Einfach mal ein Brainstorming
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Einfach mal ein Brainstorming

Foto von Helmuth Plecker

Hallo Fachleute!
ich habe einfach mal folgende Idee, die eigentlich schon alt ist, aber immer noch hochaktuell.
Die Errichtung eines massiven Einfamilienhauses mit möglichst hohem Vorfertigungsgrad. Die Fertighausindustrie macht es vor. Nur der Massivhaussektor kleckert vor sich hin. Ich würde hier mal ein Brainstorming betreiben, wie man ein massives Einfamilienhaus mit anspruchsvoller Architektur vorfertigen kann.
Es fängt an beim Rohbau: Stein auf Stein  -  ja, die Formate sind größer geworden, und müssen auf der Baustelle "zusammengesetzt" werden. Dann kommt der Dachstuhl mit allen Rundherumarbeiten wie Dämmung, Dacheindeckung und Innenausbau. (Da habe ich schon ein System entwickelt, was ich erfolgreich anwende.)
Stichwort Nasszellen mit allen Installtionen; Installtionsschacht mit allen Leitungen vorgefertigt und nur noch einsetztbar, wie Fertigschornstein zum Beispiel ...
  1. interessantes Thema, das habe ich mich auch schon öfter gefragt

    warum es überall in der Technik einen hohen Vorfertigungsgrad gibt, aber beim Massivbau nicht.
    Ein Konstrukteur in unserer Firma (Automobilzulieferer) hatte mal die Idee, ein Haus komplett nur aus Beton zu gießen. Eine Form, Beton rein und das Haus steht. Klar, geht so einfach sicherlich nicht. Aber für Teile eines Hauses sicher eine Anregung, oder?
  2. Bin kein Fachleute

    aber mir sind, als ich noch in Oberfranken wohnte, einige Firmen aus dem Mittel- / Unterfränkischen bekannt gewesen, die quasi in Großtafelbauweise mit hohem Vorfertigungsgrad dieses schon seit langem praktizieren. Habe aber leider die Unterlagen weggeworfen, da diese Firmen nach Umzug als Lieferanten nicht mehr in Frage gekommen sind. Ihre Idee wird also schon umgesetzt.
    Schönen Tag noch,
  3. Systemhaus

    Hallo Helmuth,
    ich habe vor ein paar Jahren mal in einer Zeitschrift einen Dachstuhl gesehen  -  komplett vorgefertigt  -  der am First große Scharniere hatte und vor Ort dann aufgeklappt wird. (war das Deiner? ;-)). Wir (die Architekten) machen uns schon einige Zeit Gedanken für ein Systemhaus. Wir hatten Dir auch eine E-Mail geschickt?! Der Rohbau ist hier sichrlich das größte Problem: welche Steinformate nehmen wir, sind diese schon vorab konfektioniert? Oder willst du geschüttete Platten verwenden? (Da gibt es ja schon so einiges) Vielleicht wäre eine "mittlere Lösung" sinnvoll. sehr große Steinformate, die dann mit dem Kran versetzt werden.
    Nasszellen können in der Tat sehr gut als "Container" eingesetzt werden, sie müssen ja nicht zwingend massiv sein. Ich plane gerade ein Haus, bei dem ich das mal erproben könnte. Das Problem wird hier die Aufstellbarkeit bei fortgeschrittenem Bauablauf sein, deshalb wird es wohl auch wieder ein "Bausatz" im Haus werden.
    Das wichtigste ist aber vor allem ein "straighter" Grundriss!
    schöne Grüße!
    • Name:
    • Herr Rossi
  4. @rossi

    Foto von Helmuth Plecker

    Ne, das war nicht meiner, aber das System mit den Scharnnieren kenne ich. Es wird in den NL hergestellt von einer Fa. Vogelzang in Dedemsvaart. Die haben einen deutschen Vertriebspartner.
    Die großformatigen Steine sind schon gut. Man sollte darauf schon bei der Planung achten, dass kein Verschnitt bzw. Verhau anfällt  -  also im Raster planen. Alternativ stehen auch Betonwände z.B. Unipor oder Estepor zur Verfügung.
    Die Fassadenverkleidung ggf. mit großformatigen Vorhangelementen? Die Installation mit einer zentralen Steige- und Fallstelle, die auch schon vorgefertigt werden könnte  -  hier ist die Gewährleistung ein Thema. Fertigbäder gibt es viele, werden aber vielleicht vom Massivhauskunden nicht unbedingt angenommen. Das ist der Anfang!
  5. systemhasu

    In der Schweiz gibt es solche vorgefertigten Ziegeleemente schon seit einigen Jahren (siehe Link).
    Auch vorgefertigte Nasszellen hat es schon gegeben. Die fa. Bad 2000 hat seinerzeit beim Bau der Uno-City in Wien hunderte Nasszellen in Voraralberg vorfabriziert und quer durch Ö transportiert
    MfG aku
    • Name:
    • Herr Alf-1134-Kum
  6. Die Dänen machen es schon!

