BJ 1927, Teilw. Naturboden, Überall Betonboden machen?
BAU-Forum: Keller

BJ 1927, Teilw. Naturboden, Überall Betonboden machen?

Guten Tag,

wir haben einen Altbau erworben. Dieser besitzt im EGAbk. und OGAbk. ein zweischaliges Mauerwerk mit ca. 10 cm Hohlraum. Im Kellerbereich jedoch nicht. Bisher ist der Kellerboden grob gesagt zweigeteilt (auch von der Fläche her fast jeweils 50 %). Im nördlichen Teil größtenteils Naturboden (gestampfter Lehmboden), z. T. hierauf Terrassenplatten, z. T. Ziegelsteine, ein kleiner Teil Beton und der Rest offenliegender Naturboden. Im südlichen Teil ist ca. 1/3 Betonboden. Der Rest war als ganz komischer Raum genutzt. Badezimmer mit Badewanne, Klo, Waschbecken, Waschraum und Heizungsraum. Zur Außenwand z. T. mit grünen Rigipsplatten und kaum was dahinter und z. T. eine Hohlraumkonstruktion, in der die Rohre verliefen, dann flächig eine Folie, dann OSBAbk., darauf grüner Rigips und darauf Fliesen. Die Decke abgehängt. Diesen Raum möchten wir zu einem für Wohnzwecke nutzbaren Raum umwandeln. Die geforderten Fensterflächen und Deckenhöhe sind zum Glück gegeben. Wir haben ein Angebot bekommen eines Kellerbauers, der den Neuaufbau wie folgt plant: Splitbett, 2,5 Körner, ca. 5 cm Baufolie GUH 392800 Styrodur 2800 C WLG036 RD 2,85 Baustahlmatte q335a Betonfundament C25/30 F3 x C4 x F1 x A1

Die erste Frage: Ist das fachgerecht?

Die zweite Frage: Muss bei einer solchen Maßnahme bezüglich eventueller Feuchtigkeit in die Wände aufgepasst werden. Denn es hieß von ein paar Seiten, dass die zuvor über den Naturboden entweichende Feuchtigkeit sich nun den Weg in die Wände (vermehrt) bahnen würde. Wenn ja, was empfiehlt sich da?

Zur Ergänzung: Wir planen die Kellerinnenwände an den Stellen des Zimmers mit CaSi und den Rest mit Kalkputz zu machen.

Ich würde mich über Antworten freuen!

VG

  • Name:
  • FatherS
  1. Ist das fachgerecht?

    Man kann es so sehen, aber ich würde es nicht so machen.

    Vor allem kommt es auf den Boden und seine Feuchtigkeit und die Höhe des Grundwassers an.

    Gerade gestern habe ich mich mit der Assistentin des Uniprofs für Bauphysik/Baukonstruktion darüber unterhalten.

    Sie berichtete, daß im Büro solche Fragen weit weg geschoben wurden. Man weiß es eigentlich nicht und es gibt auch keine Lehrveranstaltung dazu.

    Aber zu den Fakten: Die Firma Gutjahr hat bei einer Materialprüfungsanstalt Untersuchungen mit Splitt und Kies als "kapilarbrechende Schicht" ausführen lassen. Das Ergebnis war, das Wasser steigt über diese Schicht hoch, sie nützt nichts.

    XPS als Dämmschicht wird immer wieder unter der Bodenplatte eingebaut. Beim Ausbau und entsprechenden Wasserverhältnissen, sind die Platten durchfeuchtet und keine Dämmung mehr. Dies schreibt jetzt auch ein Autor in seiner Buchreihe zu Pfusch am Bau.

    Eine ausreichend dicke Folie kann man unter dem Beton verlegen. Ansonsten würde ich eine Betonplatte ausreichender Dicke aus WU-Beton mit Bewehrung gegen Schwindrisse und der erforderlichen Verarbeitung, d. h. Rütteln vorsehen. Die Bewehrung erfordert eine Sauberkeitsschicht aus Beton auf dem Boden.

    Darüber kann man die XPS-Platten zur Dämmung einbauen.

    Damit man alle diese Schichten einbauen kann, wird man den Boden noch etwas auskoffern müssen. .

    • Name:
    • Pauline Neugebauer
  2. Ergänzung/Nachfrage zu Bodenaufbau Keller Auskoffern Wasserdicht

    Guten Tag Frau Neugebauer,

    und vielen Dank für Ihre Antwort. Ihre Einschätzung, dass irgendwie alle eine Antwort nach hinten schieben trifft es recht gut. Im Gebiet sind die Gebäude alle in einem Zeitraum von 3-6 Jahren mehr oder weniger baugleich gebaut worden. Etliche Keller wurden irgendwann, häufig in den 80er oder 90er Jahren "zugemacht". Das heiß die jetzigen Bewohner wissen nicht, was unter der Fliesenschicht, oder unter der Betonschicht ist oder gemacht worden ist. Mir ist kein Keller bekannt, bei dem das nachträglich ein Problem wurde. Und ich habe jetzt schon mit zehn oder so Eigentümern sprechen können. Fairerweise gibt es natürlich eher 100 insgesamt... Aber zu Ihrer Antwort: Verstehe ich Sie richtig, dass Schotter/Kies im Endeffekt gar nichts bringt bzw. auf Dauer nichts? Und auch eine Folie o. Ä. unterhalb des Betons eher als naja anzusehen ist? Andererseits wurde mir aber auch schon gesagt, dass WU-Beton ja gerade nicht wasserundurchlässig sei. Oder soll der Aufbau Kies/Schotter, Folie, Beton bleiben, darauf aber nochmals XPS o. Ä. kommen? Sorry, wenn ich etwas ungenau nachfrage.

    Ganz herzlichen Dank

    • Name:
    • FatherS

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