Innendämmung kapillarisierend
BAU-Forum: Innenwände

Innendämmung kapillarisierend

Hallo zusammen,
ein ca. 100 Jahre altes Bruchsteinhaus wird nun von mir saniert. Laut Architekt sollte
a) im 1. OGAbk., bisher nur ca. 70 cm dicke Bruchsteinaußenwand, dort eine ca. 5 cm dicke Innendämmung, die "kapillarisiert", angebracht werden.
b) in diesen Wänden möglichst wenige Steckdosen o.ä. angebracht werden, da dies Kältebrücken sind.
Da ich weit von jeglicher Ahnung entfernt bin, aber ganz viele schnelle und kurze Ratschläge parat haben, die Bitte ans Bauforum, mich ein wenig mit Wissen zu füttern ;-)
Der Elektriker etwa sagt, es gäbe speziell Steckdosen und Schalter mit Dämmung  -  und die meisten verziehen das Gesicht und erzählen von Schwitzen und Schimmel und das die Wände eh genügend Dicke hätten, dass es höchsten um ein wenig Heizkosten gehen könne, aber nicht wirklich um ein Auskühlen der Innenräume.
Wer hat vielleicht Erfahrung mit Innendämmung bei derart robustem Außenmauerwerk?
  • Name:
  • JS71
  1. Innendämmung

    Foto von Martin Eggelsberger

    ist ein sehr heißes Pflaster. Das ist nur was, wenn man Erfahrung damit hat. Ich möchte nicht behaupten, dass ihr Architekt das nicht kann, aber lassen sie sich ruhig mal Referenzen zeigen. Alternativ sollten sie das Thema Hüllflächentemperierung ansprechen. Dies ist eine besondere Heizform, die sich auch die Masse des Außenmauerwerks zu nutze macht.
  2. Calziumsilikatplatten

    (:) ... ich verwendete dafür Platten aus
    Calciumsilikat (Kalziumsilikat, Calciumsilicate).
  3. Innendämmung an Bruchsteinwand

    Hallo JS71,
    Der Gedanke des Dämmens eines bestehenden Gebäudes erscheint logisch, letztlich soll die aufgewendete Energie ein Gebäude zu heizen im Gebäude gehalten werden. Allerdings gibt es hier einiges zu beachten und man irrt bei dem Gedanken: "Viel hilft viel! "
    Bei Dämmmaßnahmen muss immer das Gesamtbauteil betrachtet und alle physikalischen Gegebenheiten berücksichtigt werden. Werden beispielsweise "nur" die Fenster ausgetauscht oder "nur" Dämmmaßnahmen an der Wand durchgeführt ist der zukünftige Schwachpunkt des Gesamtbauteiles schnell ersichtlich.
    Die Dämmung eines Gebäudes besitzt nicht ausschließlich positive Aspekte, sondern kann  -  falsch montiert, falsch dimensioniert, falsch endbehandelt  -  nicht nur zum Verlust der beabsichtigten Dämmwirkung, sondern sogar dauerhaft zu Schäden an Gebäude und nicht zuletzt Gesundheit führen.
    Steckdosen sind in der Tat ein heikles Thema, allerdings nur, weil meist nicht der Erfahrungsschatz beim Einbau der Dosen in die Innendämmung besteht und häufig mit Gips, Bauschaum etc. "gepampt" wird.
    Innendämmungen werden gewöhnlich angewendet, wenn Dämmmaßnahmen an der Fassade nicht erwünscht oder nicht möglich sind.
    Problematisch ist bei allen raumseitigen Dämmmaßnahmen, dass die zukünftige Temperatur der bestehenden Außenwand herabgesetzt wird und der Taupunkt somit rechnerisch nach innen wandert. Es besteht dann die erhöhte Gefahr des Tauwasserausfalls im Bereich der ehemaligen Wandinnenseite. Eine Berechnung ist unerlässlich.
    Hohlraumfrei montierte CS-Platten können zeitweise auftretende Feuchtigkeit sehr gut aufnehmen, puffern und auch wieder abgeben. Diese und auch die wärmedämmende Wirkung macht die CS-Platten auch für schwierige Bereiche im Haus interessant. Dampfbremsen/-sperren sind in den Wandaufbauten im Regelfall nicht notwendig.
    Die CS-Platten verfügen zwar durch die porösen Kalksilikate über eine hohe Saugfähigkeit, sind aber keineswegs als Allheilmittel für feuchtebelastete Räume / Bauteile zu betrachten, da eben die gepufferte Feuchtigkeit auch wieder zuverlässig abgeführt werden muss.
    50 mm CS-Platten funktionieren gewöhnlich, zumindest wenn die Lüftung und Beheizung der Räume stimmt. Eine Wandheizung  -  wie von Herrn Eggelsberger angesprochen  -  würde bestehende Risiken minimieren.
    Gruß aus Wiesbaden,
    Christoph Kornmayer

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN