus - sehr kalt, hohe Heizkosten Teil 2
Hallo Herr Beisse, Guten Tag Herr / Frau Lange, Gruß an MB, war total baff, dass Sie schon geantwortet haben. Vielen herzlichen Dank für Ihre superschnellen Reaktionen. Hier kleine Ergänzungen / Korrekturen:1. Herr Beisse Der Gutachter heißt Karl-Heinz Hänßchen, hat seinen Sitz in Chemnitz, Zwickauer Straße 116. Laut Telefonbucheintrag ein Ingenieurbüro. Mein Vermieter sprach aber von einem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen mit Zulassung bei Gericht (weiß nicht welches). Eine Temperaturmessung hat er in meinem Beisein nicht gemacht, nur eine Feuchtigkeitsmessung mit so einem elektronischen Kasten, bei der er nicht erklären konnte woher die Feuchtigkeit kommt. Das Problem Schimmel habe ich bereits, zwar nur an einer Wand / Ecke, aber das reicht ja. Habe dazu ein Gutachten vom Gesundheitsamt, die haben auch Löcher in die Wände gebohrt.
2. E. Lange Habe nochmals nachgeschaut, die 1. Nebenkostenabrechnung umfasste den Zeitraum vom 01. September 96 bis 31. März 98, also zwei Heizperioden. Unsere Heizung wird mit Erdgas betrieben. Die Heizkostenabrechnung ist mit der Ablesung von Brunata und der Abrechnung der Stadtwerke konform. Fenster hat der Raum in Anbau und zwar 3 (je 1,20 x 0,90 m) nach Südosten eins und zwei nach Südwesten.
3. MB (Martin Beisse?) Feucht war es in dem Anbau bei Einzug außerordentlich, die Fenster waren häufig beschlagen, an einigen Stellen löste sich die Tapete. Wir haben in den ersten Wintern sehr viel gelüftet (wenn es ging alle Stunde 5 - 10 min), natürlich auch im Sommer. Die Raumtemperatur haben wir versucht auf ca. 20 ° C zu halten, nach der ersten Abrechnung jedoch auf 17 - 18 ° C abgesenkt. Habe für die Zeit vom 01.04.99 - 31.03.00 trotzdem 718,- DM nachzuzahlen, obwohl meine monatliche Vorauszahlung 200,- DM beträgt.
4. Vielleicht fällt Ihnen zum Aufbau des Fußbodens zu dem toten mit Bauschutt verfüllten Raum noch etwas ein? Vielen Dank schon jetzt. Herzlichst Kerstin
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Faulpelz <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/smile.png" title=":-)" alt=":-)" width="15" height="15">
Joo MB ist Martin Beisse, war nur wieder tippfaul. Den Gutachter kenne ich, sage hier im Forum aber besser nichts dazu ...
Ich habe übrigens auch Ingenieurbüro, das heißt also nix. Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverstände gibt es von der HWKAbk. (Handerkskammer) oder von der IHKAbk. (Industrie- und Handelskammer (Industriekammer, Handelskammer)). IHK-Gutachter sind meist öbuvAbk. SV für Schäden an Gebäuden, also von der Kloschüssel über Mauerwerk bis Antenne alles. Sozusagen AlleswisserDie öbuv SV von der HWK sind für ein bestimmtes Gewerk bestellt. Zum Beispiel Dachdeckerhandwerk. Dachdeckerhandwer ist aber eben nicht nur Dach, sondern Dachtechnik, Wandtechnik und Abdichtungstechnik, sowie Bauphysik. Das ist meist nicht bekannt.
Also Feuchte hat der gute Mann gemessen? Auch nen Wert angegeben? Ist beim Bohren der Löcher vielleicht Wasser rausgelaufen? Naja, da ist schwer der Wurm drin. Ich suche mal Kollegen, die bei Ihnen in der Nähe sind. -
400 kWh pro Quadratmeter,
ok, das ist nur noch das doppelte eines typischen Altbauwertes. Aber immer noch viel, in den ersten beiden Jahren vielleicht noch mit "Trockenwohnen" zu erklären; aber jetzt? Zumindest ist die Tendenz leicht fallend.
Dass Trockenwohnen nicht vom Mieter bezahlt werden muss, hilft jetzt wohl auch nicht weiter: Im ersten Jahr darf man pauschal 15-25 % von den Heizkosten abziehen (alternativ nach Gradtagszahl berechneter Wert), siehe weiterführende Links (suchen sie nach "trocken"). Oder suchen sie im Internet nach "Heizkosten trockenwohnen" oder "Heizkosten trockenheizen".
