Gesundheitsgefährdung durch Osb Platten
BAU-Forum: Holzbau

Gesundheitsgefährdung durch Osb Platten

Wir planen ein Haus in Holzständerbauweise zu bauen. Der Wandaufbau vieler Hausanbieter beinhaltet OSBAbk. Platten. Geht eine Gesundheitsgefährdung von OSB Platten aus? (wenn nicht heute, dann in 20 Jahren?)
  • Name:
  • Sandra + Oliver
  1. Heute auf jeden Fall nicht ...

    Foto von Norbert Basqué

    wenn sie OSBAbk.-Platten mit ECO-Prüfung (z.B. Sterling OSB) einsetzen.
    Ob das auch neueren Erkenntnissen der nächsten Jahrzehnte genügen wird, ähnlich wie bei den Bezügen von Autositzen kann und soll hier nicht behandelt werden.
  2. Vielleicht auch mal ...

    bei der "renommierten" Zeitschrift Ökotest nachsehen.
    Die haben die Platten der "aktuellen" Hersteller im letzten Jahr unabhängig prüfen lassen. Die Platten sind alle fast ausschließlich mit "gut" oder "Sehr gut" bewertet worden.
    ECO-Zertifikat ist auch ein Hinweis, da hier über die im Zulassungsverfahren vorgeschriebene Formaldehydprüfung noch weitere Prüffelder abgedeckt werden (Schwermetalle, Energie- / Rohstoffeinsatz für die Herstellung, Radioaktivität, Produktzyklus allgemein, VOC, Recyclingfähigkeit etc.). Hier gibt es mehrere Platten die das Zertifikat haben (EUROSTRAND OSBAbk., Sterling OSB, Kronospan LUX).
    PS: Was ist denn im allgemeinen oder im Speziellen gesundheitsgefährdend? Beifahrer beim Autofahren auch?
    Ist nur so eine Frage, um von den Allgemeinplätzen weg zu kommen und spezifischer nachzufragen. Prinzipiell ist eine gewisse Skepsis nicht verkehrt, nur Sie sollte dann auch zielführend sein.
    Eine pauschale Frage "Ist dies oder jenes gesundheitsgefährdend" ist sicher nicht zielführend und hilft letztendlich auch Ihnen nicht entscheidend weiter!
    Freundliche Grüße
  3. Dazu eine eMail,

