Regelung der FB-Heizung nicht in den Griff zu bekommen
BAU-Forum: Fußbodenheizungen / Wandheizungen

Regelung der FB-Heizung nicht in den Griff zu bekommen

Nach heftigem Suchen in diesem Forum und auch einigen Selbstversuchen, komme ich immer noch nicht weiter. Mir fehlt einfach Hintergrundwissen, um systematisch vorzugehen.
Problem:
Temperatur im Haus schwankt um knapp 5 Grad (19 .. 24), ohne dass ein Stellglied verändert wird.
Aufbau:
Neubau, Vaillant ecoTEC classic VC246/2-C, VIH R 120/5 Warmwasserspeicher, VRT320-Regler im Wohnzimmer, alle Räume Theben-Thermostate, Ventil-Steuerungen von Empur, Durchflussregler an jedem Kreis, steht "TN" drauf.
EGAbk.: ca. 90 m², 4 kleine Kreise, 4 große Kreise die alle in einen großen WZ-Ess-Küche-Raum gehen, davon 2 Kreise extra am Rand, an den Fenstern verlegt.
OGAbk.: ca. 80 m², 2 Kreise für Bad, 5 weitere einzeln in die Räume.
Zusätzlich im Bad eine Handtuch-Heizung, die mit gleicher Vorlauf-Temp. fährt.
Vorlauf lässt sich von 35 bis 50 einstellen. Wenn ich jetzt (außen ca. 5 Grad) Vorlauf auf 35 einstelle, dann sinkt die Temperatur stetig. Vorlauf auf 45, dann kann die Wohnung geheizt werden, aber mit o.g. Schwankungen.
Spreizung bei 45 Grad Vorlauf unterschiedlich, zwischen 10 und 15 Grad.
Durchfluss in allen Kreisen offensichtlich auf ca. 0,5-1 l/h eingestellt.
Nein, ich habe keine Berechnung der Anlage, werde wohl auch keine bekommen, da mein Installateur mir einmal geraten hat "Ei da muss man halt ein bissele am Durchfluss spielen ... "
Ein Raum im OG wird praktisch gar nicht geheizt. Meine Vermutung: Die Zuleitung (nicht isoliert) ist ca. 10 Meter lang, dann geht es erst einmal ca. 8 Meter an der Wand im Raum entlang, und dann erst beginnt die schlangenförmige Verlegung. Bis dahin ist bestimmt die Hälft der Heizleistung bereits verpufft.
Habe jetzt eben den Raumfühler VRT mal auf 22 gestellt, und Vorlauf an Heizung auf Anschlag (50), da ich das jetzt in der Bedienungsanleitung gelesen haben. Mal sehen, wie es jetzt geht.
Wer kann mir Tipps geben, wie man hier am besten, nüchtern und sachlich vorgeht?
Dank im Voraus.
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  1. wenn keiner ...

    wenn keiner der Profis Antworten mag, dann versuch ich als Laie mal mein Glück.
    Also idealerweise sollte die Vorlauftemperatur so geregelt sein, dass sich in allen Räumen "Wohlfühltemperatur" oder knapp mehr einstellt, wenn die Raumtemperaturgegler alle auf "voll Kanne" eingestellt sind, d.h. die Ventile alle den ganzen Tag offen sind. Wenn Sie eine hohe VL-Temperatur einstellen (45 Grad ist SEHR hoch für Fußbodenheizung), dann gibt es eventuell ein wildes "Gezappel" durch Hysterese der Raumfühler, gepaart mit einem schlecht oder gar nicht vorgenommenen hydraulischem Abgleich der Kreise.
    Drehen Sie mal in allen Räumen voll auf, bei VL sagen wir mal irgendwas zwischen 35 und 40 Grad (das ist schon recht viel!), lüften Sie normal und beobachten Sie, was sich nach 24 h einstellt. Am besten an einem trüben Tag ohne "störenden" Einfluss von Sonnenwärme.
    Wenn sich stark unterschiedliche Raumtemperaturen einstellen, gibt es "bevorzugte" und "benachteiligte" Kreise. Das sollte nachjustiert werden.
    Kurz: Wenn die Kreise stark unterschiedlich groß sind (Rohrlänge stark unterschiedlich), müssen die kurzen Kreise gedrosselt werden!
    Wichtig: Nicht hektisch herumschrauben, eine Fußbodenheizung ist träge. Und nie an zu viel Parametern auf einmal herumspielen, sonst vermischen sich die Wirkungen und man lernt nichts daraus.
    Viel Erfolg.
  2. VRT auf 22 und Heizung auf Anschlag war ...

    VRT auf 22 und Heizung auf Anschlag war ein Fehlversuch. Ich hätte gedacht, dass der VRT die VL-Temp. regelt (so ist es in der Bedienungsanleitung beschrieben). VRT schaltet aber nur die Heizung ein oder aus.
    Nächster Versuch war ein Austausch der Raumtemperaturregler, weil mir die Hysterese zu hoch war. Auch kein Erfolg.
    Was mir nicht in den Kopf will: Der Raumtemperaturregler schaltet bei 21,5 den Durchfluss ein, und dann bei 24 wieder ab. Bis dahin ist die Bodenfläche dann auf 26 aufgeheizt, und glüht noch nach.
    Die 2,5 Grad Hysterese, ist das nicht zu viel?
    Werde jetzt mal den Ratschlag befolgen. Alles auf, VL auf 35. Ich nehme an, dabei am besten alle Türen zu um die Räume getrennt zu halten?
    Was sind denn Standard-Durchfluss-Mengen ... 0,5 bis 1 l/h?
    Ist es also gesünder, wenn die Heizung mit kleiner VL-Temp sehr oft und lange läuft, anstatt mit hoher VL-Temp immer nur kurz anzuspringen?
    Viele Fragen ...
  3. Zwischenbericht ...

    VL 35 war zu wenig. Böden kühlen dabei bis auf 18 Grad runter. Bin jetzt auf 40.
    Habe inzwischen genauer auf Durchflussmengen geguckt. Im EGAbk. alles auf ca. 0,5 l/h, bis auf Flur, der pumpt mit 1 l/h. Dabei ist das einer der kleinsten Kreise.
    Hört sich nicht so an, als ob hier sinnvolle Einstellungen vorhanden sind, oder?
  4. 2,5 Grad Schalt-Hysterese erscheinen mir auch reichlich viel! ...

    2,5 Grad Schalt-Hysterese erscheinen mir auch reichlich viel! Habe keine Unterlagen hier, würde aber maximal die Hälfte als gerade noch annehmbar erwarten.
    Bei unserem Rotex-Heizkreisverteiler ist der Durchfluss pro Kreis in 16 Stufen einstellbar, nicht geeicht in l/h wie bei Ihnen (was sich sehr komfortabel anhört!). 0,5 bis 1 l pro Stunde hört sich nach sehr wenig, fast nichts an? Ich mag mich irren, aber die in 1 l enthaltene Wärmemenge (5 bis 10 Grad mehr als Raumtemperatur), verteilt auf eine Stunde, ist nicht gerade prickelns viel..! Sind Sie sicher, dass Sie da nichts verwechseln, bei der Einheit?
    Kleine Kreise sollten gegenüber großen gedrosselt werden, SO dass sie von etwa gleich viel Volumen/h durchströmt werden, wie die großen. Wenn sich das bei Ihnen in dieser Form so einstellen lässt, umso besser. Alle Kreise gleicher Fluss, das wäre ideal.
  5. Sorry, ist natürlich l/min. Mea Culpa ... man sieht ...

    Sorry, ist natürlich l/min.
    Mea Culpa ... man sieht ich bin Anfänger. l/h ... da bräuchte man wahrscheinlich eine Regelung wie der Tropf am Krankenbett ...
    Inzwischen mit VL auf 40 wird es wärmer, aber völlig unregelmäßig.
    Die meisten Temperaturen (Oberfläche gemessen im IR-Thermometer) bewegen sich bei 22/23 Grad. Ein paar Ausreißer sind dafür bei 18 bzw. 31 Grad.
    Interessant ist das Badezimmer, da liegen zwei Kreise. Eine Hälfte der Fliesen liegt bei 27 Grad, die andere Hälfte bei 22.
    Ich "schätze" jedoch die Länge der Kreise ungefähr gleich ein, und Durchfluss liegt bei beiden bei ca. 0,6 l/min.
    Was verdrehe ich denn jetzt beim Durchfluss ... die 0,5er aufdrehen, oder die 1,0-er zurückregeln? Es gibt doch sicher eine Max-l/min die die Pumpe überhaupt schafft ... was sind denn "normale" Werte beim Durchfluss?
  6. wo sind die Fußbodenheizung-Profis?

    Liter/Minute  -  ah, das macht schon eher Sinn.
    Messen der Oberflächentemperatur: Macht nur begrenzt Sinn. Wichtig ist ja die Raumtemperatur, die sich mittelfristig ergibt. Kann schon sein, dass z.B. in einem Raum eine höhere Fußboden-Oberflächentemperatur vonnöten sind, um die Luft auf 21 Grad zu bringen, als in einem anderen Raum.
    Was das Einstellen Ihrer konkreten Anlage angeht  -  sorry, die kenn ich nicht, da muss ich passen.
  7. wie wäre es denn mit dem Profi, welcher das Ding auch eingebaut hat?

    oder hat der auch NoPlayBack?
  8. Der Profi, der es eingebaut hat ...

