Dichtschlämme auf Betonfarbe
BAU-Forum: Keller

Dichtschlämme auf Betonfarbe

Hallo zusammen,
trotz fachmännischer (?) Außenabdichtung unseres Kellers waren die Wände nach starkem Regen und Überlaufen der Kanalisation im unteren Bereich wieder nass. Der Gipsputz hat die Feuchtigkeit dann noch schön hochgezogen  -  Ergebnis: Schimmel.
Empfehlung ist jetzt: Putz bis 20 cm über Horizontalsperre entfernen, mit Dichtschlämme "Wanne" ausbilden (auch gesamter Boden) und zur Sicherheit noch Sanierputz drauf. Nun habe ich in einem Kellerraum bereits Bodenausgleichsmasse gegossen und mit Betonfarbe überstrichen, die sich kaum entfernen lässt (auch nicht mit Bohrmaschine und Drahtbürstenaufsatz). Kann ich die Dichtschlämme auf die Betonfarbe aufbringen oder muss das Zeug vorher raus? Am Ende soll drübergefliest werden.
Danke & Gruß
  • Name:
  • Holzfreund
  1. Sie haben offensichtlich bereits Zweifel

    an der fachmännischen Außenabdichtung. (?)
    (Welcher Lastfall war geplant und beauftragt?)
    Jetzt gibt es eine zweifelhafte Empfehlung,
    von innen mit DS eine Wanne auszubilden.
    Von wem? Vom Außenabdichter etwa?
    (Ist die Kanalisation auch innen z.B. über Fußbodeneinläufe übergelaufen?)
    Gibt es eine Fußbodendämmung?
    Wie sollen die Räume im Keller genutzt werden?
    Grüße
  2. Unsicher, was wir tun sollen ...

    Lastfall war vom Hang her drückendes Wasser mit Gutachterempfehlung einer Abdichtung gemäß DINAbk. 18195 Teil 9. Der Keller wurde von außen freigelegt, eine Hohlkehle im Wand-Bodenbereich erstellt und 2x Deitermann 24 D Dickbeschichtung + Panzergewebe aufgebracht, anschließend Styrodurplatten als Wärmeisolierung und Schutz aufgeklebt. Rund ums Haus sind Drainagen im Kiesbett verleget (mit Gefälle und guten Ablaufmöglichkeiten) und Opti-control-Schächte eingerichtet worden. Von innen wurde eine Horizontalsperre mittels Kisol hergestellt, weil die bestehende Horizontalsperre (Bitumenpappe über erster Steinlage) damals nicht erkannt wurde. Anschließend wurde der Keller von innen mit Gipsputz verputzt.
    Ich bin zwar nicht vom Fach, aber das sah (bis auf die etwas lieblos erstellte Horizontalsperre) alles ganz solide aus und der Bauunternehmer ist auch Bausachverständiger. Während der Bauphase und ein halbes Jahr danach war der Keller trocken  -  haben wir zur Sicherheit an verschiedenen Stellen auch messen lassen  -  alles okay. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Lastfall unterschätzt wurde. Nachbarn berichten von unterirdischen Quellen, die nach starken Regengüssen aus der Erde sprudeln.
    Als wir jetzt wieder feuchte Wände an der dem Hang zugewandten Seite hatten, schien auch der Boden feucht zu sein (drückt es von unten?). Eine echte Erklärung hat unser Bauunternehmer nicht. Nun war der Vertreter einer Firma für Abdichtprodukte zu Besuch und meinte, dass wir vermutlich damit leben müssen, dass die erste Steinreihe (bis zur Horizontalsperre) bei extremen Wetterbedingungen nass werden kann. Er riet eine Wanne mit Dichtschlämme bis über die erste Steinreihe auszubilden.
    Ist das so falsch? Ich weiß nicht, wen ich noch fragen soll  -  alle haben (verständlicher Weise) ihre Eigeninteressen und wollen natürlich nur unser Bestes ;-)
    PS: Der Keller wird z.Z. nicht bewohnt  -  ich möchte aber trotzdem, dass er trocken ist. Eine Bodendämmung ist nicht vorhanden.
  3. Das ist also eine Feuchtesanierung

    eines bestehenden Gebäudes, bei der die erste Steinreihe im Keller,
    der zum damaligen Zeitpunkt noch unverputzten Wände,
    doch sicher damals schon nass waren?
    Trat damals schon Wasser ein?
    War zum damaligen Zeitpunkt schon eine Drainage vorhanden?
    Aus welchem Material sind die Steine/ Ziegel?
    Grüße aus Thüringen
  4. Keller war in furchtbarem Zustand

