Hustenreiz/Nasekribbeln in Holzhaus?
BAU-Forum: Holzbau

Hustenreiz/Nasekribbeln in Holzhaus?

Hallo an alle,
wir wollen uns ein Fertighaus in Holzständerbauweise bauen, die Planung liegt schon in den letzten Zügen. Da wir uns noch für einen Hausbauer entscheiden müssen, haben wir uns in letzter Zeit einige Häuser angeschaut. Dabei ist mir zu meinem Schreck Folgendes aufgefallen:
Sobald ich mich in einem (Holz) Haus aufhalte, bekomme ich nach einiger Zeit ein Kribbeln in der Nase und einen leichten Hustenreiz. Die Nase fühlt sich dann "verstaubt" an: Ich habe früher viel mit Holz gearbeitet, und das Gefühl in einem Holzhaus erinnert mich sehr an die Zeit, wenn ich nach mehreren Stunden sägen, hobeln und schleifen aus dem Keller gekommen bin, die Nase voller trockenem Holzstaub.
Der Effekt ist weniger stark in Häusern/Räumen, die gerade gelüftet werden und in hohen, großen Räumen (z.B. Obergeschoss mit offener Decke).
Liegt das an der berüchtigten trockenen Luft in Holzhäusern, oder an den verwendeten Heizsystemen? Gibt es sowas wie eine Holzstauballergie?
Grüße & vielen Dank
Stefan
PS: Ich habe diesen Beitrag auch im Forum Ökologisches Bauen eingestellt, Leser beider Foren bitte ich dieses Crossposting zu entschuldigen, ich habe zu spät gesehen, dass es ein Forum für Holzhäuser gibt! Sorry!
  • Name:
  • Stefan
  1. Versuch einer Antwort ...

    Versuch einer Antwort Holzhäuser gibt es viele. Heizungen auch. Waren die Häuser mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung (Belüftung, Entlüftung) versehen? Alter? Dieses Phänomen ist auch schon aufgefallen, wenn man selbst in einem "Wasserschloss" lebt. Man selbst merkt es nicht mehr, aber irgendwann hat man eine Nase dafür, wird natürlich gegen trockene Luft anfälliger. Alles andere muss ein Arzt klären
    OT: eigentlich kann man darauf keine Antwort geben, oder?
  2. Holzstaub ist nicht ungefährlich

    und unter Umständen Nasenkrebs erzeugen. Da Sie offensichtlich gegen Holzstaub allergisch sind, sollten Sie auf den Bau eines Holzhauses verzichten. Näheres zur Gefährdung durch Holzstaub finden Sie in den TRGS 553, TRGS 540 und TRGS 907.
  3. ich frage mich gerade

    wo der Kunde (außer vielleicht bei einer sichtbaren Holzbalkendecke) bei einem Fertighaus aus holzständerwerg  -  bekanntlich mit bauplatten aus fermacell oder Gips verkleidet  -  noch mit "Holzstaub" in Berührung kommen sollte und sich "nasenkrebs" holen könnte.
    das würde ich mich allerdings auch bei einem reinen Holzhaus noch fragen  -  wie man das Holz immer wieder (nach der Bearbeitung) dazu bewegen "kann" das es staub absondert?
    grübel grübel
    MfG
    jens
  4. holzständerwerk

    anstatt "werg"  -  aber die Fragen bleiben?
    Gruß
    jens
  5. Vielleicht liegt's nicht an Staub.