    naja, siehe oben:
    "Ei da muss man halt ein bissele am Durchfluss spielen ... "
    Nach dem Durchforsten dieses Forums beschlich mich dann der Verdacht, dass die ganze Anlage vielleicht mal professionell ausgewuchtet werden sollte?
    Inzwischen habe ich mit Hilfe dieses Forums doch ein bisschen dazugelernt, um besser argumentieren zu können. Jetzt würde ich eigentlich gerne am Durchfluss regeln ... aber solange ich nicht weiß, ob die schwachen Kreise hochgedreht werden sollten, oder die heißen Kreise runter ...
    Es gibt auch immer noch völlig rätselhafte Dinge:
    2 Kreise im Bad, ca. gleich lang, gleicher Durchfluss ... erzeugen dann 5 Grad Unterschied an den Fliesen?
    2 Räume bleiben beharrlich auf 18 Grad Fliesen-Temp., obwohl angezeigt wird, dass Durchfluss vorhanden ist ...
  9. Spekulation

    > 2 Kreise im Bad, ca. gleich lang, gleicher Durchfluss ... erzeugen dann 5 Grad Unterschied an den Fliesen?
    Vielleicht sind sie ja doch nicht *exakt* gleich lang.
    Oder die Flusseinstellung ist nicht ganz genau.
    Oder der eine Kreis läuft gleich zu Beginn an einer Außenwand vorbei, wo er bereits viel Wärme abgibt, bevor er weiter in den Raum hineingeht.
    Oder, oder, oder ...
    Merken Sie was  -  hier kann man nur spekulieren.
    > 2 Räume bleiben beharrlich auf 18 Grad Fliesen-Temp., obwohl angezeigt wird, dass Durchfluss vorhanden ist ...
    Vielleicht hat der Raum mehr Meter Außenwand als die Räume, mit denen Sie ihn vergleichen. Oder der Heizungsbauer hat genauso "Pi mal Daumen" dimensioniert wie er jetzt argumentiert und es hätten für diesen Raum ruhig ein paar Meter mehr sein dürfen?
    Oder der Raum ist weiter als die meisten anderen vom Heizkreisverteiler entfernt, sodass der Fluss zwar groß ist, aber die Wassertemperatur bereits z.B. 1 Grad abgesunken ist, bevor es in den Raum hinein geht?
    Ich spekuliere schon wieder ...
    Spendieren Sie z.B. gerade diesem Rau maximalen Fluss, drosseln dafür andere, bei denen sich die gewünschte Raumtemperatur ohne Probleme einstellt.
    Und wie gesagt: Geduld! Nach Änderungen welcher Art auch immer warten Sie immer ca. einen Tag, bevor Sie Schlüsse ziehen. Und sonnenreiche Tage (wie wir zu mindestens hier einen hatten, heute) verfälschen die Ergebnisse.
  10. Unterschiedliche Längen der Kreise

    habe mir jetzt mal die Mühe gemacht, und aus Bildern von der Bauphase die Verlegung angeguckt, sowie die Längen der Kreise abgeschätzt.
    Die 2 Kreise im Badezimmer z.B. : Einer ist ca. 30, der andere ca. 90 Meter lang.
    Der 30er liegt unter einer Fläche von 6 m², der 90er liegt unter 12 m² Fliesen.
    Ich denke, ich verstehe das doch richtig:
    Längerer Kreis bedeutet man braucht mehr Durchfluss.
    Größere Fläche bedeutet man braucht mehr Durchfluss.
    Wenn das so ist, dann lässt sich der Temperatur-Unterschied erklären.
    Wenn ich jetzt die Länge der Kreise, die Fläche in der sie verlegt sind, habe, könnte man theoretisch den erforderlichen Durchfluss errechnen? Oder was braucht's noch dazu?
    Die 2 Räume, die beharrlich auf 18 Grad bleiben, sind übrigens die mit den längsten Kreisen, und auch am entferntesten vom Verteiler ...
  11. Was soll das?

    Tut mir leid, dass ich so deutlich werde, aber ihr Heizungsbauer hat offensichtlich große Scheiße gebaut. Selbst ich als Heizungslaie weiß, dass das wichtigste beim Bau einer Fußbodenheizung gleich lange Heizkreise sind. So ist bei uns z.B. der Heizkreis fürs Gäste WC (ca. 2 m²) genauso lang wie die in WZ, Küche, Flur. Alle etwa 80 m, im WZ freilich mehrere. Auch im OGAbk. sind alle Schlangen gleich lang!
    Sie müssen nun die kurzen Kreise drosseln, damit die großen Kreise mit warmen Wasser versorgt werden. Weil dann in allen Kreisen der Durchfluss zu gering ist, muss die Pumpenleistung erhöht werden ...
    Es geht nicht in meinen Schädel, wie ein Fachmann so was verzapfen kann ...
  12. yep

    Habe nicht viel Zeit, muss mich kurz fassen. Noch'n paar Dinge zu tun, nur noch wenig Jahr übrig. ;-)
    @Fragesteller: Yep, Ihre Schlussfolgerungen sind korrekt.
    @Ortwin Duddeck: beipflicht! :-)
  13. Merci

    Danke für die Antworten, ich denke ich habe jetzt genug Infos um den Verantwortlichen auf die Füße zu treten ...
    Frohes Neues.

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