Fertighaus aus den 70er Jahren  -  Wandaufbau
BAU-Forum: Holzbau

Fertighaus aus den 70er Jahren  -  Wandaufbau

Hallo zusammen,
ich habe einen Fertighaus aus den 70er Jahren gekauft und bin nun unter anderem dran die Fassade zu renovieren. Der Aufbau ist folgendermaßen (innen nach außen): 16 mm Nut- und Federbretter Fichte, 10 mm Spanplatte, Folie (vermutlich Dampfsperre?), Holzständerbauweise 10 cm mit Glaswolle ausgefüllt, eine Art Pappe, und zu guter letzt eine Holzfassade.
Die Holzfassade habe ich jetzt runterreißen lassen, weil ich 1. nicht wusste mit was die mal gestrichen wurde und 2. ich jetzt mal den Wandaufbau sehen konnte. Im nachhinein habe ich aber festgestellt, dass die Holzfassade das ganze Haus auch ziemlich gut stabilisiert hat. Nun frage ich mich halt wie ich weitermachen soll. Eigentlich ist geplant eine 60 mm Holzfaserdämmung, dann eine Lattung und teilweise Aluminium-, teilweise Holzfassade. Zur Verbesserung der Stabilität würde ich nun gern eine OSBAbk.-Platte vor der Dämmung anbringen lassen. Ist das richtig oder bietet sich was anderes an. Habe Bedenken, dass sich durch die OSB-Platte Schwitzwasser, Schimmel usw. bilden ...
Vielen Dank schon mal für die Hilfe!
  • Name:
  • Helga Holdersen
  1. Haben Sie noch nie gehört, ...

    Haben Sie noch nie gehört, dass es Leute gibt, die sich berufsmäßig mit der Planung von Gebäuden, aber auch mit Umbau und Sanierung von Gebäuden, befassen, Architekten und Ingenieure genannt?
    Bevor man so einfach draufloslegt hat man eigentlich die Planungsphase abgeschlossen. Da nun die Fassade offen ist und evtl., so wie schreiben, die Standsicherheit beeinträchtigt ist und Sie nicht weiter wissen, sollten Sie spätestens jetzt einen sachverständigen Kollegen beauftragen, um eine sinnvolle Lösung zu finden. Hier im Forum werden zwar auch noch einige Vorschläge kommen, was aber letztlich für Ihr Gebäude sinnvoll und technisch richtig ist, kann nur ein Sachverständiger Planer vor Ort mit Ihnen planen.
    Wenn Sie nicht wissen, an wen Sie sich wenden könnten, melden Sie sich doch bitte nochmal.
    Gruß
  2. Blinder Aktionismus!

    ... um herauszubekommen, wie der Wandaufbau ist, hätte das Öffnen einer kleinen Stelle der Wand völlig gereicht.
    Wurde das Holz denn ordnungsgemäß entsorgt?
    Stabilitätsprobleme wird es hoffentlich keine geben (bei weiteren Demontagen bitte die Spanplatte drin lassen!)
    Die zweite Spanplatte gehört nicht außen hin ... aber bei diesen massiven Umbauarbeiten brauchst du sowieso einen Fachmann vor Ort..
    Gruß
  3. Ich habe nicht gesagt, dass die Standsicherheit beeinträchtigt ...

    Ich habe nicht gesagt, dass die Standsicherheit beeinträchtigt ist  -  das ist hier nicht der Fall. MIr geht es nur darum, dass man ja vielleicht auch außen mal was hinhängen will. (z.B. SAT-Schüssel oder so.) Und in Holzfaserdämmplatten hält ja nun mal bekanntlich nichts. Ein Fachmann  -  Zimmermann  -  ist natürlich vor Ort. Ich will nur mal andere unabhängige Meinungen dazu hören. Was vielleicht auch noch wichtig ist: es geht hier lediglich um eine Fassadenfläche von ca. 80 m².
    Die Spanplatte ist übrigens innen und nicht außen und wurde auch nicht demontiert. Nur die Fassadenbretter außen. Sorry, wenn ich mich unklar ausgedrückt habe.
    Das Holz wurde vom Fachmann entsorgt  -  also gehe ich von ordnungsgemäßer Entsorgung aus.
  4. Und hat der Zimmermann ...

    Und hat der Zimmermann denn geplant, wie die Luftdichtheitsebene hergestellt, bzw. verbessert werden kann? Hat er berechnet, ob der Aufbau tauwasserfrei bleibt? Hat er berechnet, ob durch die Gebäudeänderung die Anforderungen der EnEVAbk. eingehalten werden und geprüft, welche Fördermöglichkeiten bestehen? Wie sieht es mit der alten Mineralwolle aus? Ist die kontaminiert oder nicht? Wie steht es mit Chloranisolen aus den den inneren Spanplatten?
    Das sind alles Fragen, die bei einer regulär durchgeführten Planung geklärt werden. Deshalb jetzt den unabhängigen Fachmann mit ins Boot holen (damit meine ich nicht den Handwerkersbetrieb, der am Auftrag interessiert ist).
    Gruß
  5. vorher hat es sich ein Energieberater angeschaut. Der ...

    ... vorher hat es sich ein Energieberater angeschaut. Der vorher hat es sich ein Energieberater angeschaut. Der hat die ganzen Berechnungen gemacht. Die alte Mineralwolle ist gut. Die inneren Spanplatten sind auch kein Problem. Fördermöglichkeiten wurden genutzt. Aber danke für den Hinweis  -  den werde ich morgen gleich mal anrufen und nach seiner Meinung fragen.
  6. Das hört sich besser an ...

