Kann man Fundamente in Mutterboden gründen?
BAU-Forum: Neubau

Kann man Fundamente in Mutterboden gründen?

Unser Nachbar fängt gerade an zu bauen. Was mich ziemlich in Erstaunen versetzt: Da budelt jemand mit dem Spaten Fundamentgräben in den Mutterboden, ohne dass vorher was abgeschoben worden ist. Sie sind ca. 30 cm breit, 50 cm tief. Bei uns ist ca. 30 cm Mutterboden, dann 1 bis 1,50 m sehr nasser Lehm, darunter wird es ziemlich sandig. Das Haus soll auf eine Bodenplatte, wird ca. 8 x 10 m plus 9 m lange Garage an der Seite, ohne Keller. Mehr weiß ich nicht. Mein Mann ist nicht so neugierig und hat nicht vernünftig gefragt. Kann man das so machen? Kann das halten? Was passiert, wenn es nicht hält? Fällt es um, wird es schief oder knack die Bodenplatte? Bin mal gespannt, wie das weiter geht ...
  1. Klingt eher nach einer Testgrabung um historische Fundstücke vor Baubeginn zu sichern

    Noch nicht mal ein Minibagger?
    Aber warum nicht, in Afrika bauen die ähnlich. Gras plattrampeln und Hütte drauf. Klingt danach als würde das eine Interessante (oder ewige) Baustelle.
    Gruß (von einem Baulaien)
  2. innovative Bauweise ...

    so wie sich das anhört. der Winter (2004 ;-)) ist ja nicht mehr weit, dann werden die ersten Hebungen schon zu erkennen sein  -  spätestens dann, wenn der Putz reißt ... schuld ist dann nicht der Murkser, sondern der putze ... hängt aber auch vom gutahter ab ;-)
    bei dieser "Gründung" sind Verformungen im cm-Bereich zu erwarten ...
  3. Warum nicht

    Hallo Frau Kipp,
    also machbar ist das schon. Wir wissen ja auch nicht wie hoch er jetzt noch das Gelände auffüllt. Die Statik muss natürlich für diese Gründung gerechnet worden sein. Im Prinzip gibt es da nichts gegen zu sagen.

    MfG
    Bop Pao

  4. ähhhm ...

    das wundert mich ietz doch a bisserl ...
    mit Statik hat das nichts zu tun, mit Verlaub.
    oft genug sehe ich auf den Bauvorlagen "Fundamente frostsicher gründen" oder so ähnlich ...
    und darauf kann man bei einem -üblicherweise setzungsempfindlichen  -  Gebäude kaum verzichten.
  5. Das muss auch, richtig

    Da simmen wir ja auch überein. Frostfrei muss es sein!

    MfG
    Bop Pao

  6. Dann frage ich mich, wieso ...

    Dann frage ich mich, wieso die meisten Häuser bei mir in der Gegend (Südheide) überhaupt noch stehen? Typische Bauweise: 30-40 cm verdichtetes Sandbett auf abgetragenem Mutterboden, Grundleitungen reingeschmissen, Folie drauf, Betonplatte gegossen, das war's. Keine Frostschürze, keine frostfreie Fundamente. (In der Regel wird hier ohne Keller gebaut). *stirnrunzel*
  7. Umkippen tun se ja auch nicht gleich

    aber frostfrei ist trotzdem das 1 Gebot!

    MfG
    Bop Pao

  8. was ist ...

    für'n Boden in'einer südheide? durchlässig? wie wird drauf gebaut? wie hoch sind die Ansprüche der bewoheiner an Rissefreiheit?
  9. Ehe hier weiter rumgeraten wird ...

    schicken Sie ihren Mann nochmal rüber und der soll gefäligst
    richtig fragen und die Antworten aufschreiben. Dann machen wir hier weiter
  10. Machen wir mal Pause ...

