Kombination aus Wand- und Fußbodenheizung (Wandheizung, Fußbodenheizung)
BAU-Forum: Fußbodenheizungen / Wandheizungen

Kombination aus Wand- und Fußbodenheizung (Wandheizung, Fußbodenheizung)

Hallo,
ich plane in meinem Einfamilienhaus eine Wandheizung mit einer Fußbodenheizung zu kombinieren. Ich habe eine Wärmepumpe als Wärmeerzeuger ausgewählt und möchte darum eine sehr niedrige Vorlauftemperatur fahren. Da ich viele Bodentiefe Fenster im Wohn- und Esszimmer (Wohnzimmer, Esszimmer) habe, will ich die Fußbodenheizung bei großer Kälte (wenn die Wandheizung bei der geringen Vorlauftemperatur nicht mehr ausreicht) zuschalten und ansonsten nur die Wandheizung benutzen.
Fragen
1. Wie lege ich die Vor- und Rücklaufleitungen (Vorlaufleitungen, Rücklaufleitungen) zu der Wand auf der die Wandheizung angebracht wird, auf oder unter die Dämmung auf der die Fußbodenheizung angebracht wird (Rohfußboden mit extra Dämmung?)?
2. Welches System der Wandheizung ist sinnvoll? Es stehen zwei alternative Angebote zur Verfügung.
  • Empur: Rohre werden in vorher installierten Schienen eingeklippst und mäanderförmig verlegt, dabei steigt der Vorauf von unten nach oben an und der Rücklauf geht gerade nach unten.
  • Fußbodenrohr wird mit Nagelschellen auf der Wand schneckeförmig montiert

Ich hoffe es kann mir jemand helfen.
Gruß
Thorsten Schneider

  • Name:
  • Thorsten Schneider
  1. Nun gut, ...

    Nun gut, wenn sie nicht genügend Wandfläche haben benötigen sie wohl die zusätzliche Fußbodenheizung.
    Aber warum die Fußbodenheizung nur im Bedarfsfall dazuschalten? Warum nicht dauerhaft betreiben, denn größere Heizfläche ^= niedrigere VL-Temp..
    Den Zulauf für die Wandheizung auf jedenfall oberhalb der Dämmung, sonst verpuft der Wärmeverlust ja ins Erdreich.
    Die Wandheizung besser Schneckenförmig anbringen, sonst wird es unten wärmer als oben. Wobei das bei einer sehr niedrigen Temperaturspreizung vernachlässigbar ist.
  2. Fußbodenheizung zuschalten im Winter

    Da die Fußbodenheizung eher träge ist (Auch noch mit Holzfußboden), und die umlaufende Wassermenge dann auch viel größer ist, möchte ich diese nur im Bedarfsfall einschalten, also wenn bei niedriger Vorlauftemperatur die Fläche der Wandheizung nicht ausreicht.
    Wie sieht das mit der Entlüftung aus bei der schneckenförmigen Wandheizung und sind Kunststoffrohre diffusionsdicht oder bildet sich mit der Zeit Korrosion und Verschlammung?
    Gruß
    • Name:
    • Thorsten Schneider
  3. Eigentlich ...

    Eigentlich sollte eine Wandheizung so ausgelegt und positioniert werden, dass sie allen Anforderungen, so auch der niedrigen, für eine Wandheizung nicht ungewöhnlichen Vorlauftemperatur und den Bodentiefen Fenstern gerecht wird. In den Fällen, wo eine Wandheizung zum Beheizen keine Berechtigung hat, sollte das alternative Heizsystem entsprechend kombiniert und innerhalb der Heizungsanlage auch regelungstechnisch eingebunden sein.
    • Vor- und Rücklaufanbindung der Wandheizung in jedem Fall gedämmt oberhalb der Dämmung verlegen.
    • Für ein System gibt es keine konkrete Empfehlung; sie müssen für sich entscheiden, welchen Anteil der Arbeitsaufwand in der Kostenrechnung hat und was für Sie oder den Ausführenden machbar ist. Natürlich spielt die Dokumentation des Herstellers eine entscheidende Rolle. Hier unterscheiden sich die Systeme. Ein anderer Aspekt ist die Qualität und die Eignung des Rohrmaterials für den Einsatz als Wandheizung. Die Anforderungen sind hier speziell und erfordern eine Unterscheidung.
    • Ein Kriterium für eine Entscheidung zu einem System sollte immer auch die Beratung und Betreuung zu dem Produkt sein. Mangelnde Sachkenntnis und fehlendes Wissen rund um die Effekte einer Wandheizung haben fehlerhafte Kalkulation der Massen und falsche Empfehlungen zur Einbindung der Wandheizung ins System zur Folge.
    • Mit freundlichen Grüßen