    Wenn es ein guter Energieberater ist, wird er Ihnen sicher weiterhelfen können.
    Wobei ich dazu sagen möchte, eine Energieberatung, sei Sie auch noch so umfassend, ersetzt immer noch nicht die erforderliche, professionelle Sanierungsplanung und Bauüberwachung. Vielleicht können Sie den Energieberater, sofern er auch in der Planung und Bauüberwachung tätig ist, ja mit der Ausführungsplanung und Bauüberwachung weiterbeauftragen.
    Gruß
  7. Sie sind doch ein Spezialist  -  zumindest hört ...

    Sie sind doch ein Spezialist  -  zumindest hört sich das so an. Was würden denn Sie nun konkret zu dem neuen Aufbau sagen (mal abgesehen von den Stärken, die man nachrechnen kann). Ist es prinzipiell in Ordnung nach der Pappe OSBAbk.-Platten, Holzfaserdämmung und dann die hinterlüftete Fassade anzubringen? Oder wissen Sie einen geeigneten alternativen Werkstoff?
  8. Nähkästchen

    Na ja, es ist unser Job damit Geld zu verdienen.
    Aber um doch mal etwas aus dem Nähkästchen zu plaudern:
    Wir sind bei einem ähnlichen Wandaufbau zu dem Ergebnis gekommen, (Voraussetzung war, dass die innere Spanplatte gesundheitlich unbedenklich ist und unbedingt erhalten bleiben soll) die Luftdichtheit der inneren Spanplatte von Außen zu verbessern. Das heißt konkret: alte Gefachdämmung raus und weg, alle Stöße und Fugen abdichten, Elektrohohlraumdosen gegen luftdichte Dosen tauschen. Das bedingt, dass auch alle Fenster rauskommen und neue Fenster im Aufbau an der richtigen Stelle angeschlossen werden.
    Dann neue Gefachdämmung rein (ohne irgendwelche Folien einzubauen, das wird sowieso nichts mit den Anschlüssen), darüber dann OSBAbk. und darauf ein WDVSAbk. oder wahlweise Vorhangfassade. Dabei muss nachgewiesen werden, dass Tauwasser nicht ausfällt, bzw. in unschädlichen Mengen. Das kann man hinbekommen, in dem die rel. dünne Gefachdämmung (max 10 cm) einen rel. schlechten Dämmwert bekommt, und die Außendämmung entsprechend gut dämmend und dick (min 180 mm) ausgeführt wird. Das bringt die Wand dann schon in den Bereich passivhausähnlicher U-Werte.
    Aber was bei Ihrem Fall nun richtig und sinnvoll ist, kann von hier nicht gesagt werden. Es bleibt eine Ingenieuraufgabe, die der Kollege vor Ort lösen kann.
    Gruß
  9. Danke mal für die Info. Das kommt für ...

    ... Danke mal für die Info. Das kommt für Danke mal für die Info. Das kommt für mich aber so nicht in Frage. Die Fenster werden natürlich auch ausgewechselt. Aber mit WDVSAbk. habe ich es gar nicht. Davon halt ich nichts  -  mir wurde schon mehrfach davon abgeraten. Vielleicht habe ich es aber auch nicht richtig verstanden. D.h. Sie dichten innen ab (sozusagen von außen) und die OSBAbk.-Platte ist dann kein Problem mehr, obwohl die doch als Dampfsperre gilt? Weil Sie quasi nachgewiesen haben, dass in diesem Bereich (niedrig gedämmte Gefachdämmung) kein Wasser sein kann? Ist das so richtig?
  10. Die alte Spanplatte innen

    Die alten Spanplatte Innen stellt die luftdichte Schicht dar. Hier liegt auch das größte Problem alter Fertighäuser, dass bei der inneren Spanplatte eben nicht luftdicht gearbeitet wurde. Wenn der Innenausbau ungestört bleiben soll, kommen Sie an diese Spanplatte ja nur von außen durch Ausbau der Gefachdämmung heran. Dann kann man die Plattenfugen und Installationen luftdichten. Zweckmäßigerweise überprüft man diese Abdichtungsmaßnahmen dann mittels Blower-Door-Test (BDT), bevor weitergearbeitet wird.
    Ich habe geschrieben: WDVSAbk. oder Vorhangfassade. Das Wort WDVS ist also kein Ausschlusskriterium. Die OSBAbk.-Platte kommt auf die Holzständer und darüber eine Dämmung mit benötigter Dicke und Wärmedämmzahl. Putz oder eine andere Fassadenbekleidung sind natürlich möglich.
    Die OSB-Platte ist keine Dampfsperre, sondern eher eine Dampfbremse. Ob im Dämmaufbau Tauwasser ausfällt hängt von den Dämmstoffdicken und dem Diffusionswiederstand der verwendeten Materialen ab, sodass hierüber ein Nachweis geführt werden muss.
    Gruß
  11. Wenn Sie schon an das Haus rangehen, dann ...

    Wenn Sie schon an das Haus rangehen, dann auch im Ganzen. Der Wandaufbau wie von Herrn Lott beschrieben kann ganz gut funktionieren.
    Fertighäuser der frühen 70er Jahre können hinsichtlich ihrer Materialien kritisch sein und es wird sich lohnen eben auch die Bauteile Fußboden und Decke/Dach genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Um welchen Fertighaushersteller handelte es sich?
    Gruß aus Wiesbaden,
    Christoph Kornmayer
  12. Der Rest wird natürlich auch betrachtet und renoviert ...

    Der Rest wird natürlich auch betrachtet und renoviert. Ich bin eben nur beim Wandaufbau etwas verunsichert. Den Fertighaushersteller gibt es nicht mehr  -  hieß Barth oder so ähnlich.

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