Wo genau muss ein Überspannungsschutz installiert werden
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Wo genau muss ein Überspannungsschutz installiert werden

Hallo, mein Haus ist 2003 in Brandenburg gebaut worden, damals noch ohne Überspannungsschutz. Der Zähler mit Hauptschalter (letztes Jahr auf elektronisch gewechselt) ist in einer kleinen Säule an der Grundstücksgrenze eingebaut, von da geht es ca. 20 Meter in die Verteilung im Haus, hier sind alle FIs und Sicherungen verbaut. Im Haus ergeben sich durchaus Leitungslängen von >10 Meter. Im Zuge der Installation einer Solaranlage auf einem Nebengebäude (grosser frei stehender Carport) wurde auch die Elektroinstallation auf den Stand der Technik gebracht. Dazu wurde in die Anschlusssäule beim Zähler ein passender Überspannungsschutz eingebaut.

Nun die Frage: Ist es zwingend vorgeschrieben auch im Verteilerkasten im Haus noch einen Überspannungsschutz einzubauen? Ja, sinnvoll sicherlich, aber ich will nur wissen ob der eingebaut werden muss (dazu müsste wahrscheinlich ein zusätzlicher kleiner Schrank her, ist halt wenig Platz in der Verteilung). Die Firma die die Anlage umgebaut hat wiederspricht sich da selbst. Der Elektromonteur, der umgebaut hat um die Solaranlage anzuschließen sagt es reicht der Schutz in der Anschlusssäule draußen, der Chef der Firma sagt es muss zwingend noch ein Schutz ins Haus in die Verteilung. Wer hat Recht (oder wo kann ich die Frage stellen falls hier im Forum die Antwort nicht kennt)? Danke schon mal vorab

  1. so oft man will oder kann

    Ein Überspannungsschutz sollte dort installiert werden wo eine Überspannung entsteht. Am Hausanschluß ist richtig für die Ableitung einer vom Netz kommenden Überspannung. Weitere im Haus mit starken Zuleitungen sind möglich, auch weitere in einzelnen Verteilungen wie solar. Man muß sich den Überspannungsschutz vorstellen wie Überdruckventile bei Dampfkessel: viele parallel schaden nicht und verhindern auf jeden Fall einen schädlichen Überdruck. Nicht umsonst nennt man es auch Blitzschutzventile. Der Fachmann wählt unter verschiedenen Arten aus und installiert die Ableitungen von den Ventilen zur Erdung. Zum System gehört auch der äußere Blitzschutz um die Überspannung (Blitz) gar nicht erst ins Haus zu lassen.
    • Name:
    • Klaus Kirschner
  2. Also "kann" und kein "muss"

    Danke, habe ich soweit verstanden.

    Es ist also mein Risiko, wenn ich außer dem vorgeschriebenen Schutz beim Hausanschluss keinen weiteren installieren lasse. Mir geht es hier auch nicht darum Geld zu sparen, sondern ich will nur Klarheit ob ich zwingend zusätzlich einen in die Verteilung setzen muss. Birgt die Solaranlage hier zusätzliche Gefahren? Kann der Wechselrichter Überspannungen erzeugen?

    Bei der Suche im WWW wird natürlich immer auf die neuesten Normen und Vorschriften hingewiesen, die versteht man als Otto Normalverbraucher leider nicht. Da durch die Solaranlage bei mir das Hausnetz verändert wurde muss alles Normgerecht gemacht werden, daher meine Unsicherheit (ich mache das nicht selbst, bin aber gerne einigermaßen auf dem Laufenden um nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig machen zu lassen). Ist irgendwann auch mal eine Frage der Rentabilität.

  3. Muss ein Überspannungsschutz installiert werden

    Muss nur bei eienr Neuanlage. So steht es in der VDE 0100.....

    Man könnte die Photovoltaikanlage als solche Neuanlage ansehen. Aber der Versorger müßte das nicht nur vorschreiben, sondern auch fordern und nachprüfen. Geprüft wird nur die Unterschrift bei der Anmeldung.

    Ausgehend vom Blitzursprung wird zunächst ein Begrenzer (SPD 1) auf ca. 2 kV eingebaut. >10 m weiter soll der nächste eingebaut werden, der als SPD 2 auf eine etwas niedriegere Spannung begrenzt.

    In der Regel ist der Begrenzer im Zählerschrank ein kombinierter SPD 1 und SPD 2. Bei einer Neuanlage wird er auf die Sammelschienen aufgerastet und begrenzt vor allem die Spannung zwischen den Leitern, nicht so sehr die Überspannung gegenüber Erde. Trotzdem hat er einen Erdleiteranschluß, der auch am Potentialausgleich anzuschließen ist.

    >10 m hinter dem Zählerschrank werden weitere SPD 3, z. B. in der Steckdose eingebaut.

    Damit die Ableiter wirksam sind, müssen sie mit einer sehr kurzen Leitung an die Außenleiter (früher Phasen) angeschlossen werden.

    Der Meister hat also Recht, wenn er einen SPD fordert.

    • Name:
    • Pauline Neugebauer

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