Getrennter Heizkreis für offene Küche empfehlenswert?
BAU-Forum: Fußbodenheizungen / Wandheizungen

Getrennter Heizkreis für offene Küche empfehlenswert?

Hallo,
wir haben in unserem Einfamilienhaus komplett Fußbodenheizung geplant. Dabei sind Wohnzimmer, Esszimmer und Küche ein großer Raum von ca. 50 m², die Breite ist hierbei ca. 10 Meter.
Im Gespräch mit unserem Fliesenleger ging dieser davon aus, dass für Wohn- / Essbereich (Wohnbereich, Essbereich) und Küchenbereich 2 getrennte Heizkreise existieren, weil das bei dieser Quadratmeterzahl üblich sei und auch empfehlenswert, um beide Raumteile getrennt steuern zu können.
Da bei der Technikbesprechung mit unserem Sanitär- und Elektor-Installateur aber keine zwei Heizkreise erwähnt wurden und auch nur die Position für ein Raumthermostat festgelegt wurde, gehe ich davon aus, dass ein zusammenhängender Heizkreis geplant ist  -  als Laie hätte ich das jetzt auch so als sinnvoll erachtet, weil ich nicht denke, dass in einem Raum unterschiedliche Fußbodenheizung-Temperaturen Sinn machen.
Gibt es Gründe, warum 2 Heizkreise in unserem Fall sinnvoll oder sogar dringend empfehlenswert sind?
Gruß
  • Name:
  • Jens
  1. Es wäre ein erheblicher Planungsfehler,

    wenn die kompletten 50 m² mit nur einem Fußbodenheizkreis versorgt würden. Bei den heute üblichen Auslegungstemperaturen von max. 40 °C Vorlauf-Heizungswasser für Fußbodenheizungen (besser wären sogar 35 °C) käme der 50 m²-Heizkreis auf weit mehr als 250 m Rohrlänge, was für das strömende Heizungswasser einen nicht mehr tolerierbaren Druckverlust im Heizungsrohr verusachen würde. Die Folge: Entweder der Raum wird nicht warm (das Wahrscheinlichste), oder es würde eine so große, stromfressende Umwälzpumpe eingebaut, dass es vielleicht noch gelänge, den Raum zu wärmen, wovon jedoch  -  nur mal überschlägig gerechnet  -  nicht auszugehen ist.
    Fazit: Für eine solche Raumgröße sind mind. zwei, besser jedoch drei (bis vier) Heizkreise erforderlich. Diese drei Heizkreise können natürlich durch einen einzigen Raumthermostaten zusammen angesteuert werden. Üblich sind bei einer solchen Raumgröße jedoch die Aufteilung in Zonen. Also unbedingt die Heizungsplanung bei mangelnder eigener Kenntnis von einem (evtl. unabhängigen) Fachmann überprüfen lassen.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  2. Hallo, mittlerweile haben wir eine Rückmeldung von unserem ...

    Hallo,
    mittlerweile haben wir eine Rückmeldung von unserem Heizungsbauer. Es werden mehrere Heizkreise im Wohn/Esszimmer/Küche verlegt, die dann aber zentral durch ein Thermostat gesteuert werden, da Aufgrund des offenen Raumes keine unterschiedliche Temperatursteuerung sinnvoll sei. Das sehe ich auch durchaus ähnlich, werde aber nochmal nachfragen, ob eine getrennte Zone für die Küche z.B. nicht überlegenswert ist.
    Gruß
    • Name:
    • Jens
  3. Es gibt sogar Meinungen, dass man bei korrektem ...

    Es gibt sogar Meinungen, dass man bei korrektem hydraulischen Abgleich einer Fußbodenheizung ganz ohne Raumthermostate auskommt. Auch wenn das laut EnEVAbk. in der Regel nicht zulässig ist.
    Bei mir im Haus sind seit zwei Jahren alle Raumthermostate außer Funktion. Und wir haben sehr gleichmäßige Temperaturen in allen Räumen. Auch im nicht geheizten Schlafzimmer wird es im gut gedämmten Neubau nicht wirklich kühl, solange die Fenster geschlossen bleiben.
    In einem ungeteilten Raum signifikante Temperaturunterschiede zu erzeugen, dürfte in der Tat aus meiner Sicht kaum möglich sein. Daher sollte ein Thermostat reichen.
    • Name:
    • Bernd Seemann
  4. Herr Seemann hat recht! ...

    Herr Seemann hat recht! ein offenes System, nur per Rücklaufdrossel abgestimmt für eventuelle raumweise Unterschiede ist optimal für eine sparsame Heizung! Weshalb? Ganz einfach: nur so arbeitet das Heizungsgerät optimal über die Außentemperaturregelung mit Heizkurve. Bei der willkürlichen Regelung über zusätzliche raumweise Thermostatreglung kommt es oftmals vor, dass die Heizkurvenregelung "Heizen" befiehlt, die Thermostate aber kurz vor erreichen der richtigen Temperatur des Vorlaufs "zu machen", will heißen, das Heizungsgerät läuft ständig gegen "Block", geht in ein permanentes "Stopp'nGo" und verbraucht so viel zu viel Energie ... es ist meist auch völlig sinnlos, dass den Nutzern zu erklären, die sind mit der doppelten Regelungsmöglichkeit schlicht überfordert!
    Gruß
    Arno Kuschow

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