Hausstaubmilbenallergie
BAU-Forum: Fußbodenheizungen / Wandheizungen

Hausstaubmilbenallergie

Ich habe leider keine ganz aktuellen Einträge und Links zum Thema Fußbodenheizung und Hausstaubmilbenallergie gefunden. Wir sind Neulinge, beim Hausbau wie auch als Allergikereltern  -  wer kann uns mit weiteren Informationen und Hinweisen helfen (aber bitte nicht "Fliesen im ganzen Haus"  -  damit können wir uns nicht anfreunden)
Vielen Dank
Susanne Mey
  • Name:
  • SusanneMey
  1. Tja

    Wahrscheinlich werden Sie deshalb nicht von Antworten erschlagen, weil potentielle Antwortgeber ob Ihrer Frage samt Einschränkung etwas ratlos sind.
    Hausstaubmilben ernähren sich von  -  Hausstaub!
    [kurze rhetorische Pause]
    Nimmt man ihnen den oder reduziert ihn, fühlen sie sich nicht so wohl. Das bekommt man hin, indem man statt Teppichen lieber Fliesen, Parkett, Kork, Linoleum oder Kautschuk wählt.
    Wenn das alles nicht erwünscht ist, dann nehmen Sie doch aber bitte wenigstens kurzflorige Teppiche, halten diese immer schön sauber und ersetzen sie alle paar Jahre.
    Oh, sie haben kleine Kinder mit Allergien?
    Dann ersetzen Sie die (kurzflorigen!) Teppiche besser jährlich. Oder nehmen Läufer auf Fliesen und bringen diese in die Reinigung.
    Was die Milbenfrage mit Fußbodenheizung zu tun hat, weiß ich leider nicht. Hier und da liest man, dass man von einer Fußbodenheizung Krampfadern bekommen soll und dass es "mehr Staub" gibt (wo immer das Mehr an Staub herkommen soll). Wahrscheinlich hat man Ihnen aus der gleichen Ecke einen Milbenbären aufgebunden. ;-)
  2. Meine Erfahrungen mit meiner Hausstaubmilbenallergie und Fußbodenheizung (u.a.)

