Wärmetauscher aus Kupfer: Nach entkalken immer wieder blaues Wasser
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Wärmetauscher aus Kupfer: Nach entkalken immer wieder blaues Wasser

Hallo!
Wir haben einen Optima 800 Wärmespeicher. In diesem Speicher wird unser warmes Wasser per Wärmetauscher erwärmt. Dieser Wärmetauscher ist aus Kupfer. Da unser Wasser sehr kalkhaltig ist, habe ich nun den Wärmetauscher entkalkt. Dazu habe ich den Wärmetauscher mit Zitronensäure gespült. Beim ersten Versuch habe ich auf ca. 20 Liter Wasser 400 g Zitronensäure verwendet. Ich hatte den Eindruck, dass das gut funktioniert hat, denn es ist ordentlich Gas (vermutlich Kohlendioxid) entwichen. Danach habe ich es ordentlich mit klar Wasser gespült. Nach etwa 3 h habe ich Warmwasser entnommen: Es war blau! Nach etwa 5-10 Liter wird das Wasser dann wieder klar. Nach etwa 2-3 h wieder das gleiche Phänomen: 5-10 Liter blaues Wasser, danach wieder klares Wasser. Darauf hin habe noch mehrere Male den Wärmetauscher gespült jeweils mit 500g-1000 g Zitronensäure auf 20-30 Liter, danach wieder mit klar Wasser sauber gespüöt. Ergebnis: Keine Besserung. Wer weiß Rat? Was passiert da?
  • Name:
  • Thorsten Farkas
  1. Nun ja,

    die Zitronensäure dürfte schön mit dem Kupfer reagiert haben.
    Und sich schön am Kupfer abgelagert haben.
    Das führt dann zur Blaufärbung.
    Wie sind Sie auf den auf Zirtonensäure zum entkalken gekommen.
    Essigsäure OK, aber Zitronensäure?
    Hm, ich mache gerade einen Test: alte Kupferbüroklammern in Zitronensaft eingelegt ...
    jau, das macht sauber, Zitronensaft verfärbt sich dunkel.
    lasse die jetzt mal im Wasser liegen.
    • Name:
    • Herr Lar-2038-Zuc
  2. sieht lustig aus

    so, die Klammer liegen nun erst wenige Minuten im Wasser, doch schon jetzt kann man ganz wunderbar sehen, das der im Wasser enthaltene Sauerstoff mit dem Kupfer reagiert. Bläschenbildung.
    Wasser trübt bereits ein.
    Vermutung: Sie haben sich Ascorbinsäure (Zitronensäure) aus der Apothke geholt. Warum auch immer.
    Selbige kuschelt nun brav mit dem Kupfer = blaues Wasser
    Also muss die Säure neutralisiert werden.
    Und zwar fix, den gesund kann das nicht sein und gut für den Wärmtauscher auch nicht.
    Fachmann zu Rate ziehen.
    • Name:
    • Herr Lar-2038-Zuc
  3. So nicht,

    sorry, aber erstens ist Ascorbinsäure = Vitamin C, nicht Zitronensäure, zweitens reagiert Zitronensäure meines Wissens (aber das Diplom ist schon 20 Jahre her ...) nicht mit elementarem Kupfer (das als Halbedelmetall mit oxidierenden Säuren reagiert). Sie reagiert allerdings mit unlöslichen Kupfersalzen (in Normalsprache z.B. Grünspan) indem die Kupferionen als "Citratkomplexe" gelöst werden (und Kupfer (II) -Ionen sind in Lösung auch in Spuren blau, also schön mit Wasser spülen).
    Wenn's blau wird, ist der Kalk schon weg und die oberste, "anoxidierte" Kupferoxidschicht wird gelöst. Das ist nicht dramatisch, sollte aber natürlich nicht so gemacht werden.
    Spülen und nächstes Mal was Passendes (auch wenn's teurer ist) nehmen.
    Gruß
    Volker
  4. Ja, nee :-) Herr Leue

    stimmt natürlich. War heute morgen noch etwas durcheinander.
    • Name:
    • Herr Lar-2038-Zuc
  5. Immer noch blau ...

