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unvorteilhafter Zahlungsplan  -  Drohung Baustopp
BAU-Forum: Neubau

unvorteilhafter Zahlungsplan  -  Drohung Baustopp

Hallo,
wir bauen derzeit mit einem Bauträger (kleine Baufirma aus Bayern, Geschäftsführer ist Architekt) in Baden-Württemberg. Wir haben uns für diese Firma nach ettlichen anderen Beratungen mit anderen Anbietern. Die Entscheidung basierte v.a. darauf, dass seriös und kompetent beraten wurden, Wünsche unsererseits wurden in der Planung (noch vor Vertrag) prompt umgesetzt etc.
Zum Bautenstand: aktuell ist der Estrich verlegt, die Heizung wurde angeschlossen und vorläufig in Betrieb genommen. Folgende Leistungen fehlen noch: Fertigstellung der Elektroinstallation, Einbau Treppe, Einbau Türen, Putzrestarbeiten, Rollladeneinbau, Außenfensterbänke Wintergarten, Außenputz, Balkonaußengeländer und noch kleinere Arbeiten wie z.B. Einkiesung Kellerschächte, Ausfugen Kelleraußenwände, Abtransport von Bauabfall etc.
Insgesamt sind wir mit der Qualität der ausgeführten Bauarbeiten durch die Subunternehmen zufrieden. "Pfusch" liegt hier u.E. nicht vor, es gibt höchstens kleinere Beanstandungen.
Mit dem Bauträger und deren Bauleiter (ist der Geschäftsführer) sind wir hingegen überhaupt nicht zufrieden. Der Bauleiter kümmert sich u.E. nicht um den Bau. Wir haben bislang von der Firma niemanden auf der Baustelle getroffen (ich bin praktisch täglich zur Kontrolle in der Mittagspause dort). Wir bauen seit Ende August 2005 und unseres Wissens war von der Bauleitung dreimal jemand dort: Anfangs, um das Firmenschild aufzustellen, einmal zu einem Termin mit dem Schornsteinfeger und jetzt zuletzt, nachdem wir Leistungen angemahnt haben.
Die Innenbauarbeiten Bodenbeläge, Holzdecken, Fliesenarbeiten und Anschluss der Sanitärgegenstände werden wir in Eigenleistung übernehmen.
Zum Zahlungsstatus: wir haben jetzt 80 % der Bausumme bereits bezahlt. Zwei weitere Rechnungen für Innenputz und Estrich (aus Dezember 2005) haben wir noch nicht beglichen. Mit diesen Rechnungen wären dann 93 % bezahlt, die restlichen 7 % sind für den Außenputz/Abnahme. Angesichts der noch ausstehenden Leistungen (s.o.) würden wir u.E. weit in Vorausleistung gehen. Insgesamt ist der Zahlungsplan sehr zu unseren Ungunsten, das ist uns jetzt klar.
Im Bauvertrag ist geregelt, dass die Bezahlung bei Fertigstellung (z.B. "6 % mit Fertigstellung Estrich"). Die fehlende Fertigstellung (z.B. wurde vergessen, einen Türdurchgang zu verputzten, bei den Estricharbeiten fehlt u.E. noch der Estrich im Balkonbereich oder gehört das zu den Fliesenarbeiten (= Eigenleistung)?) haben wir als Begründung aufgeführt, dass die Zahlung noch nicht erfolgt.
Daraufhin hat der Bauträger uns geschrieben, dass dies nur geringfügige Restarbeiten seien und wir im Verzug seien. Die weiteren Arbeiten würden sofort bis zum Zahlungseingang eingestellt.
Meine Fragen:
meine Befürchtung ist, dass wir  -  sofern wir jetzt die bereits gestellten Rechnungen bezahlen  -  deutlich in Vorausleistung gehen. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit kleineren Mängeln/Reklamationen fehlt uns das Vertrauen, dass im Falle von Mängeln z.B. bei Abnahme dies auch wirklich geregelt würde, sofern die Leistungen schon bezahlt sind (fehlendes Druckmittel der Zahlungsverweigerung). Für die Abnahme sind lächerliche 2 % vorgesehen.
Berechtigt uns der Term "X% bei Fertigstellung X" dazu, die Rechnungen zurückzuweisen, auch wenn die Arbeiten größtenteils erledigt (aber eben nicht fertiggestellt) sind? Schwierig macht es auch, dass Leistungen wie z.B. Treppe, Türen, Rollläden, Balkon, Elektrofertigstellung nicht im Zahlungsplan aufgeführt sind, m.E. sollten diese aber schon bei 93 % beinhaltet sein, da die restlichen 7 % von der Summe her vermutlich nicht einmal die Außenputzkosten voll abdecken würden.
Ich möchte jetzt folgendes Tun:
  • auf Fertigstellung (Putz, Estrich außen, Fensterbänke etc.) bestehen (beinhaltet dann auch die nicht aufgeführten Arbeiten wie Türen etc.)
  • die sofortige Fortsetzung der Arbeiten anmahnen (eine Frist wurde uns nicht gesetzt, sondern der sofortige Baustopp mitgeteilt). Wäre es möglich, dem Bauträger Konsequenzen anzudrohen (z.B. Schadenersatz durch Verzögerung). Glücklicherweise sind wir zeitlich nicht so sehr unter Druck, da wir in unseren alten Wohnung unlimitiert ohne wesentliche finanzielle Konsequenzen bleiben können. Trotzdem wollen wir natürlich, dass das "Häusle" fertig wird.

