Styroporträger Badewanne verzogen  -  ausschäumen?
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Styroporträger Badewanne verzogen  -  ausschäumen?

Bei mir hat der Installateur eine Badewanne eingebaut. Der Styroporträger wurde auf Grund von leichtem Gefälle in eine etwa 1 cm dicke Mörtelschicht gesetzt. Dann setzte er die 50 kg schwere Wanne ein, füllte sie halbvoll mit Wasser und die Silikonfuge wurde gezogen.

Der Fliesenleger kam am nächsten Tag und begann mit fliesen. Plötzlich sagte er: die Wanne hat ja an der Seite eine Beule, so was habe ich noch nie erlebt. Wir hielten die Wasserwage an und staunten. Die Styropor-Seitenwand wölbte sich tatsächlich etwa 1,5-2,0 cm. Also Kleber dicker aufgetragen und so gut es ging egalisiert. Optisch kann ich damit leben. Was ist aber mit der Festigkeit? Der Träger ist ja oben nur rund 3 cm breit, an den Seiten kam er mir dünner vor, nur unten ist er dick. Zum Vergleich: Wenn ich ein dünnes Brettchen hochkant auf den Tisch Stelle und draufdrücke, nimmt es eine recht hohe Last auf, bis zu dem Moment, wo es ausknickt. Dann kann man es auch mit geringem Druck leicht durchdrücken.

Nun fragte ich den Installateur, welchen Hersteller er verbaut hatte (er konnte sich das auch nicht erklären) und rief dort an. Dort wollte man Fotos haben und sagte die Sache ist ganz klar: der Mörtel muss erst ein paar Tage aushärten, bevor man die Wanne reinsetzen darf. Stünde auch so in der Einbauanleitung. Durch den Druck der halb gefüllten Wanne sinkt der Träger im dicken Mörtel unterschiedlich tief ein und verformt sich so. Wäre der Mörtel dünn gewesen, wäre das nicht weiter aufgefallen, aber bei 1 cm drückt es den Träger in der Mitte hoch. Auch hätte der Rand vorher ausgeschäumt werden müssen, sonst arbeitet der Träger, erreicht nicht optimale Festigkeit und die Silikonfugen reißen immer wieder.

Der Installateur meinte hingegen: machen wir nie, sonst kann man die Wanne später nicht mehr zerstörungsfrei herausnehmen. Wie sehen das die Profis hier? Evtl. Nachträglich punktuell mit Schaum festkleben, das könnte man ja dann später ggf. durch die Öffnung zerschneiden.

Auf die Verformung befragt, meinte der Hersteller: sollen wir in jedem Fall ausschäumen, auch unten zwischen Wanne und Träger, die Wanne hängt ja sonst ein paar mm in der Luft! Vermutlich wird es halten, aber schriftlich wolle man mir das nicht geben.

Da ich schon von diversen Vorfällen mit dem sich bei Trocknung stark ausdehnendem Bauschaum hörte, frage ich mich, ob nicht ein spreizdruckfreier Schaum besser wäre? Diese Schäume gibt es ja von verschiedenen Firmen zu kaufen. Meine größte Angst wäre ja, das der Installateur zu viel Bauschaum einsprüht und der Druck dann den Wannenträger sprengt. Habe nämlich kaum noch Ersatzfliesen da. Installateur meinte, Wanne vorher mit Wasser füllen und trocknen lassen? Was gibt es hier diesbezüglich für Erfahrungen? Wenn man nach dem Trocknen die Wanne leert, ist dann der Druck weg oder steht es dann noch unter Spannung?

  1. Schaum und Kleber

    Sie können schäumen und kleben soviel Sie wollen: das ist Pfusch und steht sicherlich in keiner Anleitung. Der Hersteller hat Ihnen durch die Blume das gleiche gesagt. Ich selbst würde die Badewanne so nicht abnehmen.
  2. weiter

    Foto von Thorsten Bulka

    Servus ... Es wurde die Wanne gestellt, und Ausgespritzt ...

    Frage: welche Wand (Material) ist da? Eigentlich müsste hier nach Norm, noch eine Abdichtung ausgeführt werden ... Mit dem Hinter und unterführen, an der Wanne ... Alternativ, ist ein Dichtband einzukleben ;-)

    Die Silikonfuge, wird es wohl nicht so überlebt haben, das sie dauerhaft dicht ist ...

    Kleber mehr Aufgetragen ... Der Untergrund (Wannenträger) ist nicht gerade Zugstabil, der Fliesenkleber, unterliegt einer starken Formveränderung beim Trocknen (dauert Jahre) Deswegen, wird eine max. Auftragsstärke immer angegeben ... Hmmmm  -  klingt nicht gut bei ihnen ;-(

    Also, noch mehr unschöne Sachen ...

