Diese Suchbegriffe sind im Text markiert: wärmeertrag

Bau einer Solaranlage für mein Haus mit 3 Wohnungen je 70 m²
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Bau einer Solaranlage für mein Haus mit 3 Wohnungen je 70 m²

Hallo
ich beabsichtige meine alte Heizung zu erneuern.
Die neue Anlage soll wieder mit Öl betrieben werden, geplant ein Buderus Gusskessel mit Blaubrenner ca. 21 kW, desweiteren ca. 12 m² Solarflachkollektoren für Inndachmontage, Größe ca. 3 m hoch u. 4 m breit (wegen der Platzverhältnisse).
Das Haus ist älteren Baujahrs, allerdings bereits vor 5 Jahren mit einem Vollwärmeschutz (8 cm Styropor) versehen, außerdem sind Kunststofffenster mit einem K-Wert von 1,5 eingebaut.
Im Haus befinden sich 3 Wohnungen mit je ca. 72 m². Beheizt wird das Haus nur mit Heizkörpern, ein separater Heizkreislauf für die Bäder ist nicht vorhanden.
Momentan wohnen 4 Personen in dem Haus, es können jedoch mehr, ich denke bis 9 Personen oder auch weniger wie 4 Personen werden.
Nun meine Fragen:
Soll nur ein Warmwasserspeicher über Solar erwärmt werden, wenn ja wie groß?
Ist ein Pufferspeicher mit Frischwasserstation besser zur Warmwasserbereitung?
Ist eine Heizungsunterstützung in meinem Fall rentabel?
Was würden Sie mir empfehlen, und warum?
Vielen Dank
  1. Immer diese Angstzuschläge

    Hallo!
    In unserer Branche ist es mehr als weit verbreitet, aus Angst  -  ich sage mal ketzerisch Unvermögen  -  immer noch Heizkessel mit viel zu großer Leistung zu verkaufen. Nicht nur, dass diese Kessel teurer sind, nein, sie haben auch letztlich einen schlechteren Wirkungsgrad wegen der ungenügenden Auslastung und Takten wegen ihrer Überdimensionierung wesentlich häufiger. Folge: Viele Brennerstarts und -Abschaltungen mit den damit verbundenen Emissionen und Verschmutzungsneigungen. Das muss nicht sein. Wir rechnen mal über die Hand:
    Die Heizungsanlagenverordnung erlaubt noch eine Wärmeverlust von 100 Watt/m². Deshalb wie oben beschrieben  -  und weil man nicht rechnen muss  -  hat Ihr Heizungsbauer den 21 kW-Kessel angeboten. Sie haben jedoch für viel Geld Ihr Haus einpacken lassen und Fenster saniert. Erfolg: Der Wärmeverlust hat sich mind. auf 60 W/m² verringert! Und die 216 m² Ihres Hauses mal 60 Watt sind knapp 13 kW! Dann schlage ich Ihnen den kleinsten Buderus-Guss mit 17 kW vor. Kleiner gibt es ihn leider nicht. Und außerdem haben Sie auch schon bei diesem Kessel einen "Angstzuschlag" von 30 %. Der angebotene 21 kW-Kessel wäre fast doppelt überdimensioniert!
    Zur Solaranlage: Nur mit Heizungsunterstützung wird eine Solaranlage effizient (was noch lange nicht ökonomisch heißen soll). Die Einsparungen bei alleiniger Brauchwassererwärmung sind einfach zu gering. Dazu kommt in Ihrem Fall das Problem der Personen: Wenn die Anzahl so schwanken kann, haben wir es nicht einfach, die optimale Speichergröße zu bestimmen. Viel besser wäre es, einen Schichten-Pufferspeicher mit einer Frischwasserstation für das warme Trinkwasser aufzustellen. Oder gleich beides in einem Speicher vereint. Dann haben Sie keine Probleme mit wechselnder Benutzerzahl, weil ja nur Heizungswasser von der Solaranlage erwärmt wird.
    Als Kollektoren bringen wir ausschließlich Röhrenkollektoren auf's Dach, weil gerade sie in der Übergangszeit deutlich (!) mehr Solarertrag bringen, als Flachkollektoren. Und für die gleiche Absorberleistung bräuchten Sie ca. 8-9 m² Röhren. Seit Mitte dieses Jahres gibt es auch Vakuum-Röhrenkollektorfelder für Indach-Montage! Wem's gefällt. Von Paradigma (das soll als Werbung reichen :-)) ).
    Über die Marktsituation und Für und Wider können Sie sich auch im Forum 'Alternative Energie.. ' hervorragend informieren.
    Mit sonnigem Gruß
  2. Achtung!

