Reicht natürlicher Luftaustausch in altem Haus?
BAU-Forum: Lüftung

Reicht natürlicher Luftaustausch in altem Haus?

Hallo, ich lebe mit meiner dreiköpfigen Familie in einem dreistöckigen Reihenhaus (Stadthaus), Baujahr. 1960, dessen Fenster 2000 erneuert wurden (Doppelverglasung, k-Wert 2,7) und dessen Dach 2007 wärmegedämmt wurde. Da bei drei Stockwerken das Lüften ein großer Aufwand ist, hätte ich folgende Fragen:
1. Die Gefahr der Schimmelbildung sowie die Schadstoffbelastung sind sehr gering, da überall Lehmputz (feuchtigkeitsausgleichend) und ökologische Baustoffe sind. Reicht dann für gute Luftqualität der natürliche Luftaustausch, der durch folgende Öffnungen gewährleistet wird: belüfteter Keller, Türritzen in der Haus- und Kellertür, ungenutzter offener Kamin im Wohnzimmer im 1. Stock (Wohnzimmertür stets angelehnt), Entlüftungsöffnung im Kaminschacht im Bad im 2. Stock (mit Belüftungsgitter in der Tür) und ebenso im 3. Stock? Die Zimmertüren im ganzen Haus werden durch Türklemmen stets einen Spalt weit offeen gehalten.
2. Falls dies nicht reicht, könnte ich dann eine ausreichenden Luftaustausch erreichen, indem ich in die ungenutzten Kaminschächte (je einer pro Giebelseite) je eine Zu- und Abluftöffnung (Zuluftöffnung, Abluftöffnung) pro Stockwerk einbaue und die Zimmertüren einen Spalt weit offen lasse?
3. Falls man diese Fragen aus der Ferne nicht beantworten kann: kann man dies alles zu einem erschwinglichen Preis von einer Fachfirma messen und bestimmen lassen?
  • Name:
  • Gerhard König
  1. Die Frage verstehe ich nicht.

    Wenn die Luft bei Ihnen nicht abgestanden ist, die Feuchte auch nicht zu hoch  -  all das riecht/fühlt man und kein Schimmel entstanden ist, ist das doch wohl in Ordnung, oder?
    Schimmel kann übrigens auch bei an sich genügender Lüftung an besonderen Stellen entstehen, z.B. Schrank in der Ecke an der Außenwand.
  2. Frage schon verstanden

    früher waren Häuser wohl nicht ganz so luftdicht wie heute. Insb. Fenster. Mit neuen Fenster könnte es nun "dichter" sein.
    Daher verstehe ich die Frage schon. Nur lässt sich das so wohl nicht ganz beantworten. Hängt wie immer von div. Faktoren ab.
    Wir haben auch immer relativ wenig gelüftet (div. Häuser/Alter /Bauweisen) und bislang ist nichts passiert. Das muss aber nicht immer und überall so sein.
    Wenn die Rahmenbedingungen sind ändern und die Bedingungen für Schimmel vorliegen, kann natürlich immer was passieren.
    Daher klären, welche Bedingungen braucht Schimmel und dann klären, ob das bei Ihnen zutrifft.
  3. Vielen Dank, aber

    Vielen Dank für die Reaktionen. Mit Schimmel gibt's wohl kein Problem, denn die Fenster mit Doppelverglasung haben wir schon seit Jahren ohne Schimmelproblem. Aber da ich in der Arbeit schon keine gute Luft atme (Bürokomplex mit alter Lüftungsanlage), will ich wenigstens zu Hause einen ausreichenden Luftaustausch für die Erneuerung der Luft, die durchs Atmen etc. verbrauchte wird und in der sich eventuell trotz Renovierung mit Ökobaustoffen noch Schadstoffe aus dem Altbestand anreichern könnten. Da regelmäßiges Lüften aber aufwendig ist bei 3 Stockwerken und vor allem bei Wind, würde ich gerne wissen, ob der noch vorhandene natürliche Luftaustausch reicht, um auf regelmäßiges Lüften verzichten zu können.
    Wenn ich nun Herrn Kuner richtig verstanden habe, kann ich mich dabei auf meine Nase verlassen. Allerdings habe ich leider keine feine Nase, sodass ich noch fragen wollte, ob man den Luftaustausch oder die Luftqualität einfach messen lassen kann?
    Wenn viele Leute zu Besuch gewesen sind, rieche ich sogar selbst, dass die Luft verbraucht ist und Lüftungsbedarf besteht. Dafür eine mechanische Lüftung einzubauen, fände ich übertrieben, wenn sonst die Luft in Ordnung wäre. Wenn man jedoch mit geringem Aufwand eine einfache Anlage wie oben beschrieben einbauen könnte (sh. mein 1. Beitrag, 2. Frage), wäre dies eine willkommene Alternative zum aufwendigen Fensterlüften. Daher wollte ich zweitens noch fragen, ob so eine Anlage mit natürlicher Luftzirkulation grundsätzlich funktionieren kann? Und ob ich dies dann meinem Bauunternehmer überlassen kann, der meint, dass "es schon funktionieren müsste"? Oder ob dies riskant sein kann (unvorhergesehene Zugerscheinungen o.ä.), sodass ich, wenn schon, besser eine Fachfirma damit beauftragen sollte?
    • Name:
    • Gerhard König
  4. Nein  -  nur ausgiebig Lüften

    Die Lüftung durch Fugen und Ritzen und ungenutzte Schornsteine ist keinesfalls geeignet, für einen ausreichenden Luftaustausch zu sorgen. Bei geringen Druckunterschieden (Windstille) zwischen Innen und Außen findet auch durch Fugen und Ritzen kaum noch Lufttransport statt.
    Vielmehr können unplanmäiße Luftundichtigkeiten in der Gebäudehülle zu Bauschäden führen und sind daher abzudichten.
    Früher sorgten zwar undichte Fenster für eine Zwangsbelüftung, aber zusätzlich hatten die Glasflächen (bei kalter Außentemperatur) niedrige Oberflächentemperaturen, sodass die Glasflächen als "Sollkondensatoren" wirkten und sich bei zu hoher Innenluftfeuchte Kondenswasser an der Scheibe bildete.
    Bei neuen Verglasungen (stimmt Ihr k-Wert von 2,7, ist ziemlich hoch für Baujahr. 2000) ist dies nicht mehr der Fall.
    Deshalb hilft nur regelmäßige und ausreichende Fensterlüftung und eine ausreichnde Temperierung der Räume.
    Sie können ja mal über eine Abluftanlage mit Frischluftöffnungen in den Wohn- und Schlafräumen (Wohnräumen, Schlafräumen) nachdenken. Das ist eine Lösung für Lüftungsmuffel.
    Gruß

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