    Rückbau?

    • Name:
    • TB
  3. vielen Dank für die schnellen Antworten,

    Das klingt ja alles nicht so gut. Die Verformung nach dem Fliesen beträgt noch rund 1 cm und optisch vertretbar. Die max. Schichtdicke für den Kleber (10 mm) wurde nicht überschritten.

    Was denn ausgespritzt? Die Wand ist Gipskarton gefliest (vor 20 Jahren), da war ein Abdichtband drunter und flüssige Abdichtung wurde gestrichen. Gefliest wurde bis zum Boden, auch der Fußboden ist gefliest bis in die Ecke. Sicherheitshalber wurde noch eine flüssige Abdichtung mit Dichtband in den Ecken oben drauf geklebt und die Fugen imprägniert, weil nicht mehr vollstes Vertrauen in die Dichtheit des Untergrundes bestand. Zur Wand wurde eine zweifache, dicke Silikonfuge gezogen. Eine direkt zwischen Wanne und Wand und dann die sichtbar, schöne wie üblich obendrauf.

    Auch arbeitet der Wannenträger nicht mehr messbar unter Belastung, die Verformung scheint statisch. Einzig und allein die obere Silikonfuge der Fliesen wird belastet, wenn man ihn mit der Hand probehalber nach innen drückt. Bei bestimmungsgemäßer Belastung auch dort keine sichtbare Änderung, aber ein späteres Reißen kann sicher nicht ausgeschlossen werden. Das Problem müsste ja dann an allen Wannen vorhanden bauen, die der Installateur unausgeschäumt verbaut hat? Also schäumen die hier anwesenden Installateure den oberen Rand vor Einbau immer aus oder gibt es auch hier Ausnahmen?

    Wenn die Stabilität nach dem Ausschäumen gewährleistet ist, würde ich vom Rückbau absehen. Warum:

    1) habe ich die letzten, viele Jahre alten und nicht wieder beschaffbaren Restfliesen vom Bad verbaut, ein neuer Träger hätte dann abweichende Fliesen. Wer bezahlt das erneute Fliesen?

    2) gäbe das sicherlich eine Menge Stress und Streit mit dem Installateur (und ich habe derzeit noch genügend weitere Probleme zu lösen) und möglicherweise ein länger nicht nutzbares Bad und dadurch auch noch Streit mit meiner Frau ;-)

    3) gibt es bei uns im Umkreis (ländliche Gegend) kaum noch Installateure, die überhaupt noch Aufträge annehmen und die kennen sich alle gegenseitig. Wer repariert dann z.B. im Notfall die Heizung?

    Sicher ist das Ausschäumen nur eine Notlösung, aber zu 99 % wird es vermutlich halten. Ich kann ja die Verformung als bei Übergabe vorhanden Mangel schriftlich aufnehmen lassen. Falls der Träger in den nächsten 5 Jahren kollabieren sollte, ist der Installateur dann verantwortlich.

    Spricht etwas gegen Verwendung von spreizdruckfreiem Schaum oder hat dieser anderweitige Nachteile? Ich will das Risiko ungefähr einschätzen können und möglichst optimal ausschäumen lassen, sofern möglich. Rein rechtlich gesehen haben Sie ja vollkommen Recht.

  4. Schade, das hier keine hilfreiche Antwort ...

    Schade, das hier keine hilfreiche Antwort mehr folgt. War meine ausführliche Beschreibung/ Antwort auf die gestellten Fragen wohl wieder mal umsonst.

    Was Herr Alex S mit "ausgespritzt" meinte, ist mir nach wie vor unklar. Der Hersteller behauptete, dass die Installateure den Rand der Wanne mit dem Träger ausschäumen/ verkleben müssten, damit die Silikonfuge nicht später reißt. Ich habe nun einen weiteren Fliesenleger und Installateur befragt  -  keiner macht das so! Sonst bekäme man die Wanne nie wieder zerstörungsfrei hinaus! Aber auch hier hat der Wannenhersteller nicht ganz unrecht: der Schaum klebt zwar nicht lange und haltbar am Styropor, aber er füllt den Raum zwischen Träger und Wannenrand aus  -  somit ist trotzdem keine Bewegung des Trägerrandes mehr möglich!

    Ein spreizdruckfreier Schaum ist Pflicht. Außerdem sollte man einen Zargen- bzw. Dämmschaum (Zargenschaum, Dämmschaum) nehmen und keinesfalls herkömmlichen Bauschaum. Letzterer dehnt sich viel zu stark aus, ist nicht spreizdruckfrei und kann, weil in ihm nach dem Aushärten deswegen viel komprimierbare Luft befindet, keine hohen Druckkräfte aufnehmen, sondern würde etwas nachgeben.


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