    Bezüglich der Kesselgröße sollte man sich genauere Gedanken machen: 1. Bei NT-Kesseln steigt! der Jahresnutzungsgrad bei geringerer Kesselbelastung! *** 2. Der G115 von Buderus kostet (Listenpreise netto in DM) mit 21 kW 75,00 DM! mehr als der geliche mit 17 kW! *** 3. Lt. Aussage einiger Buderus-Leute ist der Kessel mit 21 kW weniger störanfällig als der Kessel mit 17 kW. *** 4. Der Komfort mit einem 21-kW-Kessel ist höher. Hierzu muss besonders auch das dynamische thermische Verhalten des Gebäudes berücksichtigt werden: Schnellere Nachheizung nach WW-Speicherladung in Vorrangschaltung, schnelleres Aufheizen nach Nachtabsenkung, usw. Hierzu gibt es gerade von Buders (Gerd Böhm u.a.) sehr interessante Untersuchungen zur Dimensionierung von Kesseln! *** Fazit: Kesselleistung vom Fachmann auswählen lassen. Angstzuschläge sind absolut fehl am Platz! Super-Minimal-Lösungen, die weder wirtschaftlich noch technisch wirkliche Vorteile bieten, sind ebenso fehl am Platz! Das dynamische thermische Gebäudeverhalten muss mit berücksichtigt werden (der dynamische Einfluss steigt relativ mit sinkendem Wärmebedarf (z.B. durch Dämmung).
  3. Anmerkung zu Solarthermie

    Grundsätzlich sind alle solarthermischen Lösungen wirtschaftlich uninteressant (bzw. amortisieren sich nicht). Dabei gilt im allgemeinen, je größer die Fläche desto unwirtschaftlicher (da ab 100 % Deckung im Hochsommer die nicht nutzbaren Energiegewinne im Sommer zunehmen und damit der spezifische Jahres-Nutzwärmeertrag pro Kollektorfläche geringer wird und damit die spezifischen Soalrenergiekosten steigen). Genauso grundsätzlich gilt aber, dass eine thermische Solaranlage aus Sicht der Ressourcenschonung und der Schadstoffentlastung fast immer Sinn macht. Dabei gilt im allgemeinen (bei nicht völlig überdimensionierten Anlagen), je größer die Fläche desto umweltschonender. Fazit dieser etwas verallgemeinerten und nicht allzu differenzierten Aussagen: Solaranlage JA, wobei sich die Größe und Nutzungsart (nur WW / WW+Hzg) letztendlich als Kompromiss zwischen Budget und ökologischen Zielvorstellungen ergeben muss.
  4. Huch!

    Hallo Herr Michael!
    Leider kennen wir Foren-Teilnehmer (noch) nicht weder Ihren werten Nachnamen, noch eine Adresse! Schade.
    Das war aber jetzt eine geballte Ladung an fachspezifischen Luftblasen ohne Begründungen. Sie sollten Politiker werden.
    zu 1. WARUM steigt denn bei einem NT-Heizkessel bei zu geringer Belastung und dauerndem Takten der Jahresnutzungsgrad?
    zu 2. Ist doch bei diesem speziellen Modell verständlich, weil sie aus der gleichen Anzahl von Gussgliedern bestehen. Nur die Brennerdüse und Einstellung sind anders. Dazu kommen noch die Rauchgasbremsen in den Nachheizflächen. Aber darum ging's ja gar nicht.
    zu 3. Nennen Sie doch mal die Buderus-Leute mit Namen und deren Begründungen.
    zu 4. Ich Stelle mir als "Dämm-Laie" vor, dass mein Haus nicht mehr so schnell AUSKÜHLT, da doch die warme Luft gerne nach draußen zur kalten Luft "hinwandert", oder? Ja, und wenn ich dann meine Hütte prima eingepackt habe, ja dann wir'd doch gar nicht mehr so schnell kalt im Hause bei der WW-Nachladung und auch nachts, oder? Und wo erscheinen dann Ihre Dynamik und Thermik? Bitte erklären Sie es.
    Nennen Sie doch mal bitte die Fundstellen des interessanten Aufsatzes von Herrn Böhm und all den Anderen, damit auch wir uns besser informieren können.
    Und was Ihren Kommentar zu Solaranalgen anbelang, lesen Sie doch mal die Kurzantwort von *bf* im Forum Heizung unter #1384/3. :-))
    Mit sonnigem Gruß
  5. Solarthermie unwirtschaftlich?

