Vorlauftemperatur bei Vollholzdielenböden
BAU-Forum: Fußbodenheizungen / Wandheizungen

Vorlauftemperatur bei Vollholzdielenböden

Hallo, wir wollen in unser Niedrigenergiehaus (NEH) eine Fußbodenheizung einbauen. Damit die berühmten Nachteile der Fußbodenheizung (dicke Beine, Staub, blabla) nicht zum tragen kommen soll natürlich die Vorlauftemperatur so niedrig wie möglich sein. Allerdings wird sich das wohl mit dem Wunsch meiner Frau beißen, im Obergeschoss und im Spitzbogen Vollholzdielen aus Ahorn zu verlegen.

1) Hat ein Holzfußboden auf die nötige Vorlauftemperatur Einfluss, oder dauert es einfach dann nur länger bis der Raum auf Temperatur ist (im OGAbk. sind bei uns nur Schlafräume, da wird es eh etwas kühler sein zum schlafen)?

2) Gehen Holzdielen (15 mm-20 mm dick) überhaupt auf Fußbodenheizung mit niedriger Vorlauftemperatur? Oder geht da das Holz kaputt? Gehe ich recht in der Annahme, dass das Holz bei benötigter Raumtemperatur von ca. 18-20 °C durch die extrem niedrige Vorlauftemperatur nicht geschädigt wird? Gibt's da was besonderes zu beachten?

  1. Re: Vorlauftemperaturen bei Vollholzböden

    Eine späte Antwort ist besser als gar keine:
    Die einzige Vorschrift, die mir bekannt ist, lautet sinngemäß:
    Max. Oberflächentemperatur des fertigen Parkettbodens <= 28 °C. (Sonst bei anderen Belägen 9 °+Innentemperatur= i.d.R. also 29 °C bei Wohnräumen).
    Diese Tatsache hat natürlich nur indirekt etwas mit der benötigten Vorlauftemperatur zu tun.
    Welche Temperaturen ihr "fahren" müsst hängt natürlich von den "Verlusten" des Raumes/Gebäudes und dem "Nutzerverhalten" ab, desweiteren vom (Heiz) -Estrichaufbau und natürlich vom verwendeten FB-Heizungs-System, z.B. Rohrmaterial, Verlegeart, Art des Estrich, usf.
    Soviel zu Teil 2 Deiner Frage, nun zu Teil 1:
    Die Wärme des aufgeheizten Estrich soll sich im Raum verteilen können. Dagegen wirkt der Belag auf dem Estrich (Teppich, Fliesen, Parkett, o.ä.) als Dämpfung (Wärmewiderstand).
    Ein Vollholzboden von 15 mm hat ungefähr die 3-fache Dämpfung, wie ein Teppichboden.
    Dies ist bei der Auslegung der Heizung unbedingt zu berücksichtigen.
    Eine endgültige Aussage kann nur der Fachmann vor Ort treffen, der nach einer Wärmebedarfsberechnung die Auswahl der richtigen Raumbeheizung vornehmen wird.
    Gruß,
    S. Hausleithner
  2. Bei Ahorn-Dielenauf Fußbodenheizung müsst Ihr euch aber im klaren sein,

    dass das genauso wie Buche ziemlich stark arbeitet. Also ist in der Heizperiode Fugenbildung ziemlich sicher.
    Beschäftige mich gerade auch mit dem Thema, allerdings wollen wir Massivparkett verlegen lassen. Alle Parkettleger, mit denen wir bisher gesprochen haben (und H. Rüpke natürlich nicht zu vergessen), raten von Buche und Ahorn ab. Wir werden jetzt den einheitlichen Ratschlägen der Experten folgen und ein massives Eichenparkett verlegen lassen.
  3. ausschließlich Wandheizungen

    Sie sollten Ihre Räume ausschließlich mit Wandheizungen ausstatten, um die gesunde und angenehme Strahlungswärmeabgabe nutzen zu können. Durch eine Kombination mit Konvektoren geht diese vorteilhafte Eigenschaft teilweise verloren.
    Im Niedrigenergiehaus (NEH) werden Aufgrund des geringen Wärmebedarfs nur wenige Wandflächen nötig sein. Sollten die Außenwände durch die großen Fensterflächen nicht ausreichen, nutzen Sie auch Innenwände. Je nach Bedarf kann die Wandheizung thermisch mit der Innenwand ge- oder entkoppelt werden. Thermisch entkoppelt, bringt sie die Wärme schnell in den gewünschten Raum. Wandheizungen, die mit der Rohwand thermisch verbunden sind, nutzen diese als Speicher und können zudem Wärme nach hinten an den benachbarten Raum abgeben. Alternativ ist eine Kombination mit einer Fußbodenheizung (auch Strahlungsheizung) empfehlenswert und problemlos möglich.
    Die Wandheizungskonstruktionen von Jupiter  -  System Vertikal  -  berücksichtigen unterschiedliche konstruktive als auch thermische Anforderungen. Sie können im Trockenbau (Vorteil: nach schneller Fertigstellung direkt Folgearbeiten möglich) aber auch mit Putz (15-35 mm) angefertigt werden. Gemein haben alle Varianten die schnelle und einfache Montage.
  4. @alle: hier könnt Ihr Euch mal Werbung par excellence ansehen!

