Photovoltaik  -  gleich miteinbauen?
BAU-Forum: Kosten- und flächensparendes Bauen

Photovoltaik  -  gleich miteinbauen?

Wir bauen schlüsselfertig. Photovoltaik Vorrüstung ist drin. Nun hat unser Elektriker Lunte gerochen und möchte uns gern gleich eine Anlage mit aufs Dach setzen. Er meint mit Zuschüssen, Zinsverbilligung und Einspeisungserlös armortisiere sich das Teil über 20 Jahre längstens. Ist das so? Außerdem will er diesen Wechselrichter (Oder wie das heißt?) unters Dach zur Gastherme pflanzen. Liegt aber neben Schlaf + Kinderzimmern. Das ist doch wohl eher nix. Wer kann uns dazu einen Rat geben?
Lieber Finger ganz weg lassen  -  oder sind wir zu vorsichtig?
  • Name:
  • Rosi
  1. Wenn man

    ins 100.000 Dächer-Programm aufgenommen wird, ist dies tatsächlich ein Nullsummenspiel. Wenn die Förderung so bleibt.
    Es ist wieder mal eine Gewissensfrage ...
  2. Ich würde es nicht tun ...

    da
    a) unrentabel, d.h. es amortisiert sich nie und muss irgendwann für teures Geld saniert werden, wenn die Lebensdauer der Anlage abgelaufen ist. Da nützt dann auch der jetzige Anschaffungszschuss nichts mehr.
    b) Bauschadenanfällig, d.h. man holt sich zusätzliche Angriffspunkte aufs Dach (Durchdringungen für Befestigungen usw.), die den Rest der Bausubstanz gefärden, d.h. irgendwann undicht werden und auch saniert werden müssen.
    c) ökologisch bedenklich, da zur Herstellung des ganzen Zeugs wesentlich mehr Primärenergie aufgewendet werden muss, als man jemals damit einsparen kann. Da wird also der Resourcenverbrauch staatlich bezuschusst.
    d) volkswirtschaftlich schädlich, da unrentable Technologien gefördert werden. Letztendlich werden hier Industriezweige mit Steuergeldern subventioniert.
    Das oben gesagte gilt genauso für WDVSAbk., Solaranlagen zur Wassererwärmung, Lüftungsanlagen mit WRG, sowie eingeschränkt für Regenwassernutzungsanlagen.
    MfG
    Markus Rentschler
    • Name:
    • Markus Rentschler
  3. Das ist nicht korrekt

    Unrentabel ist es nur, wenn es keine Förderung gibt. Ansonsten fängt die Förderung die Verluste auf. Nicht auf ein paar 100 DM festnageln.
    Mit den Bauschäden sollte ein ordentlicher Dachdecker kein Problem haben. Ansonsten haben wir das optimale Dach: Keine Durchdringungen wg. Schornstein, Fallrohrentlüftung, Antenne, etc. Das kann man ja auch alles weglassen.
    Die Meinung, dass Photovoltaik mehr Energie bei der Herstellung benötigen als im Laufe Ihres Lebens produzieren, ist falsch, aber uralt und immer wieder genannt. Die energetische Amortisationszeit: siehe Links. Dies hat nichts mit der finanziellen zu tun.
    Falsch ist diese Aussage natürlich auch bei allen anderen angeführten Beispielen (für Regenwasseranlagen weiß ich es nicht).
  4. Hallo Mit Verlaub das ist doch unlogisch Warum ...

    Hallo,
    Mit Verlaub, das ist doch unlogisch:
    Warum muss denn dann das System bezuschusst werden, wenn es doch soo "rentabel" ist?
    Dasselbe ist übrigens bei den Windkraftanlagen der Fall.
    Ich habe den Verdacht, es ist für den Hersteller und den Montagebetrieb rentabel, aber sonst für niemand.
    Hier wird doch ein Industriezweig künstlich am Leben gehalten, so 'ne Art ABM mit Staatsknete.
    Genauso ist es bspw. mit der Dämmerei. Wie lange halten diese Systeme?
    Vernünftige Häuser müssen mindestens Hundert Jahre ohne umfassende Sanierung halten.
    Ein Dämmstoffhaus spart im Jahr wenige Hundert Mark Heizkosten gegenüber einem vernünftigen Massivhaus. Dafür ist seine Lebenserwartung wesentlich geringer, weil die ganze Konstruktion auf der einwandfreien Funktion der Dampfsperre basiert.
    Doch wann gibt diese Plastiktüte ihren Geist auf, bzw. wird beschädigt?
    Nach 30 Jahren sind die Dinger doch sanierungsreif, bzw. die Dämmungen durchfeuchtet.
    In der Familie haben wir so ein Leichtbauhaus ...
    Da hat man dann toll was gespart und "Ressourcen geschont", wenn man dann abreißen und neu bauen kann.
    Nur die Industrie, die Gutachter und das Sanierungsgewerbe reiben sich die Hände ...
    Vernünftige, rentable Technik braucht IMHO keinen staatlichen Zuschuss.
    MfG
    Markus Rentschler
  5. Noch 'ne Meinung, Rosi

