Zuluft unter der Sohle vs. Schornstein mit Zuluft (Schiedel Absolut mit Thermo-Luftzug)
BAU-Forum: Kamin und Kachelofen

Zuluft unter der Sohle vs. Schornstein mit Zuluft (Schiedel Absolut mit Thermo-Luftzug)

Hallo zusammen, hier meine Frage:
Wir planen einen Ofen in unserem "luftdichten Haus". Für die Zuluft stehen uns die folgenden zwei Möglichkeiten offen:
1. Externe Zuluft unter der Sohle (unter der Dämmung, kein Keller)
+ saubere Zuluft
+ günstiger
  • Luv/Lee-Problematik bei Wind
  • Insekten

usw.
2. Schornstein mit Zuluft (Schiedel Absolut mit Thermo-Zug)
+ nicht die  -  von 1.

  • saugt möglicherweise die Abluft als Zuluft an
  • Wärmedämmung (Kältebrücken)?

usw.
Welche Variante ist sinnvoller (ohne Berücksichtigung der Kosten)? So wie ich das sehe, haben beide Varianten Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) (wie immer)  -  nur welche sind schwerwiegender?

  • Name:
  • Zimbo
  1. Die externe Zuluft sollte

    für einen Ofen mit Naturzug, also ohne Gebläse, nicht über den Schornstein kommen. Der Grund dafür ist erstens der dabei entstehende Druckverlust der den Bau eines effektiven Ofens verhindert.
    Zweitens erwärmt sich die Luft an dem warmen Schornstein.
    Das wird von den Schornsteinverkäufern zwar als Errungenschaft dagestellt ist aber in der Wirklichkeit schädlich weil warme Luft erst recht nicht nach unten will. Es entstehen dadurch weitere Druckverluste.
    Also Zuluft immer waagrecht oder von unten zum Ofen bringen. Dabei auf einen ausreichend großen Querschnitt für den gewünschten Ofen achten. Außerdem die Zuluftleitung isolieren, sodass an der Leitung kein Kondensat ausfällt.
    Die Leute die empfehlen die Luft über den Schornstein zu führen haben über die Problematik nicht nachgedacht.
    Etwas anderes ist es natürlich wenn damit z.B. ein Kessel im Heizkeller betrieben werden soll. Dort ist kein Problem. Die Geräte arbeiten mit Überdruck. Das eingesetzte Gebläse wird damit leicht fertig.
  2. Externe Zuluft über den Schornstein  -  kein Problem

    1. Der Schornstein ist erst einmal kalt, so kann die Zuluft ungehindert nach unten.
    2. Wenn der Schornstein durch die heißen Rauchgase seinen Auftrieb erzeugt hat und somit im Zuluftkanal einen Unterdruck hervorruft, dann spielt die Erwärmung der Rauchgase keine Rolle mehr  -  begünstigen eher den Abbrand, da Sie nicht so stark erwärmt werden müssen.
    3. Die Zuluftöffnung am Schornstein sollte wenigstens doppelt so groß sein  -  bei normaler Haushöhe  -  wie der Ofen Luft benötigt. Mit steigender Länge des Zuluftkanales werden Rauchgase eingebremst.
    4. Es kann immer mal passieren, dass bei ungünstigen Bedingungen auch Rauchgase mit angesaugt werden. Aber davon wird ein gut funktionierender Ofen  -  sprich Schornstein kein Problem haben. Schließlich wird nur ein Teil der Rauchgase eingesaugt und dies auch nicht ständig.
    5. Hinsichtlich Kältebrücken ist dies auch die einfachste und beste Lösung.
    Klar gibt es Argumente dagegen  -  aber pysikalisch widerlegbar.
  3. Die Widerlegung

    möchte ich mal sehen.
  4. Kein Problem die Widerlegung

    BauFritzhaus mit Grundofen in Lauben bei Erkheim
  5. Das soll eine Widerlegung sein?

