Flächenbegrenzung für Fußbodentemperierung
BAU-Forum: Fußbodenheizungen / Wandheizungen

Flächenbegrenzung für Fußbodentemperierung

Hallo zusammen,
wir planen gerade den Bau unseres Einfamilienhauses. Prinzipiell wolle wir wegen der schnelleren Reaktion über Heizkörper heizen, hätten aber gerne im Wohn- / Esszimmer (Wohnzimmer, Esszimmer) (50 m², gefliest) eine Fußbodentemperierung, da hier unsere kleinen Kinder auch viel auf dem Boden spielen werden. Unser Heizungsbauer sagte uns, dass eine Fußbodentemperierung über den Rücklauf der Heizkörper bei so einer großen Fläche nicht möglich wäre und empfiehlt uns nun für das gesamte EGAbk. eine Fußbodenheizung.
Gibt es solche Grenzen und wenn ja, wo liegen sie?
Vielen Dank und schöne Grüße
Frank S.
  • Name:
  • Frank S.
  1. Geht alles man muss nur wollen

    Wenn es denn mehr kosten darf, einen Festfeldverteiler
    zusätzlich einbauen für 3 oder 4 Kreise.
    Bei Oventrop.de findet man so etwas.
  2. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum,

    dass in einem richtigen, nach EnEVAbk. geplanten und ausgeführten Neubau das Heizen mit Heizkörpern "schnellere" Reaktionen hätte. Die meisten Häuslebauer vergleichen die vorhandenen Anlagen der Häuser, in denen sie zurzeit noch wohnen, mit dem, was in Zukunft im Neubau Stand der Technik sein sollte.
    Ein Neubau hat einen Wärmeverlust durch Transmission von weniger als der Hälfte (!) eines durchschnittlichen Altbaus der 70er oder 80 er. Das bedeutet auch gleichtzeitig, dass der Neubau  -  ist er einmal erwärmt  -  nur äußerst langsam wieder auskühlt! Somit besteht überhaupt nicht mehr das Bedürfnis, "mal eben schnell" das Haus "aufzuheizen", z.B. nach der Arbeit, da das Gebäude trotz Absenkphase während der Abwesenheit kaum kälter geworden ist. Diese Tatsachen sind bei den meisten Menschen noch nicht erfahren worden, weil ein Altbau diese thermischen Eigenschaften einfach nicht hergibt. Somit sollte man sich bei einem Neubau in erster Linie darüber Gedanken machen, was für ein Heizsystem auch für in 20 Jahren noch zukunftssicher eingebaut wird, um mit den dann zur Verfügung stehenden Wärmeträgern und -erzeugern energiesparend heizen zu können.
    Und da bleibt nur noch Eines über: Ein Heizsystem mit niedrigsten Wassertemperaturen, also eine wie auch immer geartete Flächenheizung. Das bedeutet auch in der Konsequenz, dass das Heizungswasser bei kalten -12 °C draußen nur max. ca. 30-35 °C "warm" sein wird.
    Zum Vergleich: Unser Blut ist relativ konstant bei 37 °C, die Hautoberfläche bei ca. 32 °C. Im Mittel ist dagegen das Heizungswasser einer modernen Anlage aber nur 26-28 °C "kalt": Kälter als unsere Hautoberfläche. Und dennoch ist der Neubau warm. Warm mit 20-21 °C Raumlufttemperatur. Und die Fußbodenoberfläche z.B. nur ca. 24-26 °C "kalt". DAS ist heute Stand der Technik, auch für die Zukunft. Und nicht mehr Heizkörper mit 40 °-50 °C und mehr ... "Schnelle Reaktionen" gibt der Neubau einfach nicht her, also warum ein Heizsystem für das falsche Gebäude einbauen?
    Doch da tut sich unsere Branche leider immer noch fürchterlich schwer, die Zusammenhänge deutlich zu machen und ausführlich der Bauherrschaft zu erklären. "Haben wir immer so gemacht, bleibt auch so ... " :-((
    Denken Sie mal 'drüber nach.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  3. Sehr gut ...

    Sehr gut die Beschreibung ist echt Klasse und bestätigt unsere Erfahrung des Umzugs von einem 20er Jahre Altbau in unser neues Haus.
    Wir können eine Fußbodenheizung wirklich nur "wärmstens" empfehlen ...
    • Name:
    • Herr AndWün
  4. Kommt auf das Benutzerverhalten an

    Foto von Oliver Kettig

    Das Zitat R. Lüneborg "Somit besteht überhaupt nicht mehr das Bedürfnis, "mal eben schnell" das Haus "aufzuheizen",
    würde ich so nicht unterschreiben, denn das kommt sicher auf das Nutzerverhalten an. Wer nachts mit geöffnetem Fenster schläft, hat morgens ein 15 °C "kaltes" Zimmer und will das vielleicht dann möglichst fix wieder auf 20 ° bringen.
    Dass ein solches Nutzerverhalten nicht eben energiesparend ist, will ich gar nicht bestreiten, aber es gibt Dinge, die will man sich nicht abgewöhnen. Ich liebe es, morgens aufzuwachen, die frische Luft zu riechen und durchs geöffnete Fenster die Vögel im Garten zu hören.
    Grüße
  5. Noch nicht ganz angekommen

    ist die Tatsache, dass bei Heizwassertemperaturen von deutlich (!) unter 40 °C auch mit Heizkörpern ein "schnelles Aufheizen" eben nicht (mehr) möglich ist. Zudem müssten Heizkörper sehr groß sein, um bei den geringen Wassertemperatur noch genügend Heizleistung abgeben zu können, was dann die Investition in das Heizsystem deutlich verteuern würde.
    Gegen Vögelgezwitscher habe ich auch nichts, doch warum bei geöffnetem Fenster nachts die Umwelt "aufheizen" (die warme Luft möchte ja immer zur kalten, und nie umgekehrt)?
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  6. Und was mach ich denn dann?

    Foto von Oliver Kettig

    "Noch nicht ganz angekommen 05.07.04
    ist die Tatsache, dass bei Heizwassertemperaturen von deutlich (!) unter 40 °C auch mit Heizkörpern ein "schnelles Aufheizen" eben nicht (mehr) möglich ist. "
    Ja und was mach ich denn dann, wenn ich aber (aus den o.g. Gründen) ein schnelles Aufheizen brauche? Kaminofen anfeuern? Oder sollte nicht ein modernes Heizungssystem auch an die Bedüfrnisse der Bewohner anpassbar sein?
    Unsere "Lösung" (ist sicher nicht für alle vernünftig): Gasbrennwertheizung mit wirklich großen Heizkörpern (Rundrohr, Höhe 220 cm). Eigentlich wollten wir Pellets statt Gas, ist aber an der notwendigen Startinvestition leider gescheitert. Große HK haben Reserven, sodass man auch mit relativ geringen Vorlauftemperatur eine schnelle Heiz-Reaktion erhalten kann. Mehr als 40 ° Vorlauftemperatur werden's aber sicher werden. Wir sind noch nicht eingezogen, daher weiß ich nicht, ob's funktioniert wie gedacht. Und so richtig billig wird das (leider) auch nicht, aber wenn's das tut, was wir erwarten, sind wir zufrieden.
    Grüße
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