    Erstmal vielen Dank für die Antworten!
    Die Wahl viel auf Zitronensäure, weil der Hersteller Paradigma das Mittel "LimCalc" empfiehlt, das aus Zitronensäure und Ascorbinsäure besteht.
    Essigsäure scheidet aus, da Essig und Kupfer den sehr giftigen Grünspan bilden (meines Wissens Kupferacetat).
    Gespült ist der Wärmetauscher mehrmals reichlich, dennoch ist das Stagnationswasser (Wasser, das 2-3 Stunden still im Wärmetauscher stand) blau.
    Welches Mittel wäre für die Entkalkung besser geeignet?
    Wie bekomme ich jetzt die blaue Farbe weg? Spülen allein reicht nicht ...
    Gruß,
    Thorsten Farkas
  6. Unerfreulich

    wenn die Realität sich mal wieder nicht an die Theorie hält ... :-(
    Dann würde ich mal bei Paradigma anfragen, die müssen ja wenigstens eine Meinung dazu haben wenn sie das Zeug schon empfehlen, Alternative nach deren Angaben z.B. Phosphorsäure, aber das sollte ein Laie nicht allein machen.
    Kupferacetat ist übrigens, zur Beruhigung, "nur" als gesundheitsschädlich (mindergiftig) eingestuft und nicht "sehr giftig". Kann man natürlich auch dann gut drauf verzichten.
    Gruß
    Volker Leue
  7. paradigma ist auch ratlos

    Inzwischen habe ich mit Paradigma gesprochen. Die konnten sich auch keinen Reim machen. Deren Tipp war eine Stunde lang spülen ...
    Beim Spülen ist mir folgendes aufgefallen:
    Die ersten 20 Liter sind wie gesagt blau, aber auch kalkhaltig. Wenn man nämlich von dem blauen Wasser ein Glas voll abnimmt und 10 min ruhig stellt, bildet sich eine dünne pulvrige Schicht.
    Ich bin mir nicht sicher ob es Kalk ist, aber es ist weiß und pulvrig ...
    Beim Spülen ist nach 20 Liter das Wasser klar und es ist bilden sich keine Ablagerungen.
  8. meine Vermutung wäre jetzt: Da ist noch Kalk, ...

    meine Vermutung wäre jetzt: Da ist noch Kalk, in der sich gelöstes Kupfer abgesetzt hat. Klingt das plausibel?
    Wie bekäme ich diesen Kalk weg?
    Gruß,
    Thorsten
  9. So einfach ist es wohl leider nicht

    Nach dem, was ich hier

    Das würde bedeuten, dass im WT ein Bodensatz von Citrat sein könnte (! , nur eine "Fernvermutung", aber im Warmen ist das Zeug sogar noch schlechter löslich). Solange so ein Bodensatz da ist, stellt sich in stehendem Wasser eine gesättigte Lösung ein (mit 1g/L) und diese Minimenge könnte mit gelösten Kupferspuren reagieren und alles schön blau färben. Das wäre ein Diagnoseversuch, zweiter Teil, Schadensbehebung wird schwieriger (immer nur wenn wirklich Citrat im WT liegt). Fleißig spülen wird lange dauern, dann aber immer nur stehen lassen, kurz wegspülen, wieder stehen lassen usw. Im besten Fall wird dann halt pro Liter Wasser 1 g ausgespült ...
    Alternativ mit einem "Komplexbildner" wie EDTA-Lösung (oder was Billigerem) spülen (sollte das Calcium rauslösen und die Zitronensäure allein wäre ja deutlich besser auszuspülen), aber da weiß ich leider weder Bezugsquellen noch "Kochrezepte". Vielleicht geht ja Ascorbinsäure-Lösung, aber besser mal mit dieser Vermutung bei Paradigma anfragen.
    Gruß + schönen Abend
    Volker Leue

