Meine Freundin und ich interessieren uns für einen Okal Bungalow welchen wir wohl im Laufe der nächsten Woche besichtigen wollen.
Erstmal zu den Vorteilen der Immobilie:
- Für uns sehr günstige Lage
- ausreichende Größe (etwas über 120 m²)
- Carport und ein zusätzliches Nebengebäude (ehemaliger Stall=> Werkstatt) auf dem Grundstück
- verlockender Preis (de facto nur etwas mehr als das Grundstück Wert ist)
Wo viel Licht ist ist aber auch meist viel Schatten ;)
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass das Haus, so wir es denn kaufen würden, komplettsaniert werden müsste da Fenster, Wärmedämmung etc. noch auf dem Stand der siebziger sind und wir ehrlich gesagt bei der Gelegenheit auch einen Großteil der "Bausünden" (im worst case Asbestfassade, Formaldehydhaltige Spanplatten, evtl. PCP und Lindan ...) "beseitigen" könnten.
Das diese Sanierung/Modernisierung trotz viel Eigenleistung von den Kosten her einem halben Neubau gleichkommen wird dessen sind wir uns bewusst (sonst gäbe es da gute Stück wohl nicht zu diesem Schleuderpreis ;) )
Allerdings stecke ich (noch) nicht so tief in der Materie als das ich die dabei entstehenden Kosten selber verlässlich abschätzen könnte.
Daher würden es mich sehr freuen wenn Ihr mir hier ein paar Tipps geben könnten in welcher Größenordnung sich solch ein Projekt wohl bewegen wird und auf was man bei der Hausbesichtigung alles achten sollte.
Aber erstmal die Infos welche wir schon haben:
- Okal Bungalow Baujahr. 1974
- Auf Bodenplatte gebaut (kein Keller)
- Außenmaße etwa 10 mx14 m
- Krüppelwalmdach
- Fassade tlw. Klinker oder Riemchen (längsseiten) ansonsten Faserzementplatten (Verputzt)
Folgende Arbeiten wären m.E. in den nächsten Jahren "fällig" falls wir die Immobilie erwerben sollten:
1.) Außenwände
- Entsorgen der Asbestzementfassade (allerdings ist das Haus Teilverklinkert bzw. stellenweise mit Riemchen verkleidet es besteht also Hoffnung das nur ein Teil der Fassade mit Asbest versetzt ist)
- Entfernen der alten Dämmung
- Behandlung des Tragwerkes
- Einbringen einer neuen Dampfsperre
- neue Dämmung und Außenverschalung/Putzfassade auf aktuellem Stand der Technik (WDVSAbk. o.ä.)
2.) Tausch von Fenstern und Türen gegen moderne Isolierverglasung
3.) (Nach-) Dämmen des Daches
4.) Innenwände:
- Entfernen der Spanplatten an den Innenwänden (falls mötig)
- Behandlung des Tragwerkes (alkalischer Anstrich?!) ,
- Neue Dämmung einbringen (Elektrik wird dabei natürlich auch auf modernen Stand gebracht)
- Neue Innenwandverkleidung (verm. wieder OSBAbk. oder Span)
5.) neue Wand- und Bodenbeläge (Wandbeläge, Bodenbeläge), Modernisierung der Bäder
6.) (später) Modernisierung der Heizungsanlage (Angepasst an den dann hoffentlich geringeren Energiebedarf des Hauses), Einbau einer kontrollierten Be- und Entlüftung (Belüftung, Entlüftung) (sollte Dank Bungalow recht einfach zu realisieren sein) ...
Die Arbeiten sollen soweit möglich und erlaubt in Eigenregie durchgeführt werden, in dieser Zeit können wir weiterhin in unserer derzeitigen Wohnung im Hause meiner Eltern mietfrei leben, falls es sich also länger hinzieht wäre dies kein allzu großes Problem.
Handwerklich sind wir selber recht begabt (der komplette Innenausbau im Neubau meiner Schiegereltern wurde von uns erledigt), technich versierte Helfer (u.a. ein Elektriker) sind im Bekanntenkreis vorhanden und auch für die Planung der neuen Außenhaut hätten wir mit einer befreundeten (aber leider etwas weiter entfernt lebenden) Bauingenieurin welche bei einer Fertighausfirma arbeitet und im Nebenberuf als Staat. anerkannte Energieberaterin tätig ist einen versierten Ansprechprtner ...
Bleibt halt die Kostenfrage für die Arbeiten welche vergeben werden müssen (Schadstoffbeseitigung)
In welcher Größenordnung liegt man da preislich, reichen die von mir geschätzten 200-250 € pro m² Außenfassade?
(Demontage/Entsorgung Asbestzement, neue Verkleidung mit WDVS) oder liegt man da weit drüber oder drunter?
Im Moment rechne ich etwa mit
Außenfassade 150 m²*225 €=33.750 € (da hoffe ich noch das es evtl. (wesentlich) günstiger ist insbesondere wenn sich bestätigt das beide Längsseiten Verklinkert und somit Asbestfrei sind)
Fenster/Türen ca. 8-12000 € (sollte etwa hinkommen)
Material Innenausbau ca. 12-18000 € (Basierend auf den Werten meiner Schwiegereltern eher 10-12000 €)
Heizung/Lüftung 10-15000 € (könnten wir evtl. knapp über EKAbk.+MwSt bekommen)
Sonstiges 10000 €
Würde in der Summe etwa 75-90000 € machen welche wir in den nächsten Jahren investieren müssten und da wäre dann bei den 90000 auch die Grenze erreicht was für uns noch ohne größere Schmerzen zu stemmen wäre (neben Kaufpreis und sonstigen nötigen Anschaffungen wie Möbeln ...).
Sind diese Summen (insbesondere die Fassadenerneuerung betreffend) halbwegs richtig oder habe ich viel zu hoch (oder niedrig) angesetzt?
So, jetzt bin ich fertig ;)
Würde mich über Antworten von Euch sehr freuen!
Gruß
A. Köhler