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Außenwände nicht homogen! Ausführung so OK?
BAU-Forum: Neubau

Außenwände nicht homogen! Ausführung so OK?

Schönen guten Morgen. Als angehender Häuslebauer gestern Abend mal wieder kein gutes Buch, sondern die Statik gelesen. Dabei eine interessante Eindeckung gemacht. Unser Wandaufbau ist als zweischalige Wand mit 17,5 Porenbeton, 10 cm Dämmung, Hinterlüftung und 11,5 Verblender geplant. Sollte aus wärmeetechnischer Sicht ja ganz in Ordnung sein. Nun hat aber der Statiker über jedes Fenster einen "DIA" (Was ist das?) Sturz gesetzt mit dem Hinweis, den mit Kalksandstein zu übermauern. Außerdem haben wir einige große Fensterflächen, die an einer Stelle z.B. mit einem HEB200-Träger überbrückt werden. Und da bin ich stutzig geworden. 17,5er Tragmauerwerk und ein 200er Träger? Außerdem so viel Stahl an einer eh schon kritischen Stelle wie einem Fensterdurchbruch? Was sagen denn die Experten zum Thema Wärmebrücken? Ich hätte als Laie gedacht, dass man schon gut auf einen homogenen Wandaufbau achten sollte, schon wegen der lokalen Taupunktverschiebung. Auch im Innenbereich wird ein Wanddurchbruch in einer 11,5er Wand mit einem 120er Träger überbaut! Das leuchtet mir irgendwie nicht ein! Wer kann aufklären?
Besten Dank
Lars Ohliger
  • Name:
  • Lars Ohliger
  1. mit Statik reden

    Hallo,
    hier hat offensichtlich nur ein "Statiker" gerechnet. Sie sollten diesen und Ihren Planer daraufhin mal ansprechen.
    Stahlträger lassen sich in den meisten Fällen durch integrierte Stahlbetonträger ersetzen. Man (der Statiker) muss nur etwas mehr rechnen und die Bewehrung der Decke wird aufwendiger.
    Eine Ergänzung von Porenbetonmauerwerk mit Kalksandstein halte ich wegen des grundsätzlich unterschiedlichen Schwind- und Dehnverhaltens für bedenklich.
    Die Problematik der Wärmebrücken kommt bei beiden Varianten erschwerend hinzu.
    Eventuell machen sich dadurch 24 cm dicke Wände erforderlich. Dafür können sie dann aber weitestgehend homogen ausgebildet werden, was das Risiko von Baufehlern reduziert.
    Mit freundlichen Grüßen
  2. ich fress nen Besen ...

    wenn so ein "Statiker" nach der HOAIAbk. abrechnet.
    rechnet er weniger ab  -  dann gibt's auch weniger ...
  3. Bügel

    Das ist das Hasswort der Billigbauer.
    Ein deckengleicher Stb. -Balken kommt bei der 3 m-großen-Terrassentür-Öffnung nicht mehr in Frage.
    Ein Unterzug auch nicht, wegen des Rollladenkastens.
    Bliebe noch ein Stb. -Überzug.
    Der kostet aber Geld.
    Und benötigt Büüüüüüüügel.

    Sie befinden sich gerade in der Phase des Erkennens der Festpreisgefahren ...

  4. Danke, danke ...

    Danke, danke allerdings muss ich hier wohl noch etwas berichtigen. Rollläden gibt es bei uns keine. Und die längste zu überbrückende Stelle beträgt in etwa 4,7 m (3 Doppelfenster a 1,5 m). Ist da noch etwas mit Stahlbeton möglich?
    Das mit der Kombination von Kalksandstein und Porenbeton bezüglich des Schwindverhaltens hatte ich so bisher nicht gesehen, wo sich doch diese beiden Baustoffe noch am ähnlichsten sind, trotzdem Danke für den Hinweis. Trifft dies auch auf eine Kombination von Porenbetonaußenwänden und Kalksandsteininnenwänden im Stumpfstoß zu? Übrigens gibt es noch die eine oder andere Betonschwelle in den Wänden als Auflager für die Stahlträger!
    Mir wäre auch eine Konstruktion mit Stahlbetonstürzen lieber, aber als wichtigste Aussage nehme ich erstmal mit, dass die gewählte Lösung wohl für den Statiker (der übrigens wirklich Festpreis abgerechnet hat) am einfachsten war. Allerdings wurde er von unserem Architekten beauftragt und dieser hat wiederum die Statik nicht überprüft, wie er mir heute mitteilte. Und eben dieser Architekt rechnet nach Honorarordnung ab und wird sein Geld wohl erst bekommen, wenn dieser Mist vernünftig ausgearbeitet ist. Abgesehen davon gehe ich einmal davon aus, dass ich auch bei einem Festpreisangebot erwarten kann, dass nach den Regeln der Baukunst gearbeitet wird und nicht nur nach Formeln und Tabellen.
    Kann mir trotzdem noch jemand verraten was DIA-Stürze sind?
    • Name:
    • Lars Ohliger
  5. Ziegelstürze ...

    Das sind vorgespannte Ziegelstürze einer bestimmten Firma.
    Damit hätten Sie den 3. Baustoff. :)
    Der Name ist zum Synonym für Ziegelfertigstürze geworden.
    Jedenfalls nördlich des Weißwurstäquators.