Dem entgegen steht die Positition des Bauträgers, der die Teilzahlungen der Posititionen "Putz" und "Estrich" anmahnt und als Voraussetzungen für weitere Arbeiten ansieht.
Unsere Hauptfrage an das Forum: sollen wir eine harte Position einnehmen oder doch zahlen.
Viele Grüße
Thomas S.

  • Name:
  • Thomas S.
  1. Hänge mal zwei Links an

    die interessant sein dürften. Durch die Eigenleistungen sind Sie na klar aus ein paar _Sachen raus. Aufgepasst bei der Tabelle, immer auf % des Gesamtpreises beziehen.
    Persönlich würde ich es nach der Beschreibung so sehen, das nach Ihrer Beschreibung abgesehen von der Schlussrate die Verglasung nicht fertig gestellet ist und auch die Zug um Zug-Rate nicht vollständig zum tragen kommt (Treppe, Türen, Balkon etc.). Ebenso fehlt die Fassade. Nach meinem Gefühl dürften Sie noch so 15 ... 20 % Luft haben. Wie das ein Anwalt oder der Richter sieht, weiß ich nicht. Empfehlen würde ich Ihnen, den beide Links auszudrucken und ein Gespräch mit dem Bauträger zu suchen, unter der Maßgabe, Ihre restlichen Zahlungen an den Zahlungsplan anzupassen um dem vorgelegten Beitrag zum Urteil gerecht zu werden und den Bau so zu beider Zufriedenheit abzuschließen. Fruchtet dies nicht, gehen Sie mit den beiden Links zum Anwalt, der müsste das dann wohl übernehmen, soll Ihr Haus fertig gestellt werden.
  2. Ob ein Bauträgervertrag

    welcher der Makler+Bauträgerverordnung unterliegt geschlossen wurde ist unklar. Für mich hat der Fragesteller einen Generalunternehmer/Generalübernehmer beauftragt mit dem Bau beauftragt. Grundstück gehört Fragesteller.
    Dies ist vorab zu klären. Bitte mal hier nachlesen:
    • Name:
    • M.P.
  3. GU  -  kein Bauträger

    insofern scheidet die Makler- und Bauträgerverordnung (Maklerverordnung, Bauträgerverordnung) wohl aus. Als Grundlage für weitere Verhandlungen aber sicherlich trotzdem interessant.
    Leider waren wir zu unerfahren und wohl auch blauäugig, um bei Vertragsabschluss zu erkennen, dass die Zahlungsbedingungen für uns unvorteilhaft sind.
    Vielen Dank für die Tipps.
    Gruß
    Thomas S.
  4. Zahlungsplan laut Vertrag

