Geräuschdämmung Bad nachträglich
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Geräuschdämmung Bad nachträglich

Guten Abend,

ich habe folgende Frage: Ich wohne zur Miete. Erster Stock. Meine Wohnung ist so geschnitten: Wenn man von vorne außen auf die Außenmauer blickt so befindet sich links und rechts jeweils ein Zimmer, mittig zwischen diesen das Bad mit einem Fenster. Die Wohnung darüber ist identisch. Problem: Das WC befindet sich an der Wand und das Abflussrohr liegt in der Außenwand, von außen draufblickend links in der Trennwand zwischen Bad und linksseitigem Zimmer. Leider ist das Haus hier sehr hellhörig, die Abwasserrohre sind nur mit Styropor isoliert, drückt jemand oben aufs Knöpfchen so hört man sehr deutlich das Rauschen. Könnte eine Nachisolierung hier Abhilfe bringen, und zwar so, dass man Dämmmatten in dem Zimmer links des Badezimmers, in meiner Wohnung, an der Innenwand anbringt? Ein Großteil des Geräuschschwalls entsteht nicht durch das Betätigen der Spülung oben, sondern wenn das Wasser bei mir durch die Wand rauscht. Mein Vermieter wäre sicher bereit hier Abhilfe zu schaffen nur würde ich gerne vorab wissen ob jemand da Erfahrungen damit hat und ob das was bringen könnte? Danke

  • Name:
  • Günther
  1. Geräuschdämmung

    An die Geräuschdämmung muss bei der Errichtung gedacht werden. Beim Abwasser bedeutet das Gussrohre, gedämmte Schellen, Ummantelung mit Dämmung und absolut keine direkte Berührung mit dem Bauwerk. Für die richtige Schalldämmung gibt es eine DINAbk.. Nachträglich lässt sich das nicht mehr einbauen. Kein Bauherr kümmert sich bei Mietwohnungen darum, warum auch, das hätte Geld gekostet. Sie müssen damit leben und wenn sie selbst was machen sind sie für die Verschlimmbesserung auch noch verantwortlich. In einer Mietwohnung dürfen sie am Bauwerk nur das tun was im Mietvertrag vereinbart ist und das sind bestimmt keine Eingriffe in die Bausubstanz. Es gibt kein Amt, das darüber einen Zwang auf den Bauherrn ausüben kann. Die einzige Möglichkeit wäre, wenn im Mietvertrag etwas über den Schallschutz vereinbar wäre. Das Stichwort wäre dann Mietkürzung.
  2. Ergänzungen

    Foto von wiki

    zu Herrn Kirschners Ausführungen:

    Um Ihren Vermieter zu einer Mängelbeseitigung zu zwingen müssten Sie

    1. nachweisen, dass es sich um einen Mangel handelt und sie nicht einfach nur zu sensibel sind (Schallschutzgutachten zu Installationsschallschutz kosten mehrere tausend EUR) und

    2. sie müssten plausibel machen, dass sie diesen mangelhaften Schallschutz zu Mietbeginn nicht ahnen konnten und der Vermieter sich deshalb nicht auf "gemietet wie gesehen" herausreden kann.

    Erst dann haben Sie das Recht auf Mängelbeseitigung und wenn diese stockt das Recht auf angemessene Mietminderung.

  3. Wand

    Foto von Thorsten Bulka

    Eine zusätzliche Trockenbauwand davor, kann was bringen ... Besser und Effektiver ist aber eine  -  getrennt von der "alten" Wand eingebaute schwerer Wand, Masse ist halt schwer in Schwingungen zu versetzen  -  ist dann aber eine Frage des Estrichs usw ... der müsste an der Stelle dann weg
    • Name:
    • TB
  4. Körperschall

    Foto von Martin G. Halbinger

    das Problem ist, das die Schwingungen schon in der Wand sind. Eine begrenzte Vorsatzschale vor diese Wand bringt zwar was, da innerhalb der Wand eine Weiterleitung des Körperschalls zur nächsten Wand, zur Decke usw. stattfindet, werden Sie das Wasser weiter hören. Es macht nur Sinn, wenn die Schwingungen durch konstruktive Trennung / weiche Materialien an der Ausbreitung zu hindern. Konsequent müssten alle Oberflächen im Zimmer, die hart mit der Wand und weiter mit dem Abwasserrohr verbunden sind mit einer weichen Vorsatzschale versehen werden. So wie der schwimmende Estrich (allseitig mit Dämmung) die Tritte nicht (bzw. wenig) in die Wand / Decke weiterleitet ...
  5. Hallo Günther,

    Foto von wiki

    wenn Sie der Meinung sind Zitat: "Mein Vermieter wäre sicher bereit, hier Abhilfe zu schaffen", dann laden Sie Ihn doch einmal einmal ein, sich das anzuhören. Eine spürbare Verbesserung muss keine "mehrere tausend €" kosten.

