Holzhaus in Portugal / Erfahrungen bez. Feuchtigkeit
BAU-Forum: Holzbau

Na ja, es gibt Schweden, die nach Portugal geliefert haben. Dreh und Angelpunkt ist ein vernünftiger Holzschutz, welcher bei den guten Farben gewährleistet sein dürfte.
Ist halt wie immer eine Geschacks- und/oder Kostenfrage.

Wieso wollt ihr unbedingt ein Holzhaus in eine Gegend bauen, in der es traditionell aus gutem Grund (Wärme- und Sonnenschutz) nur Steinhäuser gibt?
Die feucht Luft alleine im Winter dürfte nicht das Problem sein  -  schon eher der Salzgehalt in der Luftfeuchtigkeit ...
WIE wollt ihr denn die Hitze draußen halten im Sommer?  -  wenn ihr nicht direkt in den Wald von Busaco baut, werdet ihr wohl recht schwer eine Beschattung finden ...

Salzgehalt in der Luft wie konnte ich das vergessen? Ach ja, in Skandinavien gibt es keine Holzhäuser an der Küste, oder ist die Nordsee gar kein Salzgewässer? Na ja, und sommerlicher Hitzeschutz, da gibt es konstruktive Möglichkeiten. Könnte es aber sein, dass die Tradition eher darauf beruht, dass man nun keine ausgeprägte Holz-Industrie in Südeuropa hat?

Nun: in Skandinavien hat es wohl höchst selten 90 % Luftfeuchtigkeit bei 45 ° im Schatten und das über 5 (Sommer) Monate hinweg ...
Wer schon mal längere Zeit in Portugal oder Spanien war, weis, dass im Sommer Kühlung nur durch dicke, massive Steinmauern erfolgt, die die gespeicherte Frische der Nacht etwas länger bewahren können, als dies ein, wie auch immer gut gedämmtes, Holzkonstruckt zu tun vermag ...
Wie sonst konnte sich seit über 1000 Jahren die sinnvolle, kühlende Tradition der Azulejos erhalten?

Erstens haben die Mittelmeeranrainer schon vor 2000 Jahren ihre Wälder nach und nach abgeholzt und Schiffe daraus gebaut (vorher hatten nämlich z.B. die Uraltgriechen der Mykene ihre Tempel und Häuser aus Holz gebaut!), und zweitens haben die Ziegen und Schafe das Unterholz weggefressen, sodass auch kein neuer Wald entstehen konnte.
Steine kühlen nur solange, wie sie kühl sind. Aber irgendwann haben sie die südliche Hitze aufgenommen und dann hilft nichts mehr!
Und schließlich: Bei sehr gut gedämmten Häusern kommt die Hitze eben nicht durch die Wand, weder im Winter nach draußen noch im Sommer nach drinnen. Sondern sie kommt in allererster Linie durch die Fensterscheiben. Schon wenn die Fenster aufstehen, merkt man weniger Hitze im Innenraum, obwohl doch nun die warme Luft einströmen kann. Deshalb verwenden die Skandinavier, auch bei denen kommen schon mal 30 ° C und mehr vor, sehr oft kleine Markisen vor den Fenstern, sodass die Sonnenstrahlen nicht direkt durch das Glas brechen können.

Da Holz ein diffusionsoffener Baustoff ist, kommt es auch mit den verschiedensten klimatischen Verhältnissen klar.
Blockhäuser kennen derartige Probleme überhaupt nicht. da sie durch ihre Konstruktion nahezu verbindungsfrei geliefert werden. Nicht fachgerecht montierte Ständerwerkhäuser können sicherlich bei sehr hoher Luftfeuchte Probleme bereiten.
der Blockhausdoktor

für die teils aufschlussreichen Beiträge.

das
"Nicht fachgerecht montierte Ständerwerkhäuser können [.. ] Probleme bereiten. "
gilt für alle Häuser (egal ob Holz oder Stein oder sonst was).. für autoreifen,
für Autos, für kühlschränke .. für alles.
nochmal: danke : -p