    Wer weiß, gegen welchen Stoff Stefan wirklich allergisch ist! Denn das mit dem Holzstaub in einem fertigen Holzhaus oder gar komplett verkleideten Holztafelhaus halte ich auch für Aberglauben. Aber Holz gibt auch in sehr geringen Mengen Formaldehyd ab, und manche Leute reagieren schon auf einzelne Moleküle eines Stoffes allergisch. Diese Allergie kann sich gut während der Arbeit mit Holz entwickelt haben.
    Vielleicht gibt es auch noch andere Stoffe, die in Frage kommen? Stefan, ich würde zu einem Allergologen gehen, der die verdächtigen Stoffe eingrenzen und testen kann. Wird ein solches Allergen gefunden, dann kann man oft über mehrere Wochen desensibilisiert werden.
    Im übrigen gab R. Berg einen wichtigen Hinweis: Mit kontrollierter Raumlüftung lässt sich sehr wahrscheinlich verhindern, dass sich Allergene soweit anreichern, dass sie Reaktionen auslösen. Das gilt natürlich auch für Massivhäuser, denn man kann nicht sicher sein, diesem Allergen auch dort zu begegnen. Schon mal daran gedacht, dass so gut wie alle massiv gebauten Wohnhäuser einen Dachstuhl aus Holz besitzen? Treten die Beschwerden dort nicht auf?
    Wenn nicht, würde ich auch ernsthafte über psychsomatische Ursachen möglicherweise im Zusammenhang mit (vielleicht unbewusst) traumatischen Erinnerungen an die früheren Erfahrungen mit Holz denken. Sie haben in jedem Fall ein ambivalentes Verhältnis zu Holz. Sie lieben und fürchten es gleichzeitig, so meine Vermutung. Man könnte das auch noch weiter analysieren, aber erst sollte meiner Meinung nach mal der Gang zum Allergologen erfolgen.
  6. Hustenreiz und Nasenkribbeln