    die ich vor einem Jahr erhalten habe:
    Pressemitteilung AGENTUR 21 NOVEMBER 2001
    OSBAbk. ist OK  -  schön wär's!
    In der Werbung klingt es gerade so, als ob es nur ein paar Holzspreißl
    zusammengepreßt werden und dann eine OSB Platte (Natur pur) am Ende herauskommt.
    Es wird all das beschrieben was nicht drin ist, bei dieser Art von Bindemitteln
    aber auch nicht drin sein sollte.
    Bei genauer Betrachtung wird deutlich, dass in diesen PMDI-verleimten Platten
    eine der giftigsten Substanzen beigemischt ist, deren Auswirkungen bereits seit
    Jahrzehnten in der Umweltmedizin als sehr kritisch für den Menschen und die
    Umwelt eingestuft werden.
    Seit dem verheerenden Industrieunfall in Bhopal mit Isocyanaten ist die
    Industrie angehalten, für diese äußerst giftige Substanz giftfreie
    Ersatzprodukte zu entwickeln.
    Eine Reduzierung des Kleberanteils auf die Hälfte gegenüber normalen,
    kunstharzgebunden Holzwerkstoffplatten ist absolut irrelevant, wenn die MAK-Wert
    Belastung von Diisocyanaten um das 100-fache problematischer ist als eine
    Formaldehydbelastung. Noch gravierender ist die vom Umweltrat der
    Bundesregierung empfohlene Grenzwertgröße von 1/20 des MAK-Wertes wenn keine
    MIK-Werte vorliegen. (http://www.umweltrat.de )
    (MAK = Maximale Arbeitsplatz Konzentration MIK = Maximale Innenraum
    Konzentration )
    Es muss auch nicht verwundern, wenn bei einem empfohlenen Grenzwert von 0,00025
    ppm für die Bewohner die Analytik nichts mehr hergibt, da die feinstofflichen
    Auswirkungen nicht gemessen werden können. Was die Stoffverbindungen und
    Wechselwirkungen von Isocyanten anbelangt, darüber liegen so gut wie keine
    Erkenntnis vor. Bekannt ist allerdings, dass bei der Produktion und bei der
    Verarbeitung sehr häufig Bronchialasthma auftritt, dass diese Stoffe bereits bei
    geringsten Mengen Allergisierend wirken und beim Verbrennen die gefährliche
    Blausäure entsteht, das als Giftgas bekannt ist.
    Obwohl bereits seit 1993 im Katalyse-Umweltlexikon auf diese gefährliche
    Substanz aus Phosgen hingewiesen wird, werden diese OSB-Platten mit einem
    pseudo-ökologischen Image versehen und in vielen vermeintlich ökologischen
    Holzhäusern verbaut. Nur weil bislang kaum Untersuchungen über die
    feinstoffliche Wirkung von Isocyanatplatten vorliegen, sollte niemand glauben,
    dass das Ganze harmlos sei. (http://www.katalyse.de )
    Selbst Öko-Test hat sich in unerklärlicher Weise hinreißen lassen, im letzten
    Öko-Haus-Heft eine isocyanatgebundene OSB-Platte als empfehlenswert einzustufen.
    Wenn nur gemessen und ein belangloses Analyseergebnis bewertet wird, ist das
    nicht anders zu erwarten. Aber spielen nachhaltige Ressourcen, die
    Produktionsverfahren, die Umweltverträglichkeit, die Gesundheitsverträglichkeit,
    denn keine Rolle mehr. Da ist die Frage erlaubt, für wenn denn Öko-Test diese
    Bewertungen vorlegt, für die Industrie mit dem Signal, nur weiter so?
    Sind es nicht die Alternativen aus holzeigenen Bindemitteln, die unsere Zukunft
    bei den Holzwerkstoffplatten sind. Wie soll Nachhaltigkeit umgesetzt werden,
    wenn nicht mit einfach verständlichen Konzepten und Verfahren
    Der Umweltrat gibt auch hierzu eine deutliche Empfehlung mit dem
    Substitutionsbegriff.
    • Ende -

    Ok, leider kann ich natürlich nicht alle quellen überprüfen. Aber im unten angegebenen Link wird gezeigt, dass das Katalyse-Institut bei Isocyanaten nicht gerade vor Freude in die Luft springt.
    Leider ist mir der Name des einzigen Hersteller isocyanatfreier OSB-Platten entfallen (war auch auf der Holz und Ausbau in Nürnberg  -  irgendwas mit "wood"? hmm).
    Grüße

  4. Und im gleichen Atemzug

    wird Zellulosedämmung mit Borsalz-Imprägnierung als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Nun gut!
    Jedem Tierchen sein ...
    Ich bleib dabei, eine Grundskepsis gegenüber Aussagen von Marketingstrategen (denkende Dampfbremse, atmende Wände, formaldehydfrei) ist immer notwendig, aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen und wissen was man eigentlich will.
    Selbst ein reines Blockhaus ist bedingt ökologisch, da es immer noch ein Eingriff in die Natur ist und wertvolles Baummaterial eingesetzt werden muss!
    Im Gegenzug werden Holzwerkstoffe zusammengeleimt, um Restholzsortimente (die u.a. bei der Herstellung von gesundheitlich unbedenklicher Vollholzschalungen übrig bleiben) für statisch verwertbare Bauteile nutzbar zu machen.
    Womit wir hier auch schon die Alternative für OSBAbk.-Platten aus gesundheitlicher Sicht hätten  -  Diagonal-Vollholzschalung!
  5. formaldehydfrei?

    is nicht mal Schnittholz ;-)
    in Osb-Platten scheint jedenfalls kaum mehr Formaldehyd drin zu sein, als in Schnittholz ...
    Diagonalschalung müsste genagelt werden, also Metall, also lauter kleine antennen,
    also pfui ;-))
    zwecks der Ausgewogenheit: die radioaktive Strahlung massiver wandbaustoffe mag auch nicht
    jeder ... und aus dem Baugrund kommt Radon ... usw.
    aber jetzt mal im ernst:
    die iso's  -  dachte ich  -  wären, im Gegensatz zum dauerhaft flüchtigen Formaldehyd, abgebunden?
    für die Fragesteller:
    wichtig wär mir der richtige Einbau der Osb-Platten, bzw. die richtige Wandkonstruktion -
    wenn die Wand "saftelt", ist ein schaden viel schneller da  -  fast unabhängig von den Baustoffen.
  6. Solange die Platten