    Es handelt sich um ein Haus aus den frühen 70 ern, das vom Vorbesitzer in Eigenleistung gebaut wurde. Die Kellerwände sind größtenteils aus Bimsstein, an einigen Stellen auch aus Beton (seltsam).
    Als wir das Haus gekauft haben, war der Keller in furchtbarem Zustand: durch die durchgerosteten Kellerfenster lief der Regen rein, die Wände hatten Feuchteschäden (Ränder verschiedener Durchfeuchtungen), der Putz war an einigen Stellen abgefallen und hatte Ausblühungen, die Boden- und Wandfliesen (Bodenfliesen, Wandfliesen) waren lose (ich habe alle entfernt), die Türrahmen im unteren Bereich angerostet und nach Regengüssen stand das Wasser bis zu 2 cm hoch auf dem Kellerboden.
    Das Haus war auch damals von außen mit Bitumen bestrichen  -  allerdings war der Anstrich nicht mehr intakt. Es gab eine Drainage aus Tonrohren. Alles Marke Eigenbau.
    Die Situation hat sich also deutlich gebessert, denn mit Ausnahme eines einzigen Ereignisses ist alles seit rund einem Jahr trocken. Nach diesem Ereignis haben wir sofort den feuchten Gipsputz und darunterliegenden 70 er-Jahre-Zementputz abgeschlagen. Danach ist es zügig getrocknet. Nun liegen die Innenwände bis über die Horizontalsperre frei (30  -  40 cm). Bei den Betonwänden fehlt die Horizontalsperre, die ich vor Ausbildung einer DS-Wanne noch mit Injektionstrichtern erstellen will.
    Besonders kritisch ist die Situation unter dem Pelletlager: die Stützbalken sind verschimmelt und ich kann dort nur im Liegen arbeiten.
    Grüße aus dem Rheinland
  5. Hier noch ein paar Fotos ...

    3 Bilder unmittelbar nach Kauf und Entfernung der Fliesen
    1 Bild zum neuen Schaden (bevor wir den Putz entfernt haben)

    Anhang:

    • BAU.DE / BAU-Forum: 1. Bild zu Antwort "Hier noch ein paar Fotos ..." auf die Frage "Dichtschlämme auf Betonfarbe" im BAU-Forum "Keller"
    • BAU.DE / BAU-Forum: 2. Bild zu Antwort "Hier noch ein paar Fotos ..." auf die Frage "Dichtschlämme auf Betonfarbe" im BAU-Forum "Keller"
    • BAU.DE / BAU-Forum: 3. Bild zu Antwort "Hier noch ein paar Fotos ..." auf die Frage "Dichtschlämme auf Betonfarbe" im BAU-Forum "Keller"
    • BAU.DE / BAU-Forum: 4. Bild zu Antwort "Hier noch ein paar Fotos ..." auf die Frage "Dichtschlämme auf Betonfarbe" im BAU-Forum "Keller"
    Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  6. Das

    Maßnahmenpaket war schon "recht umfangreich", und sicher auch entsprechend teuer.
    Dafür ist das Ergebnis doch nicht ganz zufrieden stellend, auch für den beteiligten SV nicht.
    Nach erfolgreicher Sanierung diesen Umfangs, muss auch die erste Steinreihe irgendwann einmal trocken werden.
    Möglicherweise gibt es doch an der einen Stelle einen speziellen Verarbeitungsfehler oder es wurden vorhandene Undichtheiten in der alten Bodenplatte nicht erkannt.
    Das sollte aber noch vor Ort rauszubekommen und nachzubessern sein.
    Deshalb sehe ich je nach Auftrag eventuell Gewährleistungsansprüche gegen den Planer und oder gegen den Ausführenden.
    Deshalb, und weil momentan keine weiterer Anforderungen hinsichtlich Wohnraumnutzung besteht, würde ich bis auf weiteres alles so lassen, beim nächsten Unwetter die Stellen und den Ablauf der Drainage beobachten und die Innenwände noch nicht mit einer DS unkontrollierbar zu schmieren.
    Grüße
  7. Vielen Dank ...

    und Gruß aus dem Rheinland
  8. Doch noch eine Frage ...

    Ist es nicht ungewöhnlich, dass das Streifenfundament auf dem letzten Bild feucht ist? Spricht das nicht dafür, dass es auch von unten "drückt"?
  9. ach,

    jetzt sehe ich das erst.
    Gibt es da etwa gar keine geschlossene Fundamentplatte, sondern nur die Fundamentstreifen?
    Grüße
  10. Ich weiß es nicht

    Im Raum auf dem Foto liegt ein Streifenfundament und daneben sind Ziegelfliesen oder so auf etwa gleicher Höhe.
    In den anderen Räumen sieht es eher aus wie Estrich, allerdings gibt es Bereiche die etwas höher sind (siehe Bild unten).
    Was sagt das Kennerauge und was bedeutet das?

    Anhang:

    • BAU.DE / BAU-Forum: 1. Bild zu Antwort "Ich weiß es nicht" auf die Frage "Dichtschlämme auf Betonfarbe" im BAU-Forum "Keller"
    Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  11. ich weiß es auch nicht.

    so aus der Ferne.
    Sie hatten ja wirklich auch genug Fachleute vor Ort, die schon einen Erkenntnisvorteil haben. Man sieht vor Ort schon mehr und bekommt einen Überblick und man kann auch Messungen vornehmen.
    Ich habe mich schon weit genug "aus dem Fenster" gelehnt.
    Sanierung ist schon schwierig, zumal wenn ein offensichtlich so unregelmäßiger Bestand vorhanden ist.
    Man könnte den Boden an der aktuell noch nassen Stelle mal öffnen, wenn Sie sicher sind, dass keine "Quelle" drunter ist ;-)
    Bevor ich DS, Schutzschicht (Estrich) und Fliesen aufbringen würde,
    sollte doch sichergestellt sein, dass die injizierte Bodenanschlussfuge,
    die Hohlkehle und die Abdichtung (sicher nach Teil 6 der DINAbk. 18195) dicht ist
    und die Drainage funktioniert.
    Führt die Drainage eigentlich immer Wasser?
    Grüße

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