    Tja Leute, also  -  wow! Großen Dank erstmal an alle, die mir geantwortet haben. Da ich ja einigermaßen in Panik bin, habe ich diese Frage in mehreren Foren gestellt, und möchte hiermit die Ergebnisse aller Reaktionen zusammenfassen  -  von Nasenkrebs bis zur Psychosomatik war ja alles dabei!
    Zunächsteinmal noch ein paar Informationen zu den Häusern und zu mir, die so ziemlich von allen erfragt worden sind.
    Wir haben uns so 12 bis 14 Häuser angeschaut, davon Waren 5 oder 6 bewohnt (von gerade eingezogen bis seit 8 Jahren) 3-4 Musterhäuser der Rest in verschiedenen Baustadien. Die Musterhäuser Waren oft kurz vor unserem Besuch gut gelüftet worden, und die Rohbauten ohne Fenster und Türen Waren naturgemäß auch gut durchlüftet. Hier habe ich nichts bemerkt. Tendenziell Ware es in den älteren, bewohnten Häusern auch besser, allerdings habe ich mir diese auch ganz am Anfang angeschaut, und da habe ich noch nicht so sehr auf meine Nase geachtet. Allergien
    waren natürlich ein Thema im Diskurs. Was den Holzstaub angeht, war ein sehr pragmatischer Vorschlag, mich doch mal bei Obi in ein Holzhäuschen zu stellen, was ich gleich am Montag machen werde :-)! Ich werde aber auch einen Allergietest machen. Was alle übrigen Materialien angeht: Klar steigt auch mir der Kleber eines neuverlegten Teppichbodens in die Nase, aber grundsätzlich habe ich noch keine besonderen Probleme mit Lösungsmitteln (Motorradschrauber!) Bauschaum oder Farben, und unsere Wohnung steht voll mit IKEA Billy Regalen u.ä.  -  Formaldehyd aus den OSBAbk. Platten scheidet daher wohl auch aus. Ein guter Hinweis waren aber evtl. Reste von Dämmstoffen, mit der Glaswolle, die meine Eltern verbaut haben, hatte ich als Kind erhebliche Probleme. Hausaufbau
    Es wurde häufiger erwähnt, dass der Anteil sichtbarer Holzflächen in einem Holzfertighaus nicht mehr sei, als in einem konventionellen Haus, dessen Dachstuhl ja auch aus Holz sei. Es stimmt zwar, dass die Wände der Holzhäuser mit Gips oder Lehmbauplatten verkleidet sind, sie hatten aber fast alle eine Sichtbalkendecke und naturgemäß gab es auch mehr Holzeinbauteile wie Treppen, Fenster, Bodenbeläge, etc. die in anderen Häusern vielleicht ehr mal aus Stein sind, oder versiegelt. Also: Nicht auszuschließen.
    Das Thema trockene Luft in Holzhäusern scheint ja sehr zu polarisieren, es gab da sehr konträre Aussagen, viele mit nachvollziehbaren Argumenten. Aber so ist das ja wohl mit allem am Bau, es gibt für alles gute Argumente, und am Ende muss man der einen Seite glauben oder der anderen. Ich habe die Luftfeuchtigkeit in einem Haus noch nicht gemessen, ich werde's aber tun, und auch diese Möglichkeit weiterverfolgen (Ich weiß zumindest, dass ich auf trockene Luft empfindlich reagiere). Heizung
    ist wohl nur mittelbar ein Problem. Konvektion durch Heizkörper oder z.T. auch durch Fußbodenheizung wirbelt eben mehr Staub auf, tatsächlich habe ich mich in den (wenigen) Häusern mit Wandheizungen sehr wohl gefühlt, aber das ist rein subjektiv keinerlei Anhaltspunkt, dass damit meine Nasen/Hustenprobleme aus der Welt.. oder besser, aus dem Haus wären. Psychosomatik
    kam interessanterweise auch öfter. Die eine Aussage war, dass sich meine Nase vielleicht daran erinnert, dass sie verstopft, wenn Holz in der Nähe ist, quasi ein pavlovscher Reflex. Ja, nicht auszuschließen, bleib ich dran, auch wenn es wohl in der Konsequenz auf das gleiche wie eine Allergie hinausläuft.
    Ebenfalls angeregt wurde, ob ich nicht vielleicht im Unterbewusstsein doch ein Haus aus Stein will. Hm. Immerhin, dass ich unbedingt einen Keller wollte, lag auch weniger an der Faktenlage, als an sentimentalen Erinnerungen an kühle (Keller) Nächte in heißen Sommern. Andererseits bin ich in den 80 ern großgeworden, also quasi in der Hochzeit der Ökowelle sozialisiert worden. Und von den ersten Holzhäusern, die ich besucht habe, war ich doch sehr begeistert. Insofern: Sollte sich da unterbewusst was regen, dann sicher nicht oppositionsfrei :-) Also:
    Ich kümmere mich jetzt mal um den Holzstaub, und dann um die trockene Luft. Ergebnisse werde ich posten, wenn gewünscht.
    Und ein paar mögliche Lösungen habe ich auch noch gefunden:
    • abgehängte Brettstapeldecke statt Sichtbalkendecke (kein offenes Holz) außerdem besserer Schallschutz,
    • viel Lehm statt Gips (Feuchtigkeitsregulierend) ,
    • Wandheizungen (Strahlungsheizung).

    Gruß
    Stefan

  7. Holzstaub im Holzhaus

    ist etwa genauso wahrscheinlich wie Steinstaub (mineralischer Staub) im Steinhaus. Die TRGS sind ja wohl für Leute erlassen worden, die mit Holzstaub oder Steinstaub regelmäßig bei der Arbeit konfrontiert werden.
    Wenn jemand nach Stunden der Holzbearbeitung mit der Nase voller Staub noch aus dem Keller kommt ist er eben höchstwahrscheinlich nicht allergisch gegen Holzstaub.
    Wenn ich stundenlang in irgendwelchem Staub arbeite habe ich auch erst mal die Nase voll-X1234Xohne Allergie.
    Gehen Sie mal in "richtige" Holzhäuser, da haben Sie innen auch nicht mehr Holz als in einem Massivhaus. Die Fichtenhütte bei Obi sondert im Zweifelsfall reichlich Terpene ab und vielleicht haben Sie ja auch Platzangst ;-)

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