Anbau in Holzelementbauweise. Wandaufbau
BAU-Forum: Holzbau

Anbau in Holzelementbauweise. Wandaufbau

Gute Nacht miteinander.
Mein Architekt hat mir folgenden Wandaufbau vorgeschlagen:
Innenanstrich
15 mm Fermacell
Duobalken 60x160 mm ausisoliert mit Mineralfaserplatte 32 kg/m³
15 mm Fermacell
Windpapier
30 mm Hinterlüftung
20 mm Romboid-Lärchenschalung.
Ich ging eigentlich von einer Dampfsperre innen, und einem weniger simplen Aufbau aus. Der Architekt meint, man baue seit längerer Zeit Wände ohne Folie, weil das Tauwasser in der Trocknungsphase längst wieder weg geht.
Ich bin skeptisch und etwas ratlos. Was meint die Fachwelt dazu?
Danke für deine Rückmeldung.
  • Name:
  • Hugo Thomi
  1. Hä?

    Laienmeinung dazu (also zunächst nichts Fachwelt):
    "Hä? "
    • fermacell Gipsfaserplatten gibt's in 10 mm und 12,5 mm, nicht 15 mm. Korrigier' mich jemand, wenn das nicht stimmt, ich lerne gerne dazu.
    • Bei den Mineralfaserplatten gilt: Interessant wäre eher der WLG-Wert, nicht das spezifische Gewicht (letzteres eher nur zum Thema Schallschutz)
    • WLG hin oder her  -  160 mm ist etwas wenig.
    • Ganz richtig: Da fehlt eine Dampfsperre!
    • Eine Installationsebene wäre nicht verkehrt, sonst gibt's Sturm aus der Steckdose.
    • Taupunktberechnung zu dieser Wand wäre interessant ...
    • Statik: Was ist das aussteifende Element in dieser Wand: Das fermacell? Bin mir nicht sicher, ob das so geht. Ne OSBAbk. auf der Innenseite wäre da wohl angebrachter. Aber sicher gibt es einen Statiker, der diesen Wandaufbau abgesegnet hat ...?
    • Bei beideitig mit fermacell eingeschlossenem Tauwasser auf die "Trocknungsphase" warten? Fröhliches Vor-sich-hin-Gammeln!

    Jetzt bin ich aber auch gespannt, was die Fachwelt dazu sagt.

  2. 15 mm gibt es

    und ob.
    vielleicht nicht im Baumarkt  -  aber als großplatten für fachunternehmen. statisch nichts einzuwenden  -  das mit Taupunkt und den Rest rechne ich gerne mal  -  macht mir aber eigentlich kein Kopfzerbrechen. die Aussage mit dem austrocken könnte der Bauherr eventuell falsch verstanden haben. bisschen mehr vertrauen zu ihrem Ing. noch was  -  Wärmedämmung  -  bisschen wenig vielleicht  -  aber immer noch konform mit der Vorschrift und besser als so manche "knäckebrot" massivwand.
    Gruß
    jens
  3. hübsch theoretisch ..

    ... dieser Wandaufbau, scheint mir.
    wurde der schon mal ausgeführt?
    nachweise für Statik (Scheibenwirkung der Fermacellplatten)
    und für Bauphysik (kondensatmenge) zeigen lassen.
  4. Kurz und knackig..

    Kann man machen, muss man aber nicht.
    Es fehlt eine tragende Wandplatte OSBAbk., damit auch schwerere Sachen halten, wahrscheinlich die Dampfbremse, Installation. -Ebene, außen besser DWD als Fermacell.
    Ihr Architekt sollte noch mal Nachhilfe in Bauphysik beantragen ;-).
  5. Präzisierung