    Hallo Herr Michael
    Sie schreiben, Solarthermie ist unwirtschaftlich, trifft dies auch noch zu, wenn ich von Vater Staat ca. 6300,- DM auf oben geplante
    Anlage geschenkt bekomme (habe letztes Jahr zu Jahresende noch einen Antrag auf Heizungserneuerung in Verbindung mit Solar gestellt)?
    Außerdem würde mich interessieren ob jemand Erfahrung mit dem Nau BS Schichtenspeicher und den Nau Solarkollektoren hat?
    Wo kann man erfahren welche Solarkollektoren die besten sind?
    Welche Angaben sind im Bezug auf die Leistung der Kollektoren wichtig?
    Gruß Albert
  6. Solarthermie, aber richtig

    Der Nau-Schichtenspeicher BS ist einer von vielen: Vergleichen Sie ihn mal mit dem David-System des Holzofenherstellers Brunner aus Bayern. Oder mit anderen Schichtenspeichern, die mit Einströmrohren oder Leitrohren arbeiten. Die bekannte Firma Sailer-Solar arbeitet mit  -  so würd' ich es sagen  -  "Schuppenrohren", auch eine interessante Variante. Doch entscheidend für solcherlei Schichtenspeicher, die allesamt recht teuer sind, können nur zwei Dinge sein: 1. Optimale Wärmedämmung der teuer geernteten Solarenergie und 2. Auf jeden Fall einen Low-Flow Anschluss der Solaranlage, da die Schichtenspeicher immer zur solaren Heizungsunterstützung eingesetzt werden. Ob der Nau-Speicher diesen wichtigen Anforderungen gerecht wird, müssen Sie vergleichen. Insbesondere stören mich die (zwar optisch schönen) teuren Anbauteile, wodurch ich in der Installation recht eingeengt bin. Zudem ist die Warmwasserbereitung immer außerhalb des Speichers, was das System verteuert und nicht effizienter macht. Schauen Sie sich ruhig bei Consolar den SOLUS-Speicher (baugleich mit dem Paradigma-Optima) an, dort ist die Trinkwassererwärmung im Speicher angeordnet, was einen höchstmöglichen Solarnutzen erbringt und die Speicher haben eine z.Z. unschlagbare optimierte Wärmedämmung (selbstverständlich auch UNTER dem Speicher und die Stahlfüßße stehen auf dicken Kunststofftellern). Diese Speicher sind inkl. Trinkwassererwärmung nur unwesentlich teuerer als der Nau-BS.
    Zu den Kollektoren führte ich schon aus, dass wir nur Röhrenkollektoren einsetzen. Es gibt zwei Systeme:
    a) Heat-Pipe Röhren und
    b) die sog. Sydney-Röhren kombiniert mit dem CPC-Siegel.
    Wie ich schon in einem der älteren Beiträge geschrieben habe, kommen für uns nur die CPC-Röhren in Frage. Dort finden Sie auch pro und contra und Literaturhinweise. Nur soviel: Die Heat-Pipe-Röhren haben IMMER einde Durchdringung (mit Abdichtung) von Glas und Metall. Und dort wird auch noch das Vakuum gezogen. Und das soll die nächsten 10-15 Jahre dicht und unter Vakuum bleiben?
    Da Sie ja schon ein konkretes Angebot (Buderus mit Nau) haben, suchen Sie sich doch mal ein Gegenangebot mit der anderen Technologie. Und dann vergleichen Sie mal den Preis.
    Mit sonnigem Gruß
  7. Keine Luftblasen

