Dämmplatten ohne Schutz angeschüttet
BAU-Forum: Neubau
Dämmplatten ohne Schutz angeschüttet
Hallo, ist es in Ordnung, dass mein Rohbauer die Dämmplatten im Erdreich ohne einen weiteren Schutz
(Folie, Noppenbahn oder ähnliches) einfach mit Erde ansgeschüttet hat?
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Perimeterdämmung
Ob vor den Dämmplatten noch ein Filtervlies o.ä. angeordnet werden muss, hängt von den verwendeten Dämmplatten und der Funktion die sie übernehmen sollen ab.
Handelt es sich um glatte Dämmplatten, z.B. aus Styrofoam, die nur der Wärmedämmung dienen sollen, keine Wasserabführung, so brauchen diese auch kein Filtervlies o.ä..
Handelt es sich um Drainageplatte, die neben der Wärmedämmung auch die Wasserabführung zu einer Dränage gewährleisten muss, so gehört vor eine solche Platte, in der Regel, auch ein Filtervlies oder eine Noppenbahn. -
Es ist aber auch abhängig vom Anfüllboden und ...
Es ist aber auch abhängig vom Anfüllboden und der Art des Wandbildners.
Wurde also z.B. mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen abgedichtet und wird mit bindigem Boden verfüllt, muss hier eine Gleitschicht eingebaut werden um die Sperrung vor Beschädigung zu schützen. Ansonsten wie mein Vorschreiber. -
oder
Wenn die Perimeter Bzw. Extruder-Schaumplatte bis auf Fundament runtergeführt wird (was auch Sinn macht), kann auch ohne Gleitschicht wirklich nichts passieren.
Gruß Christian -
@Herr Chr-503-Sto
beziehen Sie Ihre Vermutung aus der Theorie oder aus der täglichen Praxis? Die horizontalen Stöße der Dämmplatten sind stauchbar. Sie haben in der Regen ca. 5 Stöße je Wandhöhe. Wenn nun jeder Stoß um ca. 4 mm stauchbar ist, bedeutet dieses ein Setzverhalten von 2 cm bei der obersten Platte. Dieses kann der Abdichtung nicht zugemutet werden.
Ich habe immer wieder das zweifelhafte Vergnügen, solche abgesackten Perimeter-Dämmplatten nach Freilegung der KG Wände sehen feststellen zu müssen. -
Erfahrung
da gerade diese Thematik von den Erwerbern immer wieder angesprochen wird ("muss da keine Folie vor? ") habe ich dies genau beobachtet. Jackodur bzw. Styrodur ist so glatt, dass die Reibung beim Anfüllen und Verdichten der Fläche nichts anhaben kann, auch ist die Stufenfalz fast toleranzfrei gefertigt, sodass auch keine Schwächung im Randbereich vorliegt.
Auch habe ich bei Perimeterplatten noch nie Absetzerscheinungen erkennen können wenn wirklich bis auf die Fundamentplatte kraftschlüssig runtergedämmt wird. Es gibt Verarbeiter, die lassen zwecks Hohlkehle die Stufenfalz bzw. Perimeter vorher enden oder schäumen den Rest bei, dann würd ich auch eine Folie vorhalten.
Gruß Christian -
Das die Perimeter-Dämmung glatt ist, stimmt schon Christian ...
Das die Perimeter-Dämmung glatt ist, stimmt schon Christian. Aber bindige Böden haften trotzdem an und es kommt zu mechanischer Belastung der Dämmung welche dann an der Sperrung weiter gegeben wird. Das die Perimeter-Dämmung sauber gearbeitet ist, ist auch Richtig. Nur ist es beim verlegen einfach unmöglich, diese so zusammen zu stauchen, dass keinerlei Setzung Möglich ist. Ich durfte es schön des Öfteren Begutachten und die einschlägige Literatur kennt diese Problematik auch.
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verschiedene Meinungen
Ok, es gibt verschiedene Meinungen ob es funktioniert oder
nicht. Mich würde aber interessieren, ob und wo es irgendwo verbindlich geschrieben steht, wie da vorzugehen ist, da ich diese Woche einen Termin mit meinem Rohbauer habe und ich Ihm mit Fakten entgegentreten will.
Danke -
Termin mit Rohbauer
Fassen Sie doch die verschiedenen Auffassungen zusammen.
Damit vielleicht eine genauere Aussage möglich ist, soweit aus der Ferne ohne Ortsbesichtigung überhaupt möglich, brauchen wir mehr Info.
Welche Dämmplatte wurde verarbeitet, Bodenverhältnisse, Einbauart und Höhe, mögliche Einbauempfehlungen des Herstellers, Ausbildung der Hohlkehle, etc.
Ohne diese "Fakten" können Sie sicherlich auch kaum Ihrem Rohbauer einen fehlerhaften Einbau nachweisen, wenn es denn überhaupt einer ist. -
Aber ...
Ohne diese "Fakten" können Sie sicherlich auch kaum Ihrem Rohbauer einen fehlerhaften Einbau nachweisen, wenn es denn überhaupt einer ist.
Vor Abnahme ist die Richtigkeit der Ausführung nachzuweisen.
Aber bisher wurde ja noch nicht einmal aufgeführt ob überhaupt eine Abdichtung vorhanden ist. -
Vor Abnahme
@ Mark hast schon Recht. Nachweis liegt beim AN.
Doch was nützt es, wenn der Bauherr, nicht zumindest begründete Zweifel, an einer fachgerechten Ausführung vorbringen kann.
Woraus schließt du auf das mögliche Fehlen der Abdichtung? -
@Jens
der Fragesteller schreibt kein Wort davon. Wenn es nun eine WW ist (die Dampfproblematik als Glaubensfrage mal außen vor gelassen) dann können wir hier lange eine mechanische Belastung der Abdichtung vermuten oder verwerfen.