    also müssten sie zahlen, wenn es so drin steht. Darüber hinaus kann man mit 7 % der Bausumme (geschätzt 12000, .) schon eine Menge machen, bestimmt auch die paar Restarbeiten.
    Wenn sie bis jetzt zufrieden waren, verstehe ich Ihre Argumentation nicht. Macht der Generalunternehmer den Anschein, dass nach Zahlung der ausstehenden Rate nicht weitergearbeitet wird? Haben sie sich vorab mit ehemaligen Kunden unterhalten?
    Einfach so die Stimmung vergiften macht m.E. keinen Sinn.
    Sprechen sie mit Ihrem Generalunternehmer offen über ihre Sorgen. Und lassen sie sich doch mal die Restarbeiten vorrechnen. Baulaien gehen oftmals von ganz falschen Kostensätzen aus.
    Gruß Christian
    • Name:
    • Herr Chr-503-Sto
  5. naja, so ist es nicht ganz ...

    Klar ist der Zahlungsplan verbindlich, andererseits sieht der Vertrag "Fertigstellung" der Leistungen vor. Wir wollen auch zahlen, wenn die Leistung i.O. ist. Leider gibt es ja auch Bauherren, die aus an den Haaren herbeigezogenen Gründen Unsummen abziehen, insofern kann ich auch verstehen, dass Generalunternehmer solche für den Verbraucher unvorteilhafte Verträge anbieten
    Insgesamt würden wir mit Zahlung jetzt sehr deutlich in Vorauszahlung gehen, das ist selbst dem Laien klar: es blieben noch etwas ca. 12000 € als letzte Rate übrig. Das würde gerade mal den Außenputz abdecken (ich hatte den Verputzer gefragt, als er den Innenputz gemacht hat), dabei stehen ja auch noch einige andere Leistungen (Treppe, Elektro, Türen und diverse Kleinigkeiten aus).
    Nach dem Verdauen des ersten Ärgers habe ich jetzt erstmal mit dem Bauleiter vereinbart, dass wir uns auf der Baustelle treffen. Ich denke, wenn beide Seiten zu Kompromissen (wir bezahlen, aber nicht gleich alles, der Generalunternehmer macht weiter und bekommt sein Geld, wenn auch etwas später) bereit sein sollten, können wir auch eine Regelung finden. Habe auch kein Interesse an der "harten Tour" mit RA etc.
    Viele Grüße
    Thomas S.
  6. der richtige Weg

    Foto von Bruno Stubenrauch, Dipl.-Ing. univ.

    Sie sind auf dem richtigen Weg. Mensch sein, miteinander reden, gegenseitiges Vertrauen aufbauen, kleine Kompromisse eingehen. Wegen eines nicht verputzten Türdurchgangs die Bezahlung von Hunderten m² Putz verweigern, wegen des fehlenden Estrichs auf dem Balkon (der witterungsbedingt jetzt gar nicht ausgeführt werden kann) die Bezahlung des gesamten Estrichs im Haus zu verweigern ist schon heftig. Vor allem wenn Sie mit der Ausführungsqualität ansonsten zufrieden sind.
  7. trotzdem ...

    trotzdem es ist ja nicht so, dass wir die Bezahlung der Einzelleistungen verweigern, nur ist es derzeit definitiv so, dass mit 80 % die bisherigen Gesamtleistungen bereits abgedeckt sind und ca. 12000 € als noch letzte Raten (wären noch zu leisten nach Bezahlung von Putz und Estrich, sind für Außenputz und Abnahme vorgesehen) diese bei weitem nicht abdecken. Angesichts dieser erheblichen Vorauszahlung sollte unser Bauleiter einsehen, dass wir hier doch etwas kleinlicher bei der Auslegung der Vertragserfüllung sind (vertraglich geregelt ist wie gesagt die Bezahlung bei "Fertigstellung" und nicht nach Teilleistung wie auch immer diese sein sollte).
    Viele Grüße
    Thomas S.
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