Hallo,
ich bin verzweifelt.
Mein Mann und ich lassen und scheiden und wollen unser Haus verkaufen. Baujahr 2003, Schlüsselfertig, Reihenhaus, gebaut mit 1 m-Beton-Steinen (weiß nicht wie die sonst heißen), Maße 5,3 * 11 m, ohne Keller, Niedrigenergie etc
Jetzt haben wir einen Makler beauftragt. Der kam, sah die Setzrisse/Schwundrisse und sagte (Zitat): "Die Risse dürfen nur im Putz sein, wenn der Riss auch im Mauerwerk ist, ist das Haus unverkäuflich und Bauherr muss verklagt etc. werden. Fehler im Fundament ... "
Wir machten also zwei Risse auf und er war auch im Mauerwerk. Breite max 2 mm, Tiefe kann man gar nicht erkennen.
Daraufhin riefen wir den Bauträger. Der sah sich das an und sagte "Schwundrisse sind normal, nicht zu vermeiden. Makler macht nur Panik will Haus schnell zu Niedrigpreis verkaufen. "
Was stimmt denn jetzt?
Ich habe zurzeit wirklich fast nen Nervenzusammenbruch.
Heißt das ich sitze jetzt mein lebenslang auf Schulden wg unverkäuflichem Haus?
Im Haus bleiben ist bei einer Scheidung nicht möglich, für keinen von uns.
Bin für jede Antwort sehr dankbar!
Vielen Dank im Voraus
MellesP
Hilfe! Schwundrissen normal? Makler sagt Haus unverkäuflich
BAU-Forum: Innenwände
Hilfe! Schwundrissen normal? Makler sagt Haus unverkäuflich
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da hilft nur ein unabhängiges Guachten durch einen ...
da hilft nur ein unabhängiges Guachten durch einen neutralen Bausachvertändigen, und das sollte kein! Makler sein. Der ist weder neutral noch sachverständig (sorry an alle Makler, vielleicht gibt es uum Thema Sachverstand Ausnahmen). Also Vorsicht bei allen, die durch den Verkauf etwas verdienen (auch die Bank). Die wollen erstmal nur Ihr Geld, persönliches Unglück ist denen egal. -
Ruhig bleiben. Wenn dem so wäre, dann wären in Deutschland
wohl nur Bauruine zu finden und alle unverkäuflich.
Klar will der Makler das Haus zum niedrigsten Preis verkaufen. Und Ihre Situation ermutigt den ja geradezu. Das ist das Gesetz der Marktwirtschaft. Billig einkaufe, teuer verkaufen.
Ob der Riss ein Mangel ist und zu einem unverkäufliche Haus führt, wäre zu prüfen. Von einem NEUTRALEN Sachverständigen, den SIE bezahlen aber nicht der Makler.
Auch wenn Ihre Situation die Sache nicht einfacher macht, Notverkäufe sind IMMER unter Preis. Umgekehrt würden Sie wohl auch bei einem KAUF sämtliche Mängel suchen um den Preis zu drücken.
Wenn es tatsächlich ein Baumangel ist, dann haben Sie ja egal ob VOBAbk.-Betrag oder BGBAbk. bei Baujahr 2003 hoffentlich noch "Garantie". Notfalls sofort eine Mängelanzeige an den Bauträger durch einen fachlich versierten Fachanwalt.
Kostet leider alles Geld. Aber unter Wert verkaufen auch. -
sehr wahrscheinlich
scheuen sie sich aus Geldmangel, den oben beschriebenen Weg zu begehen, auch wenn dieser zweifelsfrei der Beste ist. Auch sind sie mit den Nerven am Ende.
Also, erst mal durchatmen und die Situation nüchtern betrachten.
1. Klemmen irgendwelche Fenster oder Haustüren?
2. Haben sie Knack-Geräusche gehört?
3. Haben sie sich bis vor der Trennung unwohl in Ihrem Haus gefühlt?
Wenn sie bis jetzt dreimal mit nein geantwortet haben sieht es wahrscheinlich schon besser aus.
Nehmen sie eine 2 m Wasserwaage (ruhig aus dem Baumarkt für 30,-) und überprüfen sie Ihre Böden, ob sich ein relevantes Gefälle zu irgend einer Seite zeigt, wenn nein: OK
wenn ja und dann alle zur gleichen Seite: aufschreiben und trotzdem nicht nervös werden.
So, nun erstmal den Makler sowieso (wäre eigentlich der erste Schritt gewesen) vom Hof jagen, der ist mit ihrem Objekt erstmal versaut.