    Dazu müssten man aber zielgerichtet an die Rohre ran, oder die Masse der Trennwand erhöhen, und das dürfen Sie als Mieter nur mit Genehmigung Ihres Vermieters veranlassen.

    Woher wissen Sie dass "die Abwasserrohre sind nur mit Styropor isoliert" sind?

  6. Geräuschdämmung nachträglich

    Seien Sie froh, dass Sie Mieter und nicht Eigentümer einer ETW mit solchen Problemen sind.

    Wenn man den Schall nicht beim Bau bekämpft und die entsprechenden Maßnahmen plant, ist es hinterher schwierig bis unmöglich bzw. nicht bezahlbar.

    Jeder kleinste Kontakt der schwingenden Teile mit dem Gebäude muss vermieden bzw. mit weichen Materialien verbunden werden. Eine einzige Mörtelbrücke kann alle Bemühungen zunichte machen.

    Daneben habe ich den Verdacht, dass man keine schweren Baumaterialien zur Schallunterdrückung vorgesehen hat. Wenn sogar das Abwasser von anderen Wohnungen zu hören ist, hilft nur noch rückbauen und besser machen, ausziehen oder ein Wandteppich.

  7. Weitere Details und danke

    Foto von wiki

    Danke für die Antworten.

    Also um den Sachverhalt detaillierter zu erklären: Früher wohnte in der Wohnung über mir ein einzelner Herr, der überdies z.T. mehrere Tage pro Woche beruflich nicht da war. Jetzt wohnt dort jemand der immer da ist. Dass die Abwasserrohre nur mit Styropor isoliert sind weiß ich weil vor ca. 8 Jahren ein Wasserschaden in der Wand war. Ein Vormieter hatte vor ca. 15 Jahren beim Bohren eine Wasserleitung leicht angebohrt und das hatte bis vor 8 Jahren gedauert bis sich die Wand vollgesogen hatte und als ich dann aus dem Urlaub kam tropfte es aus der Wand wie in einer Tropfsteinhöhle. Damals wurde auch die Ecke mit den Abwasserrohren geöffnet und die Maurer, das hatte ich gesehen, haben nur Styropor, überdies dünn, reingemacht.

    Was ließe sich denn hier konkret und mit wenig Aufwand machen? gäbe es die Möglichkeit die Toilettenspülung oben zu öffnen und mit einer Sonde Schaum reinzuspritzen?

    Das führt gleich zu meiner nächsten Frage:

    Man hört z.B. auch das Klackern des Duschschlauchs gegen die Wanne von oben sehr stark. Meine Idee wäre z.B. eine Fliese unter der Wanne rauszumachen, da reinzugehen und Schaum reinzuspritzen um die Geräusche zu dämmen. Geht sowas?

    Danke

  8. Schaum an der Dusche bringt nur minimale Besserung, da die Resonanz der Wanne reduziert wird. Die Weiterleitung des Schalls über Füße und Rand der Wanne zu Wand oder Decke findet weiter statt, außer man baut die Dusche komplett aus und auf neuem gedämmten Träger, neuen Anschlussfugen usw. wieder ein.

    Foto von Martin G. Halbinger

    Schaum an der Dusche bringt nur minimale Besserung, da die Resonanz der Wanne reduziert wird. Die Weiterleitung des Schalls über Füße und Rand der Wanne zu Wand oder Decke findet weiter statt, außer man baut die Dusche komplett aus und auf neuem gedämmten Träger, neuen Anschlussfugen usw. wieder ein.

    Ähnlich "einfach" ist es bei dem Rohr, zumindest wenn der Schuldige (die fehlerhafte Stelle) nicht sehr eng begrenzt festgestellt werden kann. Da können ggf wenige cm Fläche an fehlender Dämmung bereits die Schallübertragung verursachen, kann aber auch über die ganze Länge eine Vielzahl an Fehlstellen sein.

    Dünnes Styropor ist nicht unbedingt schlecht ... es muss nur dick genug sein, um eine Berührung der schwingenden Bauteile und eine Übertragung der Schwingung zu verhindern.


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