Richtige Kellerabdichtung bei sehr lehmigen Boden und vorhandener Alt-Abdichtung mit lösungsmittelhaltigem Bitumenanstrich
BAU-Forum: Keller

Richtige Kellerabdichtung bei sehr lehmigen Boden und vorhandener Alt-Abdichtung mit lösungsmittelhaltigem Bitumenanstrich

In unserem ca. 25 Jahre alten Haus sind einzelne Kellerwände feucht. Rund um diese Wände haben wir den Keller freigegraben und wollen nun eine neue Drainage legen sowie die Außenwand neu abdichten. Unser Boden ist sehr lehmig und daher nicht sehr versickerungsfähig. Von den meisten Bauunternehmen wurde uns empfohlen, den alten Putz, der mit einem Bitumenanstrich (vermutlich lösungsmittelhaltig) und einer daran gestellten Bitumen-Wellpappe abgedichtet war, an den festen Stellen zu lassen und nur die losen Stellen zu entfernen und mit neuem Putz auszubessern. Darauf sollen wir dann eine 1 K-Bitumendickbeschichtung aufbringen. Anschließend noch pordrain-Platten davor gestellt, als Abschluss ein Filtervlies und mit Recycling-Sand (ohne Zementanteile?) oder dem alten Drainagekies verfüllen (was ist da besser?). Ein Unternehmen sagte uns allerdings, dass eine Dickbeschichtung auf einen lösungsmittelhaltigen Bitumenanstrich nicht aufgebracht werden dürfte und daher die Außenwand vorher sandgestrahlt werden muss. Ist das richtig und wenn ja, gib es noch andere Möglichkeiten als das Sandstrahlen um die Abdichtung ausführen zu können? Sind noch andere Sachen zu beachten? Ist auch eine Behandlung der Wände von innen erforderlich und wenn ja, welche? Wir verzweifeln langsam, da man bei fünf Unternehmen sechs verschiedene Meinungen zu hören bekommt.
  • Name:
  • Chris
  1. was für Fachleute! ..

    lassen Sie sich nicht so einen Mist erzählen!
    Alten Bitu-Anstrich mit einem lösemittelhaltigem Bitu-Anstrich versehen (der löst den alten Bitu-Anstrich an ) und mit Quarzsand z.B. 0,7-1,2 mm absanden.
    Darauf können Sie beruhigt eine Dickbeschichtung aufbringen.
    Vorher mit Hochdruckreiniger säubern und losen Putz ersetzen.
    MfG
  2. Vielen Dank ...

    Herr Wörmann für die prompte Antwort.
    Was genau bedeutet "Absanden"? Soll der Quarzsand einfach auf den feuchten Anstrich gestreut werden oder wird er mit Werkzeugen (wenn ja, welchen) aufgebracht?
  3. Ach so, glatt vergessen ...

    sollte für die Ausbesserung des alten Putzes ein spezieller Putz benutzt werden oder genügt ein herkömmlicher Zementputz?
    • Name:
    • Chris
  4. absanden..

    können Sie mit der Hand oder mit einer kleinen Schaufel (breite Spielzeugschaufel o.ä.) in den frischen Anstrich.
    Bei goßen Flächen empfiehlt sich eine spezielle druckluftbetriebene Pistole.
    Für den Putz nehmen Sie Zementmörtel. Nach dem aufbringen des Putzes ca. 1 Woche (je nach Witterung ) warten bis der Putz durchgetrocknet ist, dann Grundieren (Bitumenimmulsion mit Wasser 1:5 verdünnt) und Beschichten.
    MfG
  5. Warum wurde überhaupt aufgegraben, wenn der Wasserschaden möglicherweise nur von innen kommt

