Haltbarkeit von verpressten Rissen (W-Wanne)
BAU-Forum: Keller

Haltbarkeit von verpressten Rissen (W-Wanne)

Nach ca. einem halben Jahr zeigten sich in unserem Keller (Neubau) zum Teil über 1 m lange vertikale Risse. Nachdem diese von einer Fachfirma mit Kunstharz verpresst wurden, zeigten sich nach weiteren 7 Monaten
wieder Risse an der gleichen Stelle. An einem drang diesmal sogar Wasser ein (feines Rinnsal, das vom Innenputz aufgenommen wurde). Nun wurden zwar auch diese Risse "fachgerecht" verpresst, doch bleibt bei uns eine gewisse Unsicherheit zurück. Wie lange hält das zum Verpressen benutzte Material dicht? Sollte man nicht lieber versuchen, von außen abzudichten? Gern würde ich auch wissen, ob nicht durch diesen Umstand der Wiederverkaufswert unseres Hauses extrem sinkt. Hätte ich ggf. Chancen auf Schadensersatz?
Ich würde mich schon über die Beantwortung einer meiner Fragen freuen. Im Voraus dafür vielen Dank.
  • Name:
  • Hübner
  1. Verpressungen gegen eindringendes Grund  -  oder Hangwasser.

    Foto von Edmund Bromm

    Gerade in den letzten Jahren kann man feststellen, dass es häufiger zu diesen Problemen kommt.
    Die Gründe können verschieden sein: das Ansteigen von Grundwasser aber auch durch erhöhte Niederschläge und zwar innerhalb kürzester Zeiträume. Auch durch die Reparatur bzw. Abdichtung der Abwasserkanäle kommt es zu einem Anstieg vom Grundwasser bzw. Schichtenwasser.
    Eine wasserdichte Wanne?
    Besonders diffizil ist die Angelegenheit, wenn die Hausbesitzer der Meinung waren, bei ihrem Haus handelt es sich um eine dichte Wanne. Die Enttäuschung ist auch groß, wenn man bei Untersuchungen feststellt, dass statt Beton (der als Ortbeton gegossen wird), es sich um Betonsteine (die vermauert wurden), handelt.
    Hier eine nachträgliche Abdichtung herzustellen ist fast ausgeschlossen. Es helfen die schönsten Versprechungen und Urkunden auch nicht darüber hinweg, dass es insbesondere an der Statik des Gebäudes liegt, dass keine nachträglichen Abdichtungen hergestellt werden können.
    Es gilt nämlich die Gesetzmäßigkeit, dass der Wasserdruck nur aufgenommen werden kann, wenn eine dementsprechende Verankerung oder der Wasserdruck mit einem "Gegengewicht" ausgeglichen wird. Dies bedeutet auch, dass z.B. wenn davon auszugehen ist, dass außen ein Meter Wassersäule über dem Kellerfußboden ansteht bei einer nachträglichen Abdichtung mindestens 50 cm Beton aufgefüllt werden müsste. Da dieser doppelt so schwer ist, reicht die Hälfte der Wasserhöhe. In den meisten der Fälle ist dies jedoch technisch nicht machbar.
    Eine ganz andere, aber auch wichtige Betrachtung ist, dass wenn Wasser in ein Gebäude eindringt nie genau kontrolliert werden kann, woher dieses Wasser kommt. Außerdem, wenn diese eine Stelle abgedichtet wird, könnte es durch das ansteigen des Wassers an einer anderen Stelle, die bisher nicht betroffen war, wieder austreten. Dies dadurch, weil durch die bisherige Fehlstelle eine Entlastung vorgenommen wurde. Es baut sich also ein erneuter Druck auf und Wasser kann an anderer Stelle eindringen.
    Genauso problematisch bleibt bei Undichtigkeiten in Beton, dass es sich dabei um sogenannte Kiesnester handeln könnte, wobei ebenfalls davon auszugehen ist, dass wenn eine Stelle dicht ist, dann an einer anderen Stelle das Wasser eindringen kann.
    Die Grundwasserstände unterliegen erheblichen Schwankungen.
    Nach einer Verpressung wird so manchen Bauherrn oft suggeriert, die bis dahin erfolgte Abdichtung war schon ein Erfolg. Dabei handelte es sich nur um das zurückweichen des Wasserstandes.
    Zu berücksichtigen ist außerdem noch, dass oft nach dem das Grundwasser sich wieder absenkt, die eigentliche Fehlerquelle nicht mehr zu ermitteln ist. Oft kann man diese falsche Einschätzung jedoch erst nach einem erneuten ansteigen des Grundwassers feststellen, was jedoch auch Jahre dauern kann. Die dadurch notwendigen Nacharbeiten sind somit kein erneuter Mangel. Es ist denkbar, dass mehrmals eine Verpressung durchgeführt werden muss.
    Der Keller kann von innen abgedichtet werden
    Nun solle nicht der Einruck erweckt werden, eine nachträgliche Abdichtung von der Innenseite ist in jedem Falle auszuschließen. Es gibt durchaus Fälle bei denen eine Abdichtung sinnvoll ist, jedoch bedarf es hier sehr guter Fachkenntnisse und auch ein gewissermaßen ehrliches Verhalten. Insbesondere auch die Information an den Hausbesitzer, was machbar und was nicht machbar ist.
    So ist es durchaus denkbar, wenn z.B. während der Bauzeit zwischen der Schalung bei dem Erstellen des Betoniervorganges entweder ein Stück Holz oder auch ein Metall oder sonstiger Gegenstand in diese Schalung fällt, sodass diese keine ausreichende Betonüberdeckung aufweist, zu einer Undichtigkeit führen kann. Eine solche Fehlerstelle ist, wenn sie erst gefunden ist, ohne Problem abzudichten.
    Ganz anders sieht es aus, wenn z.B. zwischen der Bodenplatte und der aufgehenden Wand kein Fugenband verwendet wurde. Es kann dann schon bei den geringsten Setzungen oder auch den thermischen Bewegungen zu einer Undichtigkeit wegen geringfügigen Bewegungen kommen.
    Hier ist oft eine Abdichtung möglich. Jedoch schon ungleich problematischer und dies setzt ebenfalls sehr viel Fachwissen voraus.
    Selbstverständlich spielen auch die Materialauswahl und die qualifizierte Ausführung durch die Handwerker eine wichtige Rolle.
    Der deutsche Holz- und Bautenschutzverband (Holzschutzverband, Bautenschutzverband) DHBV, ein Zusammenschluss von qualifizierten Fachbetrieben, hat für solche Arbeiten ein Merkblatt bzw. ein Empfehlungsblatt für die Bearbeitung solcher Probleme herausgegeben. So dass sich auch der nicht so Fachkundige, an Hand der Beschreibung orientieren kann welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Auch einige Materialhersteller haben ihre Verarbeitungsrichtlinien mit solch qualifizierten Merkblättern ausgerüstet.
    Jedoch bleibt die Problematik wie oben beschrieben und deshalb sollte genau und sorgfältig geprüft werden, welche der Maßnahmen zum Erfolg führen! ... können.
  2. Entschuldigung!  -  aber ...