    Ich habe das wiederholt auch bei uns in der Gegend gesehen. Eine dänische Firma hat dort mehrere Massivhäuser errichtet mit Beton-Großplatten. Da stand das Haus nach 4 Wochen bezugsfertig. Die Platten waren schon nach ein bis zwei Tagen montiert und enthielten bereits innen die Schlitze und Löcher für die Unterputz-Elektroinstallation u.ä. Außen befanden sich Anker zum befestigen der Dämmung und des Verblendmauerwerks (oder Klinkerplatten, weiß ich nicht genau) usw. Der Fertigdachstuhl war ebenfalls inklusive Unterspannbahn und Lattung (Dämmung innen weiß ich nicht) nach einem Tag fertig. Die restliche Zeit verging dann mit Innenausbau und Trocknungszeiten für Estrich usw. (reine Arbeitszeit höchstens 14 Tage). Die Häuser ähneln sich zwar alle, sehen aber sehr hübsch aus und sehr solide.
    In Stichpunkten:
    rechteckige, in der Größe variable Grundfläche; tief gezogenes Krüppelwalmdach mit großem Überstand. Giebel und Dachkasten mit Holz verkleidet  -  Farbe nach Wunsch; Fassade verklinkert  -  Farbe nach Wunsch; verschiedene Erker als Option möglich usw.
    Ich war jedenfalls begeistert, denn unmittelbar neben uns ist ein herkömmliches Massivhaus gebaut worden (auch kein Einzelstück, sondern von der Stange, mit Variationsmöglichkeiten), welches mit einer 4-seitigen Mängelliste gerade letzte Woche übergeben wurde. Baubeginn war allerdings schon im März.
    Mit freundlichen Grüßen,
  7. Der Cargolifter kommt ...

    Der Cargolifter kommt da kann man sich schon mal Gedanken machen, ein Haus in einer Fabrik fertigzubauen (und einzurichten). Auf dem Grundstück muss nur noch die Grube ausgehoben, das Fundament gegossen und die Hausanschlüsse vorbereitet werden und dann wird das fertige Haus einfach draufgestellt. Der Transport sollte kein Problem sein, denn der Zepellin wird wohl kaum nennenswerte Beschleunigungen bringen, denen das Haus stand halten muss. Der CargoLifter soll bis zu 180 t heben und transportieren. Wie groß sind den Massivhäuser, die 180 t wiegen? Da müsste doch einiges möglich sein.
    Modulare Bauweise findet man doch sicherlich schon bei Hotels. Weiß jemand genau, wie z.B. die Formel 1 Hotels gebaut werden, die sehen mir auch so aus, als würden dort einfach fertig montierte und eingerichtete Blechcontainer aufeinandergestapelt.
    Gruß
    Sparsam
  8. Gips doch alles ...

    großformatige fertigwände aus zementgebundenen Blähton,
    1 m² steine (in etwa) z.B. ks  -  fix+fetisch zugeschnitten
    fertigdachsysteme ohne Ende  -  allerdings muss man die mal detailliert
    mit luftdichten Individuallösungen vergleichen ;-)
    ich denke, jedes dieser Systeme hat sicher irgendwo eine marktlücke gefunden,
    aber daraus würde ich nicht allgemeingültig die Eignung für e. vorgefertigten
    EFHAbk.-Bau ableiten, dafür sind auch die Probleme zu vielfältig.
    großformatige plane ks könnten schon ein weg in die richtige Richtung
    sein  -  aber wie viele Baufirmen beherrschen heute denn Verklebung?
    konventioneller Stahlbeton für Wände scheidet wohl aus akzeptanzmangel weitgehend
    aus, jedenfalls nur bei erheblicher Notwendigkeit einsetzbar  -  leider wird
    vielfach aus ideologischen Überlegungen auf Schallschutz/raumgewinn/Stabilität verzichtet.
    die akzeptanz dürfte wohl das Hauptproblem sein, ein kleineres der Planungsmehraufwand.
  9. @all