    Ich wette, diese Position der Statik ist der Vereinfachung zum Opfer gefallen. Ist ja auch "nur" ein Standardtext.
    Für Porenbeton gibt es natürlich Vergleichbares. Auch bei der Übermauerung greifen Sie natürlich nicht zu KS. Überraschen Sie Ihren Statiker, indem Sie ihm sagen, Sie hätten die Statik gelesen.
    Ruckzuck haben Sie die geänderte Position.

  6. Soll das heißen, ...

    Soll das heißen, dass die Kalksandsteine über den DIA Stürzen funktional keine Bedeutung haben und problemlos durch Porenbetonsteine ersetzt werden können? Wir reden hier über "normale" Fensterbreiten (1,34 m) und nicht über die Doppeltüren zur Terrasse.
    Zur Vollständigkeit hätte ich gerne noch ein Votum bezüglich der Kombination aus Porenbetonaußenwänden und den Innenwänden aus KS-R in Dünnbett. Aufgefallen ist mir hierbei vor allem, dass Porenbetonblöcke ein Maß von 250 mm, KS-R jedoch 248 mm haben. Sind hier die Lagerfugen unterschiedlich dick? Oder wie bekomme ich solche Wände miteinander verbunden (Flachanker)?
    Überrascht hat mich übrigens der Statiker. Der arbeitet laut Aussage des Chefs nämlich nicht mehr in diesem Büro! Wer weiß bloß warum?!?
    Grüße aus dem hohen Norden (weit nördlich des Weißwurstäquators ;-))
    • Name:
    • Lars Ohliger
  7. Bitte nicht missverstehen.

    Die (Kalksandstein) KS-Steine haben natürlich eine Bedeutung.
    Aber die Porenbetonstürze haben natürlich auch eine Zulassung.
    Alles abhängig von Last und Stützweite.
  8. 4 meter70 ...

    oh schreck! :-)) )
    wie jdb schon schreibt  -  schwierig ist das nicht (mit dem richtigen Statiker).
    aber wichtig ist ja, dass der Architekt finanziell bedient wird  -  wer macht sich schon
    Gedanken um Statik oder gar Tragwerksplanung ...
  9. Bitte auch nicht missverstehen, ...

    Bitte auch nicht missverstehen, aber ich habe den Statiker nicht zu einem Festpreisangebot gezwungen! Also hat er gefälligst seine Arbeit zu machen, denn er hat mich vorher nicht davon in Kenntnis gesetzt, dass ich bei seiner Leistung Abstriche machen muss. Wer günstig nicht vernünftig Arbeiten will, der soll günstig nicht anbieten. Basta!
    Hat irgendjemand zu dem Thema KS+Porenbeton noch etwas beizutragen?
    Bis hierher erstmal Danke!
    • Name:
    • Lars Ohliger
  10. Bescheiden geplant,

    ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und hoffe für Sie, dass sich diese Öffnung nicht auf der Mitte der Giebelseite (Pfettendach?) befindet und auch noch mit einem Mittelpfeiler übermauert ist. Bei 4.70 m sind theoretisch 1,5 cm Durchbiegung zulässig, wenn man 'stumpf' rechnet.
    Gebrauchstauglichkeit heißt das Zauberwort.
    4.70 m sind 4.70 m sind 4.70 m.
    Einen rissfreien Bau wünscht JDB.
  11. Doch fast genau so ist es!

    Mitte Giebelseite und zwar im Souterraian und im Erdgeschoss. Allerdings gibt es zumindest im Souterrain eine tragende Innenwand bei 1/3 der Strecke. Was meinen Sie mit Mittelpfeiler?
    Die Konstruktion können Sie unter dem unten angegebenen Link bewundern. Das Modell entspricht der endgültigen Ausführung, nicht die Ansicht rechts daneben (das war noch ein früherer Entwurf. Müssen wir 'mal updaten!)
    Bitte angucken und mich schnell warnen. Noch ist kein Stein gesetzt!
    Gruß
    Lars Ohliger
    • Name:
    • Lars Ohliger
  12. Wer

    hat denn da "zugebissen"?
    Da fehlt'n Stück Haus!
    :-))
    Zur Sache nur noch per eMail.
  13. Nur soviel noch allgemein:

    1.
    Es sind 3 getrennte Fensterelemente.
    Es spricht überhaupt nichts dagegen, hier in den Drittelspunkten schlanke Stahlstützen anzuordnen.
    Das nichts mit Standsicherheit, sondern mit Gebrauchstauglichkeit zu tun!
    2.
    Wahrscheinlich sind ja auch noch ordentlich Deckenlasten aufzunehmen. (Decke über EGAbk. spannt in diesem Bereich auf den Giebel?)
    Wenn  -  aus welchen Gründen auch immer  -  die 4.70 m frei überspannt werden sollen, dann muss das tragende Elemt sehr steif werden.
    Das geht nur mit einer entsprechenden BauteilHÖHE, die Sie nur beschränkt zur Verfügung haben. (Oben Fenster  -  unten Fenster)
    UND:
    Giebelwand mindestens (!) d=24 cm + weitere Maßnahmen.

    Mögliche Maßnahme: Brüstungshöhe oben auf 50 cm setzen und entsprechenden Stb. -Überzug ausbilden.

    Aber ich favorisiere Punkt 1.
    Einfach ist oftmals besser als man denkt, weil man das Schwierige nicht konsequent zu Ende denkt.

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