    Hallo Herr Lüneborg,
    ich glaube nicht, dass es sich bei meinen Ausführung um Luftblasen handelt. Ich glaube eher, dass nicht alle, die glauben Fachmann zu sein, auch Fachmann sind ;-). Aber nun kurze Erklärungen zu den einzelnen Punkten: 1. Der Nutzungsgrad eines NT-Kessels mit gleitender Kesselwassertemperatur hat bei ca. 20 % Kesselbelastung seinen Max-Wert. Bei Belastungen ca. 20 % sinkt er. Dies liegt an der Summe der Einzelverluste eines Kessels und ist pure Physik. (Hinweis: bei alten Kesseln mit konstanter Kesselwassertemperatur war der Nutzungsgrad bei Vollastbetrieb am höchsten). Nachzulesen ist dies z.B. bei Recknagel/Sprenger/Schramek, oder auch in Tabellenbüchern für Sanitär und Heizung (so eins, wie es jeder Installateur- und Heizungsbauer-Berufsschüler hat). *** 2. Ich wollte mit dem Preisunterschied lediglich deutlich machen, dass es wirtschaftlich fast keinen Unterschied macht, den 21-kW-Kessel anstatt dem 17-kW-Kessel einzusetzen. Und da der 21-kW-Kessel ja die besagten Vorteile gegenüber einem 17-kW-Kessel besitzt, denke ich, dass der Preis kein Argument gegen den 21-kW-Kessel ist (im Vergleich zum 17-kW-Kessel). *** 3. Die Aussage, dass ein 21-kW-Kessel stabiler läuft als ein 17-kW-Kessel, habe ich u.a. von einem technischen Berater einer größeren süddeutschen Buderus-Niederlassung, von zwei Servicetechnikern (jeweils unabhängig voneinander) und von einem Schulungsingenieur in Lollar. Das erste Mal wurde ich mit dieser Aussage konfrontiert, als ich vor einigen Jahren (zu der Zeit hatte ich auch noch kein ausreichendes Detailwissen, weil noch jung und unerfahren im Beruf) für ein Haus mit (glaube ich) 12 kW Wärmebedarf (jedenfalls deutlich < 17 kW abzgl. "Zuschlag für WW-Bereitung") einen 17-kW-Kessel bestellen wollte. Jetzt könnte man natürlich sagen, logisch, Buderus will Umsatz machen und empfiehlt deshalb den größeren Kessel. Der Mehrumsatz hält sich aber mit 75 DM einerseits in Grenzen, andererseits gibt es eben die technischen Gründe. *** 4. Bezüglich Auswahl der Kesselgröße unter Berücksichtigung des dynamischen thermischen Gebäudeverhaltens könnte man Bände füllen. Ich empfehle aber zur Lektüre z.B. den Sonderdruck "Herausforderung Niedrigenergiehaus? " von Gerd Böhm, Buderus. Von Hr. Böhm gibt es noch weitere interessante Fachbeiträge rund um dieses Thema und die Heiztechnik. Am besten fordern Sie die Unterlagen direkt bei Buderus an. (Hinweis: Thermik  -  also Auftrieb durch aufsteigende wärmere Luft  -  hat im wesentlichen nicht viel mit der Heizungstechnik zu tun (außer bei Luftheizung, hohen Hallen, und so). Aber die Drachenflieger freuen sich riesig, weil sie bei guter Thermik viel länger fliegen können ...). *** Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass ich weder mit Buderus "verwandt noch verschwägert" bin, noch bei dieser Firma beschäftigt bin, noch diese irgend welchen anderen Herstellen besonders vorziehe. Aber die oben erwähnten, allgemeinen Fachaufsätze sind interessant und (selbst bei kritischer Betrachtung) meiner Meinung nach lesenswert.
    Viele Grüße
  8. kann der Kessel ...

    Hallo Michael..
    kann der Kessel denn, wenn er überdimensioniert ist und taktet, überhaupt den Wirkungsgrad erreichen, den er theoretisch und/oder im Testbetrieb erreichen müsste. Mir fällt da spontan mein Auto ein. Ich lieg regelmäßig unter dem ECE Mischwert von 6,5 l/100 km. Ich würde aber keine Wette annehmen, dass ich den Stadtwert (8,5 l) nicht nur knapp verfehlen würde, wenn ich das Fzg nur in der Stadt und dann auch noch immer Kurzstrecke fahren würde ... soll heißen: theoretisch sind die 8,5 l machbar, praktisch hält sich unsere Stadt aber nicht an den Testzyklus ...
    Sollte das bei Kesseln anders sein? ...
  9. Hallo Herr Albers

    Hallo Herr Albers.
    6.300 DM Förderung sind wirklich nicht schlecht und bringen Ihre Solaranlage in die Nähe der Wirtschaftlichkeit. Ich glaube jedoch nicht, dass (BEI DERZEITIGEN ENERGIEPREISEN) eine Amortisation erreicht wird. Meine überschlägigen Abschätzungen: 12 m² Kollektoren, (hoch) angesetzter Ertrag: 400 kWh/ (m2xa), daraus folgt ein Jahresertrag von 4.800 kWh/a. Energiekosten mit Heizöl-NT-Kessel (unter Berücksichtigung des schlechten Nutzungsgrades im Sommer): max. ca. 10 Pf/kWh brutto. Damit ergibt sich eine jährliche Einsparung von ca. 480 DM. Ich schätze ganz grob, dass Ihre 12 m²-Anlage min. ca. 15.000 DM aufwärts kostet (brutto). Abzgl. Förderung ergeben sich damit Investitionskosten von mind. ca. 8.700 DM. Unter Berücksichtigung von Zinsen (entweder Kreditzinsen oder entgangener Ertrag  -  das Geld könnte sonst auf der Bank schlummern) und unter Berücksichtigung der (geringen) Wartungskosten und der Hilfsenergiekosten (Pumpenstrom) ergibt sich keine dynamische Amortisation innerhalb einer (großzügig angesetzten) Nutzungszeit von 25 Jahren. wichtig: Diese Annahmen gelten natürlich nur unter der Voraussetzung, dass die Energiekosten in den nächsten 25 Jahren nur gemäßigt ansteigen und dass die wesentlichen Komponenten der Solaranlage auch eine Lebensdauer von 25 Jahren erreichen. Spekulationen bzgl. der Energiekosten möchte ich mich hier bewusst enthalten. Damit sind viele Experten nach der 1. Ölkrise 1974 sehr schlecht gefahren. *** Trotzdem: bei 25 Jahren Nutzungszeit dürften sie mind. 10.000 Ltr. Heizöl einsparen und die Emission von mind. 30 to CO2 vermeiden! Also: obwohl eine "klassische Wirtschaftlichkeit" bei derzeitigen Energiepreisen nicht erreicht wird, wird die Umwelt erheblich entlastet. (Bei der "klassischen Wirtschaftlichkeit" sind natürlich auch keine evtl. volkswirtschaftlichen Kosten zur Behebung von Umweltschäden aus der Verbrennung fossiler Energieträger, usw. enthalten!)
  10. Hallo Herr Furch