    Foto von Lieselotte Tussing

    Hallo, Frau Korten-Niemeyer  -  meinen Sie nicht auch, dass der weiterführende Link gereicht hätte?
  5. Na, Na, Tu

    So sehen wir doch endlich oben den Werbelink ...
    • Name:
    • Martin Beisse
  6. Vorlauftemperatur im Niedrigenergiehaus (NEH) unkritisch

    Die Leistungsabgabe einer Fußbodenheizung hängt unter anderem von der Wärmeleitwiderstand des Oberbodens ab. Je geringer der Widerstand, desto mehr Leistung kann abgegeben werden. Optimale Oberböden sind Fliesen mit einem geringen Wärmeleitwiderstand. Teppiche und Holz geben die Wärme schlechter weiter, welches aber durch eine Erhöhung der Vorlauftemperatur oder durch engere Verlegeabstände kompensiert wird.
    Wenn Sie eine Fußbodenheizung mit einer kurzen Reaktionszeit wünschen, ist eine Fußbodenheizung mit Trockenestrich zu empfehlen, da nur 20-25 mm Trockenestrich gegenüber 65 mm Nassestrich aufgeheizt werden müssen. Oder Sie wählen ein System, auf der die Holzdielen direkt auf die Systemelemente verlegt werden, wie z.B. Jupiter System IDEAL. Hier muss lediglich das Holz erwärmt werden.
    Da aber alle Neubauten witterungsgeführte Regelungen besitzen und zudem sehr gut gedämmt sind, werden plötzliche Außentemperaturschwankungen im Gebäude nicht spürbar und eine reakionsschnelle Heizung nicht wirklich benötigt.
    Ein Niedrigenergiehaus (NEH) hat ein Wärmebedarf von ca. 30-35 W/m². Um diese Wärme dem Raum mit 15 mm Holzdielen zur Verfügung zu stellen, muss die Jupiter Fußbodenheizung System Standard mit einer Vorlauftemperatur von 35 °C betrieben werden. Die Oberflächentemperatur beträgt grad mal 23 °C. Viele Parketthersteller geben als max. Oberflächentemperatur 28 °C an. Ihre Oberflächentemperaturen liegen aber weit drunter, somit können Sie bedenkenlos Holzdielen einsetzen.
    Die einzelnen Holzarten haben unterschiedliches Schwindverhalten, welches sich in der natürlichen Fugenbildung bemerkbar macht. Sie sollten sich bei der Auswahl der Holzart für eine entschieden, die ein geringes Schwindverhalten aufweist.
    Unabhängig von der Fußbodenheizung müssen Holzdielen gut abgelagert sein, da sie sonst eine zu hohe Restfeuchte aufweisen und schwinden können (durch die Trocknung). Dann kommt es zu Fugenbildungen zwischen den einzelnen Dielen.
  7. Vorlauftemperatur im Gesamten System bei 35 °?

    Muss ich denn dann die Vorlauftemperatur für alle Heizkreise diesem einen Heizkreis anpassen, oder wird nur der eine Heizkreis mit einer höheren Vorlauftemperatur "versehen"?
  8. alle Heizkreise mit 35 °C Vorlauftemperatur

    Die einzelnen Fußbodenheizkreise werden über einen gemeinsamen Verteiler versorgt. Dieser wird mit einer Vorlauftemperatur versorgt. Somit wird in Ihrem Fall das gesamte System mit 35 °C Vorlauftemperatur betrieben. Die anderen Räume, die eigentlich mit einer geringeren Vorlauftemperatur auskommen könnten, werden angepasst, indem dort die Spreizung (Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf (Vorlauf, Rücklauf)) durch die Regulierung der Wassermenge erhöht wird. Der Durchfluss (Wassermenge/min) reduziert sich und damit passt sich die Leistung (Wärmeabgabe) dem Wärmebedarf an.

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