    cargolifter, OK, darüber reden wir, wenn die Kiste fliegt ;--)
    (durchaus eine Möglichkeit, finde ich auch)
    markus, ich bin auch für ks. die Fertigkeiten muss sich die Firma halt aneignen. der Planungsaufwand ist m.e. sehr sehr hoch, aber sei's drum.. : --). was wir ahlt brauchen ist ein gutes Team (Projektierung, Bauherrschaft, Planung, Ausführung, Bauleitung, vertrieb). die Schnittstellen zwischen den eintelnen Bauteilen müssen wir in den Griff bekommen, dann wird alles gut ;-)
    • Name:
    • Herr Rossi
  10. Da ich mich schon vor einiger Zeit mit analogen Ideen beschäftigt

    habe, kurz mal folgender Gedanke. Die Industrie fertigt ganze Platten aus zementgebundenen Blähton (z.B. 3 m X 6 m) Über eine Fertigungsanlage werden die Öffnungen ausgeschnitten, Bohrungen und Schlitze eingefräst (eventuell einlegen von Leerrohren). Der Verschnitt wird wieder zermalen und der Produktion zugeführt. Die Verbindung auf der Baustelle erfolgt mittels Dübelung (Bohrungen erfolgen von der Fertigungsanlage im Werk und werden vor Ort ausgepresst) Das alles erfolgt Computergesteuert und kann Oberflächenfertig an die Baustelle ausgeliefert werden.
  11. Blähton ...

    da tauchen wieder alte Probleme auf: Putz, fugen, Logistik
    Details dazu in früheren Beiträgen, hier nur soviel: mittlerweile sehe ich den
    einzigen Vorteil in der Vorfertigung, dem stehen (oder standen ... bin
    nicht mehr aktuell involviert) große Probleme entgegen (Technik, Preis, akzeptanz)
    kennt ihr/sie eigentlich den atkins report? darauf läuft's bei Vorfertigung raus -
    das macht mich nicht übermäßig glücklich ...
  12. Gibt's auch in Poroton,

    als fertig gemauerte Wandelemente a la Kartenhaus.
  13. Adresse/Hersteller

    Hallo,
    ich kommen auf den Anfangsbeitrag von FPT zurück.
    In der Nähe gibt es hier einen Hersteller. Die bieten komplette Ziegelwände vorgefertigt an, versetzen erfolgt wie beim gemeinen Fertighaus mit dem Autokran.
    Adresse:

    bzw.

  14. ich meine

    auch, das die akzeptanz das entscheidende ist. ein "mischsystem " zwischen Vorfertigung und Montage vor Ort halte ich deshalb für eine anstrebenswerte Lösung. fertigdachstühle, Sanitärzellen als Bausatz, klebemauerwerk aus großformatsteinen, Fundamentfertigteile, vorgefertigte Haustechnikstränge, vorgefertigte vorhangfassaden, vorgefertigte sonnenschutzelemente ... Heizung, Sani und elektro über die Fußböden, gar nicht (oder nur bedingt) über die Wände? berührungslose Haustechnik (Stichwort: das vernetzte Haus?) was ist mit Wärmedämmung? IST MASSIVBAU überhaupt NOCH Zeitgemäß? ;--)
    • Name:
    • Herr Rossi
  15. @ Sparsam  -  Cargolifteridee

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Gute Idee! Aber mit Häusern in Massivbauweise geht es nicht. Ein solches Haus hat ein spezifisches Gewicht von 0,5 (die Dimension weiß ich leider nicht, bin Architekt :-)
  16. Massiv noch zeitgemäß?

    Also, ich bin dann für Vorfertigung, wenn die Kreativität der Architekten und Planer nicht eingeschränkt wird. Vorgefertigte, z.B. Sanitärzellen, sind auch nicht viel billiger, schänkt den Bauherren aber enorm ein. Selbst beim geförderten Wohnungsbau (Sozialwohnungen) würde ich diese nur ungern einsetzen, da meines Erachtens der Wiederverkaufswert in der u.a. Individualität des Objektes liegt.
  17. Akzeptanz?

    bei wem? Bei den Firmen oder beim Bauherrn? Wenn ein Haus durch hohen Vorfertigungsgrad deutlich günstiger, aber qualitativ nicht schlechter (vielleicht sogar besser) wird, dann wird die Nachfrage enorm hoch werden. Dessen bin ich mir 100 %ig sicher.
    Sicher gibt es dann weniger Möglichkeiten zum individuell geplanten und gebauten Haus. Aber die werden gegenwärtig sowieso von den meisten Bauherrn nicht genutzt.
  18. Viele gute Ideen schon vorhanden ...