    Uwe Berghammer

  4. Ich habe den Eindruck,

    dass Sie sich zu sehr auf die "sehr niedrige Vorlauftemperatur" versteift haben.
    Grundsätzlich haben Sie sowohl mit einer Fußboden- als auch mit einer Wandheizung ein Flächenheizsystem mit ohnehin niedrigen Wassertemperaturen. Regelungstechnisch kommt es indes nicht auf die (max.) Vorlauftemperatur, sondern auf die Rücklauftemperatur zur Wärmepumpe, bzw. zum Puffer an (Wnterschied Wand-Fußbodenheizung max. 5 K). Zudem liegen die mittleren Systemtemperaturen (delta tm) von Fußbodenheizung zu WandHzg. sowieso nur max. 7 bis 8 K auseinander. Somit ist die Effizienz der gesamten Anlage in jedem Fall gegeben und der Unterschied auf die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe verschwindend gering (weniger als 2 %).
    Viel wichtiger ist jedoch, dass in Ihr Gebäude ein möglichst einfaches, unkompliziertes und regelungstechnisch stabiles Heizsystem installiert wird.
    Da Sie ja schon mit Empur einen sehr guten Hersteller von Flächenheizungen genannt haben, wenden Sie sich doch über Ihren Heizungsbauer mit Zeichnungen und den anderen notwendigen Vorgaben direkt an Empur zur fertigen Auslegung eines passenden Wandheizsystems. Geben Sie eine niedrige Systemtemperatur vor (z.B. 40/30/20) und warten auf die Berechnung. Bei einer solchen Vorgabe wäre dann die mittlere Systemtemperatur 15 K, bei einer Fußbodenheizung mit z.B. 35/30/20 °C wäre Sie bei 12,5 K, was gerade mal einen Unterschied von 2,5 K im Auslegungsfall, also bei -10 °C oder -12 °C ausmachte. Im Normal-Winterbetrieb in Deutschland (bei Dauertemperaturen um den Gefrierpunkt) ist diese Differenz jedoch noch geringer!
    Übrigens: Eine Wandheizung hat sowieso immer ein etwas höheres Temperaturniveau im Gegensatz zu einer Fußbodenheizung, da einerseits oft weniger Fläche je Raum zur Verfügung gestellt wird und andererseits die gewünschte Strahlungswärme überhaupt spürbar werden sollte. Auf Fußbodenheizung-Niveau hätten Sie an der Wand mittlere Wassertemperaturen von nur ca. 25 °C, was für spürbare Strahlungswärme deutlich zu wenig wäre.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  5. kurze Ergänzungen ...

    Habe in Eigenbau (Verbundrohre eingeschlitzt und zugegipst) eine Wandheizung zusätzlich zur Vorhandenen Fußbodenheizung installiert.
    Je niedriger Sie die Vorlauftemperatur. in Relation zur gewünschten Raumtemperatur (normalerweise 19-21 °) wählen, desto Träger wird auch Ihr System.
    Wichtig ist die z.T. angesprochene Verlegeart ... entweder Schneckenförmig (gute, homogene Temp. Verteilung aber Problematische Entlüftung des Systems) oder "schlangenförmig" von unten nach oben und zum Schluss wieder gerade rundter (etwas undgünstigere Temp. Verteilung aber deutlich einfacheres entlüften des Leitundgsstranges).
    Habe beide Varianten bei mir verbaut. Die ungünstiger Temperatur Verteilung bei der schlangenförmigen Bauvariante ist aber eher theoretisch. Das warme Wasser kommt unten an, schlängelt sich nach oben wo es sich nur gering abkühlt und wird am obersten Punkt gerade wieder zurückgeführt. Habe keine Wäreunterschiede (bei kl. Flächen bis ca. 8-10 m²) feststellen können. Bei sehr großen Wandflächen könnte dies aber deutliche werden.
    Zum Thema Verbundrohr vs. Kunststoffrohre wurden bereits etliche Schlachten geschlagen ... Es ist eher Geschmackssache. Die Kunststfoffrohre sind genügend dicht, die Verbundrohre sowieso. Preis ähnelt sich ebenfalls ... mir gefallen Verbundrohre besser, da man mit Ihnen besser modellieren (plastisch Verformen) kann, was insbesondere bei seolbstgebastelten Wandheizung nicht von Nachteil gewesen ist.
    Mit freundlichen Grüßen
    O. Zeeck
  6. Vielen Dank

    Vielen Dank für die informativen Beiträge zum Thema.
    Gruß
    Thorsten Schneider
    • Name:
    • Thorsten Schneider

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