    Rumraten hat wirklich keinen Zweck. Fragen geht aber auch nicht. Der Mann mit dem Spaten und der Schüppe ist schon lange weg. Er hat es fast fertig. Immerhin weiß ich jetzt, dass es möglicherweise funktionieren kann. Meinen Mann schicke ich nicht fragen, den interessiert sowas nicht, daher weiß er auch immer nur ein bisschen. Wenn jemand weiter macht, versuche ich näheres in Erfahrung zu bringen und werde hier berichten, was die da vorhaben. Danke schon mal.
  11. OT Südheideboden

    knochentrockner Sand mit wenig Schluff, "absolut" nicht bindig, minimalster Lehmanteil, Grundwasserstand ca. 2 m unter Gelände
    (Gartengießen mit Dauersprenger, ist sonst nach kurzer Zeit knochentrocken :-( ).
    Ansprüche? keine Ahnung, habe bereits 2 gebrochene Bodenplatten gesehen (lag aber am Statiker). Ich bau nur mit Frostschürze
  12. Was ist denn Ihr Nachbar ...

    für ein Landsmann, Susanne?
    Bei uns hier macht man das fast immer so!
    Wir haben ein wenig breiter (50.. 80 cm) und etwas tiefer (80 cm) ausgehoben, aber auch "maschinenlos" ;-)
    Ist hier (Mexiko) viel billiger
    Das ganze bekommt dann auch keine Bodenplatte und ist ohne tragende Wände als Ständerwerk ausgeführt  -  erdbebensicherer als tragende Wände!
    Aber Frost gibt's hier auch recht wenig!
    Ihr Nachbar kommt nicht vielleicht aus dieser Gegend ;-)?
  13. Komisch ...

    Komisch in Schweden ham wir ja nun mal bekanntlich etwas mehr Frost, trotzdem werden dort jede Mege Bodenplatten ohne Frostschürze gebaut, aber ohne Beton kann der Deutsche ja wohl nicht *g* ...
  14. Dann sagen Sie uns

    bitte, wie das in Schweden gemacht wird. Ist bestimmt von allgemeinem Interesse. Klar kann man Frostschürzen ohne Beton herstellen , ist alles eine Frage des Preises und der Regionalen oder Länderbezogenen Bautradition.
    Schönen Sonntag wünscht
  15. mein lieblingsthema ...

    Bodenplatte ohne frostschürze ... im ernst.
    moin jupp
    manchmal glaube ich, die frostschürze ist 'ne Statikerkrankheit so wie betonierte Ringbalken.
    bei entsprechenden Gründungsbedingungen (höhen- / tiefenlage der Bodenplatte, Bodenqualität, ggfs. austausch; jedenfalls expansionsraum für frostdruck) durchaus machbar, oder?
    kommt natürlich noch ein *bisschen* auf die Lasten an :-)) ...
    das kann man ja schließlich rechnen ...
  16. So ist das

    Markus, sehe ich genau so. Es gibt mittlerweile sogar wissenschaftliche Untersuchungen die bezogen auf den Erdbaustoff die Frostfreiheit gewährleisten. Der Artikel stand in "DER BAUTECHNIK". Wenn es stark interessiert suche ich das Heft raus.
  17. joo, könnte mir gefallen ...

    diiie Ausgabe der Bautechnik kenne ich ned  -  du hast? ;-))
    nebenbei kommt dann bei der (zw) Angstbewehrung der bopl drastisch weniger raus, wenn man nach kanfeld bemessen kann ... das nenn ich Gründungskonzept; habe noch keinen Bauherrn erlebt, der kein Geld sparen wollte *bg*
    @morübe (kürzel gefällt ;-)):
    ich weiß auch warum. der Boden in Schweden ist ja auch bockhart ... zumindest wenn man nur 'ne isomatte hat ;-))
    um nicht gar zu weit vom Thema abzuweichen, schreib ich gleich nen neuen Beitrag (hrb-Beton)
  18. Von wegen ...

    Von wegen die ham dort teilweise genau so eine Sumpflöcher wie hier auch. Aber unten ist der Link, sollte eigentlich auch eine Detailzeichnung dabei sein ...
  19. @mlsollacher; Ringbalken  -  Statikerkrankheit? Ich dachte sowas wäre ein seriöse Lösung

    Habe zwar noch nicht ganz verstanden, warum man einen betonierten Ringbalken + Fenstersturz und obendrauf die Fußpfette benötigt. Aber bislang habe ich das einfach mal so geglaubt. Oder kann man die Fußpfette auch gleichzeitig als Fenstersturz und Ringbalken (Teil) benutzen?
    (oder ist das mit der Krankheit was ganz anderes?)
    Gruß
  20. Ringbalken ...