    Hallo Frau Susanne Mey,
    Ich habe seit Kindheit einige Allergien und erzähle Ihnen meine Erfahrungen mit meiner Hausstaubmilbenallergie und Fußbodenheizung.
    Meine Eltern hatten schon in ihrem Haus in den 70iger Jahren Fußbodenheizung eingebaut.
    Wir hatten großteils glatte Böden (Fliesen), allerdings im Wohnzimmer auch einen Schlingenteppich vollflächig aufgelegt gehabt. Meine Mutter (eine liebe Frau) kam in dem großen Haus nicht immer mit dem Saugen nach. Trotz meiner Allergie auf Tierhaare (bzw. deren Fettausscheidung darauf) hatten wir auch einen Hund. Ich kam damit als Kind gut zurecht (dazu könnte ich noch mehr schreiben, lasse es aber *zwinker*).
    In der Pubertät lebte (vor allem schlief) ich 2  -  3 Jahre in einem Zimmer, in dem auch ein Schlingenteppich ausgelegt war. Die Dame des Hauses war sehr reinlich und säuberte auch den Teppich regelmäßig und u.a. auch mit einem Teppichshampoo. Ich dachte mir, da werde
    Ich auch keine Probleme haben. Ich hatte die Angewohnheit, mehrmals die Woche Calanatics zu turnen, eine Art Muskelaufbautraining am Boden. Plötzlich, nach einigen Wochen bekam ich massive Atemprobleme und ich suchte einen Lungenfacharzt auf, der Belastungsasthma diagnostizierte.
    Was war geschehen?
    Das besagte Zimmer wurde durch Heizkörper beheizt, eher überschlagen. Die Wände fühlten sich für mich immer sehr kalt an. Durch das regelmäßige Shampoonieren des Teppichs blieb er immer relativ feucht, ein ideales Biotop für Hausstaubmilben. Also nicht mal klassisch überheizt, wo die Heizluft so trocken ist, dass Feuchte vom Boden vermehrt in die Luft aufgenommen wird (was in dem Fall noch bedenklicher gewesen wäre).
    Dazu kommt, dass der Staubsauger nur die größere Gattung der Hausstaubmilben "erwischt", die die natürlichen Feinde der kleineren Gattung wären. Diese können sich nun ungehindert vermehren. Allergisch reagiert man ja auch nicht auf die Hausstaubmilben selbst, sondern auf deren Kot.
    Der Teppich fühlte sich zwar subjektiv trocken an, die relative Luftfeuchte und dessen resultierendes Milieu innerhalb der Schlingen des Teppichs war allerdings ideal für die Hausstaubmilben.
    Durch die Auf- und Abwärtsbewegungen beim Turnen wirbelte ich all den Kot auf und bekam so bald keine Luft weil mein Körper (die Lungen) darauf reagiert hatte.
    Der Unterschied: Bei meinen Eltern trocknete die Fußbodenheizung unterhalb des Teppichbodens den Teppich aus, wodurch das Klima für die Hausstaubmilben dort ungeeigneter war. Ganz abgesehen von der Strahlungswärme natürlich.
    Durch den späteren Umzug in eine Wohnung in der wir hauptsächlich glatte Böden bzw. im Wohnzimmer einen Veloursteppich (= ohne Schlingen, kurzhaarig) auslegten besserte sich meine gesundheitliche Lage erheblich.
    Die Beheizung erfolgte durch Heizkörper, doch wir brauchten kaum heizen weil die Außenwände der Wohnung komplett nach Süden ausgerichtet waren und unterhalb eine beheizte Wohnung war. Dadurch war auch der Fußboden und der Teppich immer warm, die relative Luftfeuchte in dieser Ebene trocken genug.
    Wir saugten regelmäßig und ich shampoonierte den Teppich nie ein (war auch nicht notwendig). Damals kauften wir (sicherheitshalber) einen Zyklonsauger mit "Allergiefilter" der neu auf dem Markt war. Die Symptome besserten sich.
    Nach der Übersiedlung in unser Holzblockhaus mit größtenteils Holzböden bzw. Fliesen im Nassbereich, im Wohnzimmer und Gang sind Teppiche sind aufgelegt, ging es mir noch besser. Wir beheizen die Räume mit Heizleisten, Fuß- und Wandheizung. Wir wussten inzwischen genau Bescheid, wie wir die Ursache für die Allergenanhäufung vermeiden konnten. Waschbare Bettwäsche verwendeten wir ohnehin schon immer.
    Bewegung, viele Salate und Sonnenlicht, im Winter strahlungsklimatisierte Räume halfen mein Immunsystem zu stärken.
    In den letzten 3 Jahren überlegte ich wieso ich auf so "natürliche" Dinge allergisch sein konnte. Dabei hatte ich ein für mich prägendes Erlebnis:
    Während meiner Schwangerschaft wurde ich regelrecht "bekocht", denn ich sollte etwas "gescheites" essen, also nicht "nur" Salate. Damals hatte ich den Überblick hier noch nicht und ich merkte nur, dass es mir immer schlechter ging mit der Haut, der Nase, der Luft und dem Immunsystem. Ich lag gerade beim Stillen, das leicht behaarte Köpfchen des Kindes nahe meines Gesichtes und ich bekam plötzlich (wieder) Atemschwierigkeiten  -  so wie ich es früher bei zu nahem Kontakt mit Tierhaaren hatte. "Wie kann das möglich sein? " dachte ich mir.
    In einem Forum kam ich auf die Ernährung durch gänzlich unerhitzte Lebensmittel und binnen 14 Tagen waren die Symptome weg. Auch die beginnende Neurodermitis unseres Sohnes verschwand.
    Dies erforderte die größte Umstellung, hat aber dafür auch die schnellste Auswirkung gehabt.
    Darüber liest man nichts in kommerziellen Homepages/Quellen, u.a. weil man daran nichts verdient. Früher musste ich sehr viel Geld ausgeben für Medikamente (*holzklopf*)
    In unserem Badezimmer ist ein dem Tepidarium ähnlicher strahlungsklimatisierter Bereich eingebaut, mit IR-Lampen an der abgesenkten Decke. Auch dies stärkt (e) unser Immunsystem sehr.
    Sie schrieben, dass sie sich nicht mit "Fliesen im ganzen Haus" anfreunden wollen, das verstehe ich sehr gut ;-)
    Zusammenfassend:
    • Der Körper reagiert vermehrt bei schwachem Immunsystem auf Allergene
    • Sich an der Natur orientieren und einseitige Allergenbelastungen vermeiden bzw. die Räume möglichst durch Strahlungswärme abgebende Systeme beheizen
    • Die Ursachen für die Anhäufung von Allergenen in künstlichen Räumen herausfinden (schlingenlose, kurze Teppiche, Anhäufungen vermeiden, Strahlungswärme statt Konvektionswärme [unnatürliche Luftumwälzung und trockene Luft], ...)
    • Die Ursache für die (angebliche) Überreaktion des Körpers (Allergie) herausfinden.
    • Immunsystem stärken

    Ich empfehle das Büchlein: "Das Haus  -  Ursache allergischer Erkrankungen" von Anton Schneider aus der Schriftenreihe Gesundes Wohnen (Institut für Baubiologie + Ökologie IBN) ISBN 3-923531-05-2
    Der erste Link ist ein Bild und zeigt die Entwicklung von Allergien: Drei-Stadien-Theorie nach Dr. Randolph.
    Im zweiten Link geht es um behagliche Beheizung.
    Im dritten Link geht es um den Vergleich Sauna und Tepidarium, ich könne mir vorstellen, dass dieser Text auch interessant sein könnte für Sie.
    Ich wünsche Ihnen fröhliche Festtage
    Angelika Fischer

  3. Danke

    Vielen Dank für die ausführlichen Auskünfte, die Linkliste und die Buchempfehlung. Irgendwo braucht man mal einen Einstieg ins das Thema.

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