    trocken sind, ist das auch so. Probleme sollen nur entstehen, wenn die Platten feucht werden. Leider kann ich dafür für diese Aussage keine Quellen nennen.
    Natürlich ist alles eine Frage der Konzentration, der natürlichen Gehalte an Schadstoffen und am Ende auch was und wie geprüft wurde.
    Ich denke nicht, dass OSBAbk.-Platten grundsätzlich schlecht sind, aber es kommt wirklich immer darauf an mit welchem Klientel man es zu tun hat. Es gibt Leute denen ist die Druckerschwärze in der Zellulosedämmung schon zu viel (wobei ich mich frage, wie die ihre Tageszeitung lesen).
    Fest steht, dass trotz der Zertifizierung PMDI-Verleimungen immer noch in der Kritik stehen und wenn jemand meint, er könnte damit ein Problem haben, dann darf sie das ruhig schon vorher wissen und dann selbst entscheiden, ob das ein Problem ist oder nicht.
    Manche die ein Problem sehen werden sich sicherlich dabei auch erstmal eine Zigarette anzünden ...
    Aber das ist ein anderes Thema.
    Grüße
  7. Formaldehydfrei?

    Iso: Wenn man nichts mehr nachweist bzw. keinen Ansatzpunkt hat, da nach Aushärtung gebunden (richtig mls!), flüchtet man in
    die Nano-Supra-Mirko-Feinteil-Thematik.
    @mls  -  Formaldehydanteil marketingmäßig = formaldehydfrei wie gewachsenes Holz.
    Alle würden natürlich schon mit Naturstoffen (Lignin u.a.) arbeiten, wenn  -  ja da ist wieder das wenn  -  dabei was gescheits bei herauskommen würde.
    Aber leider sind die Untersuchungen auf dem Gebiet der natürlichen Bindemittel noch nicht allzu weit vorgestoßen und die Ergebnisse sind dann für einen Plattenwerkstoff auch eher bescheiden. Da muss der Statiker auch erst überlegen, ob dass eher in Richtung Dämmplatte oder in Richtung hölzerne Dampfbremse gehen soll, auf alle Fälle nicht statisch aussteifend.
    Mal davon abgesehen das es für den Bauherren natürlich billiger sein muss als herkömmliche Materialien (gab mal eine Firma die haben Spanplatten mit natürlichemBindemittel verleimt, weiß aber nicht ob die nach der Insolvenz schon komplett "abgewickelt" sind da zu teuer), dass will (oder kann?) dann aber keiner bei all diesen Ausführungen sehen.
    So und nun will ich erst mal eine rauchen gehen! natürlich nur eine "ultralight"-Zigarette.
  8. Aber dann

    wenigstens mit einem guten Gewissen (hihi)
  9. Keine Chemie = automatisch unschädlich?

    Beispiel zu reinen Naturprodukten:
    Zigaretten bestehen auch aus Naturstoffen. Oder eine Pulle Korn. Und sind trotzdem bei Dauereinwirkung gesundheitsschädlich ...
    ;-))
  10. Und wenn wir auf diesem Niveau angelangt sind ...

    kann ich die Gesundheitsgefahr durch OSBAbk. nur bestätigen:
    Wochenlang bin ich mit 'einem blauen Zeh rumgelaufen, nachdem mir so'ne Platte auf den Fuß geknallt ist.
  11. Das war keine Absicht ...

    die Anfrage in Richtung lächerlich ab zu tun.
    Richtig ist schon, sich mit der Problematik zu beschäftigen, aber eben ausführlich.
    Nicht nur nach dem Motto, da hat mal jemand gesagt das Material hat die und die Probleme, sondern eben auch die gesamte Aufgabenstellung die dahinter steht.
    Wenn dann als Ergebnis heraus kommt, dass OSBAbk. eben in der Summe der Eigenschaften nicht für mich bzw. die Aussteifung meines zukünftigen Hauses infrage kommt, sondern eben nur die angesprochene Diagonalschalung oder Kerto oder was weiß ich, dann ist dass ja auch in Ordnung. Nur pauschal zu fragen ist hier eine Gesundheitsgefährdung ist finde ich schon ziemlich oberflächlich (wie eben der vorherige Beitrag zeigt! ;-)).
    Auch eine bekannter hat sich beim Annageln der Diagonalschalung auf den Finger gehauen  -  also auch die ist in der Verarbeitung gesundheitsgefährdend ... irgendwie.
  12. Mal naiv gefragt:

