Filigrandecke liegt nicht auf Innenwand
BAU-Forum: Neubau
Filigrandecke liegt nicht auf Innenwand
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Bilder sind ein Bild - naja
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die Frage nach dem schlimmsten Fall?
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Filigrandecke
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Filigrandecke, Richtung der Lastabtragung
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bei aller Liebe @Kirschner
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Fertigteildecke muss nicht 2/3 aufliegen
Hallo. Da ich nicht so viel Ahnung vom Bau habe, wende ich mich an euch!Als meine Filigrandecke verlegt wurde, lag sie an manchen Stellen nicht auf der Innenwand! Das Bauunternehmen meinte, dass sie mit Bewährung nacharbeiten! Jetzt wurde die Decke betoniert! Trotzdem habe ich so ein mulmiges Gefühl im Nachhinein. Ist es sehr schlimm? Bilder sind beigefügt! Das kann genauso gut in Ordnung sein, wie es Pfusch sein kann. Dazu müsste man die Planung kennen ;) Ist das denn schlimm? Mit welchen negativen Dingen muss ich rechnen?
[ Zitat Anfang ] ...
Alles bricht zusammen ;)Mit welchen negativen Dingen muss ich rechnen?
... [ Zitat Ende ]Genauso wahrscheinlich ist, dass alles in Ordnung ist.
Blöde Frage: Gibt es eine unabhängige Objektüberwachung? Bitte jetzt nicht die 3/4 Buchstaben. In dem Fall sollten die sofort vor Ort kommen. Im anderen Fall natürlich auch ;) Also, es gibt keinen Baubegleiter, hatte das selbst in die Hand genommen! Ich weiß echt nicht mehr weiter …also besser einen Gutachter einschalten? Einfach mal den (gegen Geld) bitten, sich nach Verlegung der Bewehrung und vor dem betonieren anzusehen. Solche Filigrandecken werden üblicherweise nach der Grundrisszeichnung hergestellt. Wenn da 5 cm fehlen, besteht der Verdacht, dass die Wand nicht nach Plan errichtet wurde.
Wenn vor dem betonieren einige Bewehrungseisen oder der Rest einer Matte, eingelegt wurden, wäre das vertretbar wenn auch nicht nach Plan. Eine Filigranplatte ist ein Schalungsteil mit Funktion für die Statik. Die Statik wird erfüllt wenn die Platte zu 2/3 auf tragenden Wänden aufliegt. Plattenstöße können nur auf tragenden Wänden sein. Stöße an nichttragenden Wänden sind unzulässig. Statisch unbedenklich wäre es nach dem Bild, wenn es im Raum darüber einen Überzug gäbe. Ansonsten ist das eine Sollbruchstelle die auch mit viel Eisen eine solche bleibt. Es ist also ein nur schwer behebbarer Baufehler. Die Filigranelementedecken liegen im allgemeinen gerade nicht bzw. nur knapp auf.
Als Beispiel nur mal zwei willkürlich rausgesuchte Verlegeanleitungen:
Ich habe den Eindruck, dass sich die Filigrandecke mit ihrer Längsseite an dieser fraglichen Wand befindet.
Die freiliegenden Langsbewehrungseisen sind bei der fraglichen Platte nicht sichtbar. Nur die anschließende Platte offenbart ihre Längsbewehrungseisen.
Die kurze Seite der Platte, mit der die Platte auf der Wand aufgelegt wird, ist von der Lücke nicht betroffen.
Insofern sind meine Vorschläge mit Bewehrungseisen nur konstruktiv gedacht.
Die eigentliche Lastabtragung findet, nach meinem Eindruck, auf der anderen Wand und mit der kurzen Seite dieser Platte statt. Wenn man bedenkt, dass eine komplett in Ortbeton gegossene Decke völlig anders aussieht bezüglich Bewehrung und Randkörben, so kommen doch Zweifel an der Statik von Filigrandecken überhaupt und den Bildchen die eine Fertigteilindustrie gemalt hat um Filigranplatten überhaupt einsetzen zu können. Kein Statiker nimmt Deckenbewehrung ab wenn Filigrandecken verbaut sind obwohl man nahezu keine Bewehrung sieht denn die ist im Werk vergossen. Eisen einsparen bringt Geld und Filigrandecken bringen Flächenkosten und Eisen an Stößen und Übergängen einbauen ist Fehlanzeige. Der Beruf des Bewehrungsbauers ist verloren und Beton mit dem Pumpenrüssel verteilen kann jeder. der letzte Betrag ist ... - GP: Muss/soll es wirklich so "deftig" sein?
