Extrem hoher Stromverbrauch! Was nun?
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Extrem hoher Stromverbrauch! Was nun?

Hallo zusammen,
wir sind ein 4-Personen-Haushalt und haben bisher eigentlich immer konstant ca. 4600 kWh pro Jahr in einem Einfamilienhaus verbraucht. In unserem jetzigen Haus (Baujahr 54) leben wir seit ca. 1 Jahr und haben (ich kann es leider immer noch nicht fassen) 7196 kWh verbraucht!
Ich habe nun den Zählerstand über 10 Tage verfolgt und festgestellt, dass wir immer noch ca. 6700 kWh benötigen würden und das ohne jegliche Pumpen im Garten, Zirkulationspumpe ist auch aus ... Dies bedeutet auch, dass die Renovierungsarbeiten letztes Jahr nicht so ausschlaggebend waren.
Auf meine Nachfrage beim Stromversorger (Zähler ist von 1982) wurde mir nun mitgeteilt, dass ich den Eichprozess selbst zahlen müsste, sofern mein Zähler doch in Ordnung sei (Größenordnung ca. 500 EUR).
Wir beziehen unseren Strom übers Dach, der Stromzähler (und Stromkasten) wurde vor dem Einzug vom Elektriker in der Keller verlegt. Wir haben die Leitungen beim Einzug nicht ausgetauscht, lediglich die Steckdosen und Lichtschalter ohne dritte Phase wurden erneuert. Die Elektrik im Keller sieht ziemlich vorsintflutlich aus, allerdings bin ich kein Fachmann. Sowohl der Elektriker als auch der Bauingenieur sahen keinen weiteren Bedarf.
Hatte irgendjemand auch so ein Problem? Wir haben eigentlich immer noch dieselben Geräte im Einsatz (oder ganz neue) und unser Verbraucherverhalten hat sich nicht wesentlich verändert. Renoviert wird derzeit auch nichts. Ich werde jetzt ein Energieverbrauchsmessgerät ausleihen, aber ob ich damit die Ursache finde, ist meines Erachtens zweifelhaft.
Was können wir sinnvoll tun? Und bitte, ich bin hier absoluter Laie, für wenig Fachbegriffe bin ich wirklich dankbar. Ich habe auch nichts gegen einen Einsatz eines Fachmannes, wenn ich genau weiß, wer hier was machen kann.
  • Name:
  • J. Rudloff
  1. Neubezug?

    Ein Jahr erst in der neuen Hütte?
    Vielleicht klaut Ihnen der/die liebe Nachbar/-in ein bisschen Strom. Es wäre doch ein Leichtes, die Anlage vor Eigentümerwechsel entsprechend zu manipulieren  -  Nur so eine Idee am Rande. Schalten Sie doch einmal ALLES, aber auch wirklich alles ab ...
  2. am Besten eine Liste machen

    und alle relevanten elektr. Verbraucher auflisten und wenn möglich die Leistung (Watt) und dann die Betriebsstunden dazu rausfinden. So eine (Überdimensionierte) Zirkulationspumpe o.ä. kann ganz schön Strom verbrauchen. Oder ist es der neue Elektroherd/Waschmaschine/Trockner/Spülmaschine, die vorher nicht da waren? Oder vielleicht irgendwo eine elektr. Heizung?
    Die Beleuchtung ist es normalerweise nicht, die hat zu wenig Leistung.
    Wenn der Verdacht auf Stromklau besteht, dann alle Sicherungen raus und dann mal gucken ob sich die Zählerscheibe noch dreht.
    Dann alle Sicherungen einzeln wieder zuschalten und gucken, wann die Zählerscheibe dass Rennen anfängt, und dann den Verursacher hierzu suchen.
    • Name:
    • Herr Manni
  3. E-Check

    jeder gute Elektrofachbetrieb bietet einen sogenannten E-Ckeck an. Der kann dieses Ursache vielleicht herausfinden.
  4. Na, was war es denn nun?

    ne Rückmeldung würde mich schon interessieren.
    • Name:
    • Herr Manni
  5. bin leider immer noch auf der Sucher