    Abgesehen davon, dass ich eine Vollholzschalung auch für die beste Lösung halte, es gibt doch Spanplatten, die weder Formaldehyd noch Isozyanat enthalten. Warum ist dann immer die Rede von teureren Lösungen wie OSBAbk.? Vielleicht weil der Leimanteil bei OSB generell geringer ist? Und weil irgendwelche flüchtigen und ungesunden Stoffe immer vorhanden sind, wo Bindemittelchemie im Spiel ist?
    Und schließlich: Wenn die OSB- oder sonstige Platte nach innen mit GK verkleidet und dies sauber verspachtelt wird, wo ist dann denn noch ein Problem?
    Torsten Stodenberg
  13. Wer hat denn ...

    noch gesagt, dass die Vollholzschalung die beste Lösung ist?
    Welche Spanplatten haben kein Formaldehyd? *verwundertamkopfkratz"
    Es gibt wohl eine formaldehydfreie Verleimung, aber mehr auch nicht!
    Mit Glück haben Sie bei Vollholz einen höheren Formaldehydanteil als bei Holzwerkstoffen (ist aber mit Sicherheit die Ausnahme!)
    Im übrigen freut sich über solche Diskussionen nur einer und dass ist mit Sicherheit nicht der Holzbauer! :-(
  14. Na, in Schweden ...

    Foto von Norbert Basqué

    ist doch alles sowieso besser, oder? Oder sieht man das alles dort nicht so genau; aber nach dem Spachtel der GK-Platte ist ja eh alles in Ordnung.
    Fröhliches Deutschland  -  je weniger man weiß, um so wohler fühlt man sich
  15. Also ja, also nein!

    @Axel Düwel: Klar, ich habe natürlich die Verleimung gemeint, nicht den Holzanteil. Aber den Stelle ich ja nicht in Frage.
    @Norbert Basque: Danke für die sachliche Antwort! Hat's Spaß gemacht?
    Torsten Stodenberg
  16. Verleimung

    @Herr Stodenberg:
    Welche Spanplatten sind denn nun formaldehydfrei verleimt?
    Das würde mich nun noch interessieren, um hier auch auf dem aktuellen Stand zu sein?
    Haben die Platten eine allg. bauaufs. Zulassung oder entsprechen die der DINAbk. 68763?
    Welche HWKAbk. haben die V20 oder V100?
    Danke schon vorab für die Infos!
  17. Gibt es die nicht auch mit Magnesit/Zement/Gips gebunden?

    Was die dann für eine HWKAbk. haben weiß ich aber nicht ...
    Gruß Roland
  18. Mineralisch gebundene

    Spanplatten gibt es natürlich.
    Dann muss aber bei Verwendung als Innenbeplankung eine zusätzliche Dampfbremse eingebaut werden, da µ-Wert ca. 50 ist (sd-Wert bei 15 mm = 0,8 m).
    Aber richtig ist, dass man da natürlich ein formaldehydfreies Bindemittel hat!
  19. mineralisch gebundene, die 2. und 3.

    2.
    die zimmerleute haben soo empfindliche nasen, ich auch ... von wegen sägen ;-)
    (langsamlaufende baustofftrennsäge? zu teuer, zu langsam ...)
    3.
    mineralgebundene Platten kosten mehr ...
    off topic:
    wer seine grünlilien liebt, nimmt kerto ;-) ... ist ja auch niedrigemittierend (laut einem
    nicht mehr ganz frischen zertifikat)
    bliebe, wenn das Thema "Emissionen" ein Thema wäre (!) der umstieg auf massivholzbauweisen
    mit mechanischer Fügung, ohne Leim, ohne Stahlverbindungsmittel.
    gibt's ja alles  -  ist aber nicht gerade billig.
  20. Ne Info zum Schluss:

    habe heute morgen ein Fax erhalten. Ab sofort gibt es wieder naturharzgebundene Spanplatten. Falls jemand Interesse an Infos hat geben ich gerne die Telefonnummer weiter

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