    Fällt Ihnen da nichts Besseres ein als irgendein Ofen der trotzdem funktioniert?
    Noch dazu einer Ihrer penetrant hier beworbenen Öfen?
    Dann werde ich Ihnen mal erklären warum die Verbrennungsluftzufuhr für den Grundofen über den Schornstein nicht gut ist.
    Wenn Sie verstehen was ich schreibe dann wissen Sie danach auch warum Ihr Ofen trotzdem funktioniert.
    Der Grundofen, wirklich fachgerecht geplant, brechnet und gebaut ist als Gesamtsystem zu betrachten vom Beginn der Verbrennungsluftzufuhr bis zur Schornsteinoberkante.
    Dabei geht es darum die Druckverluste und Druckgewinne soweit auszugleichen dass der Ofen noch zieht.
    Druckgewinne gibt es durch den Feuerraum, steigende Züge und den Schornstein.
    Wobei hier der Schornstein die Hauptrolle spielt.
    Druckverluste gibt es durch die Verbrennungsluftleitung, Luftführung in der Tür, fallende Züge, Reibung in den Zügen, Umlenkungsverluste und Reibung im Schornstein.
    Für den Wirkungsgrad eines Grundofens ist, in erster Linie, die Temperatur der Rauchgase am Schornsteineintritt verantwortlich. Diese sollten im Idealfall gerade so hoch sein dass dem Schornstein keine Versottung droht, die Kondensationstemperatur am Schornsteinkopf also zuverlässig nicht unterschritten wird.
    Für die Temperatur der Rauchgase am Schornsteineintritt ist die Länge des Zuges bestimmend.
    Je länger desto niedriger die Rauchgastemperatur und desto höher der Wirkungsgrad.
    Soweit der Idealfall der aber leider oft nicht zu erreichen ist.
    Der Grund dafür sind die Druckverluste wie schon oben beschrieben. Diese dürfen nicht höher sein als die Druckgewinne.
    Damit ich nun einen möglichst langen Zug bauen kann muss ich Druckverluste soweit es geht vermeiden und verringern. Aus dem Grund kommt eine verlustreiche Verbrennungsluftzufuhr über den Schornstein nur dann in Frage wenn es anders nicht geht.
    Des weiteren baue ich einen Zug mit, entsprechendem dem Temperaturabfall und damit dem Volumen der Rauchgase, fallendem Querschnitt ein. Denn auch das vermindert Reibungsverluste durch zu hohe Strömungsgeschwindigkeiten.
    Zur Erinnerung!
    Gleichbleibende Querschnitte sind erst seit ein paar Jahren, ausschließlich wegen entsprechender Änderungswünsche durch Bausatzhersteller und Formteilehersteller, überhaupt erlaubt.
    Vor nicht langer Zeit wäre jeder Bausatzofen, wegen dem gleichbleibenden Zugquerschnitt, vom Gutachter noch zum Abriss freigegeben worden.
    So gelingt es uns aus dem individuellen Ofen den besten Wirkungsgrad herauszuholen der in der vorhandenen Situation möglich ist.
    Ich spreche wohlgemerkt nicht von einem speziellen Ofen an einem speziellen Schornstein mit dem dann 90 % Wirkungsgrad für die Werbung erreicht werden.
    Das ist Pipifax, das kann jeder.
    Mir geht es um den individuellen Ofen der für den individuell vorhandenen Schornstein optimal berechnet ist.
    Logischerweise bezahle ich also alle Verluste durch die Verbrennungsluftzufuhrzuführung mit einer Verkürzung der Zuglänge, damit steigender Rauchgastemperatur und im Endeffekt mit Wirkungsgradverlust.
    Nun verstanden?
    Außerdem wäre es nett wenn Sie aufhören würden jede gestellte Frage in diesem Forum mit einem Hinweis auf Ihre Firma zu beantworten. Das sollten Sie doch nicht nötig haben.
    Es ist auch nicht die Funktion dieses Forums.
    Mitarbeiten und Antworten auf Fragen geben ja bitte. Aber nicht penetrant Werbung machen.
    Dazu reicht Ihre Webadresse bei jeder Antwort aus.
  6. Vielen Dank für die Infos.

