Ein ganz alltägliches (Handwerker) -Erlebnis
BAU-Forum: Probleme im Mittelstand und Handwerk

Ein ganz alltägliches (Handwerker) -Erlebnis

Müssen wir uns über manche Entwicklungen wundern?
Anfrage bei Handwerksmeister wg. Installation eines Durchlauferhitzer. in Warmwasserkreislauf.
Augenscheinnahme Chef, Schätzung 2 Monteurstunden + Gerät und Material. Schätzung Auftraggeber : "Na sagen wir mal drei". Heftige Gegenwer Chef: 2 Maximum.
Frage nach ca. Kosten.
Antwort: "Kostet net die Welt"
Nachfrage: "Wieviel"
Antwort im sarkastischen Ton: "Net so viel wie a Fluchzeuch"
1. Tag. Monteur kommt arbeitet, Unterbrechungen durch Zwischenaufträge. Notierte Arbeitszeit (Unterbrechungen mitgerechnet 3 Std. + je 15 Min An- und Abfahrt (Anfahrt, Abfahrt) (3 km) 3,5 Std.
2. Tag. Monteur vollendet Werk 1 Std. Funktioniert nicht. Fehlersuche 2 Std. dann OK Notierte Arbeitszeit mit Fehlersuche 3 Std. + je 15 Min An- und Abfahrt (Anfahrt, Abfahrt) (3 km)
Fazit:
Reine Tätigkeit für den Auftrag ca. 2 Stunden
Unterbrechungen und Fehlersuche 4 Stunden
Fahrzeiten 1 Stunde
gäbe 7 Stunden
Dann aber:
Rechnung 10,5 Stunden.
(mir ist durchaus bekannt, was man alles dagegen unternehmen könnte. Ich verfahre eher nach dem Motto, einmal und nie wieder, bevor ich meine Nerven aufreibe.)
Nachbar war schlauer:
2 Stunden a 15 €, gleiches Vorhaben (Reihenhäuser)
Extrem, aber wahr. Aber nicht die Ausnahme von der Regel.
Dieser Trend versaut auch noch den Ruf, der seriösen Handwerker.
  1. Warum machen Sie das Herr Witzgall?

    Der Handwerker will doch gar keine Stammkunden gewinnen, der rechnet eh nur mit der Kohle bis zum nächsten ersten und erwartet keine Folgeaufträge von Ihnen.
    Das Sie sich darüber nicht ärgern möchten verstehe ich ja, aber da Sie sich die Mühe gemacht haben alles zu notieren, würd ich dem Handwerker zumindest mal meine Berechnung vorlegen und Ihn bitten seine Rechnung zu prüfen.
    Oder gibt der so viel Skonto das der Mehrpreis wieder reinkommt? :-(((
    MfG aus der Lüneburger Heide
  2. tut mir leid ...

    dass ihnen das so passiert ist, aber ich würd die Rechnung einfach kürzen. dem Handwerker eine kleine notiz zukommen lassen auf welcher Basis gekürzt wurde und gut. auch auf die Gefahr grauer haare hin . genauso wenig wie sie ein Angebot haben hat er doch auch keinen schriftlichen Auftrag . gerade bei kleineren aufträgen bin ich der Meinung sollte der Handschlag noch zählen , wenn tatsächlich Mehrkosten anfallen , kann man da immer noch drüber reden.
  3. "Der Handwerker" ist mir immer noch zu allgemein

    Es gibt bestimmt immer noch viele, die nicht so Verfahren.
    Ich hatte im letzten Jahr mit 4 Gewerken zu tun.
    Der Dachdecker/Zimmerer verwendete pitschnasse Schalung (jetzt fingerbreite Lücken zwischen den Brettern) verfehlte mit seinen Klammern regelmäßig die Sparren, Preiß- und Stirnbretter wurden mit der Kettensäge "bearbeitet", zwei Öffnungen (einmal Irrtum des Kettensägenfetischisten ausgerechnet im Treppenhaus) für Dachfenster. Über das überflüssige Gratisloch wurde der Ausschnitt der Schalungsbahn quer drübergetackert (unten reichte es dann nicht mehr so ganz. Das kann ich jetzt alles durch die geschrumpfte Schalung betrachten.
    Der Schreiner baute eine 6000 DM Haustüre ein, die auch etwas schrumpfte, der Juniorchef hatte 3 Tage Dauerdurchfall (auf Regie) ich war der einzige Nothelfer des Lehrlings bei den Handlangerarbeiten. Der Durchfall eines Meisters kostet natürlich mehr als der eines Lehrlings.
    Der Außenputzer versah einen alten Münchner Rauputz mit dem atmungsaktiven (Fachleute mögen mir verzeihen) Lotusan und erinnerte sich beim Schreiben seiner Rechnung an Arbeiter, welche während meiner Tätigkeit als Handlanger auf der Baustelle nicht zu sehen waren.
    Den letzten Fall habe ich ja in der Ausgangsfrage geschildert.
    Ich machte das, weil ich eben "Vertrauen" hatte in "meine" (alle aus der Nachbarschaft) Handwerker.
    Einen Teil der Geisterhandwerker musste ich erst auf Nachfrage nicht bezahlen, ebenso hatte ich dann unter den Darmproblemen des Juniorchefs nicht zu leiden.
    Aber versucht hatte man es. Und das enttäuschte mich.
    Mir ist bekannt, dass ein Teil auch mit selbsverschuldetem Elend zu begründen ist. ;-)
  4. Die "Antwort" können Sie sich ...

    fast jeden Tag an den langen Schlangen vor den Kassen der wie-Pilze-aus-dem-Boden-schießenden-Baumärkte ansehen ...
    Man geht halt den einfachen Weg: Wozu einen Handwerker mit den geschilderten "Symptomen" bestellen, wenn jeder Normalsterbliche selber den Wasserhahn wechseln kann.
    Das Handwerk gräbt sich mit den geschilderten Geschäftsmethoden langsam aber sicher sein eigenes Grab. Kann Ihre Enttäuschung sehr gut nachvollziehen, Herr Witzgall ...

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN