Nachfinanzierung unter erschwerten Bedingungen
BAU-Forum: Baufinanzierung
Nachfinanzierung unter erschwerten Bedingungen
wir haben im Forum schon nachgelesen, aber einen Fall wie unseren nicht finden können. Wir hoffen auf diesem Wege, dass hier der eine oder andere eine Idee /Tipp/Lösungsvorschlag für uns hat. Hier nun unser Problem:
Wir müssen für die Finanzierung unseres Neubaus (sind bereits beim Innenausbau) noch "nachschiessen". Da wir im Vorfeld nicht ahnen konnten, dass uns unser Grundstücksverkäufer im wahrsten Sinne des Wortes verkauft hat. Er hatte sich zwar verpflichtet, die (Privat-) Straße auf seine Kosten zu erstellen und zu erschließen, der "gute" (?!) Mann ist aber zahlungsunwillig und inzwischen auch - unfähig. Die Klage auf die Erstellung der Straße haben wir zwar gewonnen, aber "fass' mal 'einem nackten Mann in die Tasche ... "! Das bedeutet, wir müssen die Straße jetzt erst mal selbst bezahlen und auch die dadurch entstandenen Zusatzkosten. Dafür bleiben andere Dinge auf der Strecke. Im Normalfall kein Problem, macht man doch 'einfach' eine Nachfinanzierung! Was aber, wenn die Bauherrin zwischenzeitlich arbeitslos ist? Die Bank wird uns in dieser Situation wohl keinen Kredit gewähren! Wir wollen auf keinen Fall bei eieinem "Kredithai" landen. Wer kann uns Tipps geben, was es noch für Möglichkeiten gibt?
Ihr würdet uns mit ein paar Tipps sehr helfen.
Schöne Grüße
-
Offenheit
Hallo,
Ihr seid in einer sehr schwierigen Situation:- Selbst wenn die Bank wollte: Könntet Ihr denn nachfinanzieren, d.h. die höheren Raten dann auch dauerhaft tragen?
- Auch ohne Nachfinanzierung: Könnt Ihr trotz der Arbeitslosigkeit die aktuellen Raten dauerhaft tragen?
In jedem Fall rate ich zur Offenheit, gerade auch der Bank gegenüber. In unserem Kreditvertrag ist sogar ein Passus drin, dass wir jede Änderung des Einkommens der Bank anzeigen MÜSSEN (genauen Wortlaut haben ich nicht im Kopf). Wenn Ihr auch so einen Passu habt, dann müsst Ihr der Bank die Arbeitslosigkeit der Bauherrin ohnehin mitteilen, wenn Eure Kreditzusage ganz oder zum Teil auf dem Einkommen der Bauherrin basierte.
Fazit: Sofort auf die Bank zugehen und die Situation offen schildern. Die Bank hat eine eigenes Interesse daran, den Vertrag mit Euch weiter zu führen (Verkauf oder sogar Zwangsversteigerung ist auch für die Bank Aufwand und Risiko). Allerdings wird sie das nur tun, wenn Ihr sie davon überzeugen könnt, dass Ihr aktuell oder in absehbarer Zeit ausreichend Einkommen habt, um den Kredit zu bedienen (siehe Eingangsfragen oben). Das schlimmste was Ihr machen könnt, ist den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass es schon irgendwie klappen wird.
Gleichzeitig würde ich überlegen, wo Ihr noch Geld einsparen könnt.
Laientipps!
Viel Glück -
Unsicherheit bzgl. Offenheit
Hallo Oliver Kettig,
dass wir in einer sehr schwierigen Situation sind, ist uns bewusst - das macht es ja so wichtig für uns!
Eine Nachfinanzierung und die damit verbundenen höheren monatl. Raten sind nicht das Problem. Der Bauherr verdient recht gut aber - wie bereits erwähnt - die Bauherrin ist zurzeit arbeitslos. Und darin sehen wir das eigentliche Problem. Denn die Finanzierung basiert natürlich auf dem Einkommen des Bauherrn und der Bauherrin!
"Allerdings wird sie das nur tun, wenn Ihr sie davon überzeugen könnt, dass Ihr aktuell oder in absehbarer Zeit ausreichend Einkommen habt, um den Kredit zu bedienen ... "
Das ist schlussendlich ein Teil unseres Problems: Wie können wir das so darstellen, dass es die Bank auch tatsächlich nachfinanziert? Wenn wir erst mal unsere Karten auf den Tisch gelegt haben, können wir nichts mehr "beschönigen" oder "schönreden".
Was und wie sollten wir an die Sache rangehen? Wie sollten wir es der Bank "präsentieren"? Wenn wir hingehen und sagen: "Wir brauchen eine Nachfinanzierung von ca. 35 - 45.000 €. Die Bauherrin ist aber arbeitslos. Nun rechnet mal! " So werden wir wohl nicht weit kommen!
Und zum Thema Geld sparen, ich glaube da sind wir unter den Anwärtern zum "Meister der Sparens"! Wir sparen wo wir können und natürlich wo wir es auch verantworten können.