    Hallo Herr Furch.
    Die Ermittlung der Kesselnutzungsgrade kann nicht direkt mit einem Auto verglichen werden. Zunächst der theoretische Hintergrund: Der Nutzungsgrad ergibt sich als Quotient zwischen Nutzenergie (sozusagen an den Vor- und Rücklaufstutzen des Kessels entnommene Wärme) und der durch den Brenner erzeugten Wärme. Die Nutzenergie ist geringer als die durch den Brenner erzeugte Energie, und zwar um folgende Verluste: Abgasverluste, Auskühlverluste und Oberflächenverluste. Diese Verluste sind Abhängig von der Kesselwassertemperatur, die wiederum abhängig ist von der Belastung des Kessels (bei höherer Außentemperatur geringere Kesselwassertemperatur aber auch geringere "Kesselbelastung"). Diese Sachverhalte sind z.B. anschaulich im Buch "Niedertemperaturheizung" (C.F. Müller Verlag, 1981) beschrieben. Damit ergeben sich die einzelnen Verlustkurven und die Nutzungsgradkurve, jeweils aufgetragen über dem Belastungsgrad. Es zeigt sich, dass bei Kesseln mit gleitender Kesselwassertemperatur ohne Sockeltemperatur bei ca. 20 % das Maximum des Nutzungsgrades erreicht wird, bei geringerer Belastung und bei höherer Belastung nimmt der Nutzungsgrad wieder ab. (Bei Brennwertkesseln ist das Maximum sogar noch etwas weiter zu geringeren Kesselbelastungen hin verschoben).
    Die oben beschriebenen Sachverhalte lassen sich nicht so einfach auf das Auto übertragen. Vielleicht ist ja aber diese (etwas holprige) Erklärung nicht ganz falsch: Bei sehr geringer Geschwindigkeit (z.B. Schrittempo) sind die Verluste im Verhältnis zum Ertrag (zurückgelegte Fahrstrecke) relativ hoch. Bei zunehmender Geschwindigkeit bessert sich das Verhältnis von eingesetzter Energie (Kraftstoff) zu Nutzen (Fahrstrecke). Allerdings nimmt der Luftwiderstand (quadratisch) mit der Geschwindigkeit zu. Deshalb steigt der Verbrauch, nach Überschreiten des "Wirkungsgradoptimums" wieder an. Deshalb erreichen Sie bei gemäßigter (aber nicht ganz langsamer) Fahrt den geringsten spezifischen Verbrauch. Diese Erklärung ist sicherlich nicht ganz auf den Punkt gebracht, hilft aber vielleicht etwas zum besseren Verständnis.
  11. Hallo Michael,

    Korrekt, dass sich der beste Momentanverbrauch (ca. 4 l/100) bei etwa 80 kmh (1/3 der max Geschw) einstellt, das schlägt sich aber nur im Gesamtverbrauch nieder, wenn ich diese Geschwindigkeit möglichst lange halten kann. Wir haben solche Überlegungen auch bei unserer Heizanlage berücksichtigt. (Den Puffer hätte es auch ohne Solar gegeben) Der Pufferspeicher erlaubt lange Laufzeiten und geringe Taktzahlen. (in den letzten Tagen ohne solare Unterstützung ca. 4 Stunden und +-10 Taktungen/tag). Was wäre denn Ihrer Meinung in unserem Fall theoretisch die bessere Lösung: 24 kW Kessel und kürzere Aufheizzeiten oder kleinerer Kessel als 17 kW und noch durchgehendere Laufzeiten. Ich tippe eher auf letzteres ... Und wie sieht das Ganze bei Anlagen ohne Puffer aus. Ich erinnere mich an eine Besprechung aus der letzten Heizperiode: ein Kessel mit horrenden Taktzahlen und entsprechendem Verbrauch. (#762. Buderus und Brennerstarts in die Suchfunktion eingeben ...)
    Was mich besonders interessieren würde: Wie praxisnah sind denn die Testzyklen zur Ermittlung des max Wirkungsgrads. Wie viele Taktungen sieht der Zyklus vor? ... Schönen Abend .. Bernhard
  12. Hallo Herr Furch Die Geschichte mit dem Pufferspeicher ...