    Also erstmals Danke für die Rückmeldungen.
    @Jens:
    Danke schon mal fürs Rechnen, bin gespannt. Habe noch einige Zahlen:
    Fermacell hat 0.32 W/mK und ein mü von 13. Die Dämmung ist Flumroc solo mit 0.036 W/mK und einem mü von ca. 1.
    Da war kein Ing. dahinter bisher, der Architekt spricht von aktueller, standardmäßiger Dimensionierung. Ich weiß aber auch nicht, ob diese Wand wirklich öfter so gebaut wurde. Dass das Teil in der Nordschweiz zu stehen kommt, dürfte ja weder vom Klima her, noch vom Stand der Bautechnik von Belang sein, denk ich.
    @Markus Sollacher:
    Kann ein hübsch theoretischer Wandaufbau trotzdem hinhauen? Bei uns ist es  -  soviel ich weiß  -  nicht üblich, für jedes Bauteil gesonderte Berichte/Nachweise zu erstellen. Vielleicht macht gerade das eine gewisse Unsicherheit aus.
    @Ralph Dühlmeyer:
    Also das gibt einen Wohnzimmeranbau von 5x7 m, da hängen nirgends schwere Sachen an den Wänden. Installationsebene brauche ich ja mit dieser Wand nicht, es gibt ja nichts zu durchstoßen. Das mit der äußeren Weichfaserplatte statt Fermacell wäre wärmemäßig wohl geschickter, die Statik würde dann wohl definitiv versagen. Ich hoffe, das mit dem Nachhilfeunterricht war nicht ernst gemeint.
    Hatte dem Architekten vorgegeben, dass der schweizerische Minergiestandard (entspricht einem 4.5-Liter-Haus) für den Anbau erreichr werden soll. Aus Vergleichskonstruktionen (allerdings alle mit Dampfsperren) entnehm ich, dass eher 200 mm Iso angebracht wären.
    Grüße
    Hugo
    • Name:
    • Hugo
  6. deutlicher:

    diese Wand zieht Wasser  -  aber gewaltig.
    ohne zu rechnen ist völlig klar, dass die zul. grenzwerte für kondensatmenge
    weit überschritten werden, eine Berechnung kann das nur bestätigen.
    das sollte eigentlich ausreichen, aber noch kurz zu ein paar anderen punkten:
    windkraftpapier unter Romboidschalung: verstehe ich so, dass eine
    Holzschalung mit spalten horizontal läuft? dahinter gehört jedenfalls
    kein windkraftpapier: das ist nicht UV-beständig. es gibt genau 2 geeignete
    Produkte, bei genauerer Kenntnis nur noch eins ;-)
    bauteilnachweise werden sehr wohl auch in der Schweiz geführt ;-)
    genaugenommen gehört noch etwas mehr dazu, Standsicherheit und
    Gebrauchstauglichkeit auf ein solides Fundament zu stellen.
    gerade ach-so-einfache anbauten stecken gelegentlich voller Probleme ..
    schau mal da:
  7. Ein ernstes Wörtchen

    mit dem Architekten scheint angebracht, ich geh mit ihm nochmals über die Bücher.
    @Markus:
    Das mit der Lärchenschalung siehst du richtig. Meinst du mit "geeignetem Produkt" für die Winddichtheitsschicht die Stamisol FA-Folie?
    Dank und Gruß an alle Mitdenker
    • Name:
    • Hugo Thomi
  8. ja.

    ob ich damit allerdings Winddichtigkeit hinbekommen wollen möchten würde? :-)
    diese Bahn musst du mal in natura sehen/ (be) greifen ..
    das wäre für mich schlicht ein UV- und schlagregenschutz  -  mehr nicht.
    da drunter eine dhf (wie dwd, aber mit ein paar Vorteilen) für die
    Winddichtigkeit  -  und fertig.
    die innenseitige Argumentation für das, was gut ist, erspar ich mir, wurde
    schon zig-hundertfach diskutiert, Suchfunktion z.B. "Wandaufbau" UND "Osb".
  9. Berechnung gerne am mittwoch

    habe hier im Musterhaus weder wendehorst noch andere bautabellen bei. statich ist selbst bei nur einer Fermacellplatte nichts zu befürchen  -  sie würden sich wundern was alles gebaut wird  -  duch typ- und prüfstatiken durchkommt. Wärmedämmung halte ich definitiv für zu schwach  -  mit dem Taupunkt treffe ich noch keine Aussage  -  siehe oben.
    MfG
    jens

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