Anstrich und Schimmelschutz von Beton-Kellerwänden
BAU-Forum: Keller

Anstrich und Schimmelschutz von Beton-Kellerwänden

Hallo Experten,
zuerst einmal: ich bin hier neu im Forum und hoffe, keine größeren (Form-) Fehler zu machen.
Und nun zu meinem Problem: Die unverputzten, mit sehr alter Dispersionsfarbe gestrichenen Beton-Kellerwände meines Hauses (BJ 62) machen einen absolut trockenen Eindruck und der "Keller-Muff" hält sich in Grenzen. Aber: Sobald ich einen kleinen Teil einer Wand, besonders im stark verschmutzten unteren Bereich anfeuchte, riecht es dort augenblicklich (!) richtig muffig. Sichtbare Schimmelbildung ist auf keiner Wand zu entdecken. Auch der Zementputz im unteren Bereich eines ehemaligen Öltank-Kellers haftet überall gut. Die Oberflächentemperatur liegt im Augenblick bei ca. 12 °C und die Taupunkttemperatur der Luft bei 6-7 °C, wobei im Sommer zeitweise Kondenswasserbildung, auch bei intelligentem Lüften, kaum zu verhindern sein wird.
Zu dem Keller habe ich nun folgende Fragen:
Entsteht dieser Geruch doch durch Schimmelbefall oder nur durch Fäulnisbakterien im 50-jährigen Staub, Dreck und Altanstrich und wie sollte ich bei einem Neuanstrich der Wände vorgehen? Der Keller ist unbeheizt und wird als Lagerraum und Hobbywerkstatt genutzt.
Für Ihre Hilfe möchte ich mich schon jetzt bedanken.
Viele Grüße
Gerd Wallenfang
  • Name:
  • Gerd Wallenfang
  1. Kalkmilch als Lösung

    Hallo Herr Wallenfang,
    befreien Sie Ihre Innenwandoberflächen von der Dispersionsfarbe.
    Prüfen Sie die Trockenheit der erdberührten Kellerwände (Fachmann).
    Dann streichen Sie die Wände einfach mit Kalkmilch.
    Diese jahrzehntelang bewährte Anstrichform für Keller, Ställe, Küchen usw., hat die Baustoffindustrie leider hinwegmanipuliert.
    Probieren Sie das doch mal in einem Raum aus und berichten Sie hier im Forum über Ihre Erfahrungen.
    Viel Erfolg!
  2. Die Schimmeluntersuchung läuft ...

    Hallo Herr Rudolf,
    vielen Dank für den Tipp mit der Kalkmilch. Ich habe aber erst einmal einige Schimmelproben genommen und warte nun ab, was die Analyse ergibt und ob es wirklich Schimmel ist, der hier "muffelt". Die Arbeiten ruhen bis dahin.
    Ein Problem wird aber sein, alle Reste der alte Dispersion von der rauen, buckeligen und stellenweise porösen Betonwand zu entfernen, damit die Kalkmich auch überall mit dem Untergrund verkieselt. (Flex mit Topfdrahtbürste scheiden wegen der grenzenlosen Stauberei in einem bewohnten Haus aus)
    Farbenherstellern bieten speziellen Grundierungen an, mit denen auch ein Anstrich mit Silikatfarben auf nur bedingt verkieselungsfähigem Untergrund möglich ist. Silikatfarben sind (wie auch die Kalkmilch) offensichtlich weniger schimmelanfällig als Dispersionsfarben. In dieser Sache bleibe ich am Ball.
    Viele Grüße
    Gerd Wallenfang
    • Name:
    • Gerd Wallenfang
  3. Da würde ich mal mit Vorsicht solche Tipps befolgen.

    1. Die Dispersionsfarbe, falls es eine ist muss restlos, rückstsndsfrei entfernt werden. Da schaffen Sie nur mittels Abbeizen und mit HD-Reiniger nachwaschen oder Mechanisch.
    Dann ist die Betonoberfläche aufzurauen um der Kalkfarbe auch eine Anhaftung und Carbonatisierung zu ermöglichen.
    Darüber schreibt der Prophet nichts. Das Alkalidepot eines Kalkmilchanstrichs (3-4 mal streichen) baut sich auch relativ rasch überschaubar ab.
    Ein Trockener Keller verträgt auch einen Dispersionsanstrich.
    Die Alternative ist Dispersionssilikatfarbe.
  4. Habe mich von einem Farbenhersteller beraten lassen

    Erst einmal verspäteten Dank für Ihre Hilfe. Die Schimmeluntersuchung hat "leichten Befall" ergeben. Zwischenzeitlich habe ich auch Kontakt mit einem Farbenhersteller aufgenommen. Dessen Vorschlag ging auch in die Richtung Silikatdispersion, allerdings wurde mir nach einer desinfizierenden Lösung gegen Mikroorganismen und Tiefgrund eine Spezialgrundierung mit Quarzmehl als Haftvermittler empfohlen; die Reste des Altanstriches könnten dann in den Poren verbleiben. Ich habe einige Wände jetzt so bearbeitet; die Haftung auf dem Untergrund scheint gut zu sein.
    Und noch etwas zum muffigen, erdigen Geruch: Ich habe alle Wände und den Fußboden gründlich mit viel Wasser abgeschrubbt und trocknen lassen. Danach war der Geruch verschwunden! Vielleicht war es ja alles nur Dreck von 50 Jahren ...
    Viele Grüße
    Gerd Wallenfang

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