    ... der Anschein lag wohl nahe, dass ich mich nicht über die im Forum bereits behandelten Themen informiert habe. Aber ich habe wirklich keine näheren Angaben über die Haltbarkeit der beim Verpressen benutzten Materialien gefunden. Da soll es wohl auch Unterschiede geben, ob ein Trockener Riss oder ein nasser Riss verpresst wird? Eine Verlängerung der Gewährleistung ist wohl das Mindeste und in nächster Zeit auch Sinnvollste was anzustreben wäre  -  und Schadensersatz wegen Wertminderung nur der Traum eines nicht mehr ganz so stolzen Eigenheimbesitzers.
  3. worum geht's jetzt eigentlich?

    vorneweg: ich nichts sanierer etc.
    im ingenieurbau werden Risse (u.a.) nach statisch oder dynamisch unterteilt -
    was Einfluss auf die Art des verpressmaterials hat  -  meistens pu-Harze, die entsprechend
    den Anforderungen unterschiedlich elastisch eingestellt werden und relativ
    gut brauchbar sind besonders bei Wasserdruck. zur not kann sogar während wasserduchtritt
    verpresst werden. mitunter Mehrfachverpressung ist unvermeidlich.
    Alterungsschäden möglich, insofern besser Juristen fragen wegen verlängerter
    Nachhaftung.
    Gutachter sehen das Schadens Bild und damit auch evtl. mögliche Wertminderungsansprüche
    sehr konträr. eine absolut über alle Zweifel erhabene Position gibt es nicht.
    insofern: was glauben sie, was im klagefall vor Gericht geschieht?

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