    Der Strömungswiderstand der Zuluft scheint mir das entscheidende Argument  -  insbesondere, da unser Ofen nur für eine bestimmte Anzahl Krümmungen, Länge und Querschnitt der Zuluft zugelassen ist! Die Zuluft über den Schornstein weicht in Länge und Querschnitt von der Zulassung ab! Natürlich könnte man nun den Strömungswiderstand beider Varianten berechnen und möglicherweise zeigen, dass der Druckabfall beider Varianten gleich ist  -  habe ich aber keine Lust zu, da insbesonderer der Auftrieb im Schornstein auf der Zuluftseite (auch diese Luft erwärmet sich ja) nicht so einfach zu berechnen ist (keiner kennt nämlich die genaue Temperatur). Das Ende vom Lied: Zuluft unter der Sohle :) Vielen Dank noch einmal für die Infos.
  7. Sehr ausführlich und korrekt beschrieben

    Einfach geschrieben  -  der Zuluftkanal egal ob horizontal oder lotrecht muss mit steigender Länge im Querschnitt wachsen. Wenn ich weiß wieviel Zuluft mein Ofen  -  aus der Erfahrung heraus benötigt  -  kann ich den Querschnitt der Zuluft festlegen. Über die DINAbk. EN-Berechnung kann ich die Funktion in üblicher Form berechnen. Übrigens  -  der eine Ofen war nur ein Beispiel. Da können noch wesentlich mehr genannt, ob in Hamburg oder München ist egal. Keiner hat eine schwarze Scheibe oder sonstige Funktionsstörungen. Man muss sich halt an das neumodische Zeugs gewöhnen oder einfach strömungsgünstige, gerundete Züge im Programm haben. Bei OSANA wird auch der Querschnitt reduziert von 18 x 18 auf 18 rund und zum Schluss auf bis zu 13 rund. Je nach Bedarf bzw. Zugverhalten. Sie können es gerne mal testen.
    Grüße
  8. Was sind das für Minizüge

    die Sie da bauen?
    18x18 am Zugende bei einem kleineren Ofen passen, aber am Anfang?
    Die Züge unserer Öfen haben ein Kaliber bis 32x40 cm am Anfang, je nach Leistung des Ofens.
    Die Länge des Zuges geht bei uns bis über 14 m, je nach Leistung des Ofens und Schornstein.
    Von gerundeten Zügen halte ich übrigens aus zwei Gründen nichts.
    Erstens sind die Wandstärken dabei extrem unterschiedlich und
    Zweitens sind die Verwirbelungen durch eckige Züge gut für die Durchmischung der Rauchgase.
    Es ist grundsätzlich nicht sinnvoll eine laminare Strömung anzustreben da mittels einer turbulenten Strömung effektiver die Wärme übertragen wird.
    Insofern steckte auch in der (früheren) Forderung der Fachregeln nach gerundeten Umleitungsecken ein Denkfehler.
    Wir berechnen die Verbrennungsluftzuführung grundsätzlich exakt.
    Unsere Öfern werden auf Kante ausgelegt, da verbietet sich jede Schätzung aus Erfahrung von selbst.
    Erfahrung ist sicher gut, so wurden die Öfen über Jahrhunderte gebaut. Der Vorteil früher war dass es nur wenige Bauformen gab. Der Lehrling hat bei seinem Meister die Dimensionierung gelernt und das gleiche Wissen später als Meister an seinen Lehrling weitergegeben.
    Das ist aber Geschichte. Die einfachen Zeiten sind lange vorbei.
    Die meisten Betriebe reagieren auf die Veränderungen indem Sie nur noch, industriell gefertigte, Guss- und Stahleinsätze verbauen.
    Da spielt die Ofenoptik nur noch eine geringe Rolle. Die Technik ist immer die gleiche.
    Die Vorteile des Grundofens wie Strahlungsheizung, langer Speicherdauer und damit hohem Wohn- und Bedienkomfort, haben diese Öfen aber, wenn überhaupt, nur noch in sehr eingeschränktem Maß.

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