    mal zweierlei:
    zum einen:
    im Massivbau eine hölzerne Fußpfette als FensterSturz o. Ringbalken zu verwenden ist prinzipiell möglich, aber nicht ganz einfach. einfach (konstruktiv) wäre, zumindest Ziegelstürze anzuordnen. der Verzicht auf den Sturz kommt wohl nur in frage, wenn *unbedingt* Höhe gespart werden muss.
    zum anderen:
    dieser nebensatz bezog sich generell auf Sinn und Unsinn so mancher, allgemein als normal angesehener, Baukonstruktionen und entstand aus e. kleinen "ratsch" mit jupp :-)
    dieses deshalb, weil sich am Ringbalken die Geister trennen, um nicht zu sagen, die spreu vom Weizen.
    so wie man nicht grundsätzlich sagen kann, Streifenfundamente müssen sein (s. vorne), kann man auch nicht verallgemeinern, Ringbalken müssen sein  -  aber genau das wird von min. 90 % aller Kollegen gemacht.
    das eigentliche Problem besteht im übrigen darin, das ein anderer Putzgrund geschaffen wird und das aus dem schwinden des Betons in der Wand Zwangskräfte entstehen und daraus Schäden (Risse) resultieren (können). angesichts dieses schadenpotentials muss man sich im Einzelfall gut überlegen, ob man e. Ringbalken braucht oder ob Alternativen möglich sind.
    sollten sie noch fragen haben so rufen sie mal nach hrn. Thalhammer ... der wird das ähnlich sehen :-)
  21. Nach mir braucht

    keiner schreien ich komm auch so mal vorbei:-)
    Meine vollste Zustimmung bezüglich der Ringbalken Hr. Sollacher ... wenn es nicht anders geht unbedingt diesen Ringanker/balken in U-Schalen mit beigelegter 2 Sichtiger Wärmedämmung siehe Detail Decke und bewehrten Betonkern ausführen ... z.B. sie verwenden Ziegelmauerwerk das heißt dann mittels Ziegel U-Schalen ausführen damit die Materialoberfläche gleich bleibt und es somit dann nicht zum Schwund wie Hr. Sollacher bereits erwähnte kommt ... Nageln sie mich nun nicht fest aber soweit ich das im Hinterkopf habe schwindet ein Ringbalken ca. 24/24 cm und 10 m Länge um 12 mm ... sprich da kommt schon einiges daher ... darum sollte man bei solchen Ringankern dessen Bewehrungen stets in die Decken rückverankern (nicht zu verwechseln mit den Zugankern funktioniert ABER ähnlich)
    Bezüglich Bodenplatte Ohne Frostschürze ... Da verlass ich mich auf das was die Statiker hier sagen ... grundsätzlich kann ich das mit frostfreiem Material schon nachvollziehen ... ABER die Ausführung würde ich beim ersten Mal nicht Ohne den Statiker machen (hehe)
  22. :-)) habe ich mir gedacht ...

    das sie zuabaschaugn und freu mich über die Zustimmung. schwindmaß stimmt ungefähr, wird besser (kleiner) mit mehr Bewehrung ... wenn das nur alle Gutachter wüssten ;-)
    die Bodenplatte ohne frostschürze ist natürlich wie der Ersatz von Ringbalken von mehreren Umständen abhängig, insbes. der "Statikerhaftpflichtversicherung" :-)) )
  23. Das Thema

    mit den Frostschürzen habe ich seit Beginn des Threads aufmerksam verfolgt ... leider konnte ich dazu nichts beitragen ... ABER nach dem Aufruf konnte ich nicht widerstehn :-)
    Trotzdem Respekt Hr. Sollacher die meisten Statiker sehen diese Probleme erst wenn der Schaden da ist ... gut das der eine oder andere so denkt sonst würde ja den Gutachtern nie die Arbeit ausgehen :-)
    Schönen Abend noch
  24. Ringbalken, etc

    Ich musste auch meinen Statiker wechseln.
    Da wurde mir doch neulich zugetragen, dass er inner Kneipe
    fogendes von sich gegeben hat:
    "Bei dem Honorar kann ich mir keine Bauschäden erlauben. Deswegen rechne ich grundsätzlich eine 20er Sohlplatte mit einer Q378 oben und unten, die Streifenfundamente sind immer 60 cm breit und im Dachgeschoss kommt umlaufend ein Stb. -Ringbalken, auch auf den Schrägen der Giebel. Tragende Innenwände im DGAbk. sowieso.
    Meine Standardpfette ist 22/28 cm. Kleiner sieht auch nicht aus. "
  25. Na und?

    So unrecht hat er doch gar nicht? Oder die falsche Versicherung :-) Die paar Kilo Stahl machen den Kohl auch nicht fett. Ob ich nun mühsam ausrechne, dass eine Q 188 auch eben gerade so reicht, oder gleich ordentlich reinlege ... :-)
    • Name:
    • Martin Beisse

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