    Leider ist die "Ursache" immer noch nicht geklärt. Ich bekomme  -  sobald wieder frei  -  ein Messgerät und dann werde ich als erstes den Gefrierschrank unter die Lupe nehmen. Die Heizungsanlage schließe ich (fast) aus, da der Stromverbrauch trotz ausgeschalteter Heizung immer noch sehr hoch ist. Tja leider keine Erfolgsmeldung, aber ich werde mich in ca. 1-2 Wochen hier wieder melden. Den E-Check werde ich auch in Auftrag geben, allerdings an einen "neuen" Elektriker.
    Vielen herzlichen Dank an alle
    • Name:
    • J. Rudloff
  6. der Gefrierschrank

    hat doch normalerweise nicht so eine hohe Leistung, oder? Eigentlich hört sich das an, als ob hier irgendwo eine Elektroheizung oder sowas mitläuft. Vielleicht irgendwo eine Heizpatrone oder sowas? Oder vielleicht doch der Nachbar?
    • Name:
    • Herr Manni
  7. Warum nicht Gefrierschrank, Manni?

    Als ich vor Jahren unseren Schrank (Effizienzklasse A) mal mit einem Messgerät checkte, da der Kompressor immer lief, wenn ich mal die Gerstensaftfläschchen aus dem Keller holte  -  also recht häufig :-)), war der Verbrauch 2,6 x höher als angegeben!
    Zweimal musste die Elektronik gewechselt werden, ehe sich die Prospektwerte einstellten (und sogar unterschritten wurden). Dem Hersteller aus B/ER/M war die Fehlerhaftigkeit der Elektronik länger bekannt; von Rückrufaktion keine Spur. Aus schlechtem Gewissen und um mich ruhigzustellen wurde auch nach Ablauf der Garantiezeit kostenlos gewechselt.
    Fazit: Ich kann nur jedem Käufer von Haushaltsgeräten, bei denen der Energieverbrauch DAS Verkaufsargument ist, empfehlen, die Werte über einige Wochen hinweg nachzuprüfen und zu reklamieren, falls die Werte zu hoch sind. Beim PKW meckert man ja auch, wenn der Verbrauch entschieden höher ist als angegeben (Stichwort: Prospekthaftung).
  8. @Frank

    Für nen hohen Verbrauch sind 2 Faktoren entscheidend: eine hohe Leistung des Verbrauchers und/oder hohe Betriebsstunden. Und bei einem Gefrierschrank mit schätzungsweise 300 W und thermostatgesteuertem Kühlaggregat sind doch beide Faktoren nicht so wirklich hoch. Gut, wenn das Ding defekt ist und durchbrummt ... müsste man mal nachrechnen.
    0,3 kW x 24 h ist 7,2 kWh x 365 Tage ist 2628 kWh. Aber ich bezweifle, dass das Ding komplett durchbrummt, das merkt man doch.
    • Name:
    • Herr Manni
  9. oder doch die Heizung  -  Umwälzpumpe

    Also der Gefrierschrank ist schon recht alt, daher die Vermutung er könnte schlicht und ergreifend defekt sein oder beim Umzug etwas abbekommen haben. Das Messgerät bekomme ich nächste Woche.
    Der Elektriker war da, allerdings war das Ganze etwas merkwürdig. Er hatte selbst keine Idee, denn alle "Stromfresser" sind schlicht und ergreifend im Moment aus (kein Gerät mehr Stand-by  -  außer FAX, Zirkulationspumpe ist aus). Der Stromverbrauch lag immer noch NACHTS bei 3 kW. Gemessen hatte er auch nichts. Er hat den Zählerkasten und den Dachanschluss kontrolliert und die angeschlossenen elektrischen Rollläden (wurde direkt an die Stromversorgung angeschlossen) überprüft.
    Allerdings hat er mich auf die Umwälzpumpe der Heizung hingewiesen und die habe ich jetzt auf die niedrigste Stufe gestellt und siehe da, der Verbrauch heute nach betrug nur noch 1,5 kWh. Kann es nun sein, dass diese Pumpe soviel Strom verbraucht? Es handelt sich hierbei um eine WILO-Pumpe Typ VIHU/70r.
    I P1
    A W min -1
    0,51 115 2200 (maximale Leistung)
    0,27 59 1400 (niedrigste Stufe)
    Er meinte diese Pumpe würde 115 W je h verbrauchen. Ausschalten lässt sich diese Pumpe nicht, d.h. die lief auch den ganzen Sommer durch. Die Schaltung an der Heizungsanlage (Viessmann Vitola-Uniferral) lässt sich zwar auf "Nur-Warmwasser" einstellen, die Heizkörper wurden dennoch warm. Messen lässt sich das auch nicht, da ja keine Steckdose dazwischen steckt.
    Kann es das sein? Wie hoch muss denn die Pumpe eingestellt sein und können wir hier (für den Sommer) einen "AUS"-Schalter installieren lassen?
    Am Montag bekomme ich das Messgerät und der Stromversorger kommt auch vorbei, übrigens das EnBW bemüht sich wirklich auch. Allerdings kann ich meine "Ablesedatei" mit Hochrechnung vorlegen, vielleicht ist es dann etwas einfacher.
    Ich werde dann wieder berichten.
    • Name:
    • J. Rudloff
  10. Haben Sie keinen Heizungsnotschalter?