Lassen sie sich eine schriftliche Stellungnahme vom Bauträger über die Unbedenklichkeit der Setzrisse erstellen, das wird der auch tun (obwohl sie sich grundsetzlich damit den Hintern abwischen können). Lassen sie sich vom Bauträger eine Bestätigung ausfüllen, dass ihr Rechtsnachfolger (also ihr jeweiliger Käufer) in die noch bestehende Gewährleistung eintritt. (hier müssen sie ihr zustehendes Recht eventuell mit Androhung eines Rechtsstreites bei Nichterfüllen Nachdruck verleihen)
Halten sie beide Schriftstücke in Händen haben sie schon viel gewonnen.
Suchen sie sich einen neuen Makler und händigen sie ihm beide Schriftstücke in Kopie aus und kommen sie nicht unsicher oder ängstlich rüber, erwähnen sie nichts von ihrem Eheproblem, sondern erklären sie den Hausverkauf mit einer beruflichen räumlichen Veränderung ihres Mannes.
Dann stehen die Chancen gar nicht schlecht.
Realisieren sie, dass ihre Immobilie jetzt nicht mehr neu ist und demzufolge auch nicht den Neubaupreis erzielen wird, den sie bezahlt haben, egal wieviel Wandvertäfelungen sie selber eingebaut haben oder wieviel Fliesenbeläge.
Bilden sie für sich einen Mindest-Preis, mit dem sie mit einem blauen Auge aus der Sache rauskommen und einen realistischen günstigen Max-Preis.
Davon nehmen sie die Mitte und erklären dem Makler, alles über diesem Verkaufspreis wird Halbe/Halbe aufgeteilt (also Sie 50 % vom Mehrerlös und der Makler 50 %.)
Kalkulieren sie eine Zeitspanne von 3 Monaten bis zum Verkauf ein.
Bleiben sie weiterhin ruhig.
Sprechen sie mit Ihrer Bank über eine Vermietung.
Beispiel: 200.000 € Belastung noch drauf zu 4,5 % Zins und 1,5 % Tilgung ergibt 12.000,- € Jahresbelastung = 1000,- pro Monat
120 m² Wohnfläche x 6,50 € = 780,- plus 50,-Garage = 830,-
D.H. : wenn sie die Immobilie halten müssen sie 170,-Monat dabeisteuern Dividiert durch zwei (ehemalige) Eheleute sind 85,- pro Monat. Sieht doch jetzt schon gar nicht mehr so wild aus, oder?
Wenn sie mehr als diese 6,50/m² erzielen können wird noch entspannter.
Sprechen sie mit dem Makler ruhig von vornherein über die Mietvariante, er wird schon aus Provisionsgründen den Verkauf bevorzugen, aber 2 Monatsmieten Courtage vom Mieter sind ja auch schon was.
Jetzt zur Technik: Setz- und Schwundrisse sind bei der heutigen schnellen Bauweise normal und sind hinzunehmen, die Größe beurteilt der Profi (niemals das Maklerwürstchen).
Üblicherweise geht man bei ungestörtem Baugrund von einen abgeklungenen Setzungsverhalten nach 24 Monaten aus, d.h. bei Ihnen kann die Setzungsphase (auch mit vielleicht nicht hundertprozentiger Gründung) vorbei sein, d.h. wir reden über Kosmetik.
Holen sie die Statik ihres Hauses beim Bauamt aus der Hausakzte und kopieren sie, auch wenn sie nichts davon verstehen.
Sie können problemlos aus den gelben Seiten ein Statikbüro heraussuchen und gegen ein Honorar die Statik überprüfen lassen (sollte nicht mehr als 500,- kosten). Gegen etwaige Ausführungsfehler sind sie natürlich nicht gefeit, aber ab und zu wird auch hier schon Mist gebaut und man hat dann Anhaltspunkte.
Zum Schluss noch ein Tipp: Ziehen sie gerade aus ihrer Nachbarschaft keinen ins Vertrauen, et wird nirgendwo soviel aufgebauscht wie am Gartenzaun ("mein Auto verbaucht ja nur 2,78 Liter auf Hundert" und " dafür habe ich nen Fisch gefangen, der wog mehr als meine Frau") nach 2 Wochen weiß es die ganze Siedlung; und dann wird es schwer.
Viel Glück und Kopf hoch.
Gruß Christian
Haben sie -
@ Herr Chr-503-Sto
Hut ab - exzellenter Beitrag!
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