Knall und Risse in Dachgeschosswohnung: Strukturelles Problem oder normal?
BAU-Forum: Innenwände

Knall und Risse in Dachgeschosswohnung: Strukturelles Problem oder normal?

Hallo zusammen. Wie mein Nutzername schon sagt bin ich Laie und habe von Bau null Ahnung. Deshalb will ich auch gar nicht Bauen sondern kaufen. Hier bin ich jetzt, aber auf einen Sachverhalt gestoßen zu dem ich gerne nochmal eine Expertenmeinung hören würde. Es geht ja bei so einem Kauf auch immer um viel Geld.

Folgender Sachverhalt: Ich will eine Eigentumswohnung kaufen. Die Wohnung ist im Dachgeschoss, wobei das Dachgeschoss auf den bestehenden Altbau aufgesetzt wurde. Das ganze ist 2013 passiert. Die Wohnung ist so wie ich das beurteilen kann in einem super Zustand und hat auch Dreifachverglasung, Wärmepumpe, Fußbodenheizung, etc.

Nun habe ich nachdem Gespräch mit dem Makler auch nochmal mit dem Mieter aus der anderen Dachgeschosswohnung in dem Gebäude gesprochen. Dieser hat mir erzählt, dass im Sommer Risse in den Wänden entstehen und das dann wohl mit einem Lauten Knall einhergeht. Er hat sich deshalb wohl irgendwelche akustik Panele(?) installiert damit man die Risse nicht mehr sieht und hört.

Für mich stellt sich jetzt die Frage: Kann sowas ein strukturelles Problem sein? Ich will nicht eine Wohnung kaufen nur damit ich in 5 Jahren wieder ausziehen muss, weil Einsturzgefahr besteht und das ganze Stockwerk abgerissen wird? Andererseits will ich auch nicht so ein gutes Angebot ignorieren falls es "normal" sein sollte dass bei Neubauten ab und zu mal die Wand durch Materialdehnung(?) reißt.

Was sollte ich tun?

  • Name:
  • Peter
  1. Eigentumswohnung auf bestehenden Altbau gesetzt, da sträuben sich die Nackenhaare

    Klingt nach Leichtbau auf alte Substanz gesetzt mit der Frage nach Material und kraftschlüssiger Verbindung. Somit dehnen sich die Gebäudeteile unterschiedlich mit der genannten Wirkung. Es stellt sich zusätzlich die Frage nach der Abgeschlossenheit und dem Brandschutz. Durfte das Ganze überhaupt eine Eigentumswohnung nach dem WEGAbk.-Gesetz werden oder ist es nur eine Mietwohnung? Die Geschossebene der obersten Wohnebene ergibt die Gebäudeklasse. Wie sehen die Rettungswege aus? Wer so was macht muß schon sehr genaue Unterlagen haben. Wenn der Altbau Holzbalkendecken und ein Holztreppenhaus hat geht WEG nicht und wenn der Keller nicht F30 abgeschottet ist erst recht nicht. Der Verkäufer und der Verwalter haftet.
    • Name:
    • Klaus Kirschner
  2. Erstmal vielen Dank für die Antwort

    Erstmal vielen Dank für die Antwort, ich habe das Gefühl dass Sie sich gut auskennen und mir helfen wollen. Leider verstehe ich Sie nicht so gut ohne weitere Hinweise.

    "da sträuben sich die Nackenhaare"

    Warum sträuben sich Ihnen da die Nackenhaare?

    "Klingt nach Leichtbau auf alte Substanz gesetzt mit der Frage nach Material und kraftschlüssiger Verbindung."

    Die genauen Baumaterialien gehen aus den Unterlagen die ich als Eigentumswohnungsinteressent erhalten habe leider nicht hervor. Der Mieter mit dem ich gesprochen habe hat von "Kalkwänden" gesprochen.

    "Es stellt sich zusätzlich die Frage nach der Abgeschlossenheit und dem Brandschutz."

    Die Wohnung ist augenscheinlich abgeschlossen. Man hat ganz klar einen getrennten Zugang über das Treppenhaus. Es handelt sich um ein großes Mehrfamilienhaus in einer Großstadt.

    Brandschutz weiß ich nichts zu. Es existieren allerdings Rauchmelder.

    "Durfte das Ganze überhaupt eine Eigentumswohnung nach dem WEGAbk.-Gesetz werden oder ist es nur eine Mietwohnung?"

    Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass alles korrekt ist. Die Wohnung ist ja aktuell eine Eigentumswohnung und soll nun als solche verkauft werden.

    "Die Geschossebene der obersten Wohnebene ergibt die Gebäudeklasse."

    Was bedeutet das für mich?

    "Wie sehen die Rettungswege aus?"

    Es existiert ein Treppenhaus.

    "Wenn der Altbau Holzbalkendecken und ein Holztreppenhaus hat geht WEG nicht und wenn der Keller nicht F30 abgeschottet ist erst recht nicht."

    Das Treppenhaus ist ggf. teilweise aus Holz. Ich weiß leider nicht was F30 abgeschottet ist.

    "Der Verkäufer und der Verwalter haftet."

    Wofür haften Sie? Und was bedeutet das für mich als potenziellen Käufer?

  3. es ist gefährlich zu raten

    Eine Eigentumswohnung ist eine Ausgabe fürs Leben, aber wenn sich nach Jahren herausstellt, dass das Bauamt einen Fehler findet, dann ist die Wohnung weg. Deshalb sind Teilungserklärung und der Antrag dazu wichtig. Es erscheint unsinnig, viel Geld für einen Umbau auszugeben nur um das Geld für einen Verkauf wieder einzunehmen. Schauen sie sich deshalb die Hausunterlagen und die Beschlüsse der WEGAbk. beim Verwalter genau an. Was dann mit den Versammlungen und dem WEG-Gesetz noch kommt, wird sie noch wundern. Sie sprechen von Mietern, ich hoffe, das ganze Haus ist eine WEG mit vielen Sondereigentümern. Nehmen sie sich einen Anwalt für Bau- und WEG-Recht. Zu mehr kann man aus der Ferne nicht raten. Bei einem Neubau, der als WEG errichtet ist ist alles OK, aber eine Erweiterung wird zum Geldverdienen gemacht und dann stellen sich Fragen. Sprechen sie alles mit dem Notar ohne Beisein des Verkäufers durch, der entscheidet, ob ein Verkauf überhaupt möglich ist. Bei einem Kauf ist das Zauberwort die "Instandhaltung" und die funktioniert selten bei Neu-und Altbau in Kombination, deshalb der Hinweis auf die Nackenhaare.
    • Name:
    • Klaus Kirschner
  4. Ferndiagnose

    Foto von Martin G. Halbinger

    Erstmal ist aus der Ferne keine qualifizierte Einschätzung möglich, weder im positiven, noch im negativen Sinne.

    Wenn mann selber keine Ahnung hat und auch keinen guten Freund mit Fachwissen an der hand hat, sollte man, bevor man viele tausende Euro Investiert, ggf jemanden bezahlen, der das eigene fehlende Fachwissen ersetzt.... Unterlagen, Ortstermin usw.

    Ohne Bundesland, Gebäudeklasse und vieles Weiteres zu kennen, ist es auch schwierig aus der Ferne überhaupt festzulegen, welche Brandschutzanforderungen einzuhalten wären, und ob diese eingehalten sind. Es gibt z. B. auch Holzkonstruktionen in F30...

    Auch die Definition von "Knall" ist subjektiv. Ohne Messgerät oder Vergleichswert könnte es vom leisen, nur Nachts wahrnehmbaren Knacken bis zur Explosion alles sein.

    Gewisse Bewegung in der Konstruktion ist normal, über wärmebedingte Ausdehnung, Durchbiegung unter Last, Bewegung durch Holzfeuchte usw.

    Die Dosis macht das Gift. Das kleiche bei Rissen... oft klein und harmlos, aber halt nicht immer.

    Wenn Befürchtungen bestehen, das man das Gebäude abbrechen muss, sollte man die Bedenken unbedingt von nem Fachmann klären lassen, auch wenn der mehr kostet als ein anonymes aber kostenloses Forum.

  5. Kosten sind nicht das Problem

    Um die Kosten geht es hier nicht. Bei den Kaufpreisen im Wohnungsmarkt zahl ich gerne 1.000 €, damit sich das mal jemand vom Fach ansieht.

    Was ich allerdings jetzt herausgelesen habe aus mehreren online Antworten und auch aus der Meinung von einem Architekten aus dem Bekanntenkreis sind zwei wichtige Punkte:

    1. Es ist sehr ungewöhnlich, dass in einer Wohnung die Wände so laut knallen, dass man davon aufwacht. Vor allem jeden Sommer und auch noch 12 Jahre nach der Fertigstellung. Die meisten Experten haben mir gesagt, dass sie lieber weitersuchen würden.
    2. Ein Gutachter/Sachverständiger kann nicht mit Sicherheit sagen, ob ein strukturelles Problem vorliegt. Da hilft mir mein Geld also nur bedingt. Auch ein Statiker kann nicht alle Wände durchleuchten und die Eigentümer haben ja alle Probleme überdeckt und versteckt. Heißt also, selbst wenn ich das Geld für einen Fachmann ausgebe, kann der mir auch nicht unbedingt sicher sagen, ob mir die Wohnung in 5 Jahren um die Ohren fliegt.

    Daher werde ich die Wohnung, obwohl sie noch so gut zu mir passen würde, wohl leider vergessen müssen. Dazu bin ich einfach zu risikoavers.

  6. gute Entscheidung, Bauchgefühl trifft auf Ferndiagnose

    Der Fachmann vor Ort würde alle wichtigen Unterlagen und Beschlüsse sichten und zu einem Ergebnis kommen. Es ist unwahrscheinlich, dass eine WEGAbk. so was macht. Es ist unwahrscheinlich, dass es mit rechten Dingen zugegangen ist. Ich vermute in der WEG auf geschwärzte Seiten, wobei Offenheit bei einem Kauf fürs Leben doch Standard sein sollte und dazu gehört ohne Aufforderung alles auf den Tisch, d.h. Fachleute klären den Laien auf.
    • Name:
    • Klaus Kirschner
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