    oder machen Sie doch einfach die Sicherung der Heizungsanlage im Zählerschrank raus. Dann muss das Rädchen am Zähler stehenbleiben, wenn es die Pumpe ist ...
    Gruß Roland
  11. na also doch

    die Zirkulationspumpe (siehe Beitrag 2). Hat ich in meiner Mietswohnung auch mal. Da ist die Pumpe den ganzen Sommer volle Kanne durchgelaufen, weil niemand die Heizung auf Sommerbetrieb umgestellt hat. Und dann haben wir eine Horrorrechnung Allgemeinstrom bekommen. War fast genauso hoch wie unsere Wohnungsrechnung.
    • Name:
    • Herr Manni
  12. und, war es die Pumpe?

    Sicherung mal rausgemacht?
    Gruß Roland
  13. ääääh

    meinte in meinem Beitrag vorhin natürlich die Umwälzpumpe und nicht die Zirkulationspumpe, hat er ja schon geschrieben. Vielleicht doch manchmal etwas langsamer lesen.
    • Name:
    • Herr Manni
  14. Heizung aus? zu kalt

    Die Heizung ausschalten bedeutet kein heißes Wasser und kein Heizung. Das geht leider erst wieder am Wochenende. Allerdings haben wir jetzt ziemlich solide Nachtwerte (1,5-2,2) und zumindest die Küche können wir wohl abhaken. Ohne Sicherung (Küche) gab es jetzt 2,2 kWh in der Nacht, weiß der Kuckuck wofür. Wenn ich richtig rechne, dann müssten die Pumpe in 11 h bei kleinster Stufe 660 W verbrauchen. Bleiben 1,5 kWh ungeklärt ... (hier lief wirklich nur der Gefrierschrank, kein Licht ...) Tagsüber kommen wir auch auf einen "Restaufwand". Aber diese Woche wird jemand von EnBW kommen, bin schon gespannt, ob der schlauer ist.. Ich werde erst mal meine Ablesewerte in Excel vorlegen, ich habe so ziemlich jeden Geräteeinsatz mitaufgenommen (allerdings ohne Zeiten, so ca. lässt sich doch absehen, was die Waschmaschine braucht)
    Dennoch vielen herzlichen Dank für die Tipps. Ich halte euch auf dem laufenden
    • Name:
    • J. Rudloff
  15. Sie brauchen doch keine Nacht lang zu messen!

    Der Zähler hat doch so eine gerändelte Aluscheibe, die sich dreht. Darauf ist ein roter Streifen, der einmal pro Umdrehung erscheint.
    Also,
    1. Sie schalten alle Verbraucher aus, die Sie sowieso nicht zur Nachtmessung in Betrieb hatten,
    2. Stoppen Sie wie lange die Scheibe für eine Umdrehung braucht (Sie können nun ausrechnen, wie viel KWAbk. sie nun noch verbrauchen, weil am Zähler angegeben ist, wie viele Umdrehungen pro kWh,
    3. Schalten Sie nacheinander jeweils immer eine Sicherung aus und stoppen erneut die Zeit, Wenn Sie das verrechnen, dann können Sie schon mal sehen, welcher Stromkreis wieviel Strom zieht.
    4. Wenn Sie den Verbrauch einzelner Geräte wissen wollen, dann schalten Sie ALLE Geräte im Haus aus, auch die Heizung. Wenn die Scheibe sich dann noch dreht, haben Sie entweder nicht alles abgeschaltet, oder irgendwas ist faul.
    5, Schalten Sie einzelne Geräte ein (z.B. Kühlschrank oder Heizung) und stoppen Sie erneut und errechnen die Leistung.
    Das dauert keine halbe Stunde und wenn Sie vorher richtig warm machen friert auch keiner :-)
    Gruß Roland

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