    Hallo Herr Furch.
    Die Geschichte mit dem Pufferspeicher ist nicht so einfach zu bewerten, da spielen auch die Randbedingungen eine Rolle, insbes. die Art des Wärmeerzeugers. Im Allgemeinen würde ich sagen: bei Gas würde ich Brennwert modulierend einsetzen, ohne Puffer. Bei Öl ebenfalls kein Puffer. Bei Stückholzkessel immer Puffer. Bei Pelletskessel mit automatischer Brennstoffzufuhr würde ich auf den Puffer verzichten. Die langen Laufzeiten mit dem Puffer sind gut um die Startemissionen zu verringern, allerdings hat der Pufferspeicher ja auch Verluste, die nur zum Teil zur Gebäudebeheizung genutzt werden können. Puffer auf jeden Fall auch dann, wenn die Kesselleistung kleiner als der Wärmebedarf ist (um Leistungsspitzen beherrschen zu können. Das koommt aber nur in ganz speziellen Ausnahmefällen vor). Ob 24-kW-Kessel oder 17-kW-Kessel hängt vom Wärmebedarf ab. Ab etwa 10.. 12 kW würde ich einen 24-kW-Kessel nehmen (Voraussetzung: WW-Bereitung über Kessel). Auf den Pufferspeicher hätte ich (wenn keine Solaranlage vorhanden) wahrscheinlich in beiden Fällen verzichtet. Die Anzahl der Brennerstarts kann man auch durch einen einfachen regeltechnischen "Trick" reduzieren: Schalthysterese des Kessels vergrößern. Bei Anlagen ohne Mischer (i.d.R. mit Heizkörper) spielt es kaum eine Rolle und wird auch kaum wahrgenommen, wenn die VL-Temperatur des HK z.B. zwischen 30 und 50 °C schwankt. Im Mittel gibt der HK die gleiche Wärmeleistung ab wie bei konstant 40 °C oder bei 35 ... 45 °C schwankendem Vorlauf. Trotzdem werden die Brennerlaufzeiten bei 30.. 50 °C im Vergleich zu 35.. 45 °C verdoppelt bzw. die Anzahl der Brennerstarts halbiert. Bei Anlagen mit Mischern ist das sowieso egal, da regelt der Mischer die VL-Temperaturen unabhängig von der Kesselwassertemperatur ohnehin aus.
    Es gibt auch noch das (schwache) Argument, dass der Kessel bei längerem Stillstand tiefer auskühlt und dadurch die Startemissionen geringfügig höher sind als bei weniger stark ausgekühltem Kessel.
    Insgesamt ist die Frage nach dem Pufferspeicher also nicht immer ganz einfach zu beantworten. Bei Solar dagegen ist der Fall klar, da geht's nur mit Puffer.
    Zu den Kesselprüfungen kann ich Ihnen keine Details geben, da ich selbst nicht von der Herstellerseite komme. Allerdings ist es egal, nach welchem Belastungsprofil die Verlustkurven aufgenommen werden (und wie praxisnah die Profile sind). Der Kessel wird einfach bei einer bestimmten Belastung in einen eingeschwungenen Zustand gebracht und dann wird der Nutzungsgrad ermittelt. Diese Kurven sind eine Art feste Größe des jeweiligen Kessels, so ähnlich wie ein k-Wert beim Fenster. (Wieder so eine "holprige" Erklärung, ich hoffe sie trägt trotzdem zum Verständndis bei).
    Schönen Abend
  13. Jetzt reicht es!

    Ich bin beruhigt, dass Sie wenigstens beim Solar, Stückholzkessel und einem Pelletofen mit nichtautomatischer Brennstoffzufuhr (ich kenne keinen) einen Pufferspeicher einplanen würden ...
    Aber ernsthaft: Konkrete Vorstellungen bezüglich des Einsatzes eines Pufferspeicher haben Sie anscheinen nicht. 2. Dafür sind sie maximal flexibel: Wenn der Heizungsbesitzer wegen der Taktungen hysterisch wird, na dann programmieren wir eben die Hysterese so, dass der Kessel höher heizt und pfeifen auf den max Nutzungsgrad, der ja sowieso unter praxisfernen? eingeschwungenen Zuständen optimal ist. 3.17 kWh oder 24 kWh abhängig von den Gegebenheiten, aber bei Niedrigenergiehaus (NEH) Standard (dass sind die 10-12 kWh) grundsätzlich 24 kWh Kessel (Das Passivhaus kriegt dann den 17 er? ..).
    Drei Möglichkeiten: ich kapier es nicht, weil ich zu blöd sind, weil es "zu holprig" erklärt ist, oder weil es nicht zu verstehen ist ... Wir sollten es dabei belassen ... schönen Abend.. Bernhard
Antworten oder Benachrichtigung einstellen

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Interne Fundstellen

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl interner Fundstellen und Links zu "Solaranlage, Haus". Weiter unten können Sie die Suche mit eigenen Suchbegriffen verfeinern und weitere Fundstellen entdecken.

    Entsprechend Ihrer Suchvorgabe wurden keine Seiten gefunden!

Interne Suche verfeinern: Weitere Suchbegriffe eingeben und mehr zu "Solaranlage, Haus" finden

Geben Sie eigene Suchbegriffe ein, um die interne Suche zu verfeinern und noch mehr passende Fundstellen zu "Solaranlage, Haus" oder verwandten Themen zu finden.