Ziegel und Kalksandstein in einem Haus verbauen?
BAU-Forum: Innenwände
Ziegel und Kalksandstein in einem Haus verbauen?
1. Könnte der Temperaturunterschied Wohnung Treppenhaus zu Problem führen (Kondensierung von Luftfeuchtigkeit, ...)?
2. Ist es problemlos möglich, für die Treppenhausinnenwände 24er Ziegel mit deutlich besserem Wärmedämmverhalten einzusetzen. Oder gibt das Probleme mit unterschiedlicher Wärmeausdehnung (Rissbildung, ...)?
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Warum nicht?
Muss ohnehin im Wärmeschutznachweis stehen und wegen Tauwasserbildung muss der Nachweis nach DINAbk. 4108 geführt werden. Da bin ich mal auf den Bauantrag gespannt. -
Bauantrag
Also für einen Bauantrag nach der LBOAbk. Bayern brauche ich keinen Wärmeschutznachweis bei Gebäuden bis inkl. 2 Wohnungen. Ich bin mir jetzt nicht mal ganz sicher, ob im Bauantrag selbst etwas über das verwendete Baumaterial drinsteht.
Wie schon gesagt, bei Verwendung von 2 Unterschiedlichen Baustoffen sehe ich als Laie die Gefahr von unterschiedlicher Ausdehnung und damit Risse im Putz. Oder ist diese Befürchtung unbegründet? -
Quark
Natürlich brauchen Sie den Wärmeschutznachweis. Bei dem Gebäude ist nur das Einzelbauteilverfahren zulässig. Da braucht das Energiebilanzverfahren nicht angewendet zu werden.
Risse gibt es immer, auch bei monolithischen Bauweisen. Liegt einfach der Setzung. Durch ein einfaches Gewebe in den gefährdeten Bereichen lässt sich das aber vermeiden. -
Verwendung von Ziegel im Treppenhaus
Hallo Herr Müller,
wenn Sie sich etwas gutes tuen wollen, verwenden Sie keine (normalen Ziegel) im Treppenhaus. Denken Sie hierbei in erster Weise an den Schallschutz. Das werden Ihnen Ihre Mieter danken.
Für den Fall, dass Sie Ziegel bevorzugen, verwenden Sie in den Treppenhauswänden Verfüllziegel. Damit bekommen Sie gleichzeitig die Risseproblematik in den Griff. Dieser Stein hat das gleiche Schwindverhalten wie der Ziegel im Außenmauerwerk.
Das Wärmetechnische verhalten ist, wie Herr Beisse schon sagt, in der Wärmeschutzberechnung aufzufangen.
MfG Kosiel. -
Und Ergänzung
Nicht die Rohdichte vergessen, sonst wie oben -
Maurerregel
Eine schon lange bekannte Maurerregel sagt: "" Weiß mit Weiß und rot mit rot". Soll im Klartext heißen: "mische keine verschiedenen Steinmatrialien". Kalksandsteine haben hinsichtlich Kriechen und (vor allen Dingen) Schwinden andere Werte. Die Rissbildung bei Verwendung zweier Materialien hängt natürlich von etlichen Parametern ab, dürfte bei einem (normalen) Treppenhaus aber nicht zu Rissen führen durch die man einen Helm werfen kann. Ich denke es ist schon in Ordnung den Stein von außen (KS) auch nach innen in die Treppenhauswände zu führen. Der Wärmeschutz spielt m.E. hier eine untergeordnete Rolle, da die Außenwand auch im Bereich des Treppenhauses eine Wärmedämmung erhält. Übrigens meint "klein Fritzchen" auch immer mit Gewebe lassen sich die Probleme unterschiedlicher Baumaterialien in den Griff bekommen, ist aber nicht so. Habe schon Gewebe gesehen die aus dem Putz gezogen wurden. Gewebe helfen oft nur dem der sie vertreibt. Setzungsrisse in klassischer Art sind seltener geworden (andere Gründungen als vor 30 Jahren), werden aber von Halbwissenden oft als Erklärungsversuch benutzt. Also, mein Tipp - bei einer Sorte bleiben! (Nicht nur beim Trinken). Viel Spaß am Bau! -
Nein, das kann ich so nicht stehen lassen
Zunächst mal setzt sich jeder Bau, unabhängig von der Gründung. Das ist Grundwissen im Sinne von Baugrund/Grundbau. Risse kriegt man sehr wohl mit - billigen - Geweben in den Griff. Habe ich ja hier auch gemacht.
