Wandaufbau / OSB wetterfest? / Taupunktberechnung
BAU-Forum: Holzbau

Wandaufbau / OSB wetterfest? / Taupunktberechnung

Hallo,
habe bereits viele Beiträge über Wandaufbauten in diesem Forum gelesen und anscheinend macht es fast jede Firma anders. Inzwischen machen mich die Beiträge immer unsicherer.
Wir sind selbst gerade am Bauen und die zuständige Holzbaufirma hat bisher folgenden Wandaufbau fast vollendet:
von innen nach außen:
12.5 mm Gipsfaserplatte von Fermacell
50 mm Installationsebene ohne Dämmung
15 mm OSBAbk.
PE-Baufolie als Dampfsperre (luftdicht verklebt)
200 mm Holzständer mit
200 mm Rockwool Dämmkeile Steinwolle (WLG035)
Klöber Permo Easy  -  diffusionsoffene Folie
15 mm OSB
Dieser Wandaufbau soll nun den Winter überstehen und nächstes Jahr soll eine Fassade nach meinen Wünschen folgen.
Meine Fragen:
  • Ist OSB auf der Außenseite ein Fehler gewesen? Anscheinend setzen die meisten Firmen auf andere Holzplatten (habe das Forum leider erst während der Bauphase entdeckt).
  • Die Außenfassade soll eine Hinterlüftung und nächstes Jahr einen Putz bekommen. Bezgl. des obigen Wandaufbaus: Welche Putzart würdet ihr mir denn empfehlen?
  • Wäre  -  bei geeignetem Putzträger  -  eine Taupunktberechnung positiv oder muss ich mir Sorgen machen?

Vielen Dank im Voraus
Christian

  • Name:
  • Christian
  1. Naja

    Foto von Norbert Basqué

    Es gibt natürlich Materialien, die erheblich besser für die äußere Abdeckung des Holzrahmenwerks geeignet sind (z.B. mitteldichte Faserplatte Agepan DWD, Egger DHF, Kronoply WP35).
    Die OSBAbk.-Platte außen ist nicht wetterfest, und muss vor Durchfeuchtung geschützt werden. Die Klöber-Bahn zwischen OSB und Holzrahmenwerk ist schlichtweg Unsinn (Geldverschwendung).
    Bei der Art des Wandaufbaus bietet sich eigentlich nur Styropor als WDVSAbk. an. Holzfaserplatten wären Aufgrund des vorhandenen Wandaufbaus Perlen vor die Hunde geworfen.
    Achten sie darauf, dass ausschließlich WDVS mit bauaufsichtlicher Zulassung montiert werden.
    Eine Taupunktberechnung muss auf jeden Fall erstellt werden. Das ist üblicherweise Sache des Statikers. Wenn alle Bauteilwerte bekannt sind, lässt sich die Taupunktberechnung schnell erstellen.
  2. noch was

    zu dem beschriebenen Aufbau, will dabei mal das Positive zuerst stellen:
    Das Grundsystem des Aufbaus mit Installation. -ebene innen, dann die nach innen luftdicht abgeschlossene wärmegedämmte Rahmenkonstruktion und außen die zukünftige hinterlüftete Wettersschutzebene ist mit das Beste was man machen kann.
    Nun zum Rest:
    Prinzipiell hat ja NBasque schon das wichtigste gesagt.
    Auffällig ist, dass zur Erfüllung der einzelnen Funktionen zum Teil mehrere Materialschichten eingesetzt sind, die sich zum Teil dann auch noch widersprechen z.B.
    • Außenseitig eine diffusionsoffene Klöber-Bahn und dann zusätzlich wiederum eine diffusionshemmende OSBAbk. davor ist ein Widerspruch in sich. Entweder die Bahn oder die OSB (wenn ohne statische Funktion) ist für die Katz. OSB hätte den Vorteil noch Untergrund für ein WDVSAbk. sein zu können.
    • Die außenseitige OSB muss geschützt werden. Die Platte ist zwar feuchtebeständig verleimt, was aber keinesfalls mit wetterbeständig gleichzusetzen ist. Eine kurzfristige Freibewitterung ist zwar möglich, auf keine Fall aber monatelang!

    Wenn Sie zudem noch statisch notwendig ist, ist ein Wetterschutz ebenso notwendig.

    • Hinterlüftete Putzfassade ist aufwendig, könnte mit HWLAbk.-Platte oder anderen mineralischen Putzträgerplatten auf Lattung ausgeführt werden. Alternativ wie bereits gesagt für Holzwerkstoffplatte zugelassenes WDVS oder hinterlüftete Holzfassade verwenden.
    • Wenn die PE-Folie wirklich eine Dampfsperre ist (abhängig welcher sd-Wert vorhanden?), dann wird es rechnerisch keine Probleme mit dem Tauwasser geben. Der Aufbau ist dann aber keinesfalls mehr diffusionsoffen und sollte sorgfältig luftdicht ausgeführt sein (Überprüfung mit BD-Test, aber nicht nur Luftwechsel, sondern evtl. Fehlerstellen aufdecken!)
  3. auch innenseitige OSB kann hier überflüssig sein

    wenn nämlich die äußere OSBAbk. die Aussteifung übernimmt, genügt innen die Dampfsperre.
    Aber: jede Leckage hat bei dieser Ausführung "letale" Folgen für die Bausubstanz, wie schon oben steht. Kann auch bei BD n50<1,0 passieren, siehe
  4. ich glaub's nicht ...

    das die klöberbahn innerhalb/unter der äußeren Osb ist  -  die wird doch wohl eher als
    (temporärer?) Schutz AUF der äußeren Beplankung (besser MDF als Osb) dienen sollen?
  5. Ja, das mit dem Glauben

    Foto von Norbert Basqué

    Markus ehrt Dich natürlich, aber das was ich in den letzten Jahren in den Foren erlebt habe, hätte ich auch nicht für möglich gehalten.
    Es lebe der innovative Geist von "Fachfirmen"; denen es stets wieder gelingt, das Rad neu zu erfinden; auch wenn es manchmal eiert.
  6. off topic ...

    klar, da hast du recht, Norbert  -  eigentlich dürftest du dich vor aufträgen
    nicht retten  -  besser ist billiger als billig ;-)
    aber du siehst, ich Gewinn sogar der USB noch was positives ab ...

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