Filigranelementedecken sind seit langem gängige Praxis und in vielen Fällen eine gute Alternative zu rein momolithischen Stahlbetondecken. Die Bewehrung kann (teilweise muss) da genauso abgenommen werden, wie bei rein monolithischen Decken. Die Abnahme betrifft halt nur die Zulagen und die obere Bewehrungslage. Für den Rest steht das Fertigteilwerk ein. Probleme mit Prüfingenieuren sind mir bisher nie untergekommen.
Hinsichtlich Standsicherheit und Dauerhaftigkeit gibt es zwischen den Systemen keine Unterschiede. nur anhand einem Foto kann man nicht abschließend beurteilen ob richtig oder falsch ... Wie oben schon mehrfach geschrieben. In aller Regel stehen an den Seiten, an denen die Decke auf der tragenden Wand aufliegt, Bewehrungsstäbe über, der andere Stoß ist meist nicht die Haupttragrichtung. Es werden entweder konstruktiv (Rissvermeidung) oder auch tragend zusätzliche Bewehrungseisen oberhalb der Filigranelemente über die Stöße gelegt.
Die Elemente auf eine nichttragende Wand aufzulegen (ohne Abstand, Dämmstreifen usw.) hat zur Folge, das sich das Statische System ändert ...
Je nach Bauvorhaben und Komplexität kommt es durchaus vor, das der Statiker und / oder der Prüfingenieur sowohl im Fertigteilwerk als auch auf der Baustelle die Bewehrung abnimmt. Beim kleinen, "harmlosen" Einfamilienhaus halt selterner als beim Hochhaus oder anderen komplezen Bauvorhaben. Die Fahrzeiten ins Werk stehen jedenfalls häufig auf den Abrechnungen ...
@Herr Kirchner. Nehmen Sie auch immer die Geeichte Waage mit in den Supermarkt, um zu prüfen, ob in den 500 g Nudeln für 99 ct auch wirklich 500 g drin sind?
Wenn der Schaden groß genug ist, finden sich immer Möglichkeiten, (auch nachträglich) herauszufinden, ob die Firma derartig gepfuscht und an Material gespart hat. Das kann sich keine Firma erlauben. Die meisten Fertigteilwerke arbeiten automatisiert, da steht auf der Rechnung automatisch drauf was drin ist und haben Qualitätssicherungssysteme. Die Fertigteildecke muss lediglich 3 cm aufliegen. Wenn sie nur 3 cm aufliegt, benötigt man auch Joche im Bereich in der Nähe entlang des Auflagers.
Liegt die Decke 6 cm auf, kann dann Joch an der Wand vorbei entfallen.
Die Zentimeterangaben variieren von Hersteller zu Hersteller, also immer schön in die Verlegeanleitung des Herstellers schauen und dort nachlesen, was für die zu verwendende Decke des jeweiligen Herstellers, an Jochen - und in welchen Fällen - zu stellen ist, oder auch nicht.
Dieses vorstehend genannte Auflager auf der Wand, bezieht sich auf die Endungen der Richtung, in derer die Decke gespannt und mithin bewehrt worden ist.
Die 2/3 Regel von Klaus Kirschner ist also - in der Regel, klar, Ausnahmen können auch hier die Regel ändern, das wird aber sicherlich im vorliegenden Fall nicht so sein - völliger Quatsch.
seitlich stellt dies sicherlich kein Problem dar. Logisch sollte man - damit es keine Risse gibt - die Bewehrung in dem Bereich ergänzen, in dem die Decke nicht auf der Wand aufliegt und natürlich auch ergründen und nachforschen, warum denn da die Decke seitlich zu kurz ist.
Grundsätzlich wird der Unternehmer sicherlich Recht haben, dass dies kein Problem darstellt. Logisch, nachforschen und ergründen, warum das so ist.
Wenn die Deckenplatten so enden, dann ist dass je nach Anforderung an die Decke eigentlich normal so, weil das Stückchen Decke, was da fehlt, verursacht einen erheblichen Kostenaufwand, den fertigen zu lassen. Ein Schalbrett mit einem Doka und 3 oder 4 Stützen drunter ist meist günstiger.
Je nach Anforderung an die Decke und dem dementsprechenden Verschließen des kleinen Restes ..., kein Mangel.
Markus Reinartz