Bezüglich fußkalt: wie groß ist denn die Differenz zwischen Temperatur an der Decke und Temperatur am Boden? Sind die Heizkörper evtl. ungünstig platziert (an der Innenwand)? Falls die Differenz groß ist, kann ein rückwärts laufender Deckenventilator helfen. Und vielleicht noch ein dicker Teppichboden? -
Das macht alles richtig froh: =>
Schönen Guten Tag Herr Beisse und Herr / Frau Lange, bin trotz allem sehr froh, Hilfe zu finden. Vielen Dank für Ihre uneigennützige Unterstützung. Es ist für mich eine ganz neue Erfahrung, dass man Hilfe von "wildfremden Menschen" erfährt), die sich die Nächte im WWW um die Ohren schlagen um Probleme anderer zu lösen: -C. Denke, sollte doch ein Gutachten erstellen lassen, habe mich jedoch bisher vom Vermieter einschüchtern lassen. Kurz noch zwei Ergänzungen. Heizkörper sind unter den Fenstern, also an den Außenwänden. Temperaturunterschied zwischen Fußboden und Decke meist über 12 grd, da Fußboden selten über 13 ° C warm wird. Gestern Abend folgende Werte gemessen: unten 12 ° C, oben 25 ° C. Dicker Teppich liegt. Vielen Dank für den Hinweis mit Trockenwohnen und für die Links. Bedanke mich nochmals ganz ausdrücklich und recht herzlich für die ganz fixen Antworten und Lösungshinweise. Wünsche Ihnen weiterhin ganz ganz viel Erfolg! Viele liebe Grüße, Kerstin
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Temperaturgradient von 12.. 25 Grad,
das ist ziemlich extrem. Da braucht man gar kein Gemüsenfach mehr im Kühlschrank, da kann man die Sachen einfach auf den Boden legen!
Zum Vergleich habe ich mal bei mir nachgemessen (Altbau mit unisolierten Wänden): Boden 20.3, Decke 22.5 Grad.
Ich habe solche Gradienten aber auch selbst schon zweimal erlebt; in meiner ersten Studentenbude (mit drei Außenwänden, nur einer Wand zu einem beheizten Raum, und Ölofen gegenüber Fenster), und im Ausland (Luftheizung mit Klimaanlage, furchtbar). Insofern kann ich Ihnen erprobte Tipps gegeben, wie man zumindest den Wohnkomfort radikal steigern kann (wenn Sie schon soviel zahlen). Sie müssen die Luft im Raum so verwirbeln, dass der Temperaturgradient verschwindet, z.B. überall 17-18 Grad statt 12 Grad am Boden und 25 Grad unter der Decke. Dazu können Sie einen dieser Standventilatoren, die in der Hitze des letzten Sommers recht populär waren, in die Ecke stellen, und den Kopf so kippen, dass kalte Bodenluft direkt nach oben geblasen wird. Alternativ ein kräftiger Klemmventilator in einer Zimmerecke unter der Decke, der warme Luft nach unten bläst. Am elegantesten ein zentraler Deckenventilator, der rückwärts läuft (finde entsprechenden Link gerade nicht). Sie können auch mal zur Probe mit einem großen Pappkarton 10 min im Zimmer die warme Luft von oben nach unten wedeln.
Mir fällt zu dem Ganzen nur ein, dass Ihre Wände vielleicht noch extrem nass sind, und daher extrem schlecht isolieren. Falls die schon erfolgten Nachbesserungen ausreichen, könnte es sein, dass sich das Problem nach weiteren 1-2 Jahren kräftigen (!) Heizens/Trocknens gibt. Allerdings kann ich das unmöglich beurteilen; ein Fall für andere hier im Forum, vor Ort!
Eine mieterfreundliche Lösung könnte es sein, dass sie, solange die Mauern nachweislich nass sind, für den betroffenen Raum nur soviel Heizkosten zahlen, wie für vergleichbare andere (plus vielleicht 10 % Zuschlag, um auf der für den Vermieter sicheren Seite zu sein). (Nur eine Idee; wie schon gesagt, ich kann das nicht beurteilen.)
Nebenbei bemerkt: Ihr Zimmer wäre ein Fall für eine (kräftige) Heizleistenheizung (Kleinkonvektoren am Boden entlang der gesamten Außenwand) gewesen (zwecks Wandtrocknung und Vermeidung von Temperaturgradienten). -
Ergänzung zu Herrn Lange
Eine so niedrige Temperatur kann meiner Ansicht nach nicht NUR an der fehlenden Konvektion liegen. Da wird wohl noch was anderes im Argen liegen. Vielleicht fehlende Dämmung oder gar zusätzlich noch eine Wasserader mit fließendem Wasser drunter. Das würde die extrme Abkühlung zusätzlich zu der fehlenden Konvektion erklären. Die Feuchte hatte ich ja schon erwähnt.
Denn ist der Tipp mit dem Ventilator empfehlenswert. Dann bitte aber nochmal messen. -
Nur symptomatisch
war mein Hinweis mit Luftverwirbelung gemeint. Auch ich denke nicht, dass die Heizkosten wegen fehlender Konvektion so hoch sind.
Allerdings lässt sich durch Ausgleich des Temperaturgradienten der Wohnkomfort steigern bei vergleichbaren Heizkosten (bzw. die Heizkosten reduzieren bei gleichem Komfort), selbst mehrfach erprobt, siehe oben!
Überschlagsweise käme man bei einem K-Wert von 4 auf einer Außenfläche von 60 Quadratmetern etwa auf den beobachteten Wärmebedarf:
4 Watt/ (Quadratmeter*Grad) * 60 Quadratmeter * 24 Stunden * 3500 Gradtage = 20.160 Kilowattstunden = 2000 Liter Heizöl = 2000 Kubikmeter Erdgas.
Messen Sie doch mal die Bodentemperatur (Thermometer auf Boden legen, dickes Kissen drauf, 10 Minuten warten, ablesen).
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