    Foto von Edmund Bromm

    Wer käme schon auf die Idee einen Maßkrug an der Innenseite abdichten zu wollen nur weil außen das Wasser herunterläuft?
    Schade ist nur, dass Sie schon von außen aufgegraben haben.
    Nur sehr selten dringt Wasser in seiner rein flüssigen Form in einen Keller ein. Meine erste Frage ist stets, wenn behauptet wird, dass Wasser in den Keller eindringt, wie hoch ist der Wasserstand.
    Die Antwort ist fast immer die gleiche: "Wasser haben wir nicht, nur/aber die Wände und/oder der Boden sind feucht! "
    Klar ist jedoch, nur, wenn es sich um eine undichte Fuge handelt (z.B. weil es durch Setzungen oder thermische Bewegungen zu Rissen kommt), oder es sind so genannte Kiesnester, also Fehler beim Erstellen von Beton, wird Wasser irgendwann eindringen und als Wasserlache am Boden sichtbar sein oder den Keller unter Wasser setzten. Davon haben Sie jedoch nichts geschrieben.
    Dieses Thema ist auch auf meiner Homepage sehr ausführlich beschrieben.
    Es hilft Ihnen auch weiter, wenn Sie als Stichwortsuche: Bromm feuchte Keller  -  eingeben und sich ein wenig einlesen.
    Für die Außenabdichtung wäre sicher eine Fachberatung notwendig.
    Ich rate in solchen Fällen von einer Drainanlage ab, denn Sie leiten nur das Wasser vermehrt ein. Der Wunsch ist verständlich, aber  -  wer wartet diese Anlagen?
    Klar ist auch der Schaden geht nicht von alleine weg. Hier ist je nach Schädigung möglicherweise auch der Verputz zu erneuern.
    Dazu fragen Sie beim DHBV nach einem Sachverständigen aus Ihrem Gebiet.
    Siehe Link
  6. Hallo Herr Bromm,

    zunächst vielen Dank für Ihre Anmerkungen. Unsere Wände und der Boden sind tatsächlich feucht bis nass. Wir vermuten jedoch, dass sich das Wasser durch den rissigen und teilweise bereits abgelösten! Putz drückt, da auch das vorhandene Drainagerohr und der Kies mangels Filtervlies nahezu völlig zu geschlämmt waren. Da das Wasser wegen des lehmigen Bodens nicht versickern kann und auch von der Drainage nicht mehr abgeleitet wird, drückt es sich wohl in unseren Keller. Daher nun der Wunsch, die Außenabdichtung sowie die Drainage zu erneuern. Die Frage ist eben nur, wie am Besten?
    • Name:
    • Chris
  7. Es muss schon ein sehr braves Wasser sein das nur die Wände feucht macht, jedoch

    Foto von Edmund Bromm

    ... jedoch nicht aus dem Boden oder der Wand rausläuft.
    Es müsste erst Recht um so mehr, wenn die Drainanlage nicht funktioniert eindringen.
    Ich denke es ist ausschließlich Kondenswasser das an der Innenseite der kalten und feuchten Wand entsteht.
    Und dann bleibt noch die Frage, wieviel Geld wollen Sie in den Keller verbuddeln?
  8. Kellerabdichtung

    Hallo Chris,
    sind alle Kelleraußenwände von außen erreichbar, oder gibt es auch Bereiche die von außen nicht zugänglich sind?
    Wenn ja, dann sollten Sie die von außen nicht erreichbaren Kelleraußenwandflächen per Schleierinjektion neu abdichten lassen.
    MfG
  9. Hallo Herr Hoppensack,

    es sind nicht alle Wände von außen erreichbar. Wir haben aber alle erreichbaren Wände aufgegraben und somit mehr Wände freigelegt als tatsächlich feucht sind. Ich denke, dass eine neue Abdichtung an den freigelegten Wänden unser Feuchteproblem lösen müsste, da scheinbar nur dort die Abdichtung nicht mehr funktioniert.
    • Name:
    • Chris
  10. Wie wurde das Problem gelöst?

    Foto von wiki

    Haben scheinbar das gleiche Problem und sind auf der Suche nach Lösungen bei diesem Forum gelandet. Vielleicht können Sie ihre Erfahrung mitteilen. Ist der Keller dauerhaft trocken? Wie wurde der Keller abgedichtet? Wurde eine neue Drainage verlegt  -  im Kiesbett mit Vlies? Vielen Dank!
  11. Unbedingt Anbieter vergleichen

    Foto von wiki

    Grundsätzlich sollte man sich immer mehrere Meinungen einholen. Gerade wenn nicht alle Wände von außen zu erreichen sind, käme auch eine Innenabdichtung in Frage. Hier gibt es mittlerweile Anbieter, die eine Betonwand auch von innen sehr zuverlässig abdichten. Durch die Entstehung von kleinsten Kristallstrukturen auf den Poreninnenwänden der Kapillarsysteme wird die Betonwand selbst abgedichtet, anstatt nur eine abdichtende Schicht auf die Wände zu kleistern. Auch in Eurem Fall würde ich einen Angebotsvergleich machen. Das geht auch online

    oder einfach selber bei Google suchen und passende Anbieter anrufen.

    Wie gesagt gibt es die unterschiedlichsten Verfahren zur Abdichtung und mittlerweile auch wirklich zuverlässige Verfahren, die kein Aufgraben erfordern. Eine Kellerabdichtung muss nicht immer den ganzen Garten verwüsten und Unmengen an Geld verschlucken.


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