Altbau (1978) mit Fenstern (2004) - Fenster abdichten / "ertüchtigen" - wie vorgehen und welche Materialien verwenden?
BAU-Forum: Fenster und Außentüren
Altbau (1978) mit Fenstern (2004) - Fenster abdichten / "ertüchtigen" - wie vorgehen und welche Materialien verwenden?
wir wohnen seit knapp 1,5 Jahren in einem Einfamilienhaus Baujahr 1978. 2004 wurden die Fenster/Balkontüren vom Voreigentürmer erneuert bzw. durch eine Firma erneuert (2-Fach Wärmeschutz und Holz gegen Kunststoffrahmen getauscht).
Fenster habe ich schon mal nach einer Anleitung nachgestellt, damit die Dichtungen wieder etwas dichter halten. Es besteht allerdings weiterhin das Problem, dass es außen am Fensterrahmen einen kalten Luftzug gibt. Diesen würde ich gerne so weit es geht beseitigen.
Des Weiteren sieht die Außendichtung nicht mehr wirklich schön aus. Da würde ich also auch gerne was machen. Zur Info: Wand besteht aus 17,5 cm Poroton, 7-9 cm Luftschicht mit EPS ausgeblasen und 11,5 Klinker.
Ich habe mal verschiedene Bilder angehängt.
Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es im Außenbereich "nur" um Dichtigkeit gegen Schlagregen. Man müsste also eventuell nichts machen. Sieht nur leider nicht mehr schön aus. Ich hatte erst die Idee mit Fensterleisten, allerdings ist es schwierig was in der passenden Farbe zu finden.
Ich würde daher folgendermaßen vorgehen:
- Von außen mit PU Schnur die größeren Lücken (z.B. auf dem Foto mit dem Bauschaum) ausstopfen. Danach mit Silikon oder PU Dichtmittel neu abdichten.
- Von innen mit Acryl (Rahmen-Tapete) bzw. Silikon (Rahmen-Boden und Rahmen-Fensterbank) abdichten.
Als Beispiel würde ich folgende Materialen verwenden:
- Innen Silikon Fenster-Fensterbank bzw. Fenster-Boden: Ottoseal S 117 Standard Naturstein Silicon
- Innen Acryl Fenster-Tapete: Ottoseal A 710 Spezial Acrylat
Außen entweder:
- Ottoseal P 720 Spezial PU oder
- Ottoseal S 730 Spezial Silicon
Mich würde interessieren,
- ob meine Idee soweit in Ordnung ist?
- ob ich für Außen besser das Silikon oder das PU Dichtmittel verwenden sollte? Habe hier auch ein Bild der Haustür hochgeladen. Hier wurde anscheinend kein Silikon verwendet und das ganze sieht wesentlich besser aus, im Vergleich zu den Fenstern.
- Ob die Idee mit der PU Schnur in Ordnung ist oder ob es hier etwas besseres gibt?
- Ob man Innen in die Ritzen noch mit etwas Dämmwolle ausstopfen sollte, bevor mit Acryl / Silikon versiegelt wird?
- Oder ob die Fenster doch so "schlecht" aussehen, dass ich einen Fachmann holen sollte.
Viele Grüße aus Norddeutschland,
Christopher
-
Wartungsfuge
Hallo,Silikon, Acryl usw. sind grundsätzlich nur Wartungsfugen, die nach Norm nicht ewig halten müssen und daher z. B. nach 5 Jahren auch mal erneuert werden.
m. E. hat der damalige Fensterbauer die Abdichtung "sparsam" ausgeführt... Im Bestand ist die "perfekte" Lösung auch nicht immer einfach / gut umsetzbar, man könnte sich aber mehr "bemühen", wenn der Auftraggeber dies wünscht; manchmal ist denen aber billig und brauchbar auch recht, somit will ich ihn nachträglich nicht zu sehr verurteilen.
Die Fuge wird innen normalerweise mit speziellen (und relativ teuren) Spezial-Klebebändern oder oft angeklebten Anschlussleisten abgedichtet und dann wird dies verputzt oder an andere luftdichte Schichten (z. B. Folien) angeschlossen. Auf die Tapete würde ich es nicht kleben wollen.
Evtl. macht es Sinn, eine neue Abdichtung unter einem Dämmstoffkeil zu "verstecken" und damit gleichzeitig die Fensterlaibung (Wärmebrücke) zu verbessern.
Aber hier sind auch viele routinierte Fensterbauer, die vielleicht / hoffentlich noch dazu Stellung nehmen.