Alte Maurerregeln sollte man auch schnell über Bord werfen, weil die aus Zeiten ganz anderer Mauerziegel stammen.
Seit wann schwinden und krichen Kalksandsteine? Der Mörtel tut das. -
Kriechen und Schwinden
Alle Baustoffe unterliegen dem Kriechen und meist auch dem Schwinden. Für (Kalksandstein) KS-Steine ist die Endkriechzahl ca. 2 - 2,5,
hängt auch von der Festigkeit ab. (Kalksandstein) KS-Steine Schwinden um ca. 0,2 mm/m. Bei Ziegel (bedingt durch den Brennprozess) Schwinden wesentlich geringer. Endkriechzahl Ziegel ca. 0,75. Insofern ist die Mauerregel heute gültiger denn je. Risse aus Baugrundsetzung entstehen nur, wenn ungleichmäßige Setzungen entstehen. Ein Haus kann rissfrei bleiben und sich wegen des Baugrundes um 5 cm (gleichmäßig) setzen. Viele Risse sind aber auch durch die heutigen schnellen Bauzeiten bedingt, dadurch wird verhindert, dass ein großer Teil der Formänderungen vor Beginn der Putz- und Ausbauarbeiten abklingen kann. Übrigens sind Risse in der Tat ein oft zu hoch aufgehängtes Thema, da sie meist mit dem ersten Renovieren beseitigt werden können und meist nur optisch stören. -
Was denn nun? Kriechen oder schwinden?
Natürlich gibt es Schwindprozesse. Die sind aber Lastunabhängig und der Schwindprozess sollte bei der Auslieferung abgeschlossen sein. OK, dierek nach der Wiedervereinigung war das nicht so, .
Kriechen ist aber lastabhängig.
Ich stimme Ihnen aber zu, dass Risse wenn überhaupt nur optisch stören. Gleichmäßige Setzung kommt allerdings nur auf dem Papier vor. -
Wärmeschutznachweis
Herr Beisse, jetzt haben sie mich verwirrt! Ich habe mir im März vondie Bauvorlagenverordnung von Bayern ausgedruckt, und da steht ganz klar drin, dass bei einfachen/mittleren Bauvorhaben die Standsicherheit, Feuerwiderstandsdauer, Schallschutz und der Wärmeschutz nur auf Antrag des Bauherrn geprüft wird. Dabei war da auch noch eine Übersicht der benötigten Bauvorlagen und bei 2FHs steht da schlichtweg nichts von einem Wärmeschutznachweis.
Jetzt wurden diese Webseiten offensichtlich geändert und es befindet sich dort eine merklich geänderte Bauvorlagenverordnung. Da wird bei einfachen/mittleren Bauvorhaben mit § 12-§ 14 die Standsicherheit und der vorbeugende Brandschutz nur auf Antrag des Bauherrn geprüft (siehe § 10). Der Wärmeschutznachweis in § 15 ist da aber wohl nicht dabei, d.h. er muss beiliegen, oder? Hat sich die Bauvorlagenverordnung in den letzten Jahren merklich geändert?
PS: Ich bitte um Antworten mit einer sachlichen Begründung. -
Was war denn unsachlich?
Das Quark? Da muss ein Irrtum vorgelegen haben. Der Wärmeschutznachweis ist immer erforderlich. Schließlich gibt es ja genau dafür die Wärmeschutzverordnung. Wahrscheinlich gab es Missverständnisse wegen des prüfens. Eine Statik muss ja auch immer noch gemacht werden, nur wird die eben nicht geprüft. Vielleicht lag es daran?
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