  10. Also, hm. Als Chemie-Laie wird es langsam kompliziert ...

    Also, hm. Als Chemie-Laie wird es langsam kompliziert.
    Jene Seite sagt, dass beim Lösen von Kalk mit Zitronensäure Calciumcitrat ausfällt. Leider habe ich nicht gefunden, bei welcher Temperatur oder nach welcher Zeit.
    Des weiteren steht in Wikipedia zu Calciumcitrat, dass es in Säuren leicht löslich wäre.
    Das würde doch bedeuten, dass das Calciumcitrat nur dann ausfällt, wenn die Säure durch das Kalk komplett gebunden ist, denn ansonsten würde sich das Calicumcitrat gliech wieder in der restlichen Säure lösen.
    Heißt das nun, dass ich zu wenig Zitronensäure verwende? Wie viel wäre ausreichend? Vielleicht muss ich den Spüvorgang auch früher abbrechen, damit das gelöste Calciumcitrat nicht wieder ausfällt?
    Eigentlich habe ich den Eindruck, dass die Leitungen wieder einigermaßen frei sind, denn das Wasser strömt ohne großen Druckverlust durch den WT, was ursprünglich nicht der Fall war.
    Gruß,
    Thorsten Farkas
  11. Auch hm ...

    langsam gehört das wohl eher auf eine Chemie-Seite.
    Läuft besser als vorher? Gut, dann hat das ja geklappt.
    Geschwindigkeit Citratbildung: Eigentlich sofort, wenn die Säure sich das Carbonat aus dem Kalk greift, wird sofort das Calcium angelagert.
    Die verdünnten Säuren hatte ich überlesen, sorry, aber dann sollte es besser eine andere Säure sein. Außerdem gelten für 'frische' Salze manchmal andere Löslichkeiten als für abgelagerten Bodensatz, nur weiß ich das schlicht für diesen Fall nicht.
    Wie lange/viel/oft ... => kann man alles versuchen, macht aber wenig Sinn ohne Ursachenbestimmung. Jede Methode, die eine unbekannte Menge Kalk o.ä. nur mit mehr oder weniger genau berechneten Mengen eines Mittels entfernt, ist großer Mist.
    Es gibt sicher eine Lösung (der Hersteller von diesem LimCalc kennt sie bestimmt, aber ob er einem 'Sparfuchs' weiterhelfen wird?), nur beruht das alles auf Annahmen, davon einigen ungenannten. Vielleicht kennt ja jeder Installateur das Phänomen, weil's immer wieder Kunden gibt, die so etwas ausprobieren, da muss jetzt jedenfalls jemand vor Ort nachsehen.
    Vielleicht helfen die Vermutungen ja bei der Behebung.
    Gruß
    Volker Leue
  12. Vielleicht ein Tipp

    für's nächste Mal

    oder Blanca Eikal

    wenn's mal richtig stark verkalkt ist.

    • Name:
    • Herr Lar-2038-Zuc
  13. LimCalc

    LimCalc habe ich inzwischen auch probiert, keine Besserung.
    Schaue mal, wo ich die empfohlenen Mittel beziehen kann.
    Gruß,
    Thorsten Farkas
  14. Geschafft!

    Hallo,
    wollte nur kurz melden: Das Wasser ist nun wieder klar!
    Ich habe ein finales mal mit sehr viel Zitronensäure gespüilt (2,5 kg auf 20 l).
    Nun ist das Wasser klar und sauber!
    Vermute mal, dass in den bisherigen Versuchen die Lösung zu schnell gesättigt war und dann das Calciumcitrat ausfiel.
    Vielen, vielen Dank für die letztendlich zielführenden Hinweise!
    Gruß,
    Thorsten Farkas

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