    Auch ich würde es zunächst bei der Vorbereitung für Photovoltaik belassen und warten, bis sich die Wasserstofftechnik durchgesetzt hat. Dann brauchen Sie solche Technik "von gestern" nicht mehr. Namhafte Heizungsfirmen arbeiten bereits an der Serienreife für Heizungen mit gleichzeitiger Eigen-Elektroversorgung. Die Markteinführung liegt sehr früh innerhalb der Amortisationszeit für Photovoltaik. Abwarten und ... trinken, was immer Sie möchten :-)
  6. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil

    Es ging doch um die energetische Amortisation. Oben schrieb ich, dass es sich nur durch die Zuschüsse rechnet. Und warum?
    Ganz einfach: Ich kaufe keine xyz, da es zu teuer ist. Der Hersteller von xyz hat geringe Stückzahlen, aber hohen Forschungs- und Produktionsaufwand, also hohe Stückkosten. Da aber xyz zu teuer ist, wird es nicht gekauft.
    Wie durchbricht man so einen Teufelskreis, der energetisch sinnvoll ist (Wasserstoff auch, muss halt jeder wissen, was er sich ins Haus baut)? Durch Förderung. Das eine solche Förderung nicht viel kostet, sollte auch klar sein (Volkswirtschaft 1. Semester!). Immerhin wird Mehrwertsteuer auf alle Komponenten bezahlt, die Firmen müssen Steuern abführen, es gibt weniger Arbeitslose, usw.
    Und der Zweig wird nicht am Leben gehalten, sondern bekommt Hilfe zum Aufstehen. Am Leben gehalten werden bei uns die Bauern, die ohne Förderung sofort Ihre Höfe zumachen könnten. Seit Jahrzehnten.
    Und zum Dämmen sag ich nichts, da gibt es genug Threads.
  7. Ökologie, subvention und so ...

    is die These ernstgemeint?
    ich denk mal an kohleabbau, Kernkraftwerke usw.
    ist das ökologisch? wird das nicht subventioniert?
    die wirklich sinnvollen dezentralen ver- und entsorgungskonzepte (nicht nur Energie)
    werden seit Jahrzehnten torpediert  -  komisch ... da müssen wohl starke interessenverbände
    dahinterstecken ...
    wasserstoff:
    würde mir gefallen, wenn ich mit "eigenem" Strom hydrolyse machen könnte ... dachte, das
    wäre weit in den sternen (immer wieder angekündigt ... das kennt man ja)
    zur frage:
    die "Rendite" einer pv-Anlage hängt natürlich vom solaren Eintrag ab.
    daneben von zinseffekten  -  und vom Kaufpreis.
    optimistische Schätzungen gehen davon aus, dass die finanzielle amortisation nach 13 Jahren
    erfolgt ist.
    je eher e. Anlage ans Netz geht, umso rentabler (2001:0,99/kwh, 2001:0,95/kwh)
    Lebensdauer der pv-Elemente ist größer als 20 Jahre, da gibt's versuche mit künstlicher Alterung.
    nach 10 Jahren wird wohl der wechselrichter fällig sein  -  unspektakulär!
    mit der Art der Befestigung der Elemente auf konv. Dachdeckung bin sogar ich zufrieden ;-)
    in die Ökobilanz spielen so viele Faktoren rein  -  ich glaube, da kann jeder seine eigene
    Statistik fälschen ...
  8. Jede ordentliche PV-Anlage

    bekommt man mit 20-25 Jahren Leistungsgarantie. Und danach ist meist auch nicht auf einmal Schluss.
    Das mit der Kohlesubvention ist auch gut!
    Und: Einer Studie der Weltbank zufolge wurden Anfang der 90er Jahre ungefähr 220 Milliarden Dollar weltweit zur staatlichen Subvention fossiler Energieträger ausgegeben.
    Subventionen für den Steinkohlenabsatz in D:
    1991:2,6 Mrd DM
    1992:2,5
    1993:2,4
    1994:2,0
    1995:1,8
    1996:9,1 ab hier einschließlich Verstromungshilfen
    1997:8,3
    1998:8,1
    1999:8,0
    3,1 Mrd DM wurden 1999 übrigens an Subventionen für Ausnahmen von der Ökosteuer gezahlt!
    Also: Welche Energiequelle ist wohl für die Füße?
  9. Nachtrag: pv und Rendite: spitz auf Knopf ...

    durchgerechnet von "dm-online"  -  s. Link
    leider ist der Artikel dort nur über die archivsuche, Stichwort "Fotovoltaik" zu
    finden, d.h. ich kann nicht direkt dorthin linken  -  ich find einfach keine Adresse, die
    dorthin weist  -  vielleicht jemand anderes? :-)
    bei der Kalkulation ist zu berücksichtigen, dass die meisten Banken Grundschuld
    (Notar u. Grundbuchamt = ein paar hunderter) und bankhinterlegte Sicherheit (z.B. niedrig
    verzinstes festgeld) verlangen.
    angeblich läuft das bei der ökobank kundenfreundlicher, die akzeptieren wohl den
    zu erwartenden Ertrag als Sicherheit  -  ohne Gewähr, habe ich heute von e. solar-Insider gehört ;-)

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