    Foto von Helmuth Plecker

    Viele gute Ideen schon vorhanden und ihr habt schon einige aufgezählt. Wir brauchen das Rad ja nicht neu erfinden, bin aber der Meinung, dass die Gedanken weitergeführt werden sollten. Was haltet Ihr davon, wenn wir daraus mal einen Arbeitskreis/Workshop ins Leben rufen. Regelmäßige Treffen des Teams, dass sich nun in den nächsten Tagen (Fristsetzung Endtermin erforderlich) herauskristallisiert und dann geht's los. Was haltet Ihr davon? Wegen meiner läuft die "Anmeldung" zum Team über meine E-Mail-Adresse.
  19. das ist die Gretchenfrage,

    rossi  -  bei mir wär's die hänselfrage geworden :-))
    aber da auch ph oder 0 e-Haus massiv geht ... warum nicht?
    eine der kernfragen ist die Installation ... da geht Zeit drauf, das kostet Geld und nerven
    'n EFHAbk. baue ich doch heute ab Bodenplatte bis zum First in 3 Wochen  -  kein Thema.
    aber dann: 3 Monate für den Ausbau ... das ist zu viel. wie kommen wir davon weg?
    aber das hatten wir ja schon mal ;-)
  20. @all 2

    markus, ich bin ja Handwerker.. da fällt mir schon was ein! ;-) Die Installation werde ich mir mal vornehmeen (vielleicht in Kombination mit der Sanitärzelle (ich nehme mal als erstes das obligatorische Gäste-WC)
    Helmuth, wir hatten da neulich schon mal ein rundmailing, du hattest nicht geantwortet?!  -  oder lag es auch an der Dunkelheit um den leuchtturm? ;--) immer noch stürmische See? ich schicke dir mal eine E-Mail.
    das brainstorming ist schon ganz gut. WA, ich meinte in erster Linie die Kunden  -  aber wir können Bauherren ja aufklären ;--).
    nur raus mit allen Gedanken  -  dazu ist ein storming da. jeder noch so kleine Gedanke kann zu einer guten Idee führen!
    • Name:
    • Herr Rossi
  21. Komme gerade aus Magdeburg

    und bin dabei an den Plattenhaussiedlungen vorbeigefahren. Alles vom Feinsten, alle Leute sind darin glücklich und zufrieden. Es gibt riesige Wartelisten, weil nicht genug Wohnraum in diesen Fertigteilpalästen der Republik zur Verfügung steht!
    Nun aber im Ernst: gibt bzw. gab es alles auch im Massivhaus  -  Bereich. Führt aber immer wieder zu hohen Kosten (Planung, Transport, Ausführung) die nur bei einer Großserie (wie bei VW Golf) wirtschaftlich sind. Daraus sind dann die Plattenbauten entstanden, die heute so begehrt sind ... (s.o.). Vielen Bauherrn stößt es doch zu Recht auf, wenn ihr Schwörer (Hosby, Okal, Bien etc.) -Haus im Baugebiet noch 3x vertreten ist. Bauherr sein heißt seine Bedürfnisse individuell zu befriedigen, sonst wird man zum Käufer (wie bei Auto) und zeigt seine Persönlichkeit über Spoiler, Fuchsschwänze, Felgen usw.
  22. Billig zu bauen ist nicht alles ...

    Gerade mir als Bauherr ist billig zu bauen nicht das einzige was interessiert. Der Grund ist offensichtlich: Die Grundstückspreise sind so hoch! Wann man fast 500 TDM für ein Grundstück ausgeben muss, wird man das nicht mit einem Haus verhunzen welches vielleicht 10 oder 20 % billkiger ist, als der individuell geplant und gebaute Palast! Bevor man also über Fertignasszellen usw. nachdenkt solle man erstmal auf den Markt schauen  -  und ich glaube der Markt ist zumindest nicht bei EFHs. Hier glaube ich sind andere Dinge viel entscheidender, über die ich mir gerade im Bereich Bad so meine Gedanken gemacht habe (die blöden Dichtungen und die unterschiedlichsten Verschraubungen an den ganzen Komponenten!). Warum zum Henker wird hier nicht mal für Wasser und Heizung eine Norm eingeführt mit einheitlichem Anschlusssystem? Das würde was sparen ... Und noch was: Der Rohbau ist das kleinste Übel am Bau  -  der Ausbau ist das Schlimme (Putz, Estrich, Fliesen ...)! Viel Spaß, Carsten B.

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