Übrigens:
Einen Passus über die Änderung der finanz. Situation haben wir in unserem Kreditunterlagen allerdings nicht gefunden.
Mit Euren/Ihren Tipps wäre uns sehr geholfen.
Vielen Dank und schöne Grüße
HeLü -
Dann Plan B
Hallo HeLü,
bin selbst nur Baulaie, also meine Antwort mit Vorbehalt genießen.
Wenn Sie also Angst davor haben, bei der Bank mit offenen Karten zu spielen, dann rate ich Ihnen, einen unanbhängigen Finanzierungsberater aufzusuchen. Der wird Ihnen zumindest nicht direkt den Kredit kündigen, sondern mit Ihnen gemeinsam versuchen, eine Lösung zu entwickeln. Und ich glaube, dass professionelle Hilfe in Ihrem Fall dringend notwendig ist. Wenn Sie dann zusammen mit dem Finanzberater eine Strategie entwickelt haben, dann gehen Sie auf Ihre Bank zu. Früher oder später werden Sie sich aber der Bank offenbarebn müssen. Ich rate dringend davon ab, hier irgendwas zu "beschönigen" oder zu verheimlichen!
Folgende "Unstimmigkeiten" sollten Sie aber zumindest für sich klären können:
Entweder a) "Bauherr verdient recht gut, Raten auch mit Nachfinanzierung kein Problem"
Oder b) "Finanzierung basiert auf Einkommen der Bauherrin"
Beides kann nicht richtig sein. Wenn a) stimmt, hat die Bank auch kein Problem. Ohne konkrete Zahlen kann hier im Forum niemand wissen, was nun stimmt.
Entweder "Wir sparen wo wir können"
Oder "Nachfinanzierung 35-40000 €"
Ist das nur die Privatstraße? Oder was ist da so teuer? Was heißt "wir sparen wo wir es verantworten können"?
Dieser Passus in unserem Kreditvertrag steht übrigens in den (kleingedruckten) AGB.
Grüße -
Zum besseren Verständnis..
Hallo Oliver Kettig,
wir haben nicht unbedingt "Angst" mit offenen Karten zu spielen, wollen uns aber nicht von vornherein durch eine falsche oder ungünstige "Verpackung" gleich selbst Steine in den Weg legen. Aber der Tipp mit dem Finanzberater war schon mal ganz gut. Das werden wir auf jeden Fall im Vorfeld angehen.- Zu a) und b): Beides trifft zu! Die Finanzierung ist auf beide Einkommen gestützt.
- Und zur Frage wegen "Sparen" und Höhe der Nachfinanzierung: Wir sparen, wo es möglich ist und ohne dabei sicherheitsrelevante Dinge zu vernachlässigen. Das meinten wir mit "verantworten können".
- Die Privatstraße ist tatsächlich so teuer, denn dort war vorher nur eine Sandpiste! Die Straße kostet mit allen dazugehörenden Nebenkosten (Ver- und Entsorgungsleitungen (Versorgungsleitungen, Entsorgungsleitungen), Unterbau und Belag) ca. 35.000,00 €. Das ist de facto der Betrag, den wir auf jeden Fall nachfinanzieren müssen. Und gleichzeitig das, was uns jetzt beim Hausbau zwangsläufig fehlt - ging bzw. geht ja für die Straße drauf! Schließlich wollen wir ja irgendwie vernünftig an unser Haus heranfahren.
- Wegen dem Passus werden wir in unseren AGB's nochmal genauer nachlesen. Danke für diesen Hinweis!
Sollte noch jemand Tipps haben wäre das toll.
Grüße
HeLü -
Widerspüche bleiben
Hallo HeLü,
jetzt bin ich hartnäckig, da nach wie vor einige Punkte widersprüchlich bleiben.
"Beides trifft zu" geht nicht! Entweder der BH verdient genug, um neben den Lebenshaltungskosten den kompletten Kredit inkl. Nachfinanzierung zu bedienen. Dann ist es völlig egal, ob die BHin auch noch verdient oder arbeitslos ist. Oder der BH verdient dann doch nicht soviel. Dann (und nur dann!) basiert der Kredit auf dem Einkommen der BHin. Beides zugleich geht nicht.
Nachfinanzierung: Einerseits sagen Sie, dass die Straße 35000 € kostet. Das ist genau der Betrag, den Sie nachfinanzieren wollen. Als Bank würde ich Sie fragen:- Offensichtlich haben Sie doch dann von den geplanten Ausgaben gar nichts gespart, oder? Sonst würden Sie doch nicht die kompletten 35000 nachfinanzieren müssen. Da passen Ihre Angaben nicht zusammen.
- Muss die Straße unter diesen Umständen wirklich einen Belag bekommen (Pflaster? Asphalt?)? Warum nicht einfach nur schottern, und damit sparen? Pflastern können Sie auch noch in einigen Monaten/Jahren.
Ich hoffe, Sie nehmen